Künstliche Intelligenz
Nintendo 3DS zu alt fürs Museum
Berühmtestes Ausstellungsobjekt im Pariser Museum Louvre ist sicherlich die Mona Lisa, die dort seit 1797 hängt. Seit 2012 beeindruckte das Louvre auch mit einem modernen Multimediaführer mit autostereoskopischem Bildschirm: der Mobilkonsole Nintendo 3DS. Sie hat mit 1. September ausgedient, nach mehr als einem Jahrzehnt. Die verbliebenen Geräte gehen zurück zu Nintendo.
Die Nintendo 3DS kam im November 2011 in Europa auf den Markt. Das Louvre ließ dafür eigens Software schreiben, die Besucher gegen Aufpreis seither durch die Ausstellung führte. Eine Karte des Gebäudes zeigte an, wo sich der Besucher gerade befand, und eine Stimme informierte über das jeweilige Kunstwerk.
Hinzu kamen grobe 3D-Darstellungen ausgestellter Skulpturen – da erwies sich der Bildschirm der kleinen Konsole als Vorteil, zeigt er doch 3D-Bilder ohne störende Brille (wenn der Benutzer die Konsole ruhig in etwa 30 bis 40 Zentimetern Abstand vor seinen Kopf hält). Der Bildschirm schickt jeweils ein Bild mit 400 × 240 Pixeln zum linken respektive rechten Auge. Dafür liegt eine zweite Parallaxen-Barriere vor dem eigentlichen LC-Display. Sie sorgt dafür, dass jedes Auge nur jede zweite Spalte des LCDs zu sehen bekommt. So entsteht ein 3D-Effekt. Vor Ort war das von enden wollendem Nutzen, konnten Besucher doch die Skulptur in Natur-3D sehen.
War auch für zu Hause erhältlich
Doch ab November 2013 konnten Interessierte den Museumsführer auch käuflich erwerben, um sich zu Hause dem Kunstgenuss hingeben zu können. Es gab eine Version auf Datenträger im Museumsshop, sowie eine Version zum Download im Online-Shop Nintendos. Letzteres war fast zehn Jahre im Angebot, bis der japanische Hersteller im März 2023 den Online-Shop für seine Konsolen Nintendo 3DS und Wii U zusperrte – schließlich war die 3DS bereits 2017 von der Switch abgelöst worden. Inzwischen verkauft Nintendo auch schon deren Nachfolger Switch 2.
An einem neuen Audioführer arbeitet das Louvre noch; vorerst verweist es auf seine Webseite, die drei unterschiedliche Wege durch das Museum vorschlägt. Das Louvre geht auf Kunstsammlungen französischer Monarchen und Kirchen zurück. Nach der Französischen Revolution wurde es 1793 erstmals öffentlich zugänglich. Die riesige Anlage gilt als größtes und meistbesuchtes Museum der Welt: 2024 kamen nicht weniger als 8,7 Millionen Besucher, davon 77 Prozent von außerhalb Frankreichs. Sie konnten zehntausende Exponate sehen; das nicht öffentliche Archiv soll noch eine Größenordnung mehr Objekte umfassen.
(ds)