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Künstliche Intelligenz

Patentverletzungsklage von Strava gegen Garmin wegen Segments und Heatmaps


Der Trackingspezialist Strava verlangt vom Navigationsgerätehersteller Garmin, dass er den Verkauf seiner Fitness-Tracker einstellt. Das Schweizer Unternehmen, so Strava, verletze damit zwei Patente an den Kernfunktionen des Strava-Netzwerks, Heatmaps und Segments.

Heatmaps blendet Informationen in ein Karten-Overlay ein, wie stark frequentiert Strecken im Kartenausschnitt sind. Man kann daran besonders beliebte Strecken von Läufern und Radfahrern leicht ausmachen, was in der Vergangenheit auch schon zu einem Sicherheitsproblem wurde. Segments ist ein System, mit dem eine Rangliste für definierte Strecken erstellt wird. Die Nutzer können dadurch untereinander in einen direkten Wettbewerb treten.

Da beide Funktionen von einer möglichst großen Zahl Teilnehmern leben, ist es an sich schon erstaunlich, dass Strava eine solche Auseinandersetzung beginnt. Noch erstaunlicher ist das vor dem Hintergrund, dass Garmin diese Funktionen bereits seit rund zehn Jahren anbietet, was Strava nicht entgangen sein kann.

Für Nutzer soll sich vorerst nichts ändern. Strava verweist darauf, dass sich Garmin-Geräte mit ihrer Plattform weiter synchronisieren können.

Beide Unternehmen hatten 2015 eine Kooperationsvereinbarung für Segments geschlossen, nachdem Garmin diese Funktion ein Jahr zuvor implementiert hatte. Nun wirft Strava Garmin vor, gegen diese Vereinbarung verstoßen zu haben.

Das Patent für Segments wurde einem Bericht des Tech-Blogs DC Rainmaker zufolge am 31. März 2011 eingereicht und rund vier Jahre später erteilt. Allerdings hatte Strava den Dienst bereits 2009 angeboten. Üblicherweise räumt das US-Patentamt in solchen Fällen aber nur eine einjährige Gnadenfrist ein, Patente nach dem Vermarktungsstart noch anzumelden. Möglicherweise ist das ein Punkt, wo Garmin den Hebel ansetzen könnte, um das Patent zu Fall zu bringen.

Bei Heatmaps liegt laut dem Blog noch mehr im Argen: Das Grundpatent wurde am 15. Dezember 2014 eingereicht und zwei Jahre später erteilt. Ein darauf aufbauendes Patent reichte Strava 2016 ein und bekam es 2017 erteilt.

Allerdings waren die im Patent beschriebenen Heatmap-Funktionen schon vorher in Gebrauch. Garmin hatte eine solche Funktion bereits Anfang 2013 eingeführt, ein weiterer Drittanbieter hatte eine solche Heatmap offenbar bereits im Oktober 2012 realisiert. Grundsätzlich gilt: Wird ein Patent irrtümlich erteilt, obwohl das patentierte Verfahren zum Zeitpunkt der Beantragung nicht neu war, kann das Patent auf Antrag von einem Gericht für nichtig erklärt werden.

In einer auf Reddit veröffentlichten Erklärung erläuterte der Strava-Produktchef Matt Salazar, warum man Garmin mit einer Klage überziehe. Grund dafür seien neue Entwicklerrichtlinien von Garmin, die von allen API-Partnern verlangten, bei jeder Nutzung der von Garmin zur Verfügung gestellten Daten das Unternehmen zu nennen. Das stelle Marketing über das Benutzererlebnis, außerdem seien es die Daten der Kunden. Verhandlungen darüber mit Garmin seien gescheitert, weswegen man nun rechtlich dagegen vorgehe.


(uma)



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Künstliche Intelligenz

Interview zu KI in der Schule: „Das Thema ist ein riesiger Flickenteppich.“


Kurz vor dem Abendessen sind die Kinder gerade noch mit ihren Schulaufgaben beschäftigt. Eines hat mit ChatGPT binnen Sekunden eine mehrseitige Gedichtinterpretation erstellt, während das zweite mit DeepSeek für die anstehende Klassenarbeit lernt. „Lernen“ ist hier allerdings Auslegungssache. Denn eigentlich frisiert das Schulkind DeepSeek nurmehr mithilfe der richtigen Anweisungen auf eine bestmögliche Beantwortung der Aufgaben. Schließlich dürfen KI-Werkzeuge ja mittlerweile auch in der Prüfung benutzt werden. Also keine Panik: Es braucht lediglich ein wenig Prompt-Engineering und schon können sich sowohl Schulkinder als auch Eltern zurücklehnen.

Solche oder ähnliche Zerrbilder mögen noch immer in den Köpfen vieler Menschen schweben, wenn es um die Nutzung von künstlicher Intelligenz in der Schule geht. Die Realität sieht anders aus. Sicher, ChatGPT & Co. sind zwar längst in Kinder- und Klassenzimmern angekommen. Eine im Januar 2024 veröffentlichte Studie im Auftrag der Vodafone Stiftung belegt, dass mehr als 50 Prozent der 1590 befragten Schülerinnen und Schüler im Alter von 14 bis 20 Jahren künstliche Intelligenz mindestens mehrmals im Monat beim Lernen oder in der Schule nutzen.




Deutsche Schulen und Eltern begleiten die Schulkinder aber nicht ausreichend beim Umgang mit KI. Das geht aus einer Anfang 2025 publizierten und ebenfalls von der Vodafone Stiftung beauftragten Studie hervor. Den Befragungen nach rangiert Deutschland dabei im europäischen Vergleich mehrfach auf den letzten Plätzen. Nur 44 Prozent der befragten Schülerinnen und Schüler gaben an, Unterstützung hinsichtlich der Nutzung von KI durch ihre Lehrkräfte zu erhalten. Von ihren Schulen fühlen sich nur 38 Prozent der befragten Schülerinnen und Schüler ausreichend auf den Umgang mit KI vorbereitet. Tendenziell müssen das Eltern abfedern. 53 Prozent der Befragten führten an, dass ihre Eltern sie im Umgang mit KI unterstützten würden, wenngleich nur 45 Prozent der Schulkinder ihre Eltern dafür überhaupt gut vorbereitet sehen.


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Bahn-Chaos und Verspätungen: Warum die Sanierung der Gleise allein nicht hilft


Deutschlands Bahnnetz ist ein einziges Baustellenchaos: Wochen- und monatelange Sperrungen zwischen Berlin und Hamburg oder in Köln sind an der Tagesordnung. Das bringt viele Umstände und Ärger für die Bahnkunden, egal ob es sich um Pendler, Geschäftsreisende oder Urlauber handelt. Angesichts einer Pünktlichkeitsrate von zuletzt nur noch 51,5 Prozent im Fernverkehr ist die Hoffnung jedoch, dass zumindest danach alles besser wird. Ist bald alles rosig im deutschen Schienennetz?

Eher nicht, denn viele der großen und kleinen Baumaßnahmen dienen hauptsächlich dazu, das Netz einigermaßen zu stabilisieren. Das ist unumgänglich nach Jahrzehnten der Vernachlässigung, von Sparrunden und des Fahrens auf Verschleiß. Das als Generalsanierung bezeichnete Konzept, ganze Korridore zu sperren, soll das Aufholen vereinfachen und gleichzeitig mehr Möglichkeiten zur Optimierung bieten. Doch schaut man sich die geplanten und bereits erledigten Generalsanierungen genauer an, drohen die tatsächlichen Verbesserungen für die Bahnkunden überschaubar zu bleiben.

  • Die deutschen Bahnstrecken sind in einem schlechten Zustand und müssen aufwendig saniert werden.
  • Um einen stabilen Betrieb zu erreichen, sperrt die Bahn zahlreiche Strecken schrittweise gesperrt und erneuert sie in einem Rutsch.
  • Doch die Generalsanierung löst viele Probleme nicht und bringt manche Nachteile mit sich.

Dazu passt, dass die angekündigten Sanierungen schon jetzt Verspätung haben und sich weit ins nächste Jahrzehnt ziehen werden. Dazu streicht man ambitioniertere Vorhaben zusammen und die vorgesehenen Gelder reichen womöglich nicht mal für alle Maßnahmen. Doch woran fehlt es dem Netz, was müsste getan werden, um nicht nur den Ist-Zustand beizubehalten, sondern wie gewünscht mehr Kapazitäten zu schaffen? Wir betrachten in diesem Artikel, was aktuell schiefgeht, welche Maßnahmen weiter helfen könnten und warum das alles so furchtbar lange dauert.


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Vom Auto in den Großspeicher: Was mit alten E-Auto-Akkus möglich ist


Auch wenn ein Akku im E-Auto zum Garantiefall wird, ist sein Leben noch lange nicht vorbei. Im Gegenteil: Es kann der Beginn einer neuen Karriere sein – im Verbund als stationärer Großspeicher, der die schwankende Energie aus Wind und Sonne ausgleicht.

Längst haben findige Start-ups und große Energiekonzerne das Potenzial erkannt. Sie versprechen nicht nur ein lukratives Geschäftsmodell, sondern auch einen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Jeder Akku, der weitergenutzt werden kann, schont immerhin wertvolle Ressourcen. Und im besten Fall senkt das sogar die Kosten der Energiewende.

  • Second-Life-Batterien werden in Gewerbe, Industrie und Ladeinfrastruktur eingesetzt, um Lastspitzen zu kappen und Strom effizient zu nutzen.
  • Technische Hürden wie die Prüfung und Zertifizierung der gebrauchten Akkus sowie sinkende Preise für neue Batterien erschweren die Skalierung.
  • Hybride Speicher kombinieren verschiedene Batterietypen, um schnelle Lade- und Entladevorgänge sowie eine stabile und langfristige Leistungsabgabe zu ermöglichen.

Doch der Weg dorthin ist komplizierter als gedacht. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die neue Speicherindustrie. Er zeigt auf, welche Unternehmen den Markt anführen, woher die Batterien tatsächlich stammen und welche Hürden sich auf dem Weg zum zweiten Leben auftun.


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