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Mathias Ockenfels geht als Partner von Speedinvest zu B2venture
Hier spricht der erfahrene Investor über das, was ihn zu dem Wechsel von Speedinvest zu B2venture bewogen hat
Er ist in Berlin geblieben, doch seit Anfang Juli arbeitet Mathias Ockenfels unter neuer Fahne: Der einstige Partner bei Speedinvest hat als neuer Partner im Fonds-Investmentteam von B2venture angeheuert.
Er habe sich bewusst für einen kleineren VC als neuen Arbeitgeber entschieden, erklärt der Investor seine Beweggründe im Gespräch mit Gründerszene: „Es gibt im Venture Capital im Grunde zwei Dimensionen: Zum einen sind da kleinere Firmen wie beispielsweise Benchmark Capital, wo ein extrem kleines Team alle Entscheidungen trifft. Und es gibt solche wie etwa Andreessen Horowitz, mit hunderten Leuten und Milliarden Assets under Management“, erklärt Ockenfels.
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Sieht sich selbst im kleineren VC
Allein während seiner sieben Jahre bei Speedinvest sei der internationale VC aus Wien von 30 auf rund 100 Mitarbeitende gewachsen, das zu verwaltende Kapital von 300 Millionen auf 1,4 Milliarden. Speedinvest ist damit einer der größten VCs in Österreich und spielt auch in der Liga der großen Frühphaseninvestoren Europas mit, hält mehr als 300 Firmen im Portfolio: darunter Wefox, Bitpanda, Tier Mobility, Adverity und Tourradar.
Ockenfels, der er aus seiner Zeit zuvor bei Pointnine auch weiß, wie es sich anfühlt in einem kleinen, einem „Boutique-VC“ zu arbeiten, habe sich in der großgewachsenen Firma nicht wiedergefunden.
Investiert wie ein Handwerk
„Beides hat seine Daseinsberechtigung“, er wollte da gar nicht werten, sagt Ockenfels. „Aber ich habe für mich herausgefunden, dass ich die kleinen, agilen und schlagkräftigen Firmen bevorzuge. Da, wo Venture Capital noch wie ein Handwerk betrieben wird.“ Für ihn liege darin auch der Vorteile der kleinen VCs, weil Investieren eben ein People’s Business sei und die Interessen zwischen Fonds-Investoren, Fondsmanagern und Gründern so näher aneinanderlägen. Sorgen, dass die großen Fonds kleinere aus den besten Deals drängen, habe er nicht.
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Fokus auf Marktplatzmodellen
Ockenfels soll in seiner neuen Rolle bei B2venture insbesondere Investments in den Bereichen Plattform-Ökonomie, Marktplätze und Geschäftsmodelle mit Netzwerkeffekten verantworten. Da kommt er auch her, dieses Feld hat er auch für Speedinvest beackert. Speedinvest hat in diesem Bereich etwa in CoachHub, GoStudent, Schüttflix oder ReFurbed investiert.
„Ich glaube, dass Netzwerkeffekte in Zeiten von AI noch wichtiger werden, weil die Verteidigbarkeit von Geschäftsmodellen immer mehr sinkt“, so der Investor. „Es wird immer leichter, Produkte nachzubauen und schnell zu innovieren.“
B2venture wurde 2000 in St. Gallen gegründet und ist heute mit Standorten in Berlin, Zürich, München und Luxemburg vertreten. Das Unternehmen investiert pro Jahr über 100 Millionen Euro und hält Beteiligungen an mehr als 200 Startups im Portfolio. Darunter viele namhafte Unternehmen, wie etwa DeepL, 1Komma5°, Marvel Fusion, Volocopter, Raisin und Sumup. Der VC konzentriert sich vor allem auf Early Stage Investments und investiert in ganz Europa. Insgesamt verwaltet B2venture über 600 Millionen Euro.
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