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Uwe Horstmann wird CEO bei Stark – was heißt das für seinen VC?


Der Mitgründer des VCs Project A und Experte für Defense-Tech wird jetzt CEO bei Stark – was heißt das für die Zukunft seines VCs?

Uwe Horstmann hat Project A mitbegründet
Project A

Bereits im Juni machte die Neuigkeit zum ersten Mal die Runde: Uwe Horstmann, Gründungspartner des Frühphasen-VCs Project A, soll CEO beim Defense-Tech-Startup Stark werden, hieß es damals. „Table Media“ wollte die Nachricht damals aus Insiderquellen erfahren haben. Stark bestätigte die Meldung weder, noch wollte das Unternehmen sie dementieren.

Und auch Gründerszene war im Frühsommer zu Ohren gekommen, dass Uwe Horstmann „etwas Neues“ mache. In einem Gespräch mit Horstmann zeigte er sich aber überrascht und betonte, dass er bei Project A bleibe. Gelogen war das nicht, wie sich jetzt herausstellt.

VC und CEO zur gleichen Zeit

Denn künftig wird Horstmann wohl in einer Doppelrolle unterwegs sein: Wie Project A jetzt offiziell bestätigte, wird Horstmann CEO von Stark. Das 2024 gegründete Startup hat sich auf die Entwicklung und Herstellung von KI-gestützten Drohnensystemen spezialisiert. Dazu gehören unter anderem sprengstofftragende „Kamikaze“-Drohnen und die dazu passende Software sowie unbemannte Boote, die zur Aufklärung eingesetzt werden. Stark wurde von den Co-CEOs des Drohnen-Startups Quantum Systems gegründet, in das Horstmann mit Project A bereits 2021 zum ersten Mal investiert hatte.

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Zusätzlich bleibt Horstmann aber nicht nur General Partner bei Project A, sondern auch an den Investment-Entscheidungen und am Portfolio-Management des VCs beteiligt, erklärt eine Sprecherin auf Anfrage von Gründerszene. Seine (neue) Rolle beinhalte keine „Day-to-day-Verantwortlichkeiten“, wohl aber „Kontinuität in bestehenden Portfolio-Verpflichtungen“, heißt es. Seine beiden Positionen ermöglichen es ihm, „auf unterschiedliche, aber komplementäre Weise zur Verteidigung und Abschreckung Europas beizutragen“, so die Project A-Sprecherin.

Horstmann gilt als Defense-Experte und -Pionier auf VC-Seite

Horstmanns Weg ist mindestens ungewöhnlich. Zwar gibt es immer wieder VCs, die zeitweise auch die Rolle des CEOs in ihren Portfolio-Unternehmen übernehmen – allerdings meist als Übergangslösung und seltener dauerhaft.

In diesem Fall ist die Situation besonders bemerkenswert, denn Horstmann gilt in Deutschland nicht nur als eine Art Vorreiter, wenn es um Investitionen in Defense-Tech geht, sondern auch als ausgewiesener Experte auf diesem Gebiet. So initiierte Horstmann schon vergleichsweise frühe Investitionen in den Sektor – zu einem Zeitpunkt, als andere VCs noch skeptisch waren und die politische Lage weniger angespannt. Außerdem hat er selbst die Offiziersschule des Heeres besucht und ist bis heute Reservist der Bundeswehr.

Umstrittene Doppelrolle

Sein nun wachsendes Engagement für Stark könnte andere Defense-Startups aus dem Project A-Portfolio verstimmen. Bereits im Sommer war von einem möglichen Interessenskonflikt die Rede. Schließlich dürfte Horstmann viele Internas von anderen Defense-Startups kennen, in die er investiert hat.

Zudem wirft es die Frage auf, wie man die Lücke füllen will, die Horstmann nun ohne Zweifel im Bereich der Defense-Investments hinterlassen wird. Denn als CEO von Stark wird der VC alle Hände voll zu tun haben.

Project A verweist an dieser Stelle auf Jack Wang, der bei Project A bereits seit einiger Zeit, gemeinsam mit Horstmann, den Defense-Bereich abdeckt. „Uwe und Jack werden die Verteidigungsinvestitionen wie bisher weiter vorantreiben“, teilt eine Sprecherin auf Gründerszene-Anfrage mit.

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