Datenschutz & Sicherheit

Tresorschlösser von SecuRam – so einfach haben es Panzerknacker


Dass man keine Post-its mit Passwörtern an Monitore klebt, sollte inzwischen jedem klar sein. Anders ist es bei der Firma SecuRam Systems Inc.: Obwohl die digitalen Safe-Schlösser als hochsicher gelten und für Geldtresore, Arzneimittel-, Drogen- oder Waffenschränke zugelassen sind, haben diese Schlösser die Sicherheit von einem Post-it mit dem Schlüssel. Die Schlösser von SecuRam werden ebenfalls in Europa eingesetzt.

Wie Mark Omo und James Rowley in ihrer Freizeit herausgefunden haben, speichern die digitalen Schlösser sowohl den symmetrischen Schlüssel als auch die verschlüsselten PINs und Master-PINs sowie die Recovery-Informationen nicht im unzugänglichen Schloss im Safe, sondern im Keypad, das von außen leicht zugänglich ist. Per Raspberry Pi haben die beiden IoT-Sicherheitsexperten ein Tool gebaut, das aus dem Keypad alle sicherheitsrelevanten Informationen auslesen kann. Praktisch war, dass der Controller im Keypad – ein Renesas RL78/G13 – auch in der Playstation 4 verbaut ist. Somit hatte die Gamehacker-Gruppe fail0verflow! schon alle Werkzeuge wie den Memory Dumper und die Tools rund um den Debug-Port erstellt.

Dabei ist der Debug-Port extrem einfach durch das Batteriefach von außen zugänglich. Auch hat der Hersteller vergessen, den Debug-Port zu fusen, also auf dem Chip unzugänglich zu machen, und hat keinen Debug-Unlock-Pin vergeben. Über ein einfaches 0000000000 erhielten die beiden den vollen Zugriff auf den Speicher.

Obwohl der Hersteller XXTEA als Cipher benutzt, bring es in diesem Fall nichts, da der Schlüssel ebenfalls im Keypad gespeichert ist. Laut Aussage von den Forschern ist diese katastrophale Situation auch darauf zurückzuführen, dass die Standards für elektronische physische Sicherheitsgeräte wie Safes absolut veraltet sind und nicht dem aktuellen Stand der Technik entsprechen.


(fo)



Source link

Beliebt

Die mobile Version verlassen