Künstliche Intelligenz
Lyft und Baidu kooperieren: Robotaxis in Deutschland ab 2026
Das US-amerikanische Fahrdienst-Vermittler Lyft wird mit dem chinesischen Unternehmen Baidu zusammenarbeiten, um in ganz Europa Robotaxis einzusetzen. Losgehen soll es ab dem kommenden Jahr. Das gab das US-Unternehmen am Montag bekannt. Lyft werde die autonomen Fahrzeuge Apollo Go der sechsten Generation von Baidu in europäischen Schlüsselmärkten über die Lyft-Plattform einsetzen, heißt es in der Mitteilung.
Die ersten Einsätze sind ab 2026 für Deutschland und das Vereinigte Königreich geplant, sofern die zuständigen Behörden grünes Licht erteilen. Die Flotte soll in den folgenden Jahren dann auf Tausende Fahrzeuge in ganz Europa erweitert werden. Die in der vergangenen Woche abgeschlossene, knapp 175 Millionen Euro teure Übernahme des deutschen Taxivermittlers FreeNow durch Lyft dürfte dabei eine wichtige Rolle spielen. Mit der Übernahme wagt Lyft einen großen Schritt auf den europäischen Markt. FreeNow operiert in neun Ländern Europas und über 180 Städten. Der Schritt nach Europa wird durch die strategische Partnerschaft mit dem chinesischen Technologiekonzern nun weiter vertieft.
„Dank der langjährigen Erfahrung von Baidu beim Betrieb des weltweit größten autonomen Fahrdienstes können wir Millionen von Europäern alle Vorteile von autonomen Fahrzeugen (AVs) – Sicherheit, Zuverlässigkeit und Privatsphäre – zugänglich machen“, so David Risher, CEO von Lyft. „Es ist Teil unseres hybriden Netzwerkansatzes, bei dem AVs und menschliche Fahrer zusammenarbeiten, um den Fahrern kundenorientierte Optionen zu bieten.“
Baidu expandiert nach Europa
Baidu setzt seinen Apollo Go derzeit weltweit in 15 Städten und verfügt laut der Pressemitteilung über 1.000 einsatzbereite AVs, die insgesamt bereits mehr als elf Millionen Fahrten absolviert haben. Auch für Baidu ist die Zusammenarbeit mit Lyft ein großer Schritt bei der Expansion nach Europa. „Unsere Partnerschaft mit Lyft zum Einsatz von Apollo Go in Europa, beginnend mit Deutschland und dem Vereinigten Königreich, ist ein bedeutender Meilenstein auf unserer globalen Reise“, sagte Robin Li, Mitbegründer, Vorsitzender und CEO von Baidu. „Durch die Integration von Baidus innovativer Technologie für autonomes Fahren mit der Reichweite der Plattform und der operativen Expertise von Lyft freuen wir uns darauf, mehr Nutzern sicherere, umweltfreundlichere und effizientere Mobilitätslösungen zu bieten.“
Im Rahmen der Partnerschaft wird Lyft also die Plattform betreiben und sich um den Kundenservice und die Flottenlogistik kümmern; Baidu stellt seinerseits die autonomen Fahrzeuge und den technischen Support bereit.
Dynamik auf dem Robotaxi-Markt
Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters hat die britische Regierung den Zeitplan für die Einführung von Robotaxis beschleunigt. Sie strebt demnach erste Dienste mit zahlenden Fahrgästen bis zum Frühjahr 2026 an.
Überhaupt herrscht derzeit viel Bewegung auf dem Markt autonom fahrender Taxis, auf den weltweit immer mehr Akteure drängen. Mitte Juni startete Tesla in Austin im US-Bundesstaat Texas seinen ersten Robotaxi-Dienst mit wenigen Wagen und mit Begleitpersonen. Die Alphabet-Tochter Waymo beschleunigt dagegen ihre Expansion. Zuletzt erhielt das Unternehmen die Betriebsgenehmigung für die Bay Area. Waymo bietet seinen Robotertaxi-Service bereits in den US-amerikanischen Großstädten Phoenix, San Francisco, Los Angeles und Austin an. Bis zum Jahr 2026 sollen 2.000 weitere vollautonome Fahrzeuge zu der Flotte hinzukommen.
Der Lyft-Konkurrent Uber wiederum möchte in Zusammenarbeit mit Volkswagen ab 2026 selbstfahrende Autos in den USA auf die Straßen bringen. Zudem arbeitet Uber mit dem Start-up Momenta zusammen, um Robotaxi-Dienste außerhalb der USA und Chinas einzuführen. In Europa sollen die Fahrzeuge von 2026 an rollen. Dies dürfte den Druck auf Lyft erhöht haben, über seinen nordamerikanischen Heimatmarkt hinaus zu expandieren und auch den Markt für autonom fahrende Taxis ins Visier zu nehmen.
(akn)
Künstliche Intelligenz
Nano Banana: Google Gemini stößt ChatGPT vom App-Store-Thron
Lange Zeit führte OpenAI mit seiner KI-App ChatGPT die App-Store-Charts im Bereich Produktivität an. Das ging soweit, dass Mitbewerber xAI gar darum fürchtete, dass Apple KI-Anbieter nicht gerecht behandelt und Klage einreichte. Jetzt hat Google mit seiner KI-App Gemini den ersten Platz erobert. Grund ist ein neues Bildmodell mit dem Projektnamen Nano Banana, das vor allem in Social Media für Aufsehen sorgt. Doch Vorsicht: Im App Store tummeln sich auch viele Fake-Apps, die aus dem Hype Kapital schlagen wollen.
Nano Banana, das im Modell 2.5 Flash als Gemini 2.5 Flash Image enthalten ist, hat drei Stärken, die bei seinen Nutzern offenbar besonders gut ankommen. Die erste ist, dass das Modell Personen sehr präzise abbildet. Gesichtszüge und Identitätsmerkmale von Personen hochgeladener Fotos werden in die KI-Bearbeitungen realitätsgetreu übertragen. Zweitens verfügt Nano Banana über ein recht gutes Sprachverständnis, was es für Nutzer vereinfacht, Motivwünsche umzusetzen. Und drittens wird das Modell für seine Fähigkeit geschätzt, mehrere Bilder zu einem Motiv zu vereinen. So können zum Beispiel zwei Personen von getrennten Bildern zu einem Gruppenbild kombiniert werden.
Perfekt für Spaßbilder
Mit diesen Fähigkeiten lässt sich für Spaßbilder und Fake-Fotos einiges anfangen. Google hatte die Einführung überdies mit einer geheimnisvollen Kampagne begleitet, wo zuerst nicht klar war, wer hinter dem Modell dahintersteckt. Das Modell ist zudem sehr schnell in der Bilderstellung. Erstellte Fotos werden mit unsichtbarem SynthID-Wasserzeichen versehen, um sie als KI-Bilder identifizierbar zu machen. Dennoch ist in Kommentaren von der Sorge zu lesen, dass das Modell Deepfakes noch einfacher und salonfähiger machen könnte, weil sie so einfach und realitätsgetreu zu erstellen sind.
Der Erfolg hat allerdings auch mit Blick auf den App Store Schattenseiten. Geschäftemacher wittern die Chance auf schnelles Geld. So sind unter dem Suchbegriff „Nano Banana“ aktuell etliche Apps ominöser Herkunft zu finden, die auf die KI-Bildbearbeitung anspielen. Bei unserer Stichprobe fanden wir Apps, die Nutzer per In-App-Kauf dazu bewegen wollen, bis zu 70 Euro pro Monat zu zahlen. In Wirklichkeit gibt es gar keine eigenständige Nano-Banana-App, sondern die Funktion ist Teil der Gemini-App von Google.
(mki)
Künstliche Intelligenz
heise+ Update vom 19. September 2025: Lesetipps fürs Wochenende
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
nichts ist frustrierender, als wenn man nach stundenlangem Schrauben den Einschaltknopf des neu zusammengebauten PC drückt und … nichts passiert. Doch keine Panik! Meistens sind es nur Kleinigkeiten, die sich mit System und ohne Panik beheben lassen. Unser Leitfaden zeigt Ihnen, wie Sie die häufigsten Hardwareprobleme bei Desktop-PCs systematisch und ohne teure Diagnosegeräte in den Griff bekommen.
Wenn die Maschine dann erst einmal läuft, ist die Freude über neue Software umso größer. Apple-Fans müssen dafür in der Regel nicht schrauben, stattdessen harrten Sie der Veröffentlichung der neuen Betriebssysteme. Die 26er-Versionen sind da und bringen weit mehr als nur die schicke neue „Liquid Glass“-Optik. Apple hat vielen seiner Standard-Apps sinnvolle neue Funktionen spendiert. Damit Sie sich nicht selbst durch alle Menüs wühlen müssen, hat mein Kollege Leo Becker bereits die Rosinen herausgepickt und für Sie die wichtigsten Tipps und Tricks für die Apps in iOS 26 und macOS 26 zusammengefasst.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „heise+ Update vom 19. September 2025: Lesetipps fürs Wochenende“.
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Künstliche Intelligenz
Microsoft zeigt das „leistungsstärkste Rechenzentrum der Welt“
Microsoft zeigt die Blaupause für seine nächste Generation an KI-Rechenzentren. Der erste Standort entsteht im US-amerikanischen Mount Pleasant, Wisconsin, wo Microsoft Anfang 2026 Hunderttausende Nvidia-Blackwell-Beschleuniger in Betrieb nehmen will. Die Kosten sollen sich auf 3,3 Milliarden US-Dollar belaufen.
Laut eigenen Angaben soll das Fairwater getaufte Rechenzentrum in Wisconsin zur Fertigstellung 10-mal mehr Rechenleistung bereitstellen als das heute am besten ausgestattete Rechenzentrum der Welt. Welcher Hyperscaler das betreibt, ist nicht klar – private Unternehmen melden ihre Systeme nicht in der Top500-Liste der weltweit schnellsten Supercomputer an.
Da unter anderem Microsoft, Meta, Amazon und Google schon Rechenzentren mit mehr als 100.000 Beschleunigern betreiben, könnte Microsofts Neubau auf die Million GPUs zugehen. Zur elektrischen Leistungsaufnahme äußert sich der Konzern nicht – sie dürfte sich auf Hunderte Megawatt belaufen. Der Fokus soll auf Energie aus erneuerbaren Quellen liegen.
Server-Racks in Microsofts Fairwater-Rechenzentrum.
(Bild: Microsoft)
Nvidia GB200 und später GB300
In Wisconsin setzt Microsoft auf Nvidias GB200-Boards mit ARM-Prozessoren (Grace) und B200-GPUs. Der Konzern will weitere nahezu identische Rechenzentren bauen, die auch Nvidias verbessertes Beschleuniger-Topmodell GB300 alias Blackwell Ultra verwenden. Letzterer nutzt 288 statt 192 GByte HBM3e pro GPU.
Zum Einsatz kommt Nvidias Serverblaupause basierend auf dem GB200 NVL72 mit 72 Boards in einem Rack. Nvlink-Switches schalten die Beschleuniger zusammen. Laut CEO Satya Nadella würde die eingesetzte Glasfaser reichen, um die Erde 4,5-mal zu umkreisen.
Im Blog gibt Microsoft zum Besten: „Das neue Fairwater-KI-Rechenzentrum in Wisconsin ist eine bemerkenswerte technische Meisterleistung. Es erstreckt sich über eine Fläche von [1,3 Quadratkilometern] und umfasst drei riesige Gebäude mit einer Gesamtfläche von [111.000 Quadratmetern] unter Dach. Für den Bau dieser Anlage wurden [75 km] Tiefgründungspfähle, [12 Millionen kg] Baustahl, [193 km] Mittelspannungs-Erdkabel und [117 km] mechanische Rohrleitungen benötigt.“
Beinahe so viel Fläche wie die Hardware nehmen die Kühlanlagen an den Seiten des Rechenzentrums ein. Wie mittlerweile gängig, setzt Microsoft auf eine Wasserkühlung. Unter den Turbinen befinden sich die Wasserrohre mit unzähligen Kühllamellen, die die Abwärme an die Umgebungsluft abgeben.
Die Kühlanlage von oben mit Dutzenden Turbinen.
(Bild: Microsoft)
(mma)
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