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Neuer Mast: o2 Telefónica will riesiges Funkloch in Bad Wildbad rasch schließen


Der Münchner Telekommunikationsanbieter o2 Telefónica hat angekündigt, die Mobilfunkversorgung in Bad Wildbad kurzfristig wiederherzustellen: Die Netztechniker des Mobilfunkbetreibers „installieren ab dem 8. September einen mobilen Sendemast auf einer gemeinsam mit der Stadt abgestimmten Fläche an der St. Bonifatius Kirche“, erklärte das Unternehmen. Spätestens zum 19. September solle das o2-Netz über diese Funkanlage wieder für die Kunden in dem idyllisch gelegenen Kurort im Schwarzwald verfügbar sein.

„Es hat für uns höchste Priorität, die Bevölkerung, Gäste und die Wirtschaft vor Ort mit Mobilfunk zu versorgen“, betonte ein Sprecher von o2 Telefónica am Freitagabend. „Mit dem mobilen Mast schaffen wir eine Übergangslösung, bis ein neuer dauerhafter Standort realisiert werden kann. Wir danken der Stadt für die konstruktive Zusammenarbeit“. Der Konzern setze alles daran, Kunden in Bad Wildbad „schnellstmöglich eine zuverlässige Mobilfunkversorgung zu bieten“ und das aktuelle riesige Funkloch zu schließen.

In der Stadt mit rund 10.000 Einwohnern und zahlreichen Kurgästen heißt es seit rund zwei Monaten zusätzlich zu Thermalanwendungen und anderen Kurvergnügen: Digital Detox. Denn das Mobilfunknetz von Vodafone und o2 Telefónica brach Ende Juni ohne Vorwarnung zusammen.

Grund für die Funkstille war der Abbau von Mobilfunkmasten auf dem Schornstein eines Fernheizwerks, der abgerissen werden soll. Ein neuer Standort ließ sich nicht rechtzeitig finden. Kunden vor Ort sind seit Wochen machtlos. Viele können ihre Verträge auch mit Sonderkündigungsrecht nicht auflösen, Beschwerden beim Kundenservice bleiben erfolglos.

Auch die Stadtverwaltung sah sich machtlos, da die Netzabdeckung Sache der Mobilfunkanbieter ist. Die Fernwärmegesellschaft Baden-Württemberg (fbw), Eigentümerin des Grundstücks, hatte diese bereits vor drei Jahren über den geplanten Abriss des Schornsteins und die Kündigung der Verträge informiert.

Der bisherige Mobilfunkstandort habe außer Betrieb genommen werden müssen, erläuterte o2 Telefónica nun. Bereits seit 2023 arbeite das Unternehmen „mit Hochdruck daran, einen geeigneten alternativen Standort zu finden, der möglichst die gesamte Stadt zuverlässig versorgen kann“. Dafür sei zwischenzeitlich ein Standort ausfindig gemacht worden, „der jedoch aufgrund der Statik nicht für die Mobilfunkantennen ertüchtigt werden konnte“. Die Installation des mobilen Senders sei nun „ein wichtiger Schritt, um die Versorgungslücke schnell zu schließen“. Nach einer dauerhaften Lösung will der Netzbetreiber parallel weitersuchen.

Auch Vodafone wollte schon bis zum 28. August einen mobilen Sendemast per Lkw nach Bad Wildbad bringen, dort aufbauen und ans Stromnetz anschließen. Diese Arbeiten dauerten etwa zwei bis drei Wochen nach der Aufstellung, erklärte ein Vodafone-Sprecher. Die Inbetriebnahme sei bis zum 12. September geplant.

Schon vor mehr als einem Jahr sei der zum Konzern gehörende Ausrüster Vantage Towers damit beauftragt worden, eine dauerhafte Sendeanlage zu errichten. Das werde allerdings einige Zeit dauern. Vodafone räumte ein: Aktuell reichten die Einschränkungen von einem schwächeren Netz bis zum Totalausfall – worüber sich die Betroffenen zu Recht beschwerten. Die umliegenden Vodafone-Stationen seien trotz einer Neuausrichtung nicht stark genug.

Die stellvertretende Bürgermeisterin Ursula Jahn-Zöhrens (SPD) kritisierte zuvor gegenüber dem SWR, dass hinter dem Funkversagen entweder technisches Unvermögen oder Absicht stehe, weil beiden Anbietern „der Standort hier nicht lukrativ genug ist“. Die Deutsche Telekom betreibt keinen eigenen Funkmast direkt in der Stadt. Sie stellt die Abdeckung nur über umliegende Antennen sicher, was bisher zu einer schlechteren Versorgung führte als bei den beiden Konkurrenten. Ein Telekom-Mast im Westen der Gemeinde auf dem Sommerberg ist mit 4G- und 5G-Technik ausgestattet.


(spa)



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