UX/UI & Webdesign
Pizza Hut verleiht Logo neuen Schwung
Pizza Hut hat sein Markenlogo aufgefrischt. Nachdem die Pizzarestaurantkette vor sechs Jahren damit begann, das historische Logo aus den 1960er- bis 1990er-Jahren im Sinne eines Revivals für bestimmte Medienanwendungen einzusetzen, wurde dieses Logo nun in einem Evolutionsschritt angepasst.
Pizza Hut wurde 1958 von den Brüdern Dan und Frank Carney in Wichita, Kansas (USA) gegründet. Die Pizzarestaurantkette ist seit 2002 Teil des US-Unternehmens Yum! Brands, zum dem auch KFC und Taco Bell gehören. Pizza Hut ist mit rund 19.000 Standorten in über 130 Ländern vertreten. In Deutschland gibt es aktuell rund 85 Pizza-Hut-Standorte, europaweit etwa 400 bis 450 Filialen.
Seit 2019 nutzt die Pizzarestaurantkette in den USA das historische Logo (dt berichtete). Yum! Brands unterscheidet bei Pizza Hut zwischen dem US-Markt und dem restlichen Markt – für beide werden, bislang zumindest, unterschiedliche Markenlogos verwendet. Das hier vorgestellte Zeichen ist das Markenlogo von Pizza Hut USA. Da das Logo der Pizzakette in den letzten Jahren mehrfach geändert wurde, siehe Pizza Hut Logo History, ist die Storefront Signage der Filialen sehr uneinheitlich.
Pizza Hut verleiht seinem Logo neuen Schwung. Die nostalgisch anmutenden Typo wurde schräg gestellt (kursiv), und die einzelnen Buchstaben dahingehend modifiziert. So reichen etwa die beiden Abstriche im „zz“ weiter in die darunter liegende Zeile, wo sie in wellenförmigen Bögen auf das „u“ treffen. Die handschriftliche Charakteristik der Typo wurde auf diese Weise verstärkt. Die oberhalb der Wortmarke befindliche Bildmarke, eine Hut-gleiche Form, welche die Hütten-ähnliche Architektur der ersten Filiale zitiert, wurde ebenfalls leicht nach rechts geneigt. Die nach rechts geneigte Wortbildmarke wirkt nun dynamischer. Das neue Logo ist nun nicht mehr rot-schwarz, sondern durchgehend rot, beziehungsweise weiß (vor farblichem Hintergrund).
Auf YouTube, Instagram, TikTok und X wurde das bisherige Logo durch das neue bereits austauscht. Im Webauftritt des deutschen Unternehmens (pizzahut.de) wird als Absender weiterhin das für den hiesigen Markt gültige Logo mit runder Bildmarke verwendet. Wohingegen auf der Unterseite Geschichte seit kurzem nun das neue Logo dargestellt ist.
Ob dieses Logo auch für andere Märkte außerhalb der USA offiziell als Markenabsender verwendet wird, ist derzeit offen. Weder Yum! Brands noch Pizza Hut haben die Einführung des neuen Logos im Rahmen einer Pressemeldung kommentiert. Im Werbe-Spot zur kürzlich vorgestellten globalen Kampagne („Feed Good Times“) mit dem US-amerikanischen R&B-Sänger Anderson Paak feiert das neue Pizza-Hut-Logo Premiere.
Kommentar
Franchise-Nehmer müssen, ähnlich wie autorisierte Vertragshändler, die Kosten für Filialausstattung und -design größtenteils selbst tragen. Jedes Marken-Redesign, das durch den Franchise-Geber vollzogen wird, in diesem Fall von Pizza Hut, verursacht hohe Kosten nicht zuletzt auch auf der Seiten der Filialbetreiber. Aus Sicht der selbstständig tätigen und wirtschaftlich denkenden Kaufleute muss das neue Design nutzbringend sein, einen substanziellen Vorteil bieten, etwa die Attraktivität spürbar verbessern. Tut es das nicht, bleibt die Ausstattung und die Filiale wie sie ist, nämlich im alten Design. Eine simple Kosten-Nutzen-Rechnung. Je häufiger eine Marke ein neues Design verpasst bekommt, umso uneinheitlicher wird das Design der dem Verbund zugehörigen Filialen.
Sehr viele Pizza-Hut-Filialen nutzen noch jenes Design, das bis vor 25 Jahren gegolten halt. Neuere Filialen sind hingegen mit dem Design ausgestattet, das 2014 eingeführt wurde. Und nun bekommt Pizza Hut ein weiteres neues Logo. Das erinnert stark an Opel. Allen Orten begegnet man hierzulande Opel-Händlern, deren Pylone vor dem Gebäude noch das Markenlogo mit gelben „Opel Tab“ ziert, obschon dieses Design bereits vor langer Zeit durch ein neues abgelöst wurde. In den letzten 20 Jahren wurde das Markendesign von Opel so oft angepasst wie bei keiner anderen Automarke.
Bei Pizza Hut waren es hingegen seit 1999 lediglich zwei signifikante Redesigns, doch schon diese führen dazu, dass die Filialkette von einem einheitlichen Design weit entfernt ist. Vollständige Konsistenz und Einheitlichkeit ist in solch einem System ohnehin utopisch. Bietet das aufgefrischte Markenlogo einen substanziellen Vorteil? Aus Konsumentensicht? Aus Sicht des Filialbetreibers?