Künstliche Intelligenz
Tanzende Swifties bringen Erde noch in 100 km Entfernung zum Vibrieren
Ein Forschungsteam des Dublin Institute for Advanced Studies (DIAS) und des Trinity College Dublin haben herausgefunden, dass tanzende Fans auf einem Taylor-Swift-Konzert seismische Aktivitäten verursachen, die noch in einer Entfernung von 100 km gemessen werden können. Besonders beim Song „Shake it off“ brachten die Fans die Erde zum Vibrieren. Die dabei vor Ort rund um das Stadium und die in mehr als 100 km Entfernung gemessenen Signale stimmten nahezu überein.
Gegenstand der Untersuchung der Wissenschaftler unter der Leitung der Geophysikerin Eleanor Dunn waren drei Konzerte der US-Sängerin Taylor Swift in Dublin im Juli 2024. Die Ergebnisse sind in der Studie „Are you ready for it? Harnessing celebrity influence for science communication and seismology – The Taylor Swift effect“ veröffentlicht, die im International Journal of Science Education erschienen ist.
Vibrationen in 100 km Entfernung
Die Forscher setzten bei den ausverkauften Taylor-Swift-Konzerten ein Netzwerk aus 42 Seismometern an 21 verschiedenen Standorten rund um das Veranstaltungsstadion ein. Dabei konnten die Signale, die durch das Tanzen der Fans und deren Jubel bei den Konzerten entstehen, exakt aufgezeichnet werden. Diese Signale verglichen die Wissenschaftler mit denen, die vom nationalen Netzwerk in den Bergen von Dublin und Wexford in mehr als 100 km Entfernung registriert wurden. Die Forscher stellten fest, dass die gemessenen Signale im Stadion und die in den Bergen mitunter nahezu identisch ausfielen. Hierbei sei bezeichnenderweise der Song „Shake it off“ aufgefallen. Die gemessenen Signale seien dabei nahezu identisch gewesen, schreibt das Wissenschaftsteam.
Bereits im Juni 2024 hatte der British Geological Survey (BGS) seismische Signale bei drei Taylor-Swift-Konzerten in Edinburgh in einer Entfernung von bis zu maximal 6,4 km rund um den Veranstaltungsort im Murrayfield Stadium gemessen. Bei bestimmten Songs traten Vibrationen auf, die zeitweise Spitzenwerte erreichten. 2023 schafften es die Swifties bei einer Veranstaltung in Seattle, Vibrationen zu erzeugen, die in etwa einem Erdbeben der Stärke 2,3 auf der Richterskala entsprechen. In Los Angeles gelang es 70.000 Fans, über mehrere Minuten lang eine Magnitude von rund 0,85 zu erzeugen.
Die Dubliner Wissenschaftler hatten zuvor in sozialen Medien ihr wissenschaftliches Projekt unter dem Hashtag #SwiftQuakeDublin beworben, um Interesse an Wissenschaft zu wecken. Das sei auch gelungen und habe dazu geführt, dass „die Kluft zwischen der Popkultur der Prominenten und der wissenschaftlichen Forschung“ überbrückt werden konnte, sagt Dunn. Wissenschaft sei überall um uns herum, „sogar bei unseren Lieblingsmusikveranstaltungen“.
(olb)