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Verbraucherschützer: Kosten für Inhaus-Glasfaser-Ausbau fair verteilen
Die Konsultationsfrist für das Eckpunktepapier von Bundesdigitalminister Karsten Wildberger (CDU) für eine weitere Novelle des Telekommunikationsgesetzes (TKG) läuft zwar noch bis zum Wochenende. Doch schon jetzt haben die Vorschläge des Polit-Neulings für einen Glasfaser- und Mobilfunkausbau eine heftige Debatte entfacht. Auch der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) bezieht nun Position. Er fordert vor allem, dass die Anschlüsse mit optischen Leitungen in Mehrfamilienhäusern nicht allein auf Kosten der Mieter gehen dürfen.
Der vzbv begrüßt in seiner Stellungnahme zwar die generelle Absicht, neue Instrumente für die bis 2030 geplante flächendeckende Glasfaserversorgung Deutschlands in Stellung zu bringen. Er betont aber, dass die damit verknüpften Ausgaben fair auf alle Beteiligten – vor allem inklusive der Gebäudeeigentümer – verteilt werden müssen. Die von Wildberger vorgeschlagene Erhöhung des umlagefähigen Betrags für die Glasfaserbereitstellung von 540 Euro auf 960 Euro lehnen die Verbraucherschützer ab: Diese würde Mieter unverhältnismäßig belasten.
Auch Gebäudeeigentümer profitierten beim Glasfasereinzug von einer Wertsteigerung ihrer Immobilien, argumentiert der Verband. Da die Möglichkeit, Kosten umzulegen, kaum genutzt werde und ihre Anreizwirkung nicht nachgewiesen sei, wirbt er für die ersatzlose Streichung des Bereitstellungsentgelts.
Umkämpftes Recht auf Vollausbau
Den Vorschlag, Telekommunikationsunternehmen das Recht auf den Vollausbau eines gesamten Gebäudes einzuräumen, sobald ein Endkundenvertrag abgeschlossen wurde, unterstützt der vzbv. Dies würde den Ausbauaufwand und die Kosten erheblich reduzieren. Dabei müsse aber sichergestellt sein, dass die ausbauende Firma keine Monopolstellung erlange und die Mieter weiterhin ihren Anbieter frei wählen könnten. Der Branchenverband VATM ist ebenfalls prinzipiell für einen Anspruch auf Vollausbau. Die Wohnungswirtschaft protestiert jedoch zusammen mit dem Breitbandverband Anga gegen diesen Ansatz.
Um den Wettbewerb zu fördern, ist der vzbv auch für ein Recht auf Zugang zu einer freien Glasfaser pro Wohneinheit sowie das Recht zur Mitnutzung bestehender Infrastruktur für Wettbewerber („Open Access“). Die Abschaffung der sogenannten Konzernklausel im TKG dürfe nicht zu einer finanziellen Mehrbelastung für die Verbraucher führen. Diese Gesetzesnorm regelt die Zugangsbedingungen für konzernrechtlich mit einem Gebäudeeigentümer verbundene Provider. Sie soll verhindern, dass diese Firmen ihre erhebliche Machtstellung gegenüber anderen Anbietern missbrauchen, die Zugang zur Netzinfrastruktur im Gebäude suchen.
Wettbewerber als Haupt- oder Untermieter?
Generell geht aus bislang verfügbaren Eingaben im Rahmen der Konsultation hervor, dass die meisten Interessenvertreter Gesetzesvereinfachungen für nötig halten. Der Teufel steckt aber im Detail. Umstritten ist vor allem, ob Netzbetreiber dazu gezwungen werden sollen, von vornherein Leerrohre oder Kabel für mehrere Anbieter zu verlegen. Als Alternative wird gehandelt, Konkurrenten nur als „Untermieter“ auf bereits verlegte Leitungen zu lassen. Zusammen mit dem VATM hält der Breitbandverband Breko dagegen, eine zu lasche Regulierung würde dazu führen, dass die Deutsche Telekom ihre dominante Stellung ausnutzt und den Wettbewerb verdrängt.
Die Telekom selbst lehnt eine Pflicht zum Mitverlegen von passiver Infrastruktur wie Leerrohren für andere Anbieter beim Hausausbau mit Glasfaser ab. Eine solche würde die Investitionsbereitschaft drosseln, da sie ineffizient und unrentabel sei. Es reiche, Wettbewerbern unter diskriminierungsfreien Bedingungen Zugang zu bestehenden Leitungen zu gewähren. Der Digitalverband Bitkom moniert laut Tagesspiegel Background, dass das Vorhaben zusätzliche Bürokratie schaffen könnte. Diese würde den Ausbau entgegen dem eigentlichen Ziel verlangsamen. Weiterer Kritikpunkt: Der vorgesehene Ausbau des Gigabit-Grundbuchs zu einer zentralen Drehscheibe dürfte dieses in eine „Datenkrake“ verwandeln.
(vbr)
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Schwimmende vertikale Photovoltaikanlage mit 1,87 MW auf Kiessee eröffnet
Das Photovoltaikunternehmen SINN Power hat die nach eigenen Angaben weltweit erste schwimmende vertikale Photovoltaikanlage eingeweiht. Das geht aus einer Mitteilung des Unternehmens vom Samstag hervor. Die Anlage besteht aus senkrecht ausgerichteten Solarmodulen, die auf einem Kiessee des Kieswerks Jais im bayerischen Landkreis Starnberg schwimmen. Die Photovoltaikanlage soll eine Leistung von 1,87 MW haben und pro Jahr rund 2 GWh Strom produzieren.
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Bei der installierten Photovoltaikanlage handelt es sich um eine Skipp-Float-Anlage, die im Gegensatz zu herkömmlichen Systemen auf senkrecht montierten PV-Modulen basiert. Vier Meter breite Freiwasserkorridore trennen die Reihen, in denen die Solarmodule angeordnet sind. Dadurch soll die Lichtausbeute trotz der vertikalen Anordnung ausreichend hoch sein und die Anlage über den gesamten Tagesverlauf hinweg Strom liefern. Zusätzlich ermögliche der Abstand eine gute Luftzirkulation.
2600 schwimmende Photovoltaikmodule
Die 2600 Solarmodule sind in etwa 1,6 m Wassertiefe in dem Kiessee verankert. Ein Seilsystem verbindet die auf Schwimmkörpern montierten Module so miteinander, dass sie bei Wind nicht kollidieren können. Mechanische Belastungen werden dadurch außerdem minimiert, schreibt SINN Power. Zudem sei die Stabilität auch bei wechselnden Wasserständen gewährleistet. Ein schwimmendes Kabelsystem verbindet die Module mit einem zentralen Einspeisepunkt am Ufer.
Pro Jahr soll die Photovoltaikanlage mit einer Leistung von bis zu 1,87 MW etwa 2 GWh Energie liefern können. Hauptabnehmer ist die Kiesanlage selbst, die in den ersten Wochen des testweisen Betriebs den Netzstrombezug bereits um 60 Prozent senken konnte. Angestrebt ist, dass die Anlage den Netzstrombezug der Kiesanlage dauerhaft um insgesamt 70 Prozent senkt.
Die Skipp-Float-Anlage nimmt lediglich 4,65 Prozent der Wasserfläche ein, liegt damit unter der im Wasserhaushaltsgesetz (WHG) definierten maximalen Obergrenze von 15 Prozent für künstlich angelegte Seen wie etwa Kiesgruben und Baggerseen. Im Vergleich zu herkömmlichen schwimmenden PV-Anlagen soll die Leistungsdichte der Anlage mit ihren vertikalen Modulen zur Relation der Fläche höher ausfallen. Es kann also mehr Strom auf einer kleineren Fläche produziert werden.
SINN Power betont, dass die Photovoltaikanlage das Ökosystem nicht beeinträchtigt. Das Sonnenlicht könne weiterhin weitestgehend die Wasseroberfläche erreichen. Auch der Sauerstoffaustausch sei gegeben. Die Anlage würde sogar dazu beitragen, die natürliche Umwälzung der Wasserschichten zu fördern. Die Schwimmkörper der Leitungen würden außerdem von Wasservögeln als Brutplätze benutzt, in der Nähe der schwimmenden Rückstellgewichte würden sich Fischschwärme sammeln. Die Wasserqualität habe sich nach Installation der Anlage leicht verbessert. Das hätten Messbojen ergeben, die bereits vor der Installation der Anlage die Qualität gemessen haben.
Geplante Erweiterung um 1,7 GW
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Die Anlage ist bereits für eine Erweiterung um weitere rund 1,7 GW vorbereitet. Die genutzte Wasserfläche werde dann weniger als 10 Prozent der Gesamtfläche des Sees betragen – also weiterhin unter der 15-Prozent-Regel liegen.
Die Skip-Float-Anlage eigne sich für künstlich angelegte Seen mit einer Mindesttiefe von 1,6 m, die unter die 15-Prozent-Regelung des WHG fallen. Durch die vertikale Anordnung falle die Stromausbeute auf kleinerer Fläche höher aus als bei herkömmlichen Systemen, sodass sich der Bau einer solchen Photovoltaikanlage auch auf kleineren Gewässern lohnen soll.
(olb)
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Finanzdaten in Home Assistant: So tracken Sie Aktien, ETFs und Kryptos
Hier die Banking-App, da der Neo-Broker und dazu noch ein Krypto-Dienst: Wer mehrere Wertpapier- und Krypto-Portfolios in verschiedenen Apps verwaltet, kann leicht die Übersicht über seine Kapitalanlagen verlieren. Und schnell gelingt der Blick in die Konten auch selten: Zwischen dem Nutzer und seinen Finanzdaten stehen Pin-Eingaben und Klicks durch App-Menüs.
Eine kostenlose, individualisierbare Lösung dafür lässt sich mit der Smart-Home-Zentrale Home Assistant einrichten. In recht kurzer Zeit erstellen Nutzer darin ein Finanz-Dashboard mit den Kursen von Aktien, ETFs und Kryptowährungen. Das lässt sich etwa verwenden, um über die Entwicklung der eigenen Geldanlagen auf dem Laufenden zu bleiben oder um günstige Einstiegszeitpunkte für Aktienkäufe abzupassen.
- Home Assistant eignet sich nicht nur für smarte Endgeräte. Mit der Smart-Home-Zentrale kann man sogar das eigene Finanzportfolio im Blick behalten.
- Mit der HACS-Integration Yahoo Finance können Nutzer sich aktuelle Daten für Aktien, ETFs und Krypto-Währungen in ein Dashboard laden.
- Der Artikel zeigt, wie Nutzer die Integration nutzen können und nennt ein Beispiel für den Aufbau im Dashbaord. Die Einrichtung gelingt relativ unkompliziert und ist recht schnell erledigt.
Der Artikel erklärt Schritt für Schritt, wie Sie sich aktuelle Kursdaten von der Finanz-Website Yahoo Finance in Ihre Smart-Home-Zentrale holen. Unser übersichtliches Beispieldashboard zeigt alle Ihre persönlichen Finanzprodukte auf einem einzigen Bildschirm an. Als Datenquelle haben wir uns dazu für eine HACS-Integration entschieden, die Yahoo Finance mit Home Assistant verknüpft. So ist die Anbindung schnell erstellt.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Finanzdaten in Home Assistant: So tracken Sie Aktien, ETFs und Kryptos“.
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Dienstag: OpenAI und Broadcom tun sich zusammen, Anleger verlieren Geld
ChatGPT-Entwickler OpenAI und Chiphersteller Broadcom wollen gemeinsam maßgeschneiderte KI-Chips entwickeln. Sie reagieren damit auf die steigende Nachfrage nach Rechenleistung angesichts des KI-Booms. Die Einführung des neuen Chips ist für die zweite Hälfte des Jahres 2026 geplant. Nach US-Präsident Donald Trumps erneuter Zolldrohung gegen China fielen am Freitag die Kurse an den Finanzmärkten binnen weniger Stunden erheblich. Mutmaßliche Insider profitierten mit Leerverkäufen. Und Kolumbiens Armee präsentiert ein erstes Drohnenbataillon, das mit KI-Technik ausgestattet ist – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
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Die Entwicklung leistungsstarker KI-Systeme führt zu einem steigenden Bedarf an Rechenleistung. Internationale Techkonzerne investieren daher massiv in Rechenzentren und die Chipentwicklung. In der vergangenen Woche gab ChatGPT-Entwickler OpenAI KI-Chips für mehrere Milliarden US-Dollar bei AMD in Auftrag. Auch eine Unternehmensbeteiligung steht im Raum. Zuvor kündigte bereits der US-Chiphersteller Nvidia an, seinerseits insgesamt 100 Milliarden US-Dollar in OpenAI zu investieren. OpenAI wiederum hat nun den Chiphersteller Broadcom mit der Entwicklung seines ersten hauseigenen Prozessors für künstliche Intelligenz (KI) beauftragt. Chip-Deal: OpenAI und Broadcom entwickeln eigenen KI-Prozessor
Die neuerliche Drohung von US-Präsident Donald Trump, Zölle in Höhe von 100 Prozent gegen chinesische Waren zu verhängen, hat Ende der Woche zu starken Kurseinbrüchen an den Aktienmärkten geführt. Noch härter traf es die Kryptobörsen. Über das Wochenende brach die Gesamtmarkt-Kapitalisierung um 12 Prozent ein – viele Kryptowährungen rutschten jäh ab. Einige ausgewählte Anleger profitierten jedoch erheblich von dem kurzen Crash. Die Zeitpunkte der Käufe und Verkäufe waren ungewöhnlich gut gewählt, sodass Vorwürfe des Insider-Handels laut werden. Hat jemand mit Vorabkenntnis der Zollankündigung profitiert? Trumps Zolldrohungen: Viele Anleger verlieren, mögliche Insider gewinnen
Kolumbien erlebt laut Armeeführung zunehmend Anschläge bewaffneter Banden mit selbst gebauten Drohnen, die Sprengstoff abwerfen können. Der bewaffnete Konflikt in Kolumbien, in dem vorwiegend Drogenkartelle und frühere Guerillagruppen gegen die Regierung kämpfen, habe sich aufgrund technologischer Fortschritte weiterentwickelt, insbesondere durch kleine unbemannte Fluggeräte, sagt ein Armeegeneral. Im Sommer legte das kolumbianische Verteidigungsministerium bereits den Entwurf eines Gesetzes vor, das den Import und die Nutzung von Drohnen kontrollieren soll. Nun hat die kolumbianische Armee ihr erstes Drohnenbataillon vorgestellt, das mit künstlicher Intelligenz (KI) ausgestattet ist. Bekämpfung bewaffneter Gruppen: Kolumbien stellt erstes Drohnenbataillon vor
Im Oktober vergangenen Jahres hat Apple bei der „Mac Week“ jeweils pro Tag neue Hardwaremodelle präsentiert. Das lief in Form kurzer, 10-15-minütiger Videos. Apple führte damals Mac mini M4, MacBook Pro M4 und iMac M4 ein. Auch in diesem Jahr könnte es wieder ähnlich laufen. Laut einem Medienbericht plant Apple offenbar erneut keine Oktober-Keynote, sondern ein schrittweises Release neuer Hardware. Los gehen könnte es bereits am heutigen Dienstag, eventuell aber auch erst am Mittwoch. Bericht: Neue Apple-Produkte wie iPads schon in dieser Woche
Ende März dieses Jahres hatte die Bundesagentur für Arbeit (BA) einen Cyberangriff auf ihr Online-Portal. Kriminelle hätten versucht, sich widerrechtlich in über 20.000 Benutzerkonten bei der Bundesagentur einzuloggen. In rund 1.000 Fällen sei ihnen dies gelungen, und in mehr als 150 Fällen sollen sie Kontoverbindungen geändert haben. Ziel der Angreifer war es, sich durch das Ändern von Bankverbindungen Leistungen zu erschleichen. Nun wurden acht dringend Tatverdächtige im Alter zwischen 36 und 61 Jahren ermittelt. Der Vorwurf gegen sie lautet unter anderem gewerbsmäßiger Computerbetrug. Gehackte Online-Accounts bei der Bundesagentur für Arbeit: Acht Tatverdächtige
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(akn)
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