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Rund 1.000 Speicherchips: Kioxia bemustert erste NVMe-SSD mit 250 TB
In der LC9-SSD-Serie verdoppelt Kioxia noch einmal den Speicherplatz auf rund 246 TB. Das ist die bisher höchste Speicherkapazität für ein Serienprodukt mit NVMe. Erreicht wird die neue Bestmarke durch den Einsatz des BiCS8-QLC-NAND mit 2 Tbit pro Die. In jedem Package werden 32 Dies untergebracht.
Der BiCS8 QLC besitzt die branchenweit höchste Speicherkapazität für NAND-Flash von 2 Tbit (256 Gbyte) pro Die. Davon sitzen auf der LC9 SSD insgesamt rund 1.000 Stück. Die nutzbare Speicherkapazität beträgt zwar 245,76 TB, doch dürfte noch eine Speicherreserve bis zu den üblichen 256 TB vorhanden sein. Gegenüber der im März vorgestellten LC9 mit 122,88 TB verdoppelt sich der Speicherplatz.
Das wirkt sich allerdings auf die verfügbaren Formfaktoren aus, denn auf die kurze E3.S-Platine passen die Speicherchips der Version mit 245,76 TB nicht mehr, weshalb hier nur die längere Alternative E3.L bleibt. Außerdem gibt es das gewohnte 2,5-Zoll-Format.
Erstmals 8 TB in einem Package
Nach Ansicht von Kioxia geschieht die Unterbringung von 8 TB (32 Dies á 256 GByte) NAND-Flash in einem BGA-Package mit 154 Kontakten branchenweit erstmalig. Allerdings könnte dies Micron auch bald gelingen, denn mit dem neuen G9-QLC-Speicher werden ebenfalls 256 GByte pro Die geboten.
Mit PCIe 5.0 und FDP
Zur Leistung der LC9 macht Kioxia erneut keine Angaben. Da als Schnittstelle PCIe 5.0 x4 genutzt wird, besteht zumindest Potenzial für Durchsatzraten jenseits von 10 GB/s. Unterstützt werden die Standards NVMe 2.0 und NVMe-MI 1.2c sowie die Funktion Flexible Data Placement (FDP), hier in einem PDF erklärt, die das Schreibaufkommen durch eine bessere Organisation der Daten verringern soll.
Zu den unterstützten Sicherheitsstandards zählen SIE, SED, FIPS SED und der neue Signaturalgorithmus CNSA 2.0, der bereits als Vorbereitung für künftige Bedrohungen durch Quantencomputer gilt.
Einsatzgebiet? Natürlich KI!
Ganz am Puls der Zeit präsentiert Kioxia die 246-TB-SSD als ideales Produkt für den Bereich generative Künstliche Intelligenz (GenAI). Sie sei „speziell für die Leistungs- und Effizienzanforderungen generativer KI-Umgebungen entwickelt“ worden.
Generative KI stellt einzigartige Anforderungen an Speichermedien. So müssen sie unter anderem in der Lage sein, riesige Datensätze für das Training von Large Language Models (LLMs) zu speichern. Gleichzeitig müssen sie sogenannte Embeddings und Vektordatenbanken erstellen können, die Inferenzen durch Retrieval Augmented Generation (RAG) unterstützen. Diese Workloads erfordern Speicherlösungen mit großer Kapazität, hoher Geschwindigkeit und exzeptioneller Energieeffizienz.
Kioxia
Erstmal nur Muster
Kioxia macht noch keine Angaben zur Verfügbarkeit oder dem Start der Serienfertigung. Zunächst einmal sollen Muster an ausgewählte Partner verteilt werden, heißt es in der Pressemitteilung. Auf den Produktseiten des Herstellers ist die LC9-Serie noch nicht zu finden.
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