Künstliche Intelligenz

Meta Platforms zeigen mehr Werbung zu höheren Preisen


„Wir erwarten eine signifikante Reduktion unserer US-Steuerzahlungen für den Rest des Jahres 2025 und zukünftige Jahre, aufgrund der Verabschiedung des One Big Beautiful Gesetzes“, freut sich Meta Platforms seinen Aktionären mitzuteilen. Der Datenkonzern hat im dritten Quartal des Jahres seinen Umsatz um 26 Prozent auf 51,2 Milliarden US-Dollar gesteigert, wobei der Betriebsgewinn um 18 Prozent auf 20,4 Milliarden Dollar und der Vorsteuergewinn um 22 Prozent auf 21,7 Milliarden Dollar angewachsen ist.

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Der operative Cash-Flow ist im Vergleich zu Meta Platforms drittem Quartal 2024 um über zwölf Prozent auf 30 Milliarden Dollar geklettert. Dennoch ist der Reingewinn gefallen, und das deutlich: Um gleich 83 Prozent auf 2,7 Milliarden Dollar, was sich allerdings mit null Dollar auf den Kassastand auswirkt. Metas Aktienkurs ist im nachbörslichen Handel nach Bekanntgabe der Quartalszahlen um mehr als sieben Prozent gefallen.

Grund für den geringeren Nettogewinn ist die erwähnte Steuersenkung. Denn sie reduziert den Wert zukünftiger Steuervorteile. Beispielsweise haben bestimmte Konzernteile Metas Verluste geschrieben, die gegen zukünftige Gewinne gegengerechnet werden, was dann Steuern spart. Meta hat auch sonst Ausgaben getätigt, die kaufmännisch schon angefallen sind, steuerlich aber erst zu einem späteren Zeitpunkt relevant werden. Wird die Steuerquote gesenkt, reduziert das den Wert solcher Verlustvorträge und Ausgaben. Bei Meta summiert sich das auf 16 Milliarden Dollar – ansonsten wäre der Nettogewinn um 19 Prozent gestiegen, anstatt um 83 Prozent gefallen.

Ein relevanter Betrag von 100 Dollar brächte bei einer Steuerquote von 15 Prozent 15 Dollar Steuerersparnis. Sinkt die Steuerquote nun auf zehn Prozent, sind es nur noch zehn Dollar, womit das Unternehmen die Differenz von fünf Dollar abschreiben muss. Damit belastet eine Steuersenkung den Nettogewinn aller Unternehmen, die zukünftige Steuervorteile in ihren Büchern haben, ohne dass sie einen Dollar ausgeben (außer für die Mehrarbeit jener Buchhalter, die das alles ausrechnen müssen).

Der Anstieg des Umsatzes ist leicht erklärt: Meta hat 14 Prozent mehr Reklame gezeigt und gleichzeitig den durchschnittlichen Werbetarif um zehn Prozent anheben können. Andere Einnahmen spielen kaum eine Rolle. Einen Prozentpunkt des Umsatzzuwachses verdankt Meta zudem dem Dollarkurs, der im Vergleich zu vielen anderen Währungen, die Meta einnimmt, gefallen ist. Beim Vorsteuergewinn profitiert der Konzern von gestiegenen Zinseinnahmen und realisierten Wertpapiergewinnen.

Die Zahl jener Personen, die täglich Facebook, Instagram, WhatsApp und/oder Threads nutzen, lag laut Konzernangaben im September 2025 bei 3,54 Milliarden Dollar. Das sind acht Prozent mehr als im selben Monat 2024. Die zusätzlichen Nutzer und Metas Anstrengungen im Bereich Künstliche Intelligenz lassen die Kosten schneller steigen als den Umsatz: Die Aufwendungen im dritten Quartal sind um 32 Prozent auf 30,7 Milliarden Dollar gestiegen, die Ausgaben für Sachanlagen sogar um 128 Prozent auf 18,8 Milliarden Dollar, zuzüglich mehr als einer halben Milliarde für Leasing (-42%).

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(ds)



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