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Vivo X200 Pro im Test: Der Geheimtipp unter den Flagship-Smartphones


Starker Telezoom, helles OLED-Display, kräftiger Akku und starker Antrieb: Das Vivo X200 Pro sieht schick aus und wirkt souverän. Überzeugt es im Test?

Wenn im Jahr 2024 jemand nach dem Smartphone mit dem besten Telezoom fragte, lautete die Antwort nicht selten Vivo X100 Pro – zumindest in Österreich, wo das Smartphone im Gegensatz zu Deutschland verkauft wurde. Auch der Nachfolger X200 Pro ist hierzulande weiterhin nicht offiziell beim Hersteller erhältlich. Das Titanium-Modell lässt sich jedoch momentan noch über Onlineshops wie Amazon, Alza, Ebay oder Galaxus über den Umweg EU-Ausland beziehen.

Das X200 Pro will den Abstand zur Konkurrenz bei der Kamera noch weiter vergrößern. Es bringt ein neu abgestimmtes Kamerapaket mit Zeiss-Know-how, das nicht nur stärker zoomen, sondern auch schärfere Ergebnisse liefern soll. Die Hauptkamera ist angeblich dank besserer Lichtempfindlichkeit bei Low-Light-Aufnahmen leistungsfähiger, und die Tele-Makrofunktion holt selbst winzige Motive ganz nah heran.

Dazu kommt ein strahlend helles OLED-Display, das im Freien deutlich besser ablesbar ist. Außerdem soll das Smartphone länger ohne Steckdose durchhalten. Grund für die höhere Ausdauer ist angeblich der neue Mediatek-Chip, der Leistung und Effizienz vereint. Das Design wirkt erneut schick und beeindruckt zusätzlich mit Schutz gegen Staub und Wasser nach IP69. Nicht zuletzt soll die Nutzeroberfläche Funtouch übersichtlicher geworden sein und eine längere Update-Versorgung versprechen. Klingt nach Fortschritt – wie groß der Schritt wirklich ist, zeigt der Test.

Design

Das Gehäuse des Vivo X200 Pro präsentiert sich schnörkellos und modern. Die Glasrückseite trifft auf einen flachen Metallrahmen, dessen Kanten vorn und hinten sanft abgerundet sind. Das kreisrunde Kameramodul ist riesig und ragt einige Millimeter aus dem Gehäuse heraus. Mit seiner geriffelten Metalleinfassung erinnert es an ein einzelnes, großes Kameraobjektiv. Das wirkt nicht nur etwas übertrieben, sondern bringt auch haptische Nachteile.

Auf dem Tisch liegend kippelt das Smartphone zwar kaum, in der Hand wirkt es jedoch unausgewogen und kopflastig. Für sicheren Halt muss man einen stützenden Finger nicht unter, sondern auf das Kameramodul legen – was zumindest theoretisch zu Verschmierungen führen und dadurch die Bildqualität beeinträchtigen könnte.

Das Display nimmt fast die komplette Front ein. Die Ränder sind schmal und gleichmäßig – so wie es bei einem Spitzenmodell sein sollte. An allen vier Seiten fallen sie sanft gerundet leicht zum Rahmen hin ab, eine spürbare Kante gibt es nicht. Störende Spiegelungen sind aufgrund der engen Radien kaum erkennbar. Je nach Variante wiegt das X200 Pro 223 g oder 228 g. Die Tiefe beträgt 8,5 mm beim Modell in Titanium und Blau sowie 8,2 mm in Black. Die Verarbeitung wirkt hochwertig, Spaltmaße sind praktisch nicht auszumachen. Die Tasten auf der rechten Seite sitzen fest im Rahmen und bieten einen präzisen Druckpunkt sowie angenehmen Hub. Insgesamt sieht das nicht nur gut aus, sondern fühlt sich auch so an – abgesehen davon, dass die Rückseite zwar keine Fingerabdrücke anzieht, aber etwas rutschig ist.

Das X200 Pro ist nach IP68 und IP69 gegen Staub und Wasser geschützt. Der höhere Schutz erlaubt zusätzlichen Wasserdruck in Form von Strahlwasser auf das Gehäuse – im Alltag zwar wenig relevant, aber dennoch beruhigend.

Display

Das Display misst knapp 6,8 Zoll und bietet eine Auflösung von 2800 × 1260 Pixeln. Das entspricht einer Pixeldichte von über 450 Pixeln pro Zoll (ppi) und wirkt gestochen scharf. Als Panel-Technik kommt OLED mit LTPO zum Einsatz, was eine variable Bildrate von 0,1 bis 120 Hz erlaubt. Das sorgt sowohl für flüssige Wiedergabe bewegter Inhalte als auch für gute Energieeffizienz. Die Darstellung deckt den P3-Farbraum ab, wirkt insgesamt natürlich und kann auf Wunsch kräftig intensiv erscheinen. Kontraste, Schwarzwert und Blickwinkelstabilität sind ebenfalls vorbildlich. Die Rundungen am Bildschirmrand spiegeln kaum und fallen somit nicht negativ ins Gewicht.

Zur hervorragenden Darstellung trägt auch die hohe Helligkeit des Panels bei. In der Spitze nennt der Hersteller 4500 cd/m² – ein enormer Wert. In unseren Messungen erreichte das Display tatsächlich über 1800 cd/m², was auch abseits von HDR-Inhalten extrem stark ist. Damit bleibt der Bildschirm selbst in direkter Sonne problemlos ablesbar, und HDR-Material profitiert sichtbar – zumal die automatische Helligkeitsregelung schnell reagiert und sich der Umgebung zuverlässig anpasst. Das Schutzglas benennt Vivo zwar nicht konkret, es soll jedoch elfmal widerstandsfähiger sein als beim Vorgänger X100 Pro. Kurzum: Das Panel des X200 Pro überzeugt rundum.

Kamera

Beim X200 Pro kooperiert Vivo erneut mit dem Spezialisten Zeiss. Die Hauptkamera bietet eine Auflösung von 50 Megapixeln und setzt auf den Oberklasse-Sensor Sony LYT-818. Er misst 1/1,28 Zoll und verfügt über eine sehr lichtstarke Blende von f/1.57. Auch die Weitwinkelkamera arbeitet mit 50 Megapixeln. Das Prunkstück ist jedoch die Telekamera mit 200 Megapixeln. Sie basiert auf Samsungs Isocell HP9 und liefert eine 3,7-fache optische Vergrößerung, entsprechend einer Brennweite von 85 mm. Der Sensor misst 1/1,4 Zoll, die Blende beträgt f/2.67. Die Frontkamera bringt 32 Megapixel.

Bei Tageslicht überzeugt die Bildqualität auf ganzer Linie. Die Hauptkamera liefert eine hohe Grundschärfe, natürliche Farben und gute Dynamik. Bildrauschen ist selbst in dunkleren Bereichen kaum sichtbar, und der Autofokus arbeitet zuverlässig. Die Weitwinkelkamera fällt im Vergleich etwas ab: Schärfe und Dynamik sind nicht ganz auf dem Niveau der Hauptkamera, insgesamt bleibt die Qualität aber solide. Besonders stark präsentiert sich das Teleobjektiv. Bei 3,7-facher Vergrößerung liefert es gestochen scharfe Aufnahmen mit vielen Details und toller Bilddynamik. Auch Farben und Kontraste sind hervorragend.

Selbst bei 10-facher Vergrößerung bleiben Aufnahmen plastisch und scharf, und sogar 15- bis 20-fache Vergrößerungen ergeben noch brauchbare Resultate – dann jedoch nur mit ruhiger Hand und bei gutem Licht. Die volle 200-Megapixel-Auflösung steht zur Verfügung, sollte jedoch nur bei guter Beleuchtung genutzt werden – dann überzeugen die Fotos mit beeindruckender Detailfülle. Eine Besonderheit ist die Tele-Makrofunktion: Sie ermöglicht das Fokussieren aus kurzer Distanz bei mittlerer Vergrößerung. So gelingen Nahaufnahmen mit natürlicher Perspektive, ohne dass Nutzer oder Gerät störende Schatten werfen.

Bei schwachem Licht sorgt die große Blendenöffnung für eine verbesserte Lichtausbeute der Hauptkamera. Entsprechend gelingen auch unter schwierigen Bedingungen erstaunlich scharfe Fotos mit vergleichsweise geringem Bildrauschen. Auch die Telekamera überrascht hier positiv, sofern noch ausreichend Restlicht vorhanden ist. In Innenräumen und unter Kunstlicht nimmt sie Details gut auf, Hauttöne wirken überwiegend glaubwürdig. Bildrauschen ist aber stärker sichtbar als bei der Hauptkamera. Das gilt ebenso für die Weitwinkeloptik.

Praktisch: Die HDR-Bildvorschau erleichtert schon vor der Aufnahme die Einschätzung der Bildqualität. Wer mehr Kontrolle wünscht, nutzt den Pro-Modus mit RAW-Aufnahmen bis 14 Bit. Spannend ist auch der zusätzliche Kameramodus namens Humanistic Street Snap Camera. Er wird in der Kamera-App über den kleinen Pfeil rechts neben dem Auslöser gestartet und bietet eine Art vereinfachten Pro-Modus mit Tools für die Straßenfotografie – schnell, aber mit manueller Kontrolle. Der Modus deckt diverse Brennweiten ab, inklusive 85 und 135 Millimetern. Farblooks reichen von neutral mit Zeiss Natural Colour bis kräftig mit Vivid-Filter.

Bei Gegenlicht kann es gelegentlich zu auffälligen Reflexionen kommen – vorwiegend bei der Hauptkamera, wie in Nutzerberichten zu lesen ist. In unseren Tests trat das Phänomen kaum oder nur schwach auf, etwa bei tief stehender Sonne und schrägem Winkel. Laut Hersteller hängt dies mit der großen Blendenöffnung und der Linsenbeschichtung zusammen. Mit etwas Übung kann man solche Effekte auch gezielt als Stilmittel einsetzen. Wer das nicht wünscht, kann ein Galerie-Tool nutzen, das Reflexe per KI reduziert. Das Problem kann auftreten, muss aber nicht – wer häufig bei Gegenlicht fotografiert, sollte es berücksichtigen.

Auch bei Videoaufnahmen überzeugt das X200 Pro: 4K mit 60 Bildern pro Sekunde und Dolby Vision ist mit allen drei Kameras möglich, maximal sind 8K-Aufnahmen mit 30 fps drin. Zeitlupe beherrscht das Gerät in 4K mit 120 fps. Ergänzt wird dies durch einen cineastischen Porträtmodus sowie LOG-Aufzeichnung. Die Stabilisierung ist wirkungsvoll und wirkt dennoch natürlich – Schwenks sind flüssig und ruhig. Auch beim Ton liefert Vivo gute Ergebnisse: Der Klang ist klar, die Windfilter arbeiten dezent und reduzieren Störgeräusche spürbar.

Insgesamt bewegt sich die Kamera des Vivo X200 Pro auf Augenhöhe mit der High-End-Konkurrenz – bei Teleaufnahmen vielleicht sogar leicht darüber, in anderen Bereichen situationsabhängig etwas darunter.

Ausstattung

Im Inneren arbeitet der High-End-Chipsatz Mediatek Dimensity 9400. Er verfügt über acht Kerne mit bis zu 3,62 GHz und wird im 3-nm-Verfahren gefertigt. Als GPU kommt die Immortalis-G925 MC12 zum Einsatz, ergänzt durch eine NPU 890 (Neural Processing Unit) zur Beschleunigung von KI-Aufgaben. In Benchmarks bewegt sich die Leistung auf Flaggschiff-Niveau: Im PCmark Work 3.0 erreicht das X200 Pro 17.100 Punkte, im 3Dmark Wild Life Extreme 6.200 Punkte. Das liegt zwar leicht unter dem Spitzen-Chipsatz Snapdragon 8 Elite von Qualcomm, ist aber dennoch sehr stark.

Im Alltag läuft das Vivo X200 Pro ausgesprochen flüssig. App-Starts, Multitasking, Scrollen durch Menüs oder Gaming – all das meistert das Smartphone ohne Mühe. Unterschiede zu Modellen mit Qualcomm-Chipsätzen sind im praktischen Gebrauch nicht erkennbar. Unter Dauerlast kommt es jedoch zu spürbarem Throttling: Im Stresstest halbierte sich die Performance zeitweise. Relevanz hat das aber höchstens in fordernden Benchmarks, selbst bei AAA-Spielen sind keine nennenswerten Leistungseinbußen zu erwarten.

Als Speicher nutzt das Gerät LPDDR5X-RAM und UFS 4.0. In Europa wird es mit 16 GB Arbeitsspeicher und 512 GB internem Speicher angeboten. Eine Speichererweiterung per Karte ist nicht vorgesehen, stattdessen lassen sich zwei Nano-SIM-Karten einsetzen. Die Konnektivität umfasst Wi-Fi 7, Bluetooth 5.4, NFC und einen Infrarotsender zum Steuern kompatibler Geräte wie Fernseher oder Klimaanlagen. Der USB-C-Port unterstützt den Standard USB 3.2 Gen 1 und gibt auch Bildsignale aus. Zur Standortbestimmung greift das X200 Pro auf GPS, Galileo, Glonass, Beidou, QZSS und Navic zurück.

Die Audiowiedergabe erfolgt über Stereo-Lautsprecher. Sie klingen klar, Stimmen sind gut verständlich. Bei Musik fehlt etwas Bass-Fundament, doch für Serien, Spiele und Videos sind Lautstärke und Klangqualität vollkommen ausreichend. Der Fingerabdrucksensor mit 3D-Ultraschall entsperrt schnell und zuverlässig – auch bei leicht feuchten Händen ist die Erkennungsquote hoch. Zusätzlich gibt es eine Gesichtserkennung, die jedoch nur im weniger sicheren 2D-Verfahren arbeitet.

Software

Ab Werk läuft auf dem Vivo X200 Pro Android 15 mit Funtouch OS 15. Die Oberfläche ist übersichtlich, bietet zahlreiche Funktionen und einige KI-Tools. Dazu gehören eine sehr gute Objektentfernung und Hochskalierung bei Fotos sowie automatische Zusammenfassungen im Recorder. Praktisch ist zudem die neue Option „Reduktion von Glanz“ in der Kamera-App. Damit reagiert Vivo auf das im Kamera-Kapitel erwähnte Gegenlichtproblem. Zusätzlich gibt es in der Galerie das Werkzeug „Glare Reduction“ unter dem Punkt „AI Erase“. Beide Lösungen mindern das Phänomen teilweise, wenn auch nicht in allen Fällen.

Ein Teil der KI-Funktionen arbeitet in der Cloud und setzt daher eine Internetverbindung voraus. In den Tests störten zudem wiederholt Vorschläge für installierbare Zusatz-Apps. Diese lassen sich jedoch überspringen, und bereits installierte Zusatz-Apps können bei Bedarf deinstalliert werden. Insgesamt bleibt Funtouch OS relativ nah an Stock-Android, wirkt aber nicht ganz so schlank wie Googles eigene Software.

Beim Thema Updates bleibt Vivo zurückhaltend. Zwar kursieren im Netz Hinweise auf vier Android-Upgrades und fünf Jahre Sicherheitsupdates für das X200 Pro, eine offizielle Bestätigung des Herstellers steht jedoch noch aus. Verbindlich zugesichert sind bisher lediglich monatliche Sicherheits-Patches.

Akku

Der Akku des in Deutschland erhältlichen Vivo X200 Pro bietet eine Kapazität von 5200 mAh. In einigen Märkten, etwa in Spanien, ist zudem eine Version mit 6000 mAh verfügbar. Im Alltag zeigt sich das X200 Pro sehr ausdauernd und gehört zu den langlebigsten Flaggschiffen seines Jahrgangs. Im PCmark Battery Test erzielte es bei einer Display-Helligkeit von 200 cd/m² eine starke Laufzeit von 14,5 Stunden. Praktisch: Ein kompletter Tag ohne Zwischenladen ist problemlos machbar, und bei moderater Nutzung sind sogar bis zu zwei Tage drin.

Das Aufladen erfolgt kabelgebunden mit bis zu 90 Watt, ein passendes Netzteil liegt dem Gerät jedoch nicht bei. Eine vollständige Ladung dauert deutlich weniger als eine Stunde. Zudem unterstützt das Smartphone kabelloses Laden mit bis zu 30 Watt (abhängig von Markt und Ladegerät). Reverse Charging per Kabel ist ebenfalls möglich.

Preis

Zum Marktstart in Europa lag die unverbindliche Preisempfehlung bei 1299 Euro. In Deutschland beginnt der Straßenpreis für das Modell in Titanium bei rund 1045 Euro (Amazon), Modelle in Cobalt Blue und Carbon Black liegen um 1299 Euro.

Fazit

Das Vivo X200 Pro richtet sich an Interessenten, die beim Fotografieren keine Kompromisse eingehen wollen. Die Telekamera mit 200 Megapixeln liefert absolute Spitzenklasse, selbst bei 10- und 20-facher Vergrößerung sind Aufnahmen hervorragend. Auch die Hauptkamera ist stark, auch wenn sie sich hier von der Konkurrenz nicht absetzen kann und bisweilen leichte Probleme bei Gegenlicht haben soll – im Test war davon aber so gut wie nichts zu bemerken. Die Weitwinkelkamera ist solide.

Das OLED-Display ist exzellent, die Helligkeit spielt ganz oben mit. Auch bei der restlichen Ausstattung gibt es nichts zu meckern. Die Verbindungsstandards liegen auf Spitzenniveau, und der Mediatek-Chip liefert hohes Tempo. Damit kommt das X200 Pro vielleicht nicht ganz an Modelle mit Snapdragon 8 Elite heran, davon ist im Alltag aber nichts zu merken.

Die Software wirkt erwachsen, trägt aber etwas mehr Ballast als die Konkurrenz von Google. Schade: Eine echte Update-Zusage gibt es zudem nicht, auch wenn Gerüchte von konkurrenzfähiger Update-Dauer sprechen. Insgesamt ist das Vivo X200 Pro ein fantastisches Smartphone, das sich nicht hinter der Konkurrenz verstecken muss.



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Malware, Betrug & Co.: Riskantes Domain-Chaos der Bundesregierung enthüllt


Wenn Bürger im digitalen Raum nach Informationen staatlicher Stellen suchen, ist Verlässlichkeit die wichtigste Währung. Eine offizielle Webseite muss nicht nur vertrauenswürdig, sondern auch zweifelsfrei als solche erkennbar sein. Doch wer in Deutschland nach staatlicher Expertise sucht, begibt sich oft auf eine digitale Schnitzeljagd. Anstatt einer klaren Kennzeichnung herrsche seit Jahren Intransparenz, kritisiert der IT-Sicherheitsforscher Tim Philipp Schäfers. Diese sei nicht nur verwirrend, sondern berge auch handfeste Sicherheitsrisiken wie das Verteilen von Schadsoftware.

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Um diesem Zustand entgegenzuwirken und den Druck auf die Verantwortlichen zu erhöhen, hat Schäfers am Montag auf dem Portal FragDenStaat eine Liste mit über 2000 Domains des Bundes veröffentlicht. Diese Daten trug der Experte mühsam über Scraping-Verfahren und Suchmaschinenanalysen zusammen. Die Übersicht bietet nun erstmals einen umfassenden Einblick in den digitalen Fußabdruck des Bundes.

Diese Offenheit sei ein notwendiger Schritt für mehr digitale Souveränität, begründet Schäfers die Veröffentlichung. Sie ermögliche es der Öffentlichkeit und anderen staatlichen Stellen, die Authentizität von Webseiten zuverlässig zu prüfen. Zugleich zwinge sei die Behörden dazu, ihre Sicherheitsvorkehrungen auf ein zeitgemäßes Niveau zu heben. Nur wenn klar dokumentiert werde, welche Domains offiziell sind, ließen sich gefälschte Angebote effektiv entlarven.

Das Management der Bundes-Domains gleicht aktuell einem Wildwuchs. Während Nationen wie die USA mit .gov oder Großbritannien mit gov.uk auf eine einheitliche und unmissverständliche Endung setzen, verharrt Deutschland in einem dezentralisierten Flickenteppich.

Dieses „Domain-Kuddelmuddel“ zeigt sich laut Schäfers in einem verwirrenden Mix aus klassischen .de-Adressen, selten genutzten .bund.de-Strukturen und einer Vielzahl von Sonderdomains für kurzfristige Projekte oder Initiativen. Oft ist für Außenstehende kaum ersichtlich, ob eine Seite tatsächlich von einer Behörde oder einem Ministerium betrieben wird oder ob es sich um eine gut gemachte Kopie handelt. Die Unklarheit nutzten Betrüger in der Vergangenheit bereits aus. So wurden während der Corona-Pandemie staatliche Websites gezielt nachgeahmt, um Fördergelder abzugreifen. Ein weiteres Problem sind ausgelaufene Domains des Bundes, die in die Hände unbefugter Dritter gelangten, weil das Management der Adressen versagte. Werden solche Adressen nicht rechtzeitig verlängert oder nach einer Umstrukturierung vergessen, können sie zur Falle für Nutzer werden, die dort weiterhin offizielle Inhalte vermuten.

Besonders deutlich werde die Absurdität bei einem Blick auf die Namensänderungen von Ministerien nach Regierungsneubildungen, führt Schäfers aus. Als Beispiel nennt er das heutige Bundesdigitalministerium, das seit Ende der 1990er Jahre gleich fünf verschiedene Bezeichnungen getragen habe. Jede dieser Umbenennungen habe eine Spur an Domains hinterlassen – von bmvbs.de über bmvi.de bis hin zu unzähligen Variationen mit Endungen wie .net, .org oder .info. Sogar „Minister-Domains“ wie verkehrsminister.de seien registriert worden. Diese Flut an Adressen mache es Bürgern praktisch unmöglich, die Echtheit einer URL zu beurteilen.

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Die eigentlich geplante „digitale Dachmarke“ mit der Endung gov.de, die der IT-Planungsrat bereits im März 2024 beschloss, lässt derweil auch Jahre später auf ihre vollständige Umsetzung warten. Bisher sind nur verschwindend wenige dieser eindeutigen Domains tatsächlich im Einsatz.

Inmitten dieser Unübersichtlichkeit verfolgt die Bundesregierung eine Strategie, von der Schäfers gar nichts hält: Security by Obscurity. Behörden stufen Listen ihrer betriebenen Domains teils als Verschlusssache ein, in der Hoffnung, dass unbekannte Systeme seltener angegriffen werden. Doch dieses Prinzip gilt in der modernen IT-Landschaft als überholt. Geheimhaltung bietet keinen Schutz vor gezielten Angriffen, da automatisierte DNS-Scans, Suchmaschinen und Transparenz-Logs für Zertifikate solche Adressen ohnehin früher oder später aufspüren. Ein Angreifer benötige keine offizielle Liste, um den Adressraum einer Behörde systematisch zu erfassen, gibt Schäfers zu bedenken. Vielmehr wiege die Geheimhaltung auch die Betreiber in einer trügerischen Sicherheit.

Die Risiken dieser Intransparenz untermauerten kürzlich Vorfälle rund um die Endung „bund.ee“, wie Schäfers am Sonntag auf dem 39. Chaos Communication Congress (39C3) in Hamburg berichtete. Ein einfacher Tippfehler oder eine falsch assoziierte Endung wie bei dieser von ihm testweise gesicherten Domain könnten dazu führen, dass Nutzer auf privaten oder gar bösartigen Seiten landeten, die offiziell wirkten. Versäume es der Staat, seine digitale Identität klar zu definieren und zu kommunizieren, überlasse er den Raum Desinformationskampagnen und Betrugsversuchen. Echte Sicherheit entstehe durch robuste technische Schutzmaßnahmen wie starke Authentifizierung und eine kontinuierliche Bestandskontrolle.

Die Einführung der gov.de-Domain für alle Bundesbehörden dürfe nicht länger aufgeschoben werden, verlangt der Forscher. Es brauche ein öffentliches Verzeichnis aller offiziellen Domains, damit die digitale Identität des Staates nicht länger ein Ratespiel bleibe.


(uma)



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MacBook Pro M5: Apple erleichtert Akkuwechsel


Teuer und wenig nachhaltig war bislang der Akkuwechsel von MacBook-Pro-Geräten, wenn Nutzer Apples sogenanntes Self-Service-Repair-Programm (SSRP) verwenden wollten. Der Grund: Für die Profi-Notebooks war es im Gegensatz zu den Air-Modellen stets notwendig, ein gesamtes „Gehäuseoberteil mit Batterie und Tastatur“ zu erwerben, womit man dann auch gleich ein neues Keyboard samt gesamtem Topcase erhielt. Preis pro Einheit: Schlappe knapp 600 Euro – nur dann um 100 Euro reduzierbar, wenn man das defekte ersetzte Teil zurückgab. Mit dem MacBook Pro M5 tut sich hier nun endlich etwas: Erstmals im Rahmen des SSRP können Interessierte nur den Akku allein erwerben und austauschen.

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Dies lässt sich Apples offiziellem Vertriebsangebot für Ersatzteile, dem Self-Service-Repair-Store, entnehmen, wo die Produkte auch bereits aufgeführt sind. Weiterhin hat Apple eine Reparaturanleitung (auch) in deutscher Sprache samt Animationen für komplexere Schritte publiziert. Der Preis schrumpft dank der weggelassenen Komponenten deutlich: Knapp 240 Euro werden nur für die Batterie fällig, rund 217 Euro bei Rückgabe des Altteils.

Allerdings muss man zusätzlich nochmals jeweils 30 Euro in die Hand nehmen: Für die sogenannte Batteriepressplatte und die Batteriekappe aus Kunststoff. Zudem ist für knapp 55 Euro ein Werkzeugset zu leihen, in dem unter anderem der Roller zur Aktivierung des Batterieklebers samt Batteriepresse enthalten ist.

Apples Anleitung zum Tausch des Akkus demonstriert, dass dies immer noch kein Job für Anfänger ist: Ganze 14 Schritte beim Auseinanderbau und 27 Schritte beim neuerlichen Zusammensetzen samt neuem Akku sind notwendig. Die Frage ist, für wen sich das lohnt. Denn: Apple selbst verlangt laut Kostenvoranschlag-Website für einen neuen Akku für das MacBook Pro M5 nur 289 Euro, ohne dass man selbst einen Finger krumm machen müsste. Ersatzteile plus Werkzeugset-Leihe liegen also darüber.

Nur wer wirklich Freude am basteln hat, dürfte den SSRP wählen. Hinzu kommt: Aktuell ist ein Batteriewechsel für Nutzer noch kein Thema, da sich jedes erworbene MacBook Pro M5 im ersten Jahr der Gewährleistung (beziehungsweise Apples einjähriger Garantie) befindet. Sollte der Akku jetzt schon nachlassen, dürfte Apple mit großer Wahrscheinlichkeit kostenlos tätig werden.

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(bsc)



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Faltbares Apple-Handy: Kommt der Formfaktor des iPhone mini als „Pass“ zurück?


Handys mit Foldable-Technik bieten im aufgeklappten Zustand zwar einen großen Bildschirm, doch entspricht dieser nicht dem, was man etwa von Tablets gewohnt ist, weshalb man etwa bei Filmen einen schwarzen Rand hat und Apps seitenverhältnismäßig nur unschön unterbekommt. Der Grund: Das Außendisplay soll, wenn das Gerät geschlossen ist, ungefähr so groß sein wie bei einem normalen Handy. Apple scheint sich bei seinem lange erwarteten iPhone Fold nun zu einem Kompromiss durchgerungen zu haben: Angeblich strebt das Unternehmen eine Display-Ratio von gut 4:3 an. Das lässt sich aus Informationen des IT-Newsdienstes The Information schließen.

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Dieser hatte berichtet, dass das Außendisplay des iPhone-Foldable 5,3 Zoll betragen soll. Das entspricht ziemlich genau dem, was man vom iPhone 12 mini und iPhone 13 mini (von 2021 und 2022) kennt – allerdings breiter und niedriger. Aufgeklappt soll der innere Screen dann 7,7 Zoll haben. Die Anordnung legt nahe, dass Apples Falt-Handy eher das Format eines Reisepasses hat (wenn auch größer) als die üblicher „book style“-Foldables. Wie das ungefähr aussieht demonstrieren Bastler: Ausgedruckt auf X sowie in Form eines auf MakerWorld publizierten 3D-Druck-Dummys.

Der 4:3-Formfaktor würde Apples Gerät von bisherigen Foldables absetzen. Die Mock-ups zeigen, dass es sich durchaus ordentlich greifen ließe. iPhone 12 mini und iPhone 13 mini passten zudem prima in eine Hosentasche und waren zumindest bei bestimmten Zielgruppen sehr beliebt. Eine Teilreaktivierung dieses Designs wäre also willkommen. Apple hatte die mini-Familie nach zwei Baureihen eingestellt, weil sie sich offenbar schlecht verkaufte – danach kam das Plus-Modell, das größer war als das Standard-iPhone. Dieses wurde beim diesjährigen iPhone-Jahrgang durch das dünne Air-Modell ersetzt.

Spannenderweise ist nicht nur Apple an neuen Formfaktoren für Foldables interessiert. Angeblich steht auch Samsung kurz davor, ein „Wide Foldable“ ins Programm zu nehmen, wie Medien aus Südkorea berichten.

Statt 6,5 Zoll außen wie beim Galaxy Z Fold7 soll die nächste Generation auf 5,4 Zoll heruntergehen. Auch hier wird das Bildschirmverhältnis 4:3 angestrebt. Das nächste Galaxy Fold wird schon im kommenden Jahr erwartet – genauso wie das iPhone-Foldable, das wohl im September erscheint.

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(bsc)



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