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Samsung & SK Hynix: US-Regierung will Fab-Aufrüstungen in China unterbinden
Neue Bestimmungen der US-Regierung würden SK Hynix‘ und Samsungs Fabriken in China treffen. Aufgerüstet werden dürfen diese dann nämlich nicht mehr, könnten nur mit dem aktuellen Stand weiterbetrieben werden. Die Folgen treffen DRAM, aber vor allem NAND – hier hätte insbesondere SK Hynix nun einen großen Klotz am Bein.
Bisherige Ausnahmen fallen weg
In 120 Tagen soll eine neue Richtlinie der US-Regierung in Kraft treten, die das Aufrüsten von Fabriken der beiden Hersteller in China effektiv unterbinden würde. Denn beide Hersteller müssen sich dann erneut für Lizenzen bewerben. Deren Vergabe soll jedoch strenger gehandhabt werden und bisherige Vereinbarungen klar übertreffen. Gemäß US-Medien werden bisherige Dauer-Ausnahmen für Samsung und SK Hynix dabei sogar zurückgenommen.
Die neuen US-Auflagen bedeuten, dass jegliche Technologie zur Erweiterung und Modernisierung der Fabriken in China genehmigt werden muss. Effektiv bedeutet es laut Analysten, dass die Fabriken auf dem jetzigen Technologiestand eingefroren werden, was die Speicherhersteller entsprechend belastet. Auf lange Sicht könnten in China letztlich nur ältere Produkte produziert werden und für jegliche Erweiterungen und Neuheiten müssten Fabriken in anderen Ländern genutzt werden. Dies könnte vor allem in der kurzfristigen Planung für Probleme sorgen, aber auch langfristig einige Pläne über den Haufen werfen.
Die Anordnung trifft auch Intel, da die Fabs aber verkauft wurden, ist dies wohl nur eine Formalie.
Intels China-Fab erst seit März final bei SK Hynix
SK Hynix hat erst im März dieses Jahres die SSD-Sparte von Intel final übernommen. Die ausgegliederte Abteilung trägt nun den Namen Solidigm. Die wichtigste Fabrik ist die ehemalige Intel-Fab 68 in der Hafenstadt Dalian, China, die 2010 eröffnet und 2015 erweitert wurde.
Dass nun ausgerechnet diese Fabrik stärkere US-Sanktionen treffen könnte, würde SK Hynix gleich doppelt belasten. Der Kauf von Intels SSD-Sparte hat 9 Milliarden US-Dollar gekostet und bereits heute bezieht SK Hynix bis zu 45 Prozent seines NANDs aus China, schreibt passend dazu TrendForce. Die Speicherfabrik in Wuxi ist zudem für riesige Mengen klassischen DRAM ausgelegt. In den südkoreanischen Fabriken konzentriert sich SK Hynix inzwischen auf HBM und teuren High-End-Speicher.
Auch Samsung als zweiter südkoreanischer Speicherriese wäre von der Maßnahme betroffen. In Xi’an in der chinesischen Provinz Shaanxi werden ebenfalls riesige Mengen NAND produziert. Gemäß Korea Economic Daily könnten es bis zu 40 Prozent des gesamten NAND-Ausstoßes sein.
Wie reagieren die Betroffenen?
Wie SK Hynix und Samsung auf die neuen Hürden reagieren, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Vor drei Jahren spielte SK Hynix schon einmal mit dem Gedanken die Speicherfabrik in Wuxi aufzugeben, falls die Umstände extremer würden.