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Künstliche Intelligenz

Ohne mechanische Verbindung: Virtuelles Kuppeln von Zügen per Ultrabreitband


Eine verstärkte Automatisierung im Zugverkehr könnte die Kapazität des bestehenden Schienennetzes erhöhen. Eine Schlüsseltechnologie dafür ist das virtuelle Kuppeln, bei dem einzelne Züge oder Waggons nicht mehr mechanisch verbunden sind, sondern rein digital. Sie fahren in einem festgelegten, sehr engen Abstand hintereinander. Damit dies reibungslos funktioniert, müssen die Zugteile kontinuierlich Daten über ihre Position und Geschwindigkeit austauschen. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat dafür im Rahmen des von der EU mit knapp 54 Millionen Euro geförderten Projekts R2DATO ein neuartiges Funksystem entwickelt und jetzt erfolgreich auf einem Testgelände erprobt.

Im Fokus des an R2DATO beteiligten DLR-Instituts für Kommunikation und Navigation lag dabei die dezentrale Kommunikation zwischen Zügen, die sich in unmittelbarer Nähe zueinander befinden. „Wir sprechen von Distanzen von zwanzig bis zweihundert Metern, die man fürs virtuelle Kuppeln benötigt“, erklärt DLR-Projektleiter Paul Unterhuber. „Für den Eisenbahnbereich ist das extrem nah.“ Denn dort komme es – abhängig von der Geschwindigkeit – zu Bremswegen, „die mehrere hundert Meter bis zu einem Kilometer lang sind“.

Das vom DLR entwickelte System nutzt Ultrabreitbandkommunikation (UWB), eine Funktechnologie, die ein extrem breites Frequenzspektrum zur Datenübertragung verwendet. Sie ermöglicht eine hochpräzise Positionsbestimmung und Datenübermittlung über kurze Distanzen. UWB wird bereits etwa in Smartphones, Ortungsgeräten für den Innen- oder Industriebereich und in Autoschlüsseln eingesetzt.

„Als weiteren Vorteil ermöglicht es UWB, die Distanz zwischen zwei Zügen sehr genau zu errechnen“, berichtet Unterhuber. Dazu nutze das Institut die Latenzzeit, die Datenpakete vom Sender zum Empfänger benötigen. Damit seien alle notwendigen Informationen vorhanden, „um Beschleunigungs- und Bremsvorgänge im für das virtuelle Kuppeln wichtigen Nahbereich zu regeln“.

Zusätzlich verfügt das System über ein laserbasiertes Referenzsystem, das ebenfalls den Abstand zwischen den Zügen misst. Es hilft, die Genauigkeit der UWB-Messungen zu überprüfen. Alle Komponenten werden von Batterien mit Strom versorgt. Mit dem parallel vorangetriebenen Projekt „digitale automatische Kupplung“ hat R2DATO nichts zu tun.

Die ersten Tests fanden auf einem 350 Meter langen Gleis der Niederländischen Staatsbahn (NS) in Amersfoort statt. Zwei Regionalzüge, die mit dem DLR-System ausgerüstet waren, legten die Strecke mehrere hundert Mal zurück. Die entscheidende Technik befand sich dabei in kompakten Boxen, die an den mechanischen Kupplungen der Züge befestigt waren. Eine weitere Einheit am Boden diente als Basisstation zur Datensammlung.

Die Züge simulierten verschiedene Szenarien bei Geschwindigkeiten von 10 bis 25 Kilometern in der Stunde, wobei die Abstände zwischen 15 und 80 Metern betrugen. Auch Szenarien, in denen ein Zug fuhr und der andere stand, wurden simuliert. Die Züge wurden von Lokführern gesteuert, was aufgrund der geringen Abstände nicht einfach zu meistern war. Das DLR-Team stellte ihnen dafür auf einem separaten Monitor Live-Informationen aus dem System zur Verfügung. Künftig sollen diese Daten zu einem weitgehend automatisierten oder autonomen Zugbetrieb beitragen.

Die Testergebnisse bezeichnet das DLR als vielversprechend: Der Abstand zwischen den Zügen ließ sich auf wenige Zentimeter genau bestimmen, was mit bisherigen Technologien im Bahnbereich nicht möglich ist. „Generell konnten wir mit den Tests grundsätzlich zeigen, dass die Kommunikation zwischen den Zügen und die darauf basierende Distanzberechnung auch in der Praxis in einem bahnnahen Umfeld funktionieren“, freut sich Unterhuber. Die gesammelten Daten sollen weiter ausgewertet werden. Die R2DATO-Koordination liegt beim französischen Bahnbetrieb SNCF. Beteiligt sind etwa auch die Deutsche Bahn, die ÖBB, die italienische Staatsbahn und diverse Ausrüster.

Das im Rahmen der Schienenverkehrsforschung entworfene DLR-Konzept Next Generation Train (NGT) setzt ebenfalls auf virtuell gekuppelte Zugverbände. Ein „NGT-Taxi“ soll den automatisierten Betrieb auf Nebenstrecken ermöglichen und diese wieder attraktiver machen. Es könnte bedarfsorientiert – mit virtuell gekuppelten Waggons – auf die Zahl der aktuell reisewilligen Fahrgäste reagieren.


(nie)



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Angeblich wegen Meta: Apple will jetzt gleich eine Display-Brille bauen


Die in der Gerüchteküche kursierende „Vision Air“ als leichtere und billigere Variante der Vision Pro, geplant für 2027, wird nun angeblich doch nicht kommen. Apple soll, womöglich in Reaktion auf Metas Ray-Ban Display mit ihrem integrierten Bildschirm auf der rechten Seite, nun doch gleich eine smarte Brille mit Display verfolgen.

Das meldet die Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Laut Bericht hat Apple das Projekt zunächst pausiert, um Ressourcen für ein „dringlicheres Vorhaben“ freizuschaufeln. Zwar arbeitet Apple schon seit vielen Jahren an Augmented-Reality-Geräten in Brillenform – die Vision Pro gilt angeblich nur als Zwischenschritt. Doch kommt der Konzern offenbar nur langsam voran. Zwischenzeitlich hieß es, Apple plane Smart Glasses ohne Display nur mit Lautsprecher und Sprachbedienung, wie man sie von den regulären Meta Ray-Bans (und mittlerweile auch Oakleys) kennt. Es ist denkbar, dass diese zuvor auch noch kommen. Insgesamt liegt Apple aber hinter Meta, das die Ray-Ban Display zeitnah in den Handel bringen will.

Das nun zunächst pausierte Projekt für die „Vision Air“ heißt intern N100. Das Gerät sollte angeblich halb so schwer und halb so teuer wie die Vision Pro werden. Vergangene Woche verkündete das Unternehmen jedoch intern, dass es Personen aus dem Projekt abziehen und die Arbeit an einer Brille beschleunigen wolle. Angeblich sind mindestens zwei Varianten geplant. „N50“ ist ein Modell ohne Display, das nächstes Jahr gezeigt werden und 2027 auf den Markt kommen soll, schreibt Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise. Parallel dazu soll eine Brille mit Bildschirm kommen, die anfangs für 2028 geplant war, nun aber früher erscheinen soll. Wie stark diese der Vorstellung „echter“ AR-Brillen entspricht, bleibt abzuwarten. Diese bräuchten zwei Bildschirme in beiden Gläsern.

Egal ob mit oder ohne Display: Apples Brillen sollen „stark“ auf Interaktionen per Sprache und KI setzen – zwei Bereiche, in denen Apple als hinter der Konkurrenz zurückliegend gilt. Derzeit wird an einer neuen Variante der Sprachassistentin Siri gebastelt, die bereits verschoben worden war. Dieses System soll die Grundlage für weitere Geräte wie Brillen, Kameras, Lautsprecher und smarte Displays legen. Die Apple-Brille soll einen Spezialchip enthalten, Musik über Lautsprecher wiedergeben und eine Kamera mitbringen.

Apple soll stets geplant haben, auf die Vision Pro ein kompakteres und leichteres Modell folgen zu lassen, doch das Projekt wurde zugunsten eines größeren Umbaus gestrichen. Nun ist auch die „Vision Air“ zunächst zurückgestellt. Auch mit dem Mac verbundene Smart Glasses, intern „N107“ genannt, soll es nicht geben. Was jedoch noch kommt, ist eine Vision Pro 2: Diese wurde kürzlich in einer Datenbank der US-Behörde FCC geleakt. Sie soll über einen M4- oder M5-Chip verfügen sowie ein etwas bequemeres Kopfband. Beim hohen Preis (4000 Euro mindestens bei der Vision Pro) wird sich wohl wenig ändern.


(bsc)



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enterJS: Letzter Aufruf für Web Security Day – und Vorschläge für 2026 gesucht


Sichere Webanwendungen entwickeln: Der enterJS Web Security Day bietet Web Developern am 9. Oktober 2025 aktuelles Know-how aus Expertenhand. Zielgruppe sind JavaScript-, Frontend- und Backend-Entwicklerinnen und -Entwickler sowie DevOps Engineers.

Auch haben die enterJS-Veranstalter den Call for Proposals für die enterJS 2026 am 16. und 17. Juni in Mannheim gestartet: Interessierte – insbesondere auch Newcomer und Angehörige unterrepräsentierter Gruppen in der Tech-Welt – sind dazu aufgerufen, ihre Vorschläge für Vorträge und Workshops einzureichen.

Das Programm der Online-Konferenz enterJS Web Security Day besteht aus sechs 45-minütigen Vorträgen. Darin behandeln die Sicherheitsexpertinnen und -experten Christian Wenz, Nico Orschel, Roland Guijt, Clemens Hübner, Martina Kraus und Mario Heiderich aktuelle Themen aus dem Bereich der Web Security: Welche Vorteile bringen Passkeys für Developer, wie kann man seine Anwendung vor KI-basierten Angriffen schützen und was gibt es Neues in den OWASP Top Ten 2025? Auf die dunkle Seite von HTML – Mutation XSS, kurz mXSS – wird ebenso ein Blick geworfen wie auf sichere Single-Page-Anwendungen mit OAuth2 und OpenID Connect.

Auszug aus dem Programm:


Christian Wenz

Christian Wenz

Christian Wenz

Darüber hinaus bietet Christian Wenz am 7. Oktober den ganztägigen Online-Workshop „Web Security in der Praxis: Gefahren erkennen und abwehren“ an. Von 9 bis 16 Uhr vermittelt der Softwarearchitekt, Berater und Autor mit Schwerpunkt Cybersicherheit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, wie sie die wichtigsten Sicherheitsrisiken aufspüren und ihre Webanwendungen schützen können.

Ein Tagesticket für den enterJS Web Security Day kostet 249 Euro (alle Preise zzgl. 19 % MwSt.), bei Buchungen ab drei Personen berechnet der Online-Ticketshop automatisch einen Gruppenrabatt von mindestens 10 Prozent. Der Eintages-Workshop lässt sich für 549 Euro buchen – gemeinsam mit dem Konferenztag oder unabhängig davon.

Weitere Informationen bietet die Konferenz-Website. Der Web Security Day ist auch auf LinkedIn vertreten, der Hashtag lautet #ejs25.

Bis Mittwoch, 12. November 2025, suchen die enterJS-Veranstalter iX und dpunkt.verlag nach spannenden Vorträgen und Workshops für ein buntes Programm auch im nächsten Jahr. Die enterJS 2026 wird am 16. und 17. Juni in der Manufaktur in Mannheim stattfinden, der 15. Juni ist ganztägigen Workshops vorbehalten. Die Vorträge der enterJS haben eine Länge von 45 Minuten und können auf Deutsch oder Englisch gehalten werden.

Über die Auswahl entscheidet der Programmbeirat in einem teilanonymisierten Prozess, und freut sich dabei insbesondere auch über Einreichungen von Newcomern. Wer einen Blick auf das diesjährige Konferenzprogramm werfen will, findet es auf der enterJS-Website – ebenso wie auch die Vorjahresprogramme und Eindrücke der vergangenen Konferenzen.


Eindrücke von der Konferenz enterJS 2025

Eindrücke von der Konferenz enterJS 2025

Die gesuchten Themenbereiche umfassen:

  • JavaScript und TypeScript Deep Dives
  • Frameworks, Tools und Bibliotheken
  • Sicherheit, Testing und Codequalität
  • UI/UX
  • Performance
  • Softwarearchitektur
  • Erfahrungsberichte
  • Trends und neue Technologien in der Webentwicklung

Angenommene Speaker erhalten freien Eintritt zu beiden Konferenztagen inklusive Verpflegung, eine Rückerstattung für die An- und Abfahrt (entsprechend einem Bahnticket zweiter Klasse) sowie eine Pauschale für notwendige Übernachtungen. Workshop-Trainer erhalten darüber hinaus ein Trainer-Honorar.

Einreichungen sind über das Call-for-Proposals-Formular möglich. Ein Abstract sollte etwa 400 bis 700 Zeichen umfassen und das Vortrags- oder Workshopthema präzise darstellen. Wer im Vorfeld Fragen zur Einreichung hat, kann die Veranstalter per E-Mail kontaktieren.

Ticketbuchungen für die enterJS 2026 sind ebenfalls schon über den Ticketshop möglich: Vor der Bekanntgabe des Programms, voraussichtlich Ende Januar 2026, sind besonders günstige Blind-Bird-Tickets zum Preis von 899 Euro pro Person verfügbar, danach für 969 Euro.


(mai)



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Wie Sie Windows 10 ein weiteres Jahr Updates verschaffen


Als Windows 7 vor mehr als fünf Jahren aus dem Support fiel, war Microsoft vollkommen klar, dass es hier und dort auch nach seinem Supportende ein wichtiges Betriebssystem bleibt. Damals betraf das vor allem Geschäfts- und Behördenkunden, die bestimmte Rechner nicht auf Windows 10 umstellen konnten, weil eine wichtige Hard- oder Software darauf nicht mehr lief oder vom Anbieter noch nicht dafür validiert wurde. Auch beim Supportende von Windows 10 ist die Idee also naheliegend, Firmen gegen Geld für bis zu drei Jahre weiterhin Updates zu liefern – nicht aus Großherzigkeit, sondern weil es Gewinn bringt.

Für Geschäftskunden haben ESU-Updates happige Preise: Wie schon bei Windows 7 kostet das erste Jahr rund 60 Euro, und dieser Preis verdoppelt sich jeweils für die beiden Folgejahre auf 120 und 240 Euro. Windows 10 drei Jahre länger mit Updates zu versorgen, kostet Firmenkunden also insgesamt über 400 Euro – pro Gerät, nicht pro Firma. Diesmal legt Microsoft das ESU-Programm aber nicht nur für Geschäftskunden auf, sondern auch für Endverbraucher, und um dieses Angebot geht es in diesem Artikel.

  • Die Updateverlängerung ESU (Extended Security Updates) gibts bei Windows 10 auch für Privatkunden.
  • ESU-Updates erfordern die regelmäßige Anmeldung an Windows mit einem Microsoft-Konto oder die Bezahlung von rund 30 Euro.
  • Die früher geplante Option, ESU mit Rewards-Punkten oder mit persönlichen Daten zu bezahlen, hat Microsoft fallen gelassen.

Das ESU-Programm für Privatleute ist auf ein Jahr begrenzt und der Preis ist moderater. Tatsächlich haben Nutzer in Europa zwei Optionen, um die Updateverlängerung zu bezahlen – dazu gleich mehr. Beide haben gemeinsam, dass sie das Vorhandensein eines Microsoft-Kontos voraussetzen.


Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Wie Sie Windows 10 ein weiteres Jahr Updates verschaffen“.
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