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Over-Ear-Kopfhörer CMF Headphone Pro im Test: Der neue Preis-Leistungs-Sieger


Die CMF Headphone Pro bieten einen tollen Klang, 100 Stunden Akkulaufzeit und eine clevere Bedienung. Dabei kosten sie nur 89 Euro.

Design, Verarbeitung und Komfort der CMF Headphone Pro

Die CMF Headphone Pro fallen mit ihren runden Ohrmuscheln (96 × 95,7 × 30 mm) und den Abmessungen von 168,5 × 95,7 × 188,5 mm sofort auf. Das Design wirkt jugendlich und frech – steht aber deutlich weiter vom Ohr ab als etwa die flachen Sonos Ace (Testbericht). Manche mögen diese selbstbewusste Optik, andere finden das aufdringlich.

Bei den Materialien dominiert Kunststoff, was bei dem Preis keine Überraschung ist. Unser weißes Testmodell und die türkisfarbene Variante glänzen, zeigen aber kaum Fingerabdrücke. Das schwarze Modell kommt matt daher. Die Verarbeitung ist trotz des Kampfpreises überraschend stabil. Kopfbügel und Ohrmuscheln lassen sich verstellen, ohne dass man Angst haben muss, etwas zu zerbrechen.

Austauschbare Ohrpolster ermöglichen Farbanpassung und Stiländerung. Zusätzliche Polster in verschiedenen Farben sollen bald verfügbar sein.

Mit 283 g sind die CMF ein echtes Leichtgewicht. Zum Vergleich: Die Nothing Headphone 1 wiegen 329 g, die Apple Airpods Max bringen satte 385 g auf die Waage. Die weichen Ohrpolster – tiefer als bei vielen teureren Modellen – sorgen für hervorragenden Komfort auch bei Menschen mit großen Ohren.

Im Gegensatz zu den Nothing Headphone 1 mit ihrem hohen Anpressdruck entstehen hier auch nach Stunden keine Reibung oder unangenehmer Druck. Perfekt für Home-Office, Gym oder Reisen – ein automatischer Pausensensor beim Abnehmen fehlt jedoch.

Die Ohrmuscheln lassen sich drehen, aber nicht zusammenklappen. Statt eines robusten Hardcases gibt es nur eine samtartige Stofftasche, die vor Kratzern schützt, aber bei gröberer Behandlung kapituliert. Diese Einsparung ist wohl dem geringen Preis geschuldet.

Technische Spezifikationen

In den CMF Headphone Pro arbeiten 40-mm-Treiber mit Nickel-Beschichtung. Der Frequenzbereich liegt zwischen 20 Hz bis 20 kHz bei 16 Ohm Impedanz.

Die Codec-Ausstattung kann sich sehen lassen: Neben AAC und SBC steht LDAC mit bis zu 990 kbps zur Verfügung. Hi-Res-Audio-Zertifizierung gibt es sowohl kabelgebunden als auch kabellos – ein Feature, das selbst manche teurere Modelle vermissen lassen.

Bluetooth 5.4 unterstützt Multipoint für nahtloses Wechseln zwischen zwei Geräten. Google Fast Pair und Microsoft Swift Pair sorgen für schnelle Kopplung, ein Low-Latency-Modus macht Gamer glücklich.

Das adaptive Hybrid-ANC arbeitet mit fünf Mikrofonen und einem Environment Adaptive Algorithm. Die Dämpfung erreicht eine respektable Effizienz für diese Preisklasse, auch wenn die ANC-Elite um Sony WH-1000XM5 oder Bose Quietcomfort Ultra noch eine Schippe drauflegt. Die IPX2-Zertifizierung bietet minimalen Wasser- und Staubschutz – für den gelegentlichen Nieselregen reicht’s.

Bedienung und App der CMF Headphone Pro

Hier glänzen die CMF richtig: Statt auf teilweise unzuverlässige Touch-Flächen setzen sie auf physische Bedienelemente, die tatsächlich funktionieren. Das Multi-Funktions-Drehrad rechts regelt per Drehung die Lautstärke, ein Druck pausiert die Wiedergabe, gedrückt halten wechselt den ANC-Modus. Links sitzt ein Schieberegler für Bass oder wahlweise Höhen – genial einfach und sofort verständlich.

Weitere Tasten übernehmen Ein/Aus, Pairing und einen anpassbaren Button für Smart Assistants. Alle Bedienelemente sind blind ertastbar und reagieren schnell, präzise und zuverlässig. Eine Wohltat nach den oft frustrierenden Touch-Systemen teurerer Modelle. Die Bedienung ist ähnlich genial durchdacht wie die der Nothing Headphone 1.

Die Nothing X App ist ebenfalls erfreulich einfach zu bedienen. Der Equalizer bietet Presets für Pop und Techno sowie benutzerdefinierte Einstellungen für Bass, Mitten und Höhen. Ein Hörtest erstellt personalisierte EQ-Kurven, die für jedes Ohr an das eigene Hörvermögen angepasst sind – die Profile werden auf dem Gerät gespeichert, die App ist nicht zwingend erforderlich.

Spatial Audio steht in Modi für Filme und Musik zur Verfügung, klingt aber oft echoartig und qualitätsmindernd. Unser Rat: Finger weg. Weitere sinnvolle Features umfassen ANC-Modi, Firmware-Updates und den erwähnten Low-Latency-Modus.

Die App ähnelt der Nothing-Headphone-1-App, ist aber im Funktionsumfang abgespeckt.

Klangqualität und ANC

Die CMF Headphone Pro liefern eine bassstarke Klangsignatur, die sich dank des Hardware-Schiebereglers genial und schnell anpassen lässt. Der starke Bass ist schnell justierbar – ein klarer Vorteil gegenüber App-basierten Lösungen. Die Mitten sind ausgewogen und eignen sich hervorragend für Pop und Rock, die Höhen fallen etwas dünn aus und profitieren von EQ-Anpassungen.

Der Klang liegt überraschend nah an den Nothing Headphone 1. Bass-Liebhaber kommen voll auf ihre Kosten, während sich der Sound auch für andere Genres optimieren lässt. Die klangliche Bühne ist solide.

Das adaptive ANC dämpft Alltagslärm in Büro oder Zug effektiv, kann aber nicht mit der Premium-Liga mithalten. Während die Sony WH-1000XM5 oder die Sonos Ace auch Stimmen und klirrende Geräusche zuverlässig ausblenden, lassen die CMF höhere Frequenzen durch. Für die meisten Situationen reicht die Dämpfung aber aus.

Der Transparency-Modus wirkt weniger echt als bei teureren Modellen. Die eigene Stimme ist zuweilen unangenehm, was bei Gesprächen nerven kann – hier nehmen wir die Kopfhörer lieber ab.

Bei Telefonaten verstehen uns Gesprächspartner auch in lauten Umgebungen gut, der Klang wird nur bei extremen Bedingungen leicht robotisch. Wind ist beim Gegenüber hörbar.

Akku: Marathonläufer mit Spitzenwerten

Der 720-mAh-Li-Ion-Akku liefert bis zu 100 Stunden Laufzeit ohne ANC bei 50 Prozent Lautstärke. Mit aktiviertem ANC sind es noch 50 Stunden, bei Telefonaten ebenfalls 50 Stunden. Diese Werte stellen die meiste Konkurrenz in den Schatten.

Dank der Schnellladefunktion reichen fünf Minuten für acht Stunden ohne ANC oder vier Stunden mit ANC. Zehn Minuten genügen für einen ganzen Tag intensiver Nutzung. Diese Herstellerangaben decken sich in großen Teilen mit unseren Testerfahrungen.

Die Kopfhörer lassen sich mit dem Smartphone laden. Der USB-C-Anschluss dient allerdings nur zum Laden, die Audio-Übertragung erfolgt ausschließlich über Bluetooth oder den 3,5-mm-Anschluss.

Preis: Was kosten die CMF Headphone Pro?

Die CMF Headphone Pro kosten 89 Euro (Galaxus) – ein gutes Drittel des Preises der Nothing Headphone 1 mit etwa 250 Euro und ein Bruchteil der Apple Airpods Max mit ihren astronomischen 500 Euro. Zusätzliche Ohrpolster sollen bald in verschiedenen Farben erhältlich sein.

Fazit

Die CMF Headphone Pro sind unser Preis-Leistungs-Tipp. Sie bieten tollen, bassbetonten Klang, eine rekordverdächtige Akkulaufzeit und hervorragende Bedienung – all das für nur 89 Euro. Der bassstarke Klang lässt sich dank Schieberegler blitzschnell anpassen, das ANC ist für den Alltag ausreichend. Der Tragekomfort übertrifft viele teurere Modelle wie die Nothing Headphone 1 oder Apple Airpods Max. Die 100-Stunden-Akkulaufzeit macht andere Kopfhörer zu Kurzstreckenläufern.

Schwächen zeigen sich beim fehlenden Hardcase, dem mittelmäßigen Transparency-Modus und den etwas dünnen Höhen. Trotzdem: Die CMF Headphone Pro beweisen, dass exzellente Kopfhörer nicht teuer sein müssen. Ein durchdachtes Produkt mit einzigartigen Features und einem Preis-Leistungs-Verhältnis, das die Konkurrenz erblassen lässt.



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