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Künstliche Intelligenz

Nokia plant Schließung des Standorts München bis 2030


Der Netzwerkausrüster Nokia plant die Schließung seines Standorts München bis zum Jahr 2030. Wie die IG Metall mitteilt, seien allein in München über 700 Beschäftigte von der Entscheidung betroffen. Der Abbau solle in zwei Wellen erfolgen: Bereits 2026 fallen bundesweit über 300 Stellen weg, bis 2030 sollen dann weitere Arbeitsplätze in München wegfallen. Nokia bestätigte die Schließung auf Anfrage von heise online. Es sei eine schwierige Entscheidung gewesen, damit Nokia langfristig wettbewerbsfähig bleiben könne.

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Nokia beschäftigt in Deutschland laut IG Metall derzeit rund 2500 Menschen und gilt als einer der wenigen europäischen Netzwerkausrüster. Die Gewerkschaft wertet den Rückzug als problematisches Signal für die digitale Souveränität Deutschlands und Europas. „Gerade in Zeiten geopolitischer Herausforderungen ist es ein fatales Signal, wenn ein Schlüsselunternehmen seine Präsenz in Deutschland zurückfährt“, sagte Daniele Frijia, Geschäftsführer der IG Metall München und Mitglied im deutschen Aufsichtsrat von Nokia.

Nokia erklärte, dass das Unternehmen im Rahmen seiner globalen Standortstrategie seine Investitionen auf wichtige nachhaltige Zentren in Deutschland und weltweit konzentrieren will. „Damit wollen wir unsere Kapazitäten für langfristiges Wachstum und Kundenbindung stärken und gleichzeitig sicherstellen, dass unsere Teams die für ihren Erfolg erforderlichen Rahmenbedingungen vorfinden.“

Die Entscheidung fällt in eine Zeit, in der die EU-Kommission den Druck auf Mitgliedsstaaten erhöht, chinesische Netzwerkausrüster wie Huawei und ZTE aus kritischer Infrastruktur auszuschließen. Nokia gehört neben Ericsson zu den wenigen europäischen Alternativen zu den chinesischen Anbietern. Der Teilrückzug aus Deutschland „könnte die Abhängigkeit von außereuropäischen Lieferanten paradoxerweise verstärken.“

Frijia bezeichnete den Rückzug aus München als strategischen Fehler, der die Wettbewerbsfähigkeit und technologische Führerschaft des Konzerns gefährde. Der Standort München biete mit seiner Infrastruktur, den Universitäten und der Nähe zu Forschungseinrichtungen ideale Bedingungen für Innovation. „Statt Arbeitsplätze abzubauen, sollte Nokia in die Zukunft investieren“, so Frijia.

Von der bundesweiten Abbauwelle 2026 sind laut IG Metall neben München auch die Standorte Düsseldorf, Stuttgart, Ulm und Nürnberg betroffen. Carsten Riedl, Betriebsratsvorsitzender am Standort München, zeigte sich entsetzt: „Die Beschäftigten haben über Jahre hinweg Spitzenleistungen erbracht. Wir fordern, dass Nokia Verantwortung für seine Beschäftigten übernimmt.“

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Nokia selbst nannte gegenüber heise online keine Zahlen, erklärte aber, an den anderen Standorten festzuhalten: „Nürnberg bleibt ein wichtiger Standort für die Forschung und Entwicklung im Bereich optischer Netzwerke, Ulm bleibt ein wichtiger Standort für die Forschung und Entwicklung im Bereich Mobilfunknetze, Stuttgart bleibt ein wichtiger Standort für Nokia Bell Labs und optische Netzwerke, und Bonn und Düsseldorf bleiben wichtige Standorte mit Kundenkontakt.“

Clemens Suerbaum, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats, warnte vor den Folgen für die gesamte deutsche Nokia-Präsenz. „Wenn in Europas High-Tech- und KI-Stadt München Nokia ohne Sinn und Verstand die eigene Hauptquelle für Patente und Standards austrocknet, dann wissen auch die anderen deutschen Standorte in Stuttgart, Düsseldorf, Ulm und Nürnberg, wie es um ihre Zukunft bestellt ist.“ Die Beschäftigten hätten Nokia mit großen Anstrengungen auf die Erfolgsspur gebracht. „Nun sitzt der Schock tief, nicht nur in München.“

Die IG Metall fordert das Unternehmen auf, Verantwortung für die Beschäftigten zu übernehmen und Alternativen zur kompletten Schließung zu prüfen. Nokia teilte mit, alle betroffenen Mitarbeiter während der Übergangsphase unterstützen zu wollen.


(mki)



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39C3: Vom interessanten Rechtsverständnis des „Wurstkönigs“ bei Palantir & mehr


Beim Einsatz automatisierter Datenanalyse durch die Polizei geraten nach Einschätzung der Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) zunehmend unbeteiligte Menschen ins Visier der Sicherheitsbehörden. „In Polizeidatenbanken landen Menschen ganz schön schnell“, sagte Franziska Görlitz von der GFF. Darunter auch Whistleblower und Zeigen. Würden diese Daten zusammengeführt und analysiert, könnten „Menschen allein durch so ein Tool ins Visier rutschen“.

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Besonders problematisch seien komplexe Analyse-Systeme wie Palantir Gotham. „Das ist keine Datenabgleich-Möglichkeit, sondern da geht es wirklich um extrem komplexe Predicted-Policing- beziehungsweise Voraussage- und Analysesysteme“, so Görlitz. Die Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse gehe dabei verloren: „Dann stellt sich am Ende die Frage: Ist der Computer jetzt zu dem Ergebnis gekommen, dass da eine Verbindung besteht oder dass die Person gefährlich sein könnte?“

Kritisch hervorgehoben wurde in diesem Zusammenhang primär Bayern. Dort habe die Staatsregierung unter Ministerpräsident Markus Söder eine Vorreiterrolle beim Einsatz von Palantir eingenommen und früh Fakten geschaffen – inklusive Tests mit Echtdaten, noch bevor eine tragfähige Rechtsgrundlage bestand. Kurz sprach dabei von einem „interessanten Rechtsverständnis“ des „Wurstkönigs“ – gemeint ist der bayerische Ministerpräsident Markus Söder. Bayern habe damit eine Tür geöffnet, über die auch andere Bundesländer leichter einsteigen könnten, etwa über Rahmenverträge, ohne eigene Ausschreibungen durchführen zu müssen.

Die haben wirklich monatelang Echtdaten von richtigen Menschen aus Bayern und weiteren Bundesländern. In vielen Polizei-internen Datenbanken lande man auch, wenn man mit dem Bundesland nicht viel zu tun habe. Nichtmal der Bayerische Datenschutzbeauftragte Thomas Petri sei informiert worden. Er habe erst aus der Presse darüber erfahren.

Das Bundesverfassungsgericht habe 2023 zwar klargestellt, dass automatisierte Datenanalysen grundsätzlich möglich seien, zugleich aber strenge Maßstäbe gesetzt. „Je weitergehend die Analyse, desto strenger müssen die Voraussetzungen sein“, betonte Görlitz. In Hessen, Nordrhein-Westfalen und Bayern seien diese Vorgaben aus Sicht der GFF weiterhin nicht eingehalten, weshalb mehrere Verfassungsbeschwerden anhängig sind.

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Kritik gibt es zudem an der wachsenden Abhängigkeit von privaten Anbietern. „Wenn man sich abhängig macht von Software-Tools von anderen Staaten oder von privaten Unternehmen, dann droht, dass man die dann halt auch braucht für die eigene Arbeit“, warnte Görlitz. Übergangslösungen würden schnell zur Dauerlösung: „Wenn man das Tool erst mal hat und dafür wahnsinnig viel Geld ausgibt, wie viel Anreiz besteht dann, sich um eine Eigenentwicklung zu kümmern?“ Preise könnten aufgrund der Abhängigkeiten ebenfalls schnell angehoben werden.

Aus Sicht der GFF unterschätzt die Politik die Tragweite massiv. „Massenhafte Datenanalysen gerade durch künstliche Intelligenz sind fehlerbehaftet und führen zu diskriminierenden Ergebnissen – sie sind deswegen eine große Gefahr für die Grundrechte.“

Abschließend verwies Kurz auf eine Recherche des Schweizer Magazins Republik, die detailliert zeigte, wie Palantir sich „über Jahre an die Behörden herangewanzt hat“ und welche technologischen, geopolitischen, juristischen und ethischen Risiken damit verbunden sind. Besonders hervorgehoben wurde ein öffentlich zugänglicher Bericht der Schweizer Armee, dessen Gutachter ausdrücklich empfehlen, „auf Lösungen des Unternehmens Palantir zu verzichten“.

Bemerkenswert sei zudem Palantirs Reaktion: Erstmals habe der Konzern in einem Blogbleitrag auf die Kritik reagiert, sich als „missverstanden“ dargestellt und ausgewählten Akteuren Gespräche angeboten – „mit NDA“, wie Konstanze betonte. Gleichzeitig habe Palantir sich im Sommer auch aktiv an Landes- und Bundesinnenministerien gewandt, um erneut für seine Produkte zu werben. Für Konstanze zeigt das: Die öffentliche Debatte wirkt – und zwingt den Konzern zumindest punktuell aus seiner bisherigen Kommunikationsverweigerung heraus.


(mack)



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Vodafone verzeichnet Wachstum bei Transfervolumen im Festnetz


Vodafone hat in einem Jahresrückblick das Datentransfervolumen für 2025 bekanntgegeben. Insgesamt übertrugen Vodafone-Kunden nach Angaben des Konzerns über ihre Festnetzanschlüsse 54 Exabyte, also 54 Milliarden Gigabyte an Daten. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Wachstum von fast 10 Prozent und ein neuer Rekordwert. Dabei zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Anschlusstechnologien: An TV-Kabelanschlüssen, die eine Datenrate bis zu 1000 Mbit/s bereitstellen, betrug das monatliche Transfervolumen pro Kundenhaushalt im Durchschnitt 468 Gigabyte. Haushalte mit DSL-Anschlüssen, die maximal 250 Mbit/s liefern können, kamen nur auf 340 Gigabyte im Monat.

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Haupttreiber für das Datenvolumen sind Streamingdienste wie Netflix, Amazon Prime oder YouTube sowie Videoinhalte per YouTube oder Kurzvideos in sozialen Medien wie Instagram oder TikTok. Weitere datenhungrige Anwendungen sind Videokonferenzen im Homeoffice und Cloudanwendungen. Besonders heftige Lastspitzen entstehen laut Vodafone durch die Live-Übertragung von Fußballspielen der Champions League.

Im Kabelnetz werden zahlreiche Haushalte über ein gemeinsames Segment versorgt, teilen sich also die verfügbare Kapazität. Das kann insbesondere zu Spitzenzeiten für Engpässe sorgen. Vodafone hat im vergangenen Jahr die Kapazität für 620.000 Kabelhaushalte erhöht, indem das Unternehmen 2.500 zusätzliche Segmente installiert und dadurch die Zahl der Haushalte pro Segment verringert hat. In bestehenden Mehrfamilienhäusern und in Neubaugebieten installierte das Unternehmen in diesem Jahr rund 70.000 neue Kabelanschlüsse.

Vodafone spricht bei Kabelanschlüssen von „Kabelglasfaser“. Mit diesem Marketingbegriff möchte das Unternehmen vermutlich herausstellen, dass Kabelanschlüsse im Downstream bei der Geschwindigkeit von Glasfaseranschlüssen mithalten können. Im Upstream allerdings, also beim Versand von Daten aus Sicht des Kunden, schafft die Kabeltechnik derzeit nur 50 Mbit/s – Glasfaseranschlüsse bieten hingegen verbreitet bis zu 500 Mbit/s im Upstream. Technisch betrachtet handelt es sich beim TV-Kabelnetz um FTTC, also Fiber to the Cabinet oder Fiber to the Curb. Das Glasfasernetz endet dabei wie bei der FTTC-Technik VDSL etliche hundert Meter vom eigentlichen Anschluss entfernt, das letzte Stück wird per Kupferkabel überbrückt.

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Vodafone engagiert sich auch beim Verlegen eigener Glasfaseranschlüsse. 800.000 sind in 45 Städten in Bau, 450.000 bereits fertiggestellt. Allerdings gibt Vodafone die Zahl für „homes passed“ an, die auch die Fälle einschließt, in denen ein Glasfaserkabel in der Straße liegt, das betreffende Haus aber noch gar nicht angeschlossen wurde, weil eine Stichleitung fehlt. Das ist häufig der Fall, wenn ein Eigentümer keine Genehmigung zum Verlegen eines Anschlusses erteilt hat.

Sind die derzeit im Bau befindlichen Leitungen fertig, kann Vodafone insgesamt 570.000 Haushalte direkt mit Glasfaser versorgen, die verbleibenden Haushalte können bei Bedarf über eine Stichleitung angeschlossen werden. Insgesamt kann Vodafone nach eigenen Angaben in über 30 Millionen Haushalten Gigabit-Internet anbieten, teils über eigene Leitungen, teils über angemietete. 11,4 Millionen Haushalte sind auf diesem Wege per Glasfaser erreichbar, der Rest bislang nur per TV-Kabel.


(uma)



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Laptop reparieren und Akku wechseln bei Lenovo, Acer, HP & Co.: So gelingt es


Akku tauschen leicht gemacht: Wir klären die wichtigsten Fragen zu Akkuwechsel, Wartung und Pflege bei Laptops.

Jeder kennt es: Mit zunehmendem Alter des Laptops lässt die Akkuleistung nach, was häufigere Ladezyklen erfordert. Das sorgt wiederum für mehr Verschleiß – eine kontinuierliche Abwärtsspirale der Nutzungsdauer beginnt. Ein Tausch des Energiespeichers kann alten Geräten wieder neues Leben einhauchen. Oft bieten Hersteller oder externe Dienstleister einen solchen Service an, verlangen dafür jedoch vergleichsweise hohe Preise.

Alternativ kann man den Wechsel selbst vornehmen – mit den richtigen Voraussetzungen, wie passendem Werkzeug, ist dies kein unlösbares Problem. Wir setzen selbst meist auf Anleitungen, Ersatzteile und Werkzeugsets von Ifixit, die hierfür die beste Anlaufstelle sind. Damit beim eigenen Laptop nichts schiefgeht, beantworten wir die üblichen Fragen. Da das aber eben nicht jedermanns Sache ist oder teilweise auch mehr als nur der Akku defekt ist, lohnt sich auch ein Blick auf unsere Bestenliste für günstige Laptops.

Kann ich bei jedem Laptop den Akku tauschen?

Grundsätzlich ist der Tausch bei jedem Gerät möglich, manche Hersteller machen es jedoch schwieriger, als nötig. Dazu zählen etwa Tablet-PCs, wie das Microsoft Surface oder ältere Macbooks. Viele Hersteller, darunter auch Apple, steigen aber mittlerweile auf einen wartungsfreundlicheren Aufbau ihrer Geräte um.

Schon immer die beste Reparierbarkeit gibt es allerdings bei Framework, die auf eine modulare Bauweise, ausführliche Anleitungen und hohe Verfügbarkeit der Ersatzteile setzen. Der Laptop kann so in kürzester Zeit auch von unerfahrenen Nutzern zerlegt und gewartet werden.

Zudem zeichnet sich das Gerät durch einen modularen Aufbau aus: Anschlüsse können einfach per Steckkarte ausgetauscht werden. Benötigt man etwa mehr USB-A-Schnittstellen, kann man einfach einen anderen Port herausnehmen. Framework gibt dadurch dem Endkunden alle Mittel, damit dieser sein eigenes Gerät auch selbst reparieren, aufrüsten und mit modularen Anschlüssen an die eigenen Anforderungen anpassen kann.

Auch Lenovo ist mit den Thinkpads bekannt für eine einfache Wartung, indem Batterien teilweise direkt von außen erreichbar sind. Allgemein hängt die Reparierbarkeit aber vom spezifischen Modell ab und lässt sich nicht für einen Hersteller pauschalisieren. Zudem kann die Schwierigkeit eines Tauschs für verschiedene Komponenten deutlich unterschiedlich ausfallen.

Wichtig: Beim eigenhändigen Öffnen kann die Herstellergarantie oder Zusatzschutz wie AppleCare bzw. Care-Packs bei manchen Marken (z. B. Apple, Dell) erlöschen – hier sollte man vorher die Bedingungen prüfen. Dank EU-Recht-auf-Reparatur („Right to Repair“) und steigender Nachfrage werden jedoch immer mehr Geräte wartungsfreundlicher gebaut.

Reparaturexperte Ifixit hat für die Bewertung der Reparierbarkeit von Laptops einen Score entwickelt, der aufzeigt, wie leicht sich das Gerät öffnen und warten lässt.

Wann sollte ich meinen Laptop-Akku wechseln?

Das hängt stark vom eigenen Ermessen ab, sofern der Akku keine physischen Defekte aufweist. Wer den ganzen Tag unterwegs ist und keine Lademöglichkeit hat, ist auf die volle Kapazität angewiesen. Wer also im Alltag regelmäßig Probleme mit einem schwachen Akku hat und das Gerät schon länger besitzt, sollte einen Tausch in Erwägung ziehen.

Unter Windows lässt sich die aktuelle Kapazität mit dem „Battery report“ prüfen. Dazu geben wir in der Eingabeaufforderung den Befehl „powercfg /batteryreport“ ein. Windows speichert den Bericht als HTML-Datei, in der Regel im Benutzerverzeichnis, die sich einfach im Browser öffnen lässt. Unter Linux ist der Gesundheitszustand oft schon im Energiemenü der Statusleiste oder in den Systemeinstellungen zu finden. Meist fällt die verminderte Laufzeit ab einer Restkapazität von 80 bis 85 Prozent deutlich auf.

Verbleibende Akkukapazität/Gesundheit im Betriebssystem auslesen

Bei einem Defekt, wie dem Aufblähen des Akkus, darf der Laptop keinesfalls weitergenutzt werden – hier besteht ernsthafte Brandgefahr. Der Akku muss dann vorsichtig, aber schnellstmöglich vom Gerät getrennt und entsorgt werden.

Wie finde ich den richtigen Akku?

Um das passende Ersatzteil zu finden, ermitteln wir zuerst die genaue Modellbezeichnung des Laptops, die meist auf der Unterseite steht. Bietet der Hersteller für dieses Modell selbst einen Akku an, ist das der sicherste Weg. Zusätzlich müssen technische Merkmale wie Spannung (Volt), Kapazität (Wh/mAh) und die exakte Teilenummer des Akkus übereinstimmen.

Um sicherzugehen, öffnen wir den Laptop oder suchen online nach den Spezifikationen. Eine gute Anlaufstelle für hochwertige Ersatzteile und Anleitungen ist Ifixit. Diese haben oft Verträge mit den Herstellern selbst und garantieren somit eine hervorragende Qualität. Von extrem günstigen Angeboten auf Marktplätzen raten wir ab, da es sich hier oft um minderwertige Ware handelt. Wer den Laptop langfristig und sicher weiternutzen möchte, greift zu Akkus in Originalqualität.

Das klappt auch noch Jahre später, etwa für ein Acer Spin 5 aus 2020 finden wir immer noch Ersatzakkus.

Welches Werkzeug benötige ich?

Das passende Werkzeug ist essenziell für eine erfolgreiche Reparatur. Mit minderwertigem oder falschem Werkzeug beschädigt man schnell Schraubenköpfe oder das Gehäuse. Daher sollten die Bits für den Schraubendreher exakt passen. Für die meisten Laptops genügt ein Feinmechaniker-Set, etwa von Ifixit, mit verschiedenen Kreuzschlitz- und Torx-Schraubendrehern. Besonders entspannt ist die Reparatur mit elektrischen Päzisionsschraubendrehern (Bestenliste), wie dem Fanttik E2 Ultra.

Werkzeug und Zubehör zum Akkutausch

Zusätzlich benötigen wir Werkzeug zum Lösen der filigranen Stecker und Gehäuseclips. Dazu eignen sich Plektren oder Spudger aus Kunststoff. Von Metallwerkzeugen wie Pinzetten raten wir beim Hantieren am Akkuanschluss dringend ab, um Kurzschlüsse zu vermeiden. Die Plektren helfen zudem beim Lösen der Bodenplatte, da diese üblicherweise neben den Schrauben mit Kunststoffnasen fixiert ist.

Besonders günstig ist hier das Set von Ifixit, das den Schraubendreher perfekt ergänzt. Für einen tieferen Einstieg in das Reparatur-Hobby können wir auch das Ifixit Pro Tech Werkzeugset empfehlen, das noch einmal umfassender ist.

Wie geht man beim Tausch vor?

Wichtig ist ein vorsichtiges, bedachtes und strukturiertes Vorgehen. So minimieren wir das Risiko, zusätzlichen Schaden anzurichten. Bevor wir beginnen, sollte man sich erden, beispielsweise durch Berühren eines Heizkörperrohres. So werden mögliche Schäden durch elektrostatische Entladung (ESD) direkt vermieden. Bevor wir mit der Reparatur starten, schalten wir unbedingt den Laptop aus und trennen alle angesteckten Geräte. Vorsichtshalber kann man ein Backup seiner Daten auf dem Laptop vornehmen.

Erst anschließend widmen wir uns den Schrauben auf der Unterseite des Laptops. Nachdem alle Schrauben entfernt sind, müssen wir die Abdeckung vom restlichen Gehäuse lösen, wobei unsere Spudger zum Einsatz kommen. So beschädigen wir das Plastik nicht und können vermeiden, dass bereits gelöste Clips wieder fest werden. Sobald die Bodenplatte entfernt ist, trennen wir den Akku vom Mainboard. Dabei suchen wir nach einem meist breiten Stecker direkt in der Nähe des Akkus. In Laptops sind die Energiespeicher üblicherweise verschraubt und nur selten verklebt, was den Tausch deutlich erleichtert.

Jetzt können wir entweder schon den Akku wechseln oder die aufgedruckten Informationen ablesen und ein passendes Ersatzteil suchen. Sobald der neue Akku angekommen ist, lösen wir den alten. Die Schrauben von Gehäuse und Akku sollten wir keinesfalls vermischen, da Hersteller oft unterschiedliche Längen oder sogar ganz andere Varianten verwenden. Ein bewährtes Vorgehen: Wir legen die Schrauben auf einer Magnetmatte in dem Muster ab, das ihrer Position im Laptop entspricht.

Anschließend heben wir den alten Akku aus dem Laptop und verstauen diesen sicher. Dabei achten wir besonders darauf, keine Kontakte kurzzuschließen. Danach können wir den neuen Akku einsetzen und festschrauben. Sofern wir noch weitere Arbeiten am Laptop vornehmen wollen, lassen wir den Akku-Stecker noch unverbunden. Sobald wir vollständig fertig sind, verbinden wir den Anschluss und setzen die untere Abdeckung wieder ein. Abschließend drücken wir diese fest und ziehen alle Schrauben mit dem Schraubendreher an.

Wir empfehlen immer, begleitend eine Online-Anleitung, etwa von Ifixit oder ein YouTube-Video zum spezifischen Modell, zu nutzen.

Was könnte ich neben dem Akkutausch noch warten?

Wenn der Laptop bereits geöffnet ist, bietet sich eine vollständige Wartung oder ein Upgrade an. Dazu zählt vor allem, das Innenleben von Staub zu befreien – hierfür nutzen wir Druckluft. Wichtig: Den Lüfter dabei unbedingt festhalten, da das Drehen durch den Luftstrom eine Spannung induziert, die das Mainboard beschädigen kann. Für festsitzenden Staub eignet sich ein weicher Pinsel.

Bei Systemen, die schon einige Jahre alt sind, kann man auch die Wärmeleitpaste von CPU und GPU erneuern. Dazu muss meist die gesamte Kühleinheit demontiert werden. Wir entfernen die alte Paste rückstandslos und tragen eine dünne Schicht neue Paste auf. Der Chip muss vollflächigen Kontakt zum Kühler haben.

Asus Expert Book PM1 – SSD, RAM & WLAN-Chip im Detail

Sinnvolle Upgrades sind zudem die Erweiterung des Arbeitsspeichers (RAM) oder der Tausch der SSD, sofern diese Komponenten nicht fest verlötet sind. Gerade bei sehr alten Geräten kann das Upgrade auf eine SSD einen enormen Unterschied machen. Für modernere Geräte ist vor allem eine M.2-SSD sinnvoll.

Kann ich den Laptop danach direkt wieder nutzen?

Ja, der Laptop ist nach dem Tausch sofort einsatzbereit. Je nach Chemie des Akkus und dem Batteriemanagementsystem (BMS) ist jedoch eine Kalibrierung ratsam, damit die Füllstandsanzeige korrekt funktioniert. Üblicherweise lädt man den Laptop dafür einmal vollständig auf, lässt ihn noch einige Zeit am Netz und entlädt ihn anschließend im normalen Betrieb komplett, bis er sich ausschaltet. Genaue Hinweise liefert oft die Beschreibung des Ersatzakkus.

Was mache ich mit dem alten Akku?

Der neue Akku ist eingebaut, doch wohin mit dem alten? In Deutschland ist die Entsorgung über den Hausmüll streng verboten. Wir geben ihn stattdessen beim örtlichen Wertstoffhof oder Schadstoffmobil ab. Um Kurzschlüsse und Brandgefahr beim Transport zu vermeiden, kleben wir die Kontakte des alten Akkus mit Isolierband ab. Auch Händler sind mittlerweile gesetzlich verpflichtet, alte Elektronik und Akkus zurückzunehmen. Allgemeine Informationen zur korrekten Entsorgung liefert dieser Artikel (heise online).

Wie kann ich dafür sorgen, dass der neue Akku möglichst lange hält?

Moderne Lithium-Ionen- oder Lithium-Polymer-Akkus reagieren empfindlich auf extreme Ladezustände (0 oder 100 Prozent) und Hitze. Ein guter Richtwert für eine lange Lebensdauer ist, den Ladestand möglichst zwischen 20 und 80 Prozent zu halten. Einmalige Vollladungen oder -entladungen sind gelegentlich in Ordnung (z. B. zur Kalibrierung), sollten aber keine Routine darstellen.

Viele moderne Laptops bieten im BIOS oder über Hersteller-Software die Funktion für Ladeschwellen, die den Ladevorgang ab einem bestimmten Prozentsatz stoppt oder auch wieder startet – ideal für den dauerhaften Netzbetrieb. Ein Beispiel ist hier etwa die „MyDell“-Software. Moderne Linux-Betriebssysteme, etwa Fedora oder Cachy OS, erlauben standardmäßig den automatischen Stopp des Ladevorgangs bei 80 Prozent Kapazität.

Wenn eine solche Funktion nicht vorhanden ist, bieten sich auch smarte Steckdosen (Ratgeber) an. Damit lässt sich der Laptop etwa nach einer festgelegten Zeit automatisch vom Strom trennen. Das günstigste Modell aus unserer Bestenliste ist der Tp-Link Tapo für aktuell 9 Euro.

Während des Ladens sollten wir außerdem leistungsintensive Aufgaben vermeiden, um die Wärmeentwicklung zu reduzieren. Ein hochwertiges USB-C-Netzteil (Bestenliste) oder auch eine starke Powerbank (Bestenliste) liefern auch unterwegs die benötigte Leistung – so hält der Akku den ganzen Tag.

Fazit

Mit guter Vorbereitung, Recherche und konzentriertem Vorgehen gelingt der Akkutausch fast immer. Das spart Geld, vermeidet Elektroschrott und man lernt die eigene Hardware besser kennen. Wer dem Gerät durch einen hochwertigen Ersatzakku und eine Reinigung neues Leben einhaucht, tut nicht nur dem Geldbeutel, sondern auch der Umwelt etwas Gutes. Akkus bleiben Verschleißteile, aber mit regelmäßiger Pflege profitieren wir deutlich länger vom gesamten Gerät.

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