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Mini-PC als Workstation mit Slot für Grafikkarte: Minisforum MS-A2 im Test


Der Mini-PC Minisforum MS-A2 bietet eine starke CPU und Ausstattung. Ob er mit vollwertiger PCIe-Schnittstelle Gaming-PCs Konkurrenz macht, zeigt unser Test.

Minisforum ist ein etablierter Hersteller von Mini-PCs und hat sich in der Vergangenheit vor allem mit seiner starken Preis-Leistung einen Namen gemacht. Der MS-A2 ist dabei der große Bruder des MS-A1 (Testbericht) und lässt sich als Mini-Workstation klassifizieren. Statt auf eine Desktop-CPU setzt man nun wieder auf mobile CPUs der 9000er-Serie, genauer: der Ryzen 9 9955HX mit 16 Kernen und 32 Threads. Auch die restliche Ausstattung sowie Erweiterungsmöglichkeiten lassen wenig Wünsche offen. So können 3 M.2-SSDs, 96 GB RAM und beliebige Erweiterungs- oder sogar Grafikkarten über die physische PCIe x16-Schnittstelle verbunden werden.

Wie gut sich das System out-of-the-box ohne sowie mit einer dedizierten Grafikkarte schlägt und ob die Kühlung mit der hohen Leistungsaufnahme mithalten kann, zeigt unser Test.

Ausstattung: Welche Hardware bietet der Minisforum MS-A2?

Mit dem AMD Ryzen 9 9955HX bietet der MS-A2 einen leistungsstarken 16-Kerner mit Zen-5-Architektur. Der Prozessor stellt dank SMT (simultaneous Multithreading) 32 Threads zur Verfügung. Die TDP ist zwischen 55 und 75 Watt konfigurierbar und die maximale Taktrate liegt bei 5,4 GHz für alle Kerne.

Der Chip verfügt außerdem über die integrierte Grafik Radeon 610M. Diese bietet nur zwei CUs (Compute Units) und taktet mit 2200 MHz. Damit ist Gaming trotz enorm starker CPU nur in E-Sports-Titeln wie CS 2 möglich, wie unsere Erfahrung zeigt.

Die verbaute Festplatte im Formfaktor M.2-2280 bietet eine Kapazität von 1 TB. Sie ist zudem über PCIe 4.0×4 angebunden und erzielt im Crystaldiskmark 6138 MB/s im Lesen und 5337 MB/s im Schreiben. Die SSD verfügt zudem über einen Kühlkörper und wird aktiv von einem Lüfter gekühlt. Zudem stehen zwei weitere M.2-Steckplätze zur Verfügung, wobei einer mit der mitgelieferten Erweiterungskarte in einen U.2-Steckplatz umgewandelt werden kann. So ist eine maximale Speicherkapazität von 15 TB möglich.

Beim RAM setzt man auf zwei 32 GB DDR5 SO-Dimm-Module. Diese bieten eine Übertragungsrate von 5600 MT/s und lassen sich auf eine Gesamtkapazität von 96 GB aufrüsten. Die beiden Module stammen außerdem von Crucial.

Bei den Schnittstellen kann kein Mini-PC aus unseren bisherigen Tests mithalten. Der MS-A2 bietet zweimal USB 3.2 Gen Typ-C mit 10 Gbit/s Übertragungsrate und Displayport 2.0 Alt-mode (8k 60Hz) – leider jedoch kein USB 4. Zudem steht einmal HDMI in der Version 2.1 (8k 60Hz) zur Verfügung. Ebenso gibt es neben zweimal 2,5-Gigabit-LAN (Chipsätze Realtek RTL8125 und Intel I226-V) auch gleich zweimal SFP+ mit 10 Gigabit/s Übertagungsrate (Chipsatz Intel X710). Dabei handelt es sich um einen speziellen Netzwerk-Port mit hoher Datenübertragung, der allerdings spezielle Hardware erfordert. Primär findet er im Serverbereich Anwendung.

Das Highlight der Schnittstellen ist jedoch der PCIe x16-Anschluss, wobei tatsächlich nur 8 Lanes mit PCIe 4.0 angebunden sind. Damit kann man das System beliebig erweitern, beispielsweise mit einer vollwertigen Desktop-GPU. Das Gehäuse bietet dabei Platz für eine Karte mit einer Größe von einem Slot – größere Karten schließen sich trotzdem per Riser-Kabel an das System an. So kann der MS-A2 zu einem äußerst kompakten Gaming-PC aufgerüstet werden.

Die drahtlosen Schnittstellen gehen mit Bluetooth 5.2 und Wifi 6E (Chipsatz MT7922) in Ordnung.

Performance: Wie schnell ist der Minisforum MS-A2?

Der 16-Kerner Ryzen 9 9955HX bietet eine hervorragende Leistung, die schwache iGPU lässt das System jedoch ziemlich unausgewogen wirken.

Im PCmark10 erreicht das System durchschnittlich „nur“ 6930 Punkte. Auch in 3Dmark Time Spy liegt das Ergebnis bei schwachen 783 Punkten, davon 10.652 für die CPU und 673 für die iGPU. Hier ist deutlich erkennbar, dass der Mini-PC von der schwachen Grafik zurückgehalten wird, welche den meisten 400-Euro-Mini-PCs unterlegen ist (Minisforum UN680 Slim: 1461 Grafikpunkte). Im Cinebench R24 kann der MS-A2 mit 127 Punkten im Single- und 1649 Punkten im Multicore so richtig brillieren. Geekbench 6 attestiert dem Ryzen 9 3165 Punkte im Single- und 18308 Punkte im Multicore. An Gaming ist mit dem System out-of-the-box nicht zu denken. In Anno 1800 können wir in 1080p nur dank niedrigster Einstellungen und FSR (FidelityFX Super Resolution) im Leistungsmodus spielbare 25 FPS erzielen. Der Charme des Spiels und der Detailgrad unserer 50.000-Einwohner-Metropole gehen so nahezu gänzlich verloren.

Das anspruchsvollere Cities Skylines 2 ist mit 8 FPS in 1080p bei ebenfalls niedrigsten Einstellungen und automatischer dynamischer Auflösungsskalierung fast unspielbar.

Erst mit einer vollwertigen GPU kann das System seine volle Leistung entfalten. Dafür nutzen wir eine Nvidia RTX 3070 Ti in der Asus-TUF-Variante via Riser-Kabel. Die Grafikkarte wird dabei über ein PC-Netzteil mit Strom versorgt.

So erreichen wir bis zu 14.637 Punkte im 3Dmark Time Spy, davon 15.002 Grafik- und 12.867 CPU-Punkte. Auch im eher CPU-fokussierten PCmark 10 konnte das Ergebnis auf 9022 Punkte gesteigert werden. Die zusätzliche Leistung kommt hier vermutlich primär durch das Deaktivieren der integrierten Grafik.

In Anno 1800 erreichen wir nun in höchsten Einstellungen in 1080p und mit deaktiviertem FSR starke 40 FPS – schauen wir nur auf das Wasser, sind auch weit über 100 FPS möglich.

In Cities Skylines spielen wir in 1080p mit hohen Einstellungen und aktivem DLSS im Modus „Beste Qualität“. So erzielt das System durchgehend zwischen 50 und 60 FPS.

Alle Ergebnisse außer Geekbench wurden mit dem BIOS in der Version 1.0.1 erzielt. Mit der aktuellen Version 1.0.2 haben sich in unserem Fall die Ergebnisse trotz zusätzlicher Einstellungsmöglichkeiten mitunter um mehr als 7 Prozent verschlechtert.

Verbrauch: Wie hoch ist die Leistungsaufnahme des Minisforum MS-A2?

Obwohl es sich bei der CPU um einen mobilen Prozessor handelt, ist der Stromverbrauch im Idle erstaunlich hoch. Für das gesamte System messen wir mindestens 30 Watt. Unter Volllast liegt der Verbrauch bei maximal 135 Watt, davon allein 65 Watt für die Grafikeinheit. Die Temperatur liegt dabei stets unter 92 Grad – hoch, aber dennoch völlig im Rahmen. Die CPU taktet dabei anfänglich mit 3,8 GHz und fällt in der Folge schrittweise auf 3,6 GHz ab, ihre Leistungsaufnahme sinkt dann auf etwa 120 Watt.

Mit dem BIOS in der Version 1.0.2 haben wir schließlich auch den Tausch der Wärmeleitpaste und Wärmeleitpads gewagt. Das Ergebnis war aber anders als erwartet: Die Temperaturen haben sich dadurch sogar ein wenig verschlechtert.

Den Leistungsmodus kann man im BIOS mit den Optionen Silent, Balance und Performance einstellen.

Lüfter: Wie laut ist der Minisforum MS-A2?

Die größte Schwäche des MS-A2 liegt klar beim Lüfter. Dieser ist schon im Idle ständig aktiv und ist mit 21 dB(A) direkt am Gehäuse durchaus wahrnehmbar. Zudem läuft auch der zweite Lüfter für die Festplatten dauerhaft. Unter Volllast dreht der Lüfter zusätzlich zur erhöhten Drehzahl teilweise kurzzeitig noch mehr auf. Dabei liegt die Lautstärke bei 43dB(A) und damit deutlich über den üblichen Werten eines Premium-Mini-PCs.

Software: Welches Betriebssystem ist auf dem Minisforum MS-A2 installiert?

Der MS-A2 hat von Werk aus Windows 11 Pro installiert. Ein vollständiger Systemscan mit dem Windows Defender bleibt ohne Befunde.

Wir haben außerdem Ubuntu 24.04 LTS ausprobiert, wobei Bluetooth, WLAN und Ethernet problemlos funktionieren. Auch die Bildschirmauflösung wurde korrekt erkannt, nur via 3,5-mm-Klinke erfolgte keine Audioausgabe.

Gehäuse: Wie ist die Verarbeitung des Minisforum MS-A2?

Das Gehäuse ist identisch zu dem des MS-A1 mit 190 × 186 × 48 mm Außenmaß. Der MS-A2 bringt dabei 1,47 kg auf die Waage. Das schlichte Gehäuse ist größtenteils aus Metall, nur die Blenden auf der Vorder- und Rückseite sind aus Kunststoff gefertigt. Ebenso kann die Hardware dank cleverem Schiebemechanismus sogar werkzeuglos erreicht werden. Im Innenraum des Gehäuses ist noch viel freier Platz, den man mit zusätzlicher Hardware, wie M.2-SSDs, füllen kann. Nur der RAM ist etwas unter dem Radiallüfter der CPU versteckt.

Preis

Der Minisforum MS-A2 kostet in der Ausstattung mit 64 GB RAM, 1 TB SSD und AMD Ryzen 9 9955HX 1239 Euro auf der Website des Herstellers. Auf Amazon kostet der Mini-PC ebenfalls 1239 Euro.

Fazit

Der MS-A2 ist ein enorm leistungsstarker Mini-PC, der ohne externe Grafikeinheit jedoch eher als Server zu verstehen ist. Vor allem im Hinblick auf die Netzwerkanbindung bekräftigt sich die Einordnung als kompakter Server. Dabei bietet das System in puncto Erweiterbarkeit so viele Optionen wie kaum ein anderes. So kann es für nahezu jeden Anwendungsfall optimiert und beispielsweise in einen Gaming-PC verwandelt werden. Auch die Wartung ist dank werkzeuglosem Öffnen des Gehäuses besonders nutzerfreundlich gestaltet. Der größte Kritikpunkt ist die Kühlung, die nicht nur etwas unterdimensioniert ist, sondern auch einen störend lauten Lüfter einsetzt. Für den Einsatz als Server ist das vollkommen vertretbar, im Alltag wäre dies jedoch eher unangenehm. Damit ist der MS-A2 eher ein Nischenprodukt, das die Anwendungsfälle eines kompakten Servers abdeckt.



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Add-on in Alu: Zwei Thunderbolt-5-SSDs für Mac Studio und Mac mini M4


Der chinesische IT-Hersteller Beelink ist vor allem für seine Produktion von PC-basierten Mac-mini-Klonen bekannt. Das Unternehmen nutzt diese erworbene Kompetenz aber auch dazu, Zubehörprodukte für Apple-Nutzer herzustellen. Dazu gehören nun zwei neue SSD-basierte Produkte, die den Speicherplatz von Mac mini M4 und Mac Studio M4 Max und M3 Ultra deutlich erweitern können.

Das Beelink Mate mini ist eine Kombination aus Dock und SSD-Gehäuse. Das System ist (beim Mac mini M4 Pro) mit bis zu 80 Gbps über Thunderbolt 5 ansteuerbar und beinhaltet zwei Slots für M.2-SSDs (2280) samt PCIe-Anbindung (bis 5.0). Somit können bis zu 16 TByte eingebaut werden. Das Dock kommt mit 2,5-Gbps-Ethernet, Audioanschluss (3,5 mm), SD-4.0-Kartenleser und USB-A-3.0-Ports.

Der Preis liegt bei 139 US-Dollar (Direktkauf plus Versand). Ein zweites Modell des Beelink Mate mini kommt mit nur einem SSD-Slot, soll dafür aber „geschwindigkeitsorientiert“ sein und einen höheren Durchsatz bieten. Der Preis ist der gleiche. Das Gerät lässt sich sowohl über als auch unter dem Mac mini M4 betreiben, Luft kommt in beiden Fällen durch. Ein zusätzlicher USB-C-PowerDelivery-Anschluss kann zur Stromversorgung energiehungriger SSDs verwendet werden.

Das Beelink Mate Studio ist eine Variante des Systems für Apples kleinen Profi-Desktop Mac Studio mit M4 Ultra oder M3 Max. Zum Preis von 129 Dollar (plus Versand) gibt es hier allerdings keine zusätzlichen Ports, sondern allein die Speichererweiterung über zwei SSD-Slots. Auch hier werden M.2-Module unterstützt und bis zu 16 TByte sind drin. Auch hier gibt es einen zusätzlichen Port für eine Stromversorgung (wenn mehr als 15 Watt verlangt werden, gilt das als sinnvoll).


Zwei SSD-Slots im Beelink Mate Studio

Zwei SSD-Slots im Beelink Mate Studio

Zwei SSD-Slots im Beelink Mate Studio: Aktuell sind damit 16 TByte drin.

(Bild: Beeklink)

Beide Beelink-Erweiterungen können aktuell vorbestellt werden, die Lieferung dauert allerdings noch einige Monate. Das verwendete Alu soll eine ähnliche Qualität haben wie das Original, ästhetisch fällt die Hardware also nicht aus einem Apple-Setup heraus. Die M.2-Module muss man sich zusätzlich kaufen, wobei Beelink beim Mate mini auch Komplettpakete mit Crucial-SSDs anbieten.


(bsc)



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Warten auf neue AirTags: Was die neuen können sollen – aktuelle verbilligt


Gut viereinhalb Jahre nach der Vorstellung der AirTags, Apples sehr populärer Bluetooth- und Ultra-Wideband-Tracker, steht endlich das Release einer zweiten Version an. Davon geht zumindest die Gerüchteküche aus. Denkbar ist, dass Apple die neuen Geräte bereits Anfang September zusammen mit neuen iPhone-17-Modellen präsentiert. Dafür spricht unter anderem, dass große Händler die Tracker zwischenzeitlich deutlich verbilligt hatten. Zudem gibt es Codeleaks in iOS 18.6 und weitere Hinweise.

So verkauften sowohl Amazon Deutschland als auch die Elektronikfachmärkte Saturn und MediaMarkt der Ceconomy-Gruppe das Viererpack AirTags bis zum Wochenende für 89 Euro, also 22,25 Euro das Stück. Zwar ist die Kampagne inzwischen abgelaufen und Ceconomy auf den Preis von 107,99 Euro und Amazon auf den Preis von 94 Euro zurückgegangen. Doch eine gleichzeitige Aktion zweier so großer Händler spricht für eine Form von Abverkauf.

Tatsächlich gibt es den Schnäppchenpreis bei einzelnen kleineren Resellern noch, wie der heise-Preisvergleich (ab 88,83 €) zeigt. Apples Originalpreis liegt hingegen weiterhin bei 129 Euro für das Viererpack. Einziger Vorteil beim Kauf beim Hersteller: Dort bekommt man kostenlos eine Gravur dazu, mit der man die AirTags dann leichter unterscheiden kann. Der Handel bietet diese leider nicht an.

Bereits im Juni zeigte sich in einer Beta von iOS 18.6, dass Apple neue AirTags plant. Enthaltener Code besagt, dass das Betriebssystem bereits kompatibel zu dem noch unveröffentlichten Modell ist. Lobenswert: Offenbar plant Apple keinen Zwang zum Upgrade auf iOS 26, um die neuen Tracker verwenden zu können.

Bei den AirTags 2 wird unter anderem eine längere Batterielaufzeit mit früheren Warnungen, eine erhöhte Verbindungsstabilität zum „Wo ist?“-Netzwerk samt UWB-Chip der zweiten Generation mit Präzisionssuche ab 60 Meter (statt 15) sowie Verbesserungen bei Datenschutz und Sicherheit erwartet. Letzteres ist für Menschen, die die Tracker als Diebstahlschutz verwenden, nicht unbedingt gut. So sollen die Geräte „tamper-resistant“ sein, also beispielsweise erkennen, dass der Lautsprecher deaktiviert wurde. Ob die AirTags 2 wiederaufladbar sein werden oder weiter Knopfzellen nutzen, ist ebenso unklar wie der vorgesehene Preis. Der könnte bei 35 Euro pro Stück liegen.


(bsc)



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Altersverifizierung für Wikipedia? Beschwerde in Großbritannien abgewiesen


Das oberste Gericht in Großbritannien hat einen Antrag der Wikimedia Foundation gegen Teile des neuen Online Safety Acts abgelehnt. Die Vorgaben könnten nach Überzeugung der Organisation dafür sorgen, dass die Reichweite der beliebten Onlineenzyklopädie massiv eingeschränkt und zentrale Funktionen abgeschaltet werden müssen. Dem folgte der zuständige Richter am High Court nicht. Er stellte aber klar, dass die Regierung „kein grünes Licht“ dafür habe, die neuen Regeln in einer Art umzusetzen, die den Betrieb der Wikipedia signifikant behindern. Noch sei es jedoch verfrüht, darüber zu urteilen. Obendrein habe bislang keine der Konfliktparteien eine Überprüfung beantragt, ob diese strikten Vorgaben für Wikipedia überhaupt gelten.

Hintergrund des Rechtsstreits sind Vorgaben des Online Safety Acts, der vor allem Kinder und Jugendliche besser im Internet schützen soll. Dafür werden Onlineportalen Kategorien zugeordnet, die mit unterschiedlich strikten Vorgaben verbunden sind. Die Wikimedia Foundation ist überzeugt, dass die Wikipedia anhand des Gesetzestexts in die Kategorie 1 eingestuft werden müsste, das ist die höchste mit den schärfsten Vorgaben. In dem Fall müsste der Betrieb der Onlineenzyklopädie aber fundamental geändert werden, behauptet die Organisation. So müsste die Zahl der Besucher und Besucherinnen der Wikipedia um etwa drei Viertel verringert werden. Zudem müssten zentrale Funktionen deaktiviert werden, etwa weil Inhalte von verifizierten und von anonymen Usern nicht getrennt werden können.

Solange der Wikipedia aber noch keine Kategorie zugeordnet wurde, könne ein Gericht auch nicht darüber urteilen, ob diese Einteilung gerechtfertigt ist, erklärte nun der High Court. Sollte die zuständige Medienaufsicht Ofcom entscheiden, dass Wikipedia nicht zur höchsten Kategorie gehört, „dann wird es keine weiteren Probleme geben“. Andernfalls stehe der Wikimedia Foundation der Weg zu einer rechtlichen Überprüfung offen. Sollte eine Einstufung der Wikipedia auf Basis des Online Safety Acts zur Folge haben, dass die Wikipedia nicht mehr weiter betrieben werden könne, könnte die Regierung verpflichtet sein, eine Ergänzung des Gesetzes oder eine Ausnahmeregelung zu prüfen. Soweit sei es aber bislang nicht.

Der Online Safety Act sorgt seit Wochen für Aufregung in Großbritannien. Das Gesetz verpflichtet Plattformen mit benutzergenerierten Inhalten zur Verifizierung des Alters der Besuchenden, ganz unterschiedliche soziale Netzwerke haben deshalb bereits eine Altersverifizierung angekündigt. Social Media ist auch das eigentliche Ziel der Gesetzgebung; Wikipedia könnte gewissermaßen versehentlich ins Fadenkreuz gelangt sein. „Die Wikipedia ist aufgrund seiner Größe und der dort von Nutzern erstellten Inhalte in den Geltungsbereich der strengeren Vorschriften geraten, obwohl die Verantwortlichen (überzeugend) argumentiert haben, dass sie sich von anderen User-Zu-User-Plattformen unterscheiden“, zitiert die BBC die Datenschutzexpertin Mona Schroedel.


(mho)



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