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Künstliche Intelligenz

Volkswagen im Umbruch: Blume sieht Konzern auf gutem Kurs


Die Krise in der Autoindustrie macht auch vor einem der größten in der Branche nicht halt. Der Volkswagen-Konzern mit all seinen Marken hat sich nach zähem Ringen im vergangenen Jahr ein hartes Sparprogramm zur Sanierung verordnet. Ein Jahr nach dessen Verabschiedung sieht Konzernchef Oliver Blume sein Unternehmen in vielen Bereichen auf Kurs. Doch der Riese hat noch etliche Baustellen zu bearbeiten, darunter den Absturz von Porsche.

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Angesichts der Krise in der Autoindustrie sollen bei der Kernmarke VW Pkw mehr als 35.000 Stellen wegfallen, 7500 bei Audi und rund 4000 bei Porsche. Hinzu kommen Sparpläne bei weiteren Marken und Töchtern. „Damit kommen wir gut voran“, sagt Konzernchef Oliver Blume in einem Interview der dpa. Was nach nüchterner Effizienz klingt, steht für eine Branche, die sich radikal neu ordnet. Blume, der seit drei Jahren neben Porsche auch den Volkswagen-Konzern führt, spricht von „stürmischen Zeiten“.

Nach Jahren des Wachstums und aufgeblähter Strukturen steht die deutsche Autoindustrie vielleicht vor der härtesten Phase ihrer Geschichte: Die Branche hat mit einer Absatzflaute, wachsender Konkurrenz aus China und Problemen beim Wandel zur Elektromobilität zu kämpfen. Hinzu kommen EU-Klimaschutzvorgaben für weniger CO₂-Emissionen und Zölle auf dem US-Markt. „Wir müssen die Kapazitäten an die Realität anpassen“, sagt Blume. Der Absatz auf dem europäischen Markt sei in den vergangenen fünf Jahren um gut ein Fünftel gesunken. „Wir passen unsere Kapazitäten schrittweise an. Bei der Marke Volkswagen beispielsweise um über 700.000 Fahrzeuge pro Jahr.“

Zur Schwäche des Heimatmarkts kommt ein Preiskampf in China. Die dortigen Hersteller machen den europäischen Autokonzernen auch in der EU zunehmend Konkurrenz. Zusätzlich belasten hohe Investitionen in die Transformation – und der Fakt, dass sich E-Autos bislang schlechter verkaufen als erwartet. Bei Volkswagen reagiert man mit neuen Modellen und einer Rosskur. Ganze Fertigungslinien werden überprüft, Verwaltungsapparate verschlankt, Entwicklungsprozesse neu geordnet. „Um eine erfolgreiche Zukunft dieses Unternehmens zu sichern, ist die Kostenarbeit entscheidend“, sagt Blume. Der finanzielle Druck ist hoch: Obwohl sich der Umsatz des Konzerns zum Halbjahr annähernd auf Vorjahresniveau bewegte, sank der Gewinn um gut 38 Prozent.

Für den Industriestandort hat der Umbau auch Symbolkraft. Jahrzehntelang galt Deutschland als Wiege der automobilen Wertschöpfung: Hier wurde entwickelt, produziert, exportiert – mit hoher Qualität und hohen Löhnen. 2024 hingen an der stark exportorientierten Autobranche 770.000 Jobs und ein Jahresumsatz von gut 540 Milliarden Euro. Branchenvertreter klagen vor allem über die hohen Energie- und Lohnkosten, die im weltweiten Vergleich hohen Steuern und die Bürokratie. Die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie, Hildegard Müller, sagte kürzlich, dass es dem Produktionsstandort an internationaler Wettbewerbsfähigkeit mangele.

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Die neuen, günstigeren Elektro-Kleinwagen, auf die der Konzern vor allem in Europa große Hoffnungen setzt, werden daher aus Kostengründen auch nicht im Stammwerk gefertigt, sondern in Spanien. Darunter der ID. Polo, dessen Preise bei knapp 25.000 Euro beginnen sollen. Auch der noch günstigere ID.Every1 für 20.000 Euro, der für 2027 angekündigt ist, wird deshalb in Portugal gebaut. Diese Werke „können in den Fabrikkosten mit den Standorten in Osteuropa absolut mithalten – und sogar mit vielen chinesischen Werken“, sagt Blume.

Deutschland schreibt der Volkswagen-Chef nicht ab: Nach vorn geblickt habe man auch große Chancen. „Technologien entwickeln sich, und wir haben in Deutschland sehr motivierte, hoch qualifizierte Menschen und wir haben eine tolle Berufsausbildung“, sagt Blume. „Wir haben es selbst in der Hand, unser Land zu alter Stärke zurückzuführen. Das ist immer eine Gemeinschaftsaufgabe von Politik, Unternehmen und der Gesellschaft.“ Zugleich sei er überzeugt, dass Europa den eigenen Markt passend fördern müsse.

Die vielen Baustellen im Volkswagen-Konzern sind für Blume auch eine persönliche Belastungsprobe. Mit Rückendeckung der Milliardärsfamilien Porsche und Piëch ist der Manager seit gut drei Jahren in doppelter Funktion unterwegs. Denn als der Aufsichtsrat ihn 2022 zum Volkswagen-Boss machte, behielt er seinen Chefposten bei Porsche. Seit dem Börsengang der Marke wenig später ist er CEO von zwei großen börsennotierten Unternehmen, aktuell eine einzigartige Konstellation in der deutschen Wirtschaftslandschaft.

Bereits damals, als Porsche immer neue Erfolge vermeldete und dem Volkswagen-Konzern einen großen Teil des Gewinns in die Kassen spülte, dürfte die Arbeitsbelastung riesig gewesen sein. Nun läuft es dort aber auch nicht mehr rund. „In China ist der Luxusmarkt komplett eingebrochen“, sagt Blume. Ein Viertel des vorherigen Porsche-Gesamtvolumens sei allein dadurch nicht mehr vorhanden. Außerdem belasten die US-Zölle und der schleppende Hochlauf der E-Mobilität auch Porsche.

Hinter der Marke liegt ein turbulentes Jahr: Die ambitionierten Elektro-Ziele wurden kassiert und die geplante Batteriefertigung gleich mit. Auch neue E-Modelle wurden verschoben. Richten soll es angesichts der „Marktrealitäten und Kundenbedürfnisse“ stattdessen ein Verbrenner-Comeback bis weit ins nächste Jahrzehnt. Die Maßnahmen kosten Porsche Milliarden. Deshalb soll weiter gespart werden. Ein zweites Paket wird gerade zwischen dem Unternehmen und Arbeitnehmervertretern ausgehandelt. Dabei dürfte nach dpa-Informationen neben zusätzlichen Stellenstreichungen auch die Jobsicherung zur Debatte stehen. Auch der Vorstand wurde zuletzt mehrfach umgebaut. Zu allem Überfluss flog Porsche nach drei Jahren aus dem deutschen Aktien-Leitindex Dax.

Investoren werfen Blume vor, ein „Teilzeitvorstandsvorsitzender“ zu sein. Angesichts der Krise mehren sich die kritischen Stimmen. Dem stellte sich Blume im Interview erneut entgegen: „Diese Doppelrolle wurde bewusst gewählt“, sagt der Top-Manager. Bei der Restrukturierung des Konzerns habe das enorme Vorteile: „In einem Unternehmen die Verantwortung zu tragen für die Technik, für die Prozesse, dort tief in das operative Geschäft involviert zu sein. Und zusätzlich übergeordnet im Volkswagen-Konzern richtige, strategische Entscheidungen zu treffen.“ Wie lange Blume an beiden Chefposten festhalten will, ließ er aber offen: „Ich habe immer gesagt: Meine Doppelrolle ist nicht für die Ewigkeit ausgelegt.“ Den Generationswechsel im Porsche-Vorstand habe man bereits ganz bewusst begonnen. Er sei langfristig vorbereitet gewesen. „Am Ende entscheiden die Aufsichtsräte (…) in der Frage der Doppelrolle.“

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(mfz)



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Top 8: Das beste smarte Vogelhaus mit Kamera, WLAN, KI zum Bauen oder Kaufen


Nistkästen und Futterhäuser mit Kamera zeigen spannende Tieraufnahmen im Garten – mit Livestream, KI-Vogelerkennung oder als DIY-Bausatz

Der Naturschutzbund (NABU) ermuntert schon seit Jahren dazu, neue Nistkästen in Gärten anzubringen und im Winter Futterhäuser für Vögel aufzustellen. Auch Igeln kann man laut NABU gerne eine Behausung zur Verfügung stellen. Neben zahlreichen allgemeinen Informationen bietet die Website auch konkrete Bauanleitungen. Das ist eine gute Gelegenheit, einen Nistkasten, eine Futterstelle oder ein Igelhaus mit einer Kamera auszustatten. So kann man zum Schutz der heimischen Tiere beitragen und gleichzeitig interessante Einblicke in die Natur erhalten – und auch Kinder für das Thema begeistern. Wir zeigen verschiedene Ansätze und erklären deren Vor- und Nachteile.

Dass es sich bei mit Kamera ausgestatteten Nistkästen um mehr als nur eine fixe Nerd-Idee handelt, bestätigt uns Sonja Dörfel, die Pressereferentin vom Landesbund für Vogelschutz (LBV):

Kameras in Nistkästen ermöglichen uns einmalige Einblicke in das ansonsten eher geheime Vogelleben während Brut und Aufzucht der Jungen. Dabei können wir viel Neues über die verschiedenen Vogelarten lernen, zum Beispiel konnte mit unserer Webcam an einem Wanderfalken-Nistkasten eine Paarung gefilmt werden – eine einzigartige Aufnahme. Auch die zahlreichen anderen Nistkästen-Webcams des LBV, wie die von Meise, Star und Waldkauz, erfreuen sich großer Beliebtheit und werden täglich von zahlreichen Menschen genutzt. Die Technik ermöglicht uns neue Einblicke in die Welt der Vögel und begeistert viele Menschen für die Natur, die zuvor oft noch keine Berührungspunkte mit dem Schutz von Vögeln und anderen Arten hatten.“

Für die Tiere ist die Kamera keine Beeinträchtigung: „Wenn der Nistkasten groß genug ist und den Tieren ausreichend Platz lässt, stören sich die Vögel nicht an den Kameras und verhalten sich ganz normal.“

Unser DIY-Nistkasten hat bereits einen neuen Bewohner, der sich gerade einrichtet.

In den vergangenen Jahren haben wir mehrere Vogelhäuser umgebaut und verschiedene fertige Futterhäuser mit Kamera getestet. Das Ergebnis ist eindeutig: Wer dauerhaft Freude an der Tierbeobachtung haben möchte, sollte das Vogelhaus entweder selbst bauen oder etwas mehr investieren. Warum das so ist, zeigen unsere Top 8. Worauf man beim Kauf oder Selbstbau grundsätzlich achten sollte, erklären wir im Anschluss.

Welches ist das beste smarte Vogelhaus?

Wer die Gartenvögel bei der Aufzucht ihres Nachwuchses beobachten möchte – was aus unserer Sicht den größten Langzeitreiz bietet – ist mit dem DIY-Nistkasten am besten beraten. Deshalb ist diese Lösung auch unser Testsieger. Die Technik lässt sich dabei individuell anpassen, und trotz geringer Kosten von rund 50 Euro überzeugt die Bildqualität.

Hier kommt es vorwiegend auf die eigene Definition von Vogelhaus an. Wer die Vögel im Garten mit Futter versorgen will, sollte sich für das KI-Vogelhaus Birdfy 2 Pro für 290 Euro entscheiden. Hier gibt es eine automatische Erkennung und Klassifizierung der Vogelarten, und die Bildqualität ist ebenfalls sehr hoch.

KURZÜBERSICHT

Testsieger

DIY-Nistkasten

Smarten Nistkasten selber bauen: Vogelhaus mit Kamera, WLAN & Solar im Test

Das smarte DIY-Vogelhaus überzeugt uns nach wie vor – keine kaufbare Variante ist derart günstig und trotzdem technisch überzeugend gut. Neben dem lustigen Zeitvertreib beim Basteln kommt hier auch die Langzeitmotivation bei der Beobachtung nicht zu kurz. Wer einen geeigneten Platz im Garten hat, bekommt für geringe Kosten ein spannendes Projekt, welches nicht nur Kindern langfristig Freude bereitet.

VORTEILE

  • günstig
  • kabellos und flexibel
  • ordentliche Bildqualität
  • Benachrichtigung bei Bewegung
  • hohe Langzeitmotivation

NACHTEILE

  • eigene App und Anmeldung notwendig
  • Komponenten müssen zueinander passen
  • Zeitaufwand für DIY ist größer

KI-Vogelhaus

Birdfy 2 Pro

Birdfy 2 Pro im Test: Smartes Vogelhaus mit WLAN-Kamera, Solar & KI

Das smarte Vogelfutterhaus Birdfy 2 Pro ist mit aktuell 290 Euro wirklich teuer, aber richtig gut! Kein getestetes Futterhaus hatte bisher eine derart hohe Langzeitmotivation. Neben der überzeugend hohen Bildqualität punktet Birdfy primär mit der KI-Vogelerkennung, die den Spaß noch erhöht.

Wer hochwertige Aufnahmen, eine zuverlässige App, eine kostenlose 30-Tage-Cloud und eine geniale Vogelerkennung bevorzugt, muss zugegebenermaßen tief in die Tasche greifen – die Ergebnisse sprechen aber für sich. Im Vergleich gibt es hier die höchste Qualität, was sich auch bei der Nutzung zeigt. Gerade im Vergleich zu den weniger smarten Futterhäuschen gewinnt die Birdfy-Variante bei Langzeitmotivation. Beim Nistkasten Netvue dürfte diese auch ohne Vogelerkennung sogar noch höher ausfallen. Wer will, kann die Birdfy-KI-Kamera auch einzeln für ein DIY-Projekt kaufen.

VORTEILE

  • höchste Bildqualität im Testfeld
  • zuverlässige KI-Vogelerkennung mit Statistik
  • 30-Tage-Cloud-Speicher sind kostenlos
  • hohe Langzeitmotivation

NACHTEILE

  • hoher Preis
  • kein 5-GHz-WLAN

Preis-Leistungs-Sieger

Die Maus Vogelhaus

Die Maus Vogelhaus mit Kamera im Test: günstig, ohne WLAN, toll für Kids

Das Vogelhaus von der Maus ist mit 65 Euro einer der günstigen Vertreter der Vogelhäuser mit Kamera. Die Ausstattung ist spartanisch – es gibt weder einen Futterturm im Haus noch WLAN oder eine KI. Aber das Futterhaus tut, was es soll, ist sehr kindgerecht und lässt keine Fragen offen.

VORTEILE

  • günstig
  • einfach zu bedienen und zu verstehen
  • gute Bildqualität

NACHTEILE

  • kein WLAN
  • nur zum Aufhängen

Ratgeber

Nistkasten kaufen oder bauen?

Einfache Nistkästen für Singvögel sind bereits für etwa 10 Euro fertig zusammengebaut erhältlich. Allerdings ist nur ein kleiner Teil für die Nachrüstung mit einer WLAN-Kamera geeignet. Das Problem ist die Höhe der Kästen. Diese muss ausreichen, um die Kamera über dem eigentlichen Nistraum zu platzieren, ohne diesen einzuschränken.

Zwar wäre es möglich, ein Loch ins Dach zu sägen, die Kamera wäre dann aber vollkommen ungeschützt und die Technik würde sich beim ersten Regenschauer verabschieden, sofern man nicht auf wetterfeste Varianten setzt. Eine Bastellösung zum Schutz der Kamera sieht nicht nur unschön aus, sondern ist außerdem ähnlich aufwendig wie der komplette Neubau des Kastens.

Für eine optimale Umsetzung bleibt deshalb oft nur der Selbstbau oder der Kauf spezieller Nistkästen mit Kameravorbereitung oder eines Modells mit ausreichend großen Abmessungen. Ein Beispiel für einen Nistkasten mit Kameravorbereitung ist etwa der Little Birds Nistkasten für die akkubetriebene Blink-Kamera für 50 Euro. Anregungen und Baupläne für DIY-Nistkästen gibt es beispielsweise beim Landesbund für Vogelschutz. Auf der Homepage sind zudem weitere Tipps und Tricks rund um das Thema zu finden.

Die Nistkästen lassen sich einfach mit unterschiedlichsten Kameras nachrüsten – solange der Kasten groß genug und die Kamera klein genug ist.

Einige fertig aufgebaute Holznistkästen samt WLAN-Kamera sind aus unserer Sicht übertrieben teuer. Hochpreisige Beispiele sind die Modelle Reli Birddy Smart für aktuell 149 Euro und Vogelhaus Fiedler für 280 Euro. Noch teurer, aber mit gleich zwei Kameras und automatischer Vogelerkennung ausgestattet, ist der Premium-Vogelfutterstation Netvue Birdfy für 299 Euro. Trotz der hohen Kosten ist dieses Modell hochinteressant – die Bildqualität von Birdfy ist überdurchschnittlich hoch, was wir am smarten Futterhaus des Herstellers überprüfen konnten. Noch besser gefällt uns hier aber die automatische Vogelerkennung. Einen günstigen Einstieg bieten hingegen das Smart-Vogelhaus für 118 Euro und der Kamera-Nistkasten von Natural Honesty für 120 Euro.

Unser DIY-Nistkasten ist jetzt bewohnt.

Wer wenig investieren will und trotzdem ordentliche Bedienung und Bildqualität erwartet, sollte deshalb zur DIY-Variante greifen. Und wer auf eine WLAN-Verbindung verzichten kann, fährt mit dem Maus-Haus einwandfrei. Liegt die Investitionsbereitschaft bei über 150 Euro, greift man am besten zu den Premium-KI-Modellen von etwa Birdfy.

Wo sollte man einen Nistkasten anbringen?

Hier ein paar grundlegende Ratschläge zur korrekten Anbringung eines Nistkastens:

  • Nicht in Richtung der Wetterseite aufhängen – in die Einflugöffnung sollten weder Regen noch Wind eindringen. Zu vermeiden gilt auch eine direkte Sonneneinstrahlung. Der Naturschutzbund rät zur Anbringung Richtung Südosten.
  • Die Einflugschneise zur Öffnung sollte frei sein.
  • Die ideale Höhe für Nistkästen heimischer Singvögel liegt zwischen 150 und 350 cm. Größere Tiere hausen gerne etwas weiter oben und bevorzugen Höhen zwischen vier und sechs Metern.
  • Der Standort ist idealerweise gegen Katzen- und Marder geschützt.
  • Bei größeren Bäumen hängt der Nistkasten idealerweise an einem mitteldicken Ast. Zu dünn sollten die Äste aber nicht sein, da Vögel instabile Äste mit zu viel Bewegung meiden.
  • Zur Befestigung dienen entweder für die Bäume unschädliche Aluminiumnägel oder eine ummantelte Drahtschlinge.
  • Damit es zu keinen Nachbarschaftsstreitigkeiten kommt, sollen die Nistkästen mindestens im Abstand von zehn Metern hängen.

Ist das Futterhaus oder der Nistkasten spannender?

Futterhäuschen mit WLAN-Kamera gibt es in deutlich größerer Auswahl und zu niedrigeren Preisen als Nistkästen, was gut ist. Auch wenn die Futterhäuser primär im Winter eingesetzt werden, kann man diese ganzjährig betreiben. Was man bei der sommerlichen Fütterung beachten muss, zeigt etwa der Naturschutzbund auf seiner Homepage.

Geeignete WLAN-Kameras übertragen das Livebild bequem auf etwa Echo Show.

Bei den Futterhäusern mit Kamera geht es bereits ab 26 Euro los – viel erwarten sollte man sich hier aber nicht. Die Low-Budget-Modelle bestehen meist nur aus dünnem Acrylglas und beherbergen eine Mini-WLAN-Kamera mit Akku mit kurzer Akkulaufzeit. Anders als bei der Langzeitbeobachtung im Nistkasten kann das ausreichen. Wir raten trotzdem zu einem Markenmodell. Selbst die Bildqualität der von uns getesteten Noname-Varianten zwischen 90 und 120 Euro war enttäuschend.

Günstiger und besser ist der Griff zur vorhandenen Überwachungskamera. Wir haben es uns einfach gemacht und unser Futterhaus mit der Outdoorkamera von Blink nachgerüstet. Diese wird zwar per Batterie mit Strom versorgt und die Laufzeit beträgt fast ein Jahr. Zudem ist die Ausstattung mit einem Solarpanel möglich. Bei der Befestigung kann man es sich einfach machen – wir haben die Kamera mit einer Holzleiste am Dach befestigt.

Futterhaus mit Kamera

Die Einrichtung und Bedienung der Kamera sind deutlich bequemer als bei günstigen No-Name-Geräten. Zudem ist die Anzeige nicht nur per App, sondern auch etwa per Amazon-Show & Co. möglich. Der Schärfebereich der Blink-Outdoor-Kamera ist für den Zweck übrigens ab Werk auch für Nahaufnahmen geeignet – hier muss der Fokus nicht per Hand nachjustiert werden. Im Vergleich zum Nistkasten ist beim Futterhaus zwar jede Menge los, aber letztlich sieht man nur ein Kommen und Gehen. Beim Nistkasten kann man hingegen über Wochen kontinuierlich den Fortschritt beim Brüten und die Entwicklung der Jungvögel beobachten, was wir spannender finden. Im Zweifel kann man auch im Sommer den Nistkasten und im Winter das Futterhaus betreiben. Das funktioniert etwa mit der Blink-Überwachungskamera plus Solarpanel und herkömmlichen Futterhäusern und hohen Nistkästen.

Welche Technik steckt im smarten Vogelhaus?

Die technische Ausstattung der Kamera-Nistkästen ist schnell erklärt. Letztlich sind nur eine Stromversorgung und eine WLAN-Kamera mit Nachtsichtfunktion nötig – diese muss allerdings gegen Feuchtigkeit geschützt werden. Am bequemsten ist die Nutzung einer günstigen Kamera mit 5-Volt-Stromversorgung per USB. Diese hängt entweder an einem Netzteil oder direkt an einer Powerbank (Bestenliste). Noch bequemer sind kabellose Lösungen. Überwachungskameras mit Akku und Solarpanel sind im Laufe der letzten Monate wieder deutlich günstiger geworden und ab unter 40 Euro erhältlich. Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz von Outdoor-Überwachungskameras mit Akku. Die von uns genutzte Blink-Outdoor-Kamera hält mit einer Batterieladung knapp ein Jahr lang durch.

Allerdings eignen sich nicht alle Kameras für das Vorhaben. Grundvoraussetzung für eine gelungene Umsetzung: Die WLAN-Kamera muss einen geeigneten Fokus haben, um den Nahbereich scharf darstellen zu können. Der normalerweise übliche Schärfebereich liegt weiter weg als die benötigten 15 bis 20 cm. Bei vielen günstigen Kameras klappt das Ändern durch Hinein- oder Herausschrauben der Kameralinse. Bei einigen Kameras muss vorher allerdings der Sicherungslack entfernt werden. Das kann aufwendiger sein, klappt aber meist ebenfalls problemlos. Bei anderen Kameras wie der Blink-Outdoor-Kamera passt der Schärfebereich bereits im Auslieferzustand.

Zur Verstellung der Schärfe wird die Linse ein Stück hinein oder herausgeschraubt.

Die Kamera sollte bei Verwendung in Nistkasten oder etwa Igelhaus über einen IR-Nachtsichtmodus verfügen. Die meisten Kameras speichern Videos auf einer Speicherkarte und versenden bei Bewegungserkennung eine Benachrichtigung auf das Smartphone. Wichtig ist, dass die Kameras eine Livebild-Funktion haben. Unterstützt das Modell außerdem Amazon Alexa, kann man sich das Video auch auf Echo Show (Ratgeber) und ähnlichen Devices ansehen. Wer die Idee mit der automatischen Vogelerkennung gut findet, bekommt die Kamera des Herstellers auch einzeln ab rund 60 Euro.

Kann man auch ein Igelhaus mit Kamera ausstatten?

Wer kein Interesse an gefiederten Gartenbewohnern hat, kann seine Kamera natürlich auch in jede andere Tierbehausung integrieren. Wer etwa Igeln eine gemütliche Behausung für die kalten Wintermonate zur Verfügung stellen will, bekommt bei Nabu eine passende Anleitung.

Fazit

Ein Nistkasten mit integrierter Kamera ist ein schönes Garten- und Bastelprojekt mit echtem Mehrwert. Zum einen schafft er dringend benötigte Brutmöglichkeiten für heimische Vogelarten, zum anderen liefert er interessante Einblicke in deren Tagesabläufe und Verhaltensweisen.

Erfahrungsgemäß sind die Vögel froh um jede Futterstelle und um jede Nistgelegenheit. Material, Aufbau und Größe spielen dabei nur eine untergeordnete Rolle.

BESTENLISTE

Testsieger

DIY-Nistkasten

Smarten Nistkasten selber bauen: Vogelhaus mit Kamera, WLAN & Solar im Test

Wer die heimischen Vögel nicht nur im Garten beobachten, sondern auch deren Nachkommen beim Aufwachsen zusehen will, braucht einen smarten Nistkasten mit Kamera. Wir zeigen, was die DIY-Variante für knapp 50 Euro kann.

VORTEILE

  • günstig
  • kabellos und flexibel
  • ordentliche Bildqualität
  • Benachrichtigung bei Bewegung
  • hohe Langzeitmotivation

NACHTEILE

  • eigene App und Anmeldung notwendig
  • Komponenten müssen zueinander passen
  • Zeitaufwand für DIY ist größer

Wer die heimischen Vögel nicht nur im Garten beobachten, sondern auch deren Nachkommen beim Aufwachsen zusehen will, braucht einen smarten Nistkasten mit Kamera. Wir zeigen, was die DIY-Variante für knapp 50 Euro kann.

Bereits seit knapp zehn Jahren gibt es Vogelhäuser, Nistkästen und Futterhäuschen mit integrierter Kamera zur Tierbeobachtung. Seitdem hat sich technisch zwar einiges zum Positiven verändert, die aus unserer Sicht überzogenen Preise für fertige Systeme sind aber vergleichbar geblieben. Die beste Alternative lautet deshalb: Selber machen!

In diesem Testbericht zeigen wir, was man für den Selbstbau braucht und welche Punkte man beim smarten Nistkasten beachten sollte.

Ausstattung DIY-Nistkasten

Statt der Bildübertragung in PAL-Auflösung per AV-Kabel an den Fernseher nutzen die meisten kommerziellen Kamera-Vogelhäuser hochauflösende WLAN-Kamera und Smartphone. Das ursprüngliche Hauptproblem, das Bild ins Hausinnere zu bekommen, entfällt somit. Dank der mittlerweile günstigen Außenkameras mit Akku und Solarpanel funktionieren zwar bisher nicht alle, aber schon sehr viele smarte Vogelhäuser komplett kabellos.

Exakt das wollen wir auch für unsere DIY-Variante, denn nur dann ist die Platzierung wirklich flexibel und ohne weiteren Aufwand möglich. Wer den Nistkasten ohnehin in der Nähe einer Außensteckdose platzieren wollte, kann natürlich auch zur Außenkamera ohne Akku und Solarpanel greifen und so in der Regel etwas Geld sparen. Groß ist der finanzielle Unterschied aber nicht. Wir nutzen bereits seit Sommer 2014 die WLAN-Kamera von Peeipm für 36 Euro. Die in Schwarz und Weiß erhältliche Kamera mit externem Solarpanel ist wasserdicht, hat Nachtsicht an Bord und erlaubt Aufzeichnungen auf einer Speicherkarte und in der Cloud. An der Bildqualität der FHD-Kamera gibt es nichts auszusetzen, für unseren Zweck sind Auflösung, Schärfe und Kontrast ausreichend. Im Zweifel könnte man die Kamera auch öffnen und den Fokus der Linse per Hand verstellen – wirklich nötig ist das aber nicht. Die Stromversorgung via Panel und Akku funktioniert trotz harter Wetterbedingungen zuverlässig seit rund einem halben Jahr – der Ladezustand betrug in dieser Zeit nie weniger als 70 Prozent.

Kompakte Kameras mit vergleichbarer Ausstattung gibt es aber reichlich auf etwa Amazon, und so sollte man regelmäßig nach guten Angeboten suchen. Das sehr ähnliche Modell von Hiseeu ist mit 40 Euro beispielsweise etwas teurer als die WLAN-Kamera von Peeipm. Ebenfalls für 40 Euro, aber mit 2K-Auflösung, gibt es das Modell von iegeek. Vor dem Kauf sollte man sich mit eventuellen Zusatzkosten für ein Cloud-Abo auseinandersetzen. Bei der Kamera von Peeipm ist die kostenlose Cloud-Variante zwar eingeschränkt, aber voll nutzbar. Einzelne Clips sind zumindest eine ganze Zeit abrufbar – das ist leider nicht bei allen Kameras so!

Ansonsten ist eigentlich nur wichtig, dass die Kamera über ein externes Solarpanel, einen Akku und eine WLAN-Verbindung verfügt und ins Innere des Nistkastens passt. Auch den gibt es in zig Varianten und Preisklassen als Selbstbau-Set oder fertig zusammengebaut zu kaufen. Individueller, aber teurer und zeitaufwändiger ist natürlich der Selbstbau in der eigenen Werkstatt. Dank der aus unserer Sicht mittlerweile ganz ordentlichen Qualität zum Budgetpreis sparen wir uns dieses Jahr die Holzarbeit und bestellen einen Kasten bei Amazon. Wichtig bei der Auswahl: Im Inneren muss nach oben ausreichend Platz für die Kamera sein! Viele Nistkästen mit weit oben platziertem Einflugloch kommen deshalb nicht infrage.

In unserem günstigen Kasten aus Holz sind im Bereich über dem Einflugloch bereits zwei Leisten im Inneren angebracht – hierauf legen wir ein dünnes zugeschnittenes Stück Sperrholz, auf dem wir dann die Kamera platzieren. Für das Objektiv und die IR-Beleuchtung haben wir noch ein Loch ausgeschnitten. Nach dem Einbinden der Kamera ins WLAN und dem Aufhängen von Solarpanel und Nistkasten ist das Projekt bereits fertig und es beginnt die Warterei auf die diesjährigen Bewohner – erste Interessenten gibt es schon jetzt Ende Februar.

Die im letzten Jahr gekaufte Nisthilfe für 10 Euro ist derzeit leider nicht mehr erhältlich, dafür aber inzwischen in diversen Sets enthalten. Bei Amazon finden sich aber schnell mögliche Alternativen wie die Flamingo-Nistkästen für 14 Euro, der Birdy von Windhager für 13 Euro, der Windhager Cosy für 29 Euro und der Rivanto für 17 Euro. Wer es sich besonders einfach machen will, kauft den für Kameras vorbereiteten Kasten im Arbrikadrex-Store für 47 Euro. Der Hersteller aus Bayern nutzt 18 mm starkes, unbehandeltes Lärchenholz und bietet ausreichend Platz und eine Ablage für die Kamera. Das Zurechtschneiden und Anbringen eines Brettchens sollte aber eigentlich kein Problem darstellen. Alternativ kann man die Kamera auch direkt einschrauben, einkleben oder beispielsweise magnetisch befestigen.

Testerfahrungen

Mittlerweile haben wir ein halbes Dutzend DIY-Kamera-Nistkästen gebaut und dabei einiges gelernt. So sollten die Nisthilfen generell aus unbehandeltem Holz bestehen und entweder mit unschädlichen Alunägeln oder mit einer Schlinge an Bäumen angebracht werden, um diesen nicht zu schädigen. So hübsch wir das Anmalen oder Gravieren mit dem Laser finden – der Brandgeruch, dick aufgepinselte Acrylfarben oder mit Kleber abgebrachte Glitzersteine können potenzielle Bewohner vom Einzug im Vogelhaus abhalten! Hier ist weniger oft mehr.

Wer diese Punkte beachtet, kann sich nach dem Zusammenbau und dem Einrichten der WLAN-Verbindung zur Kamera zurücklehnen und abwarten, bis das erste Vogelpaar einzieht. Dank Bewegungserkennung meldet sich der Nistkasten, sobald sich etwas im Inneren tut.

Wenn der Nestbau erst begonnen hat, dauert es auch nicht mehr lange, bis die ersten Eier im Nest liegen. Am spannendsten ist dann die Zeit, wenn die Jungvögel ausgeschlüpft sind und mit weit aufgerissenen Schnäbeln auf die nächste Futterlieferung warten. Pro Saison wurde unser Nistkasten zwei bis dreimal von verschiedenen Vögeln zur Aufzucht genutzt.

Ein Pluspunkt für die DIY-Variante betrifft Komfort und Bildqualität. Im Vergleich zu günstigen Fertig-Häuschen kann man hier nicht nur Aufzeichnen, sondern live per WLAN zuschauen und wird bei Bewegungen vor der Linse auf Wunsch benachrichtigt. Auch die Bildqualität der genutzten WLAN-Kameras ist billigen Futterhäuschen-Kameras deutlich überlegen. Unser aktuelles Modell schafft immerhin FHD, aber auch 2K oder 4K sind problemlos möglich. Ob die Bilder in der Cloud der Billigkamera wirklich sicher sind, ist in diesem Fall egal – bei Kameras zur Hausüberwachung und mit Blick auf den Garten würden wir das anders bewerten. Im Zweifel muss übrigens Hand an die Kamera gelegt werden, um den Fokus zu ändern. Das ist weder sonderlich kompliziert noch immer notwendig.

Der nächste positive Punkt unserer Bastelvariante ist der Zeitfaktor – zwar kostet das DIY-Projekt Zeit, wir haben sie aber mit den Kindern verbracht, die ebenfalls viel Spaß an der Umsetzung hatten. Auch in Sachen Langzeitmotivation schneitet der Nistkasten mit den verschiedenen Nistzyklen viel besser ab als das Futterhaus.

Preis

Je nachdem, was man bereits zu Hause hat und welche Komponenten zum Einsatz kommen, ist hier nur ein überschaubares Investment nötig, um ans Ziel zu kommen. Ein echter Pluspunkt gegenüber den fertigen smarten Vogelhäusern, die in der Regel zu teuer für die gebotene Technik sind. Selbst wer Nistkasten und Überwachungskamera kauft, kommt aktuell mit rund 50 Euro davon.

Für den Nistkasten sollte man etwa 15 bis 20 Euro einplanen oder selbst zu Säge und Hammer greifen. Günstige Fertigmodelle sind etwa die Flamingo-Nistkästen für 14 Euro und der Birdy von Windhager für 13 Euro. Günstige Solarkameras gibt es zwischen 35 und 40 Euro. Gute Erfahrungen haben wir etwa mit der WLAN-Kamera von Peeipm für 36 Euro gemacht. Wer bereits andere Überwachungskameras benutzt, kann zwar auch eine Solarkamera des entsprechenden Herstellers benutzen, in der Regel sind die Kosten für Markengeräte aber deutlich höher.

Wer ein Futterhaus dem Nistkasten vorzieht, sollte sich die Birdfy-WLAN-Kamera mit Solarpanel und KI-Vogelerkennung für aktuell reduzierte 100 Euro ansehen.

Fazit

Das smarte DIY-Vogelhaus überzeugt uns nach wie vor – keine kaufbare Variante ist derart günstig und trotzdem technisch überzeugend gut. Neben dem lustigen Zeitvertreib beim Basteln kommt hier auch die Langzeitmotivation bei der Beobachtung nicht zu kurz. Wer einen geeigneten Platz im Garten hat, bekommt für geringe Kosten ein spannendes Projekt, welches nicht nur Kindern langfristig Freude bereitet.

Bei Bedarf kann man die Kamera nach einer Zeit auch für andere Aufgaben weiter nutzen – solange die Nisthilfe nur hängen bleibt. Die Vögel werden es danken. Anregungen für selbstgebaute Nistkästen finden sich etwa auf der Homepage vom Naturschutzbund NABU.

KI-Vogelhaus

Birdfy 2 Pro

Birdfy 2 Pro im Test: Smartes Vogelhaus mit WLAN-Kamera, Solar & KI

Das Birdfy Vogelfutterhaus bietet den Vögeln im Garten nicht nur eine Anlaufstelle für Nahrung, sondern eignet sich dank WLAN-Kamera, Solarpanel und KI-Vogelerkennung auch perfekt zum Beobachten. Wir zeigen, ob und wie gut das in der Praxis funktioniert.

VORTEILE

  • höchste Bildqualität im Testfeld
  • zuverlässige KI-Vogelerkennung mit Statistik
  • 30-Tage-Cloud-Speicher sind kostenlos
  • hohe Langzeitmotivation

NACHTEILE

  • hoher Preis
  • kein 5-GHz-WLAN

Das Birdfy Vogelfutterhaus bietet den Vögeln im Garten nicht nur eine Anlaufstelle für Nahrung, sondern eignet sich dank WLAN-Kamera, Solarpanel und KI-Vogelerkennung auch perfekt zum Beobachten. Wir zeigen, ob und wie gut das in der Praxis funktioniert.

Vogelhäuser mit Kamera gibt es bereits seit Jahren, allerdings war der Aufwand für die Installation immer recht hoch. Die Hauptprobleme waren die Stromversorgung und die Bildübertragung per Kabel. Dank Solarpanel, Akku und WLAN-Kamera sind Kabel inzwischen unnötig, was ein solches Projekt auch für ein breites Publikum interessant macht. Das Vogelfutterhaus von Birdfy geht sogar noch einen Schritt weiter: Der Hersteller verspricht eine automatische Vogelerkennung per KI. Ob und wie gut das Premium-Futterhaus für mindestens 290 Euro funktioniert, zeigt unser Test.

Ausstattung

Der Hersteller Birdfy hat gleich mehrere Futterhäuser und Nistkästen mit Kamera im Angebot. Für den Test wurde uns das Vogelfutterhaus Feeder 2 Duo zugeschickt. Das Set besteht aus der eigentlichen Futterstation, zwei WLAN-Full-HD-Kameras mit integrierten Akkus und einem Solarpanel. Das Solarmodul verfügt über ein Y-Kabel, sodass es zeitgleich beide Kameras aufladen kann. Befestigungsmaterial und eine ausführliche Anleitung gehören ebenfalls zum Lieferumfang.

Das Futterhaus aus stabilem grünem Kunststoff ist größer und massiver, als wir erwartet hatten. Die Verarbeitung ist dem hohen Preis entsprechend sehr ordentlich, das moderne Design bleibt aber Geschmacksache. Das Vogelfutter kommt in einen großen Vorratsbehälter hinter Plexiglas. Von dort rutscht das Material nach unten in die breite Futterausgabe.

Im Feeder 2 Duo kommen zwei Kameras mit insgesamt drei Objektiven im Einsatz. Eine Kamera zeichnet schräg von der Seite auf, die zweite speichert Aufnahmen direkt vor dem Futterhaus – mit zwei getrennten Objektiven. Das Objektiv mit Weitwinkel ist starr nach vorn gerichtet, das Zweite bietet für Nahaufnahmen eine horizontale Objektverfolgung. Letztlich zwar eine Erweiterung des Sichtfeldes, aber unnötig. Aus unserer Sicht ist hier schon eine Kamera vollkommen ausreichend, weshalb wir immer zur Nicht-Duo-Variante greifen würden.

Testerfahrungen

Dank der klaren Anleitung ist das Zusammenfügen der einzelnen Komponenten schnell erledigt. Nun müssen wir die App Birdfy installieren und uns ein Nutzerkonto einrichten. Ist das erledigt, folgt die Kopplung von App und Kameras. Zunächst suchen wir nach Kameras in der Umgebung und geben dann unser WLAN-Kennwort ein. Dieses halten wir vor die Vogelhauskamera und wenige später ertönt eine akustische Bestätigung, dass die Kamera jetzt eingebunden ist.

Sind die Kameras und die App erfolgreich eingerichtet, fehlt nur noch ein geeigneter Platz für das Futterhaus. Da dank WLAN und der Stromversorgung via Akku und Solar keinerlei Kabel nötig sind, ist die Platzierung sehr flexibel möglich. Letztlich benötigen wir nur eine Stelle im Garten, die WLAN-Empfang hat und genügend Sonne abbekommt. Die Montage an einem hohen Holzpfosten ist dank mitgelieferter Bohrschablone unkompliziert.

Jetzt heißt es abwarten. Erfahrungsgemäß dauert es nach dem Aufbau einige Zeit, bis sich die Vögel an die neue Futterausgabe gewöhnt haben. Nach etwa ein bis zwei Tagen trauen sich dann die ersten Interessenten. Zwar sind sie noch etwas zögerlich und verweilen nur kurz, aber sie testen das Angebot. Und das scheint anzukommen und sich herumzusprechen – nach knapp fünf Tagen kommen immer mehr und unterschiedliche Vögel ans Futterhaus.

Woher wissen wir das? Nicht weil wir stundenlang im Garten ausgeharrt haben, sondern weil die App erstaunlich zuverlässig funktioniert. Zusätzlich wertet eine KI die Aufnahmen aus und benennt, wenn möglich, die Vogelart. Für eine bessere Bestimmung soll die KI die eigene Postleitzahl kennen – nur so kann sie die Datenbank gezielt nach relevanten Vogelarten durchsuchen.

Im Test funktionieren Aufzeichnung, Speicherung und die automatische Klassifizierung und Benachrichtigung zuverlässig und gut. Im Ergebnis sehen wir nicht nur, wie oft das Futterhaus genutzt wird, sondern auch von welchen Arten. Kommen in den ersten Tagen nur einige Spatzen und Amseln, tauchen wenig später Kohlmeise, Star und Rotkehlchen auf. Zugegebenermaßen ist die KI zwar nicht unfehlbar, sie macht aber einen erstaunlich guten Job. Zwar werden einige Bewegungen nicht der Art klassifiziert und manchmal liegt die künstliche Intelligenz auch daneben, circa 80 bis 90 Prozent werden aber korrekt erkannt.

Wer möchte, kann einzelne Videos und Fotos in der für 30 Tage kostenlosen Cloud speichern und damit eine Historie über die Besucher des Gartens erstellen. Lediglich mit der Empfindlichkeit muss man etwas spielen, sonst landen auch der im Hintergrund laufende Hund oder die Familie auf der Terrasse auf dem Kameraspeicher. Einziges echtes Manko ist die Einschränkung auf das reichweitenstarke 2,4-GHz-WLAN – mit 5 GHz kommen die Kameras wie viele andere kabellose Überwachungskameras (Bestenliste) leider nicht klar.

Preis

Der Hersteller Birdfy bietet eine ganze Reihe unterschiedlicher Futterhäuser und Nistkästen zu unterschiedlichen Preisen. Allen gemein ist die KI zur Vogelerkennung.

Den Feeder 2 ohne zweite Kamera, aber mit Zwei-Linsen-Kamera, gibt es samt Solarpanel bei Amazon für 290 Euro. Das ist zwar teuer, aber durch die hohe Bildqualität und tolle KI gerechtfertigt. Die einfachere Variante mit einer Kamera mit nur einer Linse und ohne Solarpanel kostet regulär 250 Euro. Aktuell gibt es hier einen 40-Euro-Coupon, und so sinkt der Preis auf 210 Euro. Der Unterschied von 30 Euro geht hinsichtlich der weniger leistungsfähigen Kamera zwar in Ordnung, die kabellose Stromversorgung via Solarpanel wäre uns den Aufpreis aber wert.

Das kleine Vogelfutterhaus von Birdfy gibt es inklusive Solarpanel ab 180 Euro. Das hochwertige Metall-Futterhaus mit Solarpanels gibt es aktuell für 200 Euro statt für sonst 250 Euro. Die Version aus Bambus ist im Moment ebenfalls für 200 Euro statt für 250 Euro gelistet. Den Nistkasten mit Dual-Kamera gibt es aktuell für 250 Euro, normalerweise kostet er 300 Euro.

Fazit

Das smarte Vogelfutterhaus von Birdfy ist zwar teuer, aber richtig gut! Kein getestetes Futterhaus hatte bisher eine derart hohe Langzeitmotivation. Neben der überzeugend hohen Bildqualität punktet Birdfy primär mit der KI-Vogelerkennung.

Wer hochwertige Aufnahmen, eine zuverlässige App, eine kostenlose 30-Tage-Cloud und eine geniale Vogelerkennung bevorzugt, muss zugegebenermaßen tief in die Tasche greifen – die Ergebnisse sprechen aber für sich. Im Vergleich gibt es hier die höchste Qualität, was sich auch bei der Nutzung zeigt. Gerade im Vergleich zu den weniger smarten Futterhäuschen gewinnt die Birdfy-Variante bei Langzeitmotivation. Beim Nistkasten Netvue dürfte diese auch ohne Vogelerkennung sogar noch höher ausfallen.

Preis-Leistungs-Sieger

Die Maus Vogelhaus

Die Maus Vogelhaus mit Kamera im Test: günstig, ohne WLAN, toll für Kids

Das smarte Vogelhaus mit Sendung-mit-der-Maus-Branding, kleiner Badewanne und Wildkamera verspricht ein tolles Herbst-Event. Im Test ist es besser als erwartet.

VORTEILE

  • günstig
  • einfach zu bedienen und zu verstehen
  • gute Bildqualität

NACHTEILE

  • kein WLAN
  • nur zum Aufhängen

Das smarte Vogelhaus mit Sendung-mit-der-Maus-Branding, kleiner Badewanne und Wildkamera verspricht ein tolles Herbst-Event. Im Test ist es besser als erwartet.

Zugegeben: Wenn bei uns relativ einfache Testgeräte mit hochtrabendem Branding in der Redaktion ankommen, sind wir erst mal skeptisch. Schon oft haben windige Hardware-Hersteller versucht, ihren Schrott mit einem tollen Aufkleber oder einer (ehemals) hochwertigen Marke aufzuwerten. Schon oft wurde dieser Vertrauensvorschuss enttäuscht. Das smarte Vogelhaus mit Kamera von der Sendung mit der Maus entpuppt sich als erfreuliche Ausnahme, die es für faire 65 Euro bei Amazon gibt. Aber der Reihe nach.

Lieferumfang & Aufbau

Die Verpackung ist schön, kindgerecht und mit Maus-Aufdruck versehen. Im Inneren befindet sich das Vogelfutter-Häuschen vormontiert aus Holz: Dach, Boden und Seitenteile sind jeweils fertig, werden zusammengesteckt und mit den mitgelieferten Holzdübeln miteinander verbunden. Die überstehenden Holzdübel dienen den Vögeln dann gleich noch als Sitzstange. Außerdem gibt es keine kleine Kunststoff-Badewanne, die als Vogelbad und Tränke dienen soll. Im Winter wird die kleine Wasserfläche schnell zufrieren, will also tägliche Wartung – aber das will das Futterhaus aufgrund seiner Bauweise auch.

Maus Vogelhaus in Einzelteilen

Die meisten Vogelfutterhäuser haben inzwischen einen Turm oder eine andere Art von Futtervorrat, wo die Körner geschützt vor quer einfallendem Regen oder Schnee und geschützt vor Vogelkot auf ihren Einsatz warten. Das Maus-Haus ist sehr einfach: Die Körner liegen auf dem Boden. Den gefiederten Freunden zuliebe sollte man das Futterhaus täglich reinigen, damit keine aufgequollenen oder gar schimmeligen oder mit Kot verunreinigte Körner angeboten werden. Wer das nicht leisten kann oder will, sollte besser zu einer Alternative mit Futterturm greifen.

Das Maus-Haus ist für eine hängende Montage vorgesehen; die nötige Kordel ist im Lieferumfang enthalten. Es gibt zwar ein Loch in der Mitte der Bodenplatte, doch hier wird die Schwanenhals-Halterung der Kamera verschraubt. Apropos: Die gedruckte Anleitung zeigt nicht den Aufbau des eigentlichen Vogelhauses. Glücklicherweise war das auch kein großes Rätsel.

Kamera & Technik

Die mitgelieferte Kamera ist klein und leuchtend orange gehalten. Sie will zunächst über das mitgelieferte USB-C-Kabel aufgeladen werden. Die Ladebuchse befindet sich nebst einem microSD-Kartenleser unter einer wasserdichten Gummiabdeckung. Leider ist keine Speicherkarte im Lieferumfang enthalten. Um Frust bei Aufbau und Inbetriebnahme zu vermeiden, sollte man daher direkt eine microSD-Karte mitbestellen.

Bei der Kamera handelt es sich um die kleine Version einer klassischen Wildkamera. Sie ist nicht mit WLAN ausgestattet, sondern nimmt ausschließlich auf die Speicherkarte auf. Man kann also nicht aus dem warmen Wohnzimmer heraus auf die Schnappschüsse blicken, sondern man muss herausgehen. Das ist zwar nicht so komfortabel, aber gerade für kleinere Kinder auch ein Event, wenn man gemeinsam rausgeht und die Bilder ansieht. Zudem ist es für die Kleinen persönlicher und nachvollziehbarer als das Starten einer App auf dem Smartphone.

Maus-Haus-Kamera: Die Übersetzungen sind vorbildlich, die Bedienung intuitiv.

Überrascht waren wir in Hinblick auf Software und Übersetzung. Die Kamera ist so hervorragend gut zu bedienen und alle Menüpunkte waren verständlich – das kennen wir so zuverlässig noch nicht einmal von deutlich teureren Produkten. Das Farbdisplay auf der Rückseite hilft beim Ausrichten der Kamera-Linse auf das Futterhaus, geht dann nach ein paar Sekunden aus. Ein Bewegungsmelder aktiviert die Kamera, schießt ein paar Fotos und nimmt einen Video-Clip auf. Nach einer einstellbaren Pause ist die Cam dann wieder einsatzbereit und wartet auf die nächste Bewegung.

Bildqualität

Leider hat uns das Wetter im Test einen Strich durch die Rechnung gemacht. Gerade einmal ein Wochenende stand unser Futterhaus draußen – und kein gefiederter Freund hat sich herein getraut. Eigentlich kein Wunder, denn den Sommer über gab es bei uns nichts zu holen, während der Nachbar ganzjährig zufüttert. Da half noch nicht einmal der begehrte Erdnussbruch als überzeugende Maßnahme, weswegen unsere Testaufnahmen leider nur Dekovögel zeigen.

Testaufnahme der Maus-Haus-Kamera: Der Fokusbereich ist nicht groß, deswegen ist die genaue Ausrichtung der Kamera für gute Ergebnisse wichtig.

Zur Bewertung der Bildqualität reicht es aus. Man erkennt, welcher Vogel wann da war, und mehr erwarten wir an dieser Stelle gar nicht. Die Bilder und Clips gemeinsam mit Kindern zu betrachten ist ein Event. Speicherkarte reinholen, Kamera wieder aufladen, Bilder durchblättern, im Vogelbuch die Arten bestimmen. Wer das möchte, ist hier genau richtig. Wer Action-Fotos auf Spiegelreflex-Niveau sucht, ist hier falsch. Auch, wer im Winter lieber auf dem warmen Sofa sitzt und seine Aufenthalte im Freien auf das absolut nötigste begrenzen möchte, schaut besser nach einer Alternative mit WLAN.

Fazit

Das Vogelhaus von der Maus ist mit 65 Euro einer der günstigen Vertreter der Vogelhäuser mit Kamera. Die Ausstattung ist spartanisch – es gibt weder einen Futterturm im Haus noch WLAN oder eine KI. Aber das Futterhaus tut, was es soll, ist sehr kindgerecht und lässt keine Fragen offen.

Kamera-Nistkasten Rainbean Birdhouse im Test

Wer den Vögeln im heimischen Garten auch bei der Aufzucht des Nachwuchses zusehen will, braucht einen Nistkasten mit Kamera. Wir haben den Nistkasten mit WLAN-Kamera und Solarpanel von Rainbean getestet.

VORTEILE

  • günstig
  • ordentliche Bildqualität
  • Benachrichtigung bei Bewegung
  • hohe Langzeitmotivation

NACHTEILE

  • eigene App und Anmeldung notwendig
  • Stromversorgung nur via Kabel
  • Cloud-Speicher ohne Abo stark eingeschränkt

Wer den Vögeln im heimischen Garten auch bei der Aufzucht des Nachwuchses zusehen will, braucht einen Nistkasten mit Kamera. Wir haben den Nistkasten mit WLAN-Kamera und Solarpanel von Rainbean getestet.

Schon seit knapp zehn Jahren gibt es Nistkästen und Futterhäuser mit integrierter Kamera. Seitdem hat sich bei der digitalen Vogelbeobachtung einiges getan. Neben der kabellosen Bildübertragung ist selbst für die Stromversorgung oft keine Leitung mehr nötig. Statt Kabelgewirr gibt es beim Rainbean-Nistkasten für 89 Euro eine WLAN-Kamera und Stromversorgung via USB.

Wie gut sich das Set aus Nistkasten und Solarkamera im Alltag schlägt, zeigt unser Test.

Ausstattung und Aufbau

Das Rainbean Birdhouse kommt ordentlich verpackt bei uns an. Im Paket sind neben der WLAN-Kamera mit 3 Meter langer Zuleitung noch ein USB-Netzteil, der Echtholz-Nistkasten und eine deutschsprachige Anleitung enthalten.

Wir staunen nicht schlecht, als wir uns den Nistkasten genauer ansehen. Exakt diesen Kasten hatten wir für unseren letzten DIY-Nistkasten mit Kamera verwendet. Mittlerweile ist das Vogelhaus welches wir für 10 Euro bekommen hatten, nicht mehr lieferbar – ein Grund hierfür dürften die damit ausgestatteten Sets, wie das Rainbean Birdhouse sein. Der Kasten mit der nach vorne aufklappbaren Front ist insgesamt ordentlich verarbeitet und bietet ausreichend Platz für eine Kamera. Neben Belüftungsöffnungen an der Unterseite hat das Vogelhaus seitlich zwei kleine durch Plexiglas geschützte Fenster, die Licht ins Innere lassen.

Die im Set mitgelieferte WLAN-Kamera bietet eine ordentliche Full-HD-Auflösung und wird magnetisch an der Rückwand befestigt. Die Einrichtung via Smartphone-App Tris Home ist unkompliziert, allerdings ist eine Registrierung notwendig. Bei genauer Betrachtung scheint die kompakte weiße Kamera eigentlich für den Inneneinsatz vorgesehen zu sein. Erfahrungsgemäß überstehen zwar auch Indoor-Kameras gut geschützt den Einsatz im Vogelhaus, eine Outdoor-Kamera mit IPX-Zertifizierung hätte uns trotzdem besser gefallen. Hinzu kommt, dass sich für die Stromversorgung via USB-Netzteil eine Außensteckdose in Reichweite des Vogelhauses befinden muss, was die Platzierung des Birdhouse insgesamt deutlich einschränkt. Praktischer wäre hier eine WLAN-Kamera mit Akku und externem Solarpanel.

Nach dem Einbinden der Kamera ins heimische WLAN und dem Aufhängen des Nistkastens fehlt nur die Stromversorgung. Die klappt testweise auch per Solar-Powerbank, eine dauerhafte Lösung ist das aber nicht. Für die Stromversorgung brauchen wir ein für den Außenbereich geeignetes Verlängerungskabel und eine Trockenbox, damit auch das Netzteil vor Feuchtigkeit geschützt ist. Fertig aufgehängt und mit Strom versorgt sind die Vorbereitungen abgeschlossen.

Praxistest

Die Bildqualität der im Set enthaltenen WLAN-Kamera ist insgesamt erfreulich gut und deutlich besser als bei den günstigen Kamera-Futterhäuschen. Was uns bei der Betrachtung der Aufnahmen auffällt, ist der nicht ideal gesetzte Fokus. So richtig scharf sind vorwiegend die ersten paar cm vor der Linse. Der Boden des Nistkastens erscheint hingegen schon leicht unscharf. Das ist insofern ungewöhnlich, als die meisten Kameras erst ab etwa 25 bis 30 cm scharf stellen – hier liegt der eingestellte Schärfebereich eher bei 3 bis 8 cm. Im Zweifel kann man hier händisch nachhelfen und die Linse noch ein Stück hinein oder herausdrehen. Dafür muss aber das Gehäuse geöffnet werden, was zum Garantieverlust führt.

Die Kamera des Birdhouse ist magnetisch am Nistkasten befestigt. Sie scheint eigentlich für den Inneneinsatz gedacht zu sein – die ersten 3 Wochen bei schlechtem Wetter und niedriger Temperatur hat die Kamera trotzdem problemlos überstanden.

Zur Speicherung der Aufnahmen nutzen wir eine microSD-Karte. Die Funktionen der Kamera sind damit zwar eingeschränkter als per Cloud-Upload, dafür gibt es so keine Folgekosten. Schade, die Solarkamera unseres DIY-Nistkastens bietet in der kostenlosen Cloud-Variante mehr Komfort. Gäbe es wirklich smarte Funktionen, wie eine automatische Vogelart-Erkennung oder Ähnliches, sind Folgekosten noch zu rechtfertigen – so finden wir die Auswahl der Kamera etwas unglücklich.

Was uns gut gefällt, ist die zuverlässige automatische Benachrichtigung, wenn die Kamera etwas vor die Linse bekommt. Bisher blieb es allerdings bei einigen vorsichtigen Wohnungsbesichtigungen. Eingezogen ist in den ersten 10 Tagen noch niemand, die Chancen stehen aber gut.

Preis

Der Rainbean-Nistkasten kostet bei Amazon rund 89 Euro, was mit Blick auf die Konkurrenz günstig und fair ist. Im Vergleich zur DIY-Variante zahlt man hier nur etwa 30 Euro mehr – allerdings braucht man einen nahegelegenen Stromanschluss.

Fazit

Das Birdhouse von Rainbean gefällt uns insgesamt richtig gut. Hier stimmen Preis und Leistung. Einziger echter Nachteil ist die für die Stromversorgung benötigte nahegelegene Steckdose – eine Outdoor-Kamera mit IP-Zertifizierung und Stromversorgung via Akku und Solarpanel hätte uns noch besser gefallen. Wen die Stromversorgung per Kabel nicht stört, kann guten Gewissens zugreifen. Mit geeignetem Platz im Garten bekommt man hier für überschaubare Kosten ein spannendes Projekt, welches nicht nur Kindern Freude bereitet.

Wer erst umständlich Kabel zum Vogelhaus verlegen müsste, sollte aber besser auf eine andere Variante mit Akku und Solar zurückgreifen.

Technaxx Birdcam TX-165 im Test

Das Futterhaus Technaxx TX-165 versorgt Vögel mit Nahrung und nimmt die Besucher im Garten gleich noch auf Video auf. Wie gut sich das Vogelhaus mit Kamera im Alltag schlägt, zeigt unser Test.

VORTEILE

  • günstig
  • ordentliche Bildqualität
  • Benachrichtigung bei Bewegung
  • hohe Langzeitmotivation

NACHTEILE

  • eigene App und Anmeldung notwendig
  • Stromversorgung nur via Kabel
  • Cloud-Speicher ohne Abo stark eingeschränkt

Das Futterhaus Technaxx TX-165 versorgt Vögel mit Nahrung und nimmt die Besucher im Garten gleich noch auf Video auf. Wie gut sich das Vogelhaus mit Kamera im Alltag schlägt, zeigt unser Test.

Vogelhäuser und Futterstellen mit integrierter Kamera gibt es schon seit Jahren, der Aufwand für die Installation war wegen der Verkabelung aber immer sehr hoch. Dank sparsamer Technik samt Bewegungserkennung sind diese Zeiten aber vorbei. Das kleine Futterhaus von Technaxx funktioniert komplett kabellos und so ist die Montage praktisch überall möglich.

Wie gut das Futterhaus für 110 Euro bei den Vögeln ankommt und ob sich das Investment lohnt, zeigt der Test.

Ausstattung Technaxx TX-165

Das grüne Futterhaus von Technaxx ist vergleichsweise kompakt und fasst rund 150 Gramm Vogelfutter. Die Verarbeitungsqualität ist ordentlich, das Design des Kunststoff-Häuschens mit der mittig angebrachten Kamera ist insgesamt unauffällig.

Zum Lieferumfang des TX-165 gehören eine kompakte Wildtierkamera, eine Wand-, eine Geländehalterung, ein Befestigungsgurt und eine Anleitung. Zur Speicherung der Aufnahmen wird eine zusätzliche microSD-Speicherkarte benötigt, diese gehört nicht zum Lieferumfang. Vier AA-Batterien zur Stromversorgung sind hingegen enthalten. Ein Akku wäre uns hier zwar lieber gewesen, in der Praxis ist die Kamera aber sehr sparsam und so halten die Batterien im Test mehr als sechs Monate.

Nach dem Einlegen von Speicherkarte und Batterien wird die Kamera noch ins Futterhaus eingesetzt und eingeschaltet. Jetzt wird das Häuschen nach Wunsch im Garten platziert und mit Vogelfutter gefüllt. Die Platzierung ist bei diesem Modell gänzlich flexibel, da weder WLAN-Empfang noch direkte Sonneneinstrahlung für ein Solarpanel nötig sind.

Testerfahrungen

Im Grunde hat Technaxx hier eine klassische Wildkamera mit Bewegungserkennung und großem Schärfebereich in ein sehr einfaches Futterhaus aus Kunststoff gesetzt. Das Ergebnis ist zwar wenig smart, es funktioniert aber mit den vier mitgelieferten AA-Batterien bis zu sechs Monate auch ohne Solarpanel oder gar Stromkabel. Im Vergleich zu günstigeren Futterhäusern ist die Kamera hier ausreichend gut gegen Umwelteinflüsse geschützt.

Beispielfoto der Technaxx-Vogelkamera.

Zwar fehlen hier Livebilder per App und erst recht eine automatische Vogelerkennung, dafür funktioniert das System auch fernab vom eigenen WLAN. Dank der IR-Beleuchtung nimmt die Kamera auch in der Dunkelheit in Full-HD auf. Die Bedienung direkt am Gerät funktioniert dank intuitiver Menüführung und kleinem Bildschirm einfach und problemlos.

Lediglich die Übertragung der Daten per WLAN geht uns hier ab – wer die Aufnahmen sichten will, muss an die Speicherkarte. Das ist deutlich aufwendiger als der Blick in eine App. Ein Vorteil der Technaxx-Variante – die wasserdichte Kamera kann alternativ auch als klassische Wildkamera verwendet oder in einem Nistkasten eingebaut werden.

Preis

Die Birdcam TX-165 kostet rund 110 Euro. Zwar geht das mit Blick auf die Bildqualität in Ordnung, das Preis-Leistungs-Verhältnis ist trotzdem nicht besonders gut. Grund hierfür ist die minimale Ausstattung. Andere Vogelhäuser mit Kamera sind trotz WLAN-Bildübertragung und Stromversorgung via Akku und Solarpanel günstiger.

Fazit

Die Birdcam TX-165 punktet mit ordentlicher Bildqualität und langer Batterielaufzeit. Wer unabhängig von WLAN und Steckdose Vögel beobachten will, bekommt hier ein flexibles, kompaktes und unauffälliges Futterhaus mit Kamera.

Im Vergleich zu anderen Systemen ist die Birdcam TX-165 aber auf das Wesentlichste reduziert – ohne dabei deutlich günstiger zu sein, was schade ist. Wäre eine Bildübertragung per WLAN und die Stromversorgung via Solar möglich, gäbe es eine klare Kaufempfehlung. So aber bleibt der Birdcam TX-165 nur ein Nischendasein.

Bozily Vogelhaus mit Kamera im Test

Das kompakte Futterhaus von Bozily versorgt die Vögel im Garten mit Nahrung und macht automatisch Videos der Besucher. Wie gut das in der Praxis funktioniert, zeigt unser Test.

VORTEILE

  • günstig
  • inklusive Speicherkarte

NACHTEILE

  • schlechte Bildqualität
  • zu empfindlicher Bewegungssensor sorgt für viele Fehlaufnahmen
  • Zur Sichtung der Videos muss die Speicherkarte entnommen werden

Das kompakte Futterhaus von Bozily versorgt die Vögel im Garten mit Nahrung und macht automatisch Videos der Besucher. Wie gut das in der Praxis funktioniert, zeigt unser Test.

Vogelhäuser mit Kamera sind nicht neu, bis vor einigen Jahren war der Aufwand für die Installation aber sehr hoch. Stromversorgung und Bildübertragung per Kabel sind inzwischen aber nicht mehr notwendig. Dank Solarpanel und Akku funktioniert das Vogelfutterhaus von Bozily kabellos und kann so sehr flexibel im Garten platziert werden. Ob sich die Kosten von rund 90 Euro lohnen, zeigt unser Test.

Ausstattung Futterhaus Bozily

Die Futterstation von Bozily ist das bisher kleinste Modell in unserer Testreihe. Die Verarbeitungsqualität des Kunststoff-Hauses ist in Ordnung aber nicht hochwertig. Zum Lieferumfang gehören das Futterhaus, verschiedene Befestigungsmöglichkeiten und eine Anleitung. Auch eine zur Speicherung benötigte microSD-Karte mit 32 GB gehört zum Lieferumfang.

Statt einer Wildkamera oder einer Überwachungskamera mit WLAN kommt hier eine wasserdichte Kamera mit PIR-Sensor im einfachen Kunststoffgehäuse zum Einsatz. Die Kamera selbst macht zwar nicht den Eindruck, als wäre sie für den Outdoor-Einsatz geeignet, die letzten acht Monate mit Regen, Schnee und Sturm hat sie aber gut überstanden. Die Stromversorgung sichern der interne Akku und das Solarpanel auf dem Dach des Futterhauses.

Testerfahrungen

Die Bedienung direkt am Gerät funktioniert dank Bedientasten und Display mühelos. Die rudimentären Einstellungsmöglichkeiten sind verständlich benannt und die Steuerung intuitiv. Die Platzierung des Häuschens will allerdings gut überlegt sein, denn bekommt das Solarpanel zu wenig Licht ab, ist der Akku nach wenigen Tagen leer.

In Sachen Bildqualität hatten wir uns von den 1080p etwas mehr erhofft. Die Aufnahmen wirken allesamt etwas verwaschen und matschig. Die Videos sind sonst aber zumindest brauchbar – wenn denn nur öfter auch mal ein Vogel im Bild wäre. Der größte Teil der aufgezeichneten Videos zeigt lediglich sich bewegende Äste oder im Hintergrund laufende Personen. Das war dem Vorbesitzer anscheinend auch nicht genug – obwohl wir die Kamera als neu gekauft hatten, waren bereits Aufnahmen eines Vorbesitzers auf der mitgelieferten Speicherkarte zu finden.

Hier hat die Person im Hintergrund den Bewegungsmelder PIR-Sensor ausgelöst. Vögel sind leider nur auf wenigen Aufnahmen zu sehen.

Im Vergleich zu anderen Vogelhäusern mit Kamera fehlt uns hier vor allem eine bequeme WLAN-Verbindung zur Bildübertragung. Wer die Videos auf der Speicherkarte sichten will, muss diese erst aus der Kamera entnehmen und dann am PC auslesen. Das ist im stressigen Alltag oft zu aufwändig, und so geht unser Interesse an den ohnehin nur durchwachsenen Aufnahmen schnell verloren. Schade, bei smarten Vogelhäusern mit niedrigerer Einstiegshürde ist das nicht so.

Preis

Aktuell kostet das Kamera-Futterhaus von Bozily 90 Euro. Im Vergleich zu anderen Modellen ist das zwar günstig, hinsichtlich der schlechten Bildqualität und der vielen Fehlaufnahmen durch sich bewegende Äste wäre es uns die Investition aber nicht wert. Für ähnliche Summen gibt es deutlich bessere Alternativen mit deutlich höherer Langzeitmotivation.

Fazit

Gut gedacht, falsch gemacht – Zwar funktioniert das Kamera-Futterhaus von Bozily zuverlässig und hält auch harte Wetterbedingungen aus, hinsichtlich der Bildqualität und den vielen Fehlaufnahmen können wir hier aber keine Kaufempfehlung vergeben.

Positiv sind die Solarstromversorgung und die einfache Einrichtung – ansonsten können wir diesem Futterhaus wenig abgewinnen. Hier lohnt sich der Blick auf andere Testmodelle.

Vogelfutterhaus mit Kamera von Luvan im Test

Das Vogelhaus von Luvan stellt Futter für die heimische Tierwelt zur Verfügung und zeichnet die Besucher dabei gleich auf Video auf. Ob und wie gut das dank Solarpanel flexible Futterhaus in der Praxis funktioniert, zeigt der Test.

VORTEILE

  • günstiger Verkaufspreis
  • gute Bildqualität und WLAN
  • stabil mit großem Futtertank
  • starker Akku und ausreichend Ladeleistung per Solar

NACHTEILE

  • Ohne Abo nur Fotos von Ereignissen abrufbar
  • KI-Vogelerkennung funktioniert im Test trotz Abo nicht
  • auffälliges Design

Das Vogelhaus von Luvan stellt Futter für die heimische Tierwelt zur Verfügung und zeichnet die Besucher dabei gleich auf Video auf. Ob und wie gut das dank Solarpanel flexible Futterhaus in der Praxis funktioniert, zeigt der Test.

Wer die hier ansässigen Vogelarten unterstützen will, stellt ihnen in einem klassischen Vogelhaus oder in einem Futterhaus geeignete Nahrung zur Verfügung. Futterhäuser sind in der Regel kleiner als Vogelhäuser und schützen zwar das Vogelfutter vor Nässe, nicht aber die Vögel. Wer nun wissen will, ob und von welchen Tieren das Angebot angenommen wird, muss sich entweder auf die Lauer legen oder ganz bequem eine Kamera aufstellen. Im Vogelfutterhaus von Luvan ist deshalb bereits eine WLAN-Kamera integriert und dank Solarpanel funktioniert das Set für 99 Euro fernab einer Steckdose. Ob und wie gut das klappt, haben wir getestet.

Ausstattung des Luvan Smart Vogelhauses

Beim Luvan Smart Vogelhaus handelt es sich eigentlich nicht um ein klassisches Vogelhaus, sondern um ein Futterhaus. Dieses kommt mit einer für den Außenbereich geeigneten WLAN-Kamera mit 1080p, integriertem Akku, zwei kleinen Solarpanels und externer Antenne. Zum Lieferumfang gehören neben der Futterstation samt Kamera, eine Anleitung, eine Bohrschablone und ein Satz Schrauben. Eine für die lokale Speicherung benötigte microSD-Karte mit einer Kapazität von bis zu 128 GB ist nicht im Set enthalten. Der Zusammenbau der wenigen Einzelteile ist in etwa fünf Minuten erledigt.

Im Vergleich zu vielen anderen Futterstationen mit Kamera ist das Kunststoffhaus von Luvan besonders groß und dank der hellen Camouflage-Färbung auch besonders auffällig. Die Verarbeitung der stabilen Kunststoffteile ist gut und so gibt es hier nichts zu meckern. Auf den ersten Blick ungewöhnlich, aber im Alltag praktisch, ist der auf der Rückseite zugängige USB-C-Port. Der dient als alternative Lademöglichkeit, sollten die Solarpanels zu wenig Licht abbekommen. Die im Dach eingelassenen Module kann man im Vergleich zu externen Panels deutlich weniger flexibel ausrichten und so muss die Platzierung im Garten gut überlegt sein.

Testerfahrungen

Bevor wir das Futterhaus mit einem Sack Nüsse und Körner füllen und es an einem sonnigen Ort aufhängen, installieren wir die App VicoHome auf dem Smartphone und richten einen kostenlosen Account ein. Dann verbinden wir die App und Kamera. Das funktioniert dank klarer Ansagen in der App problemlos. Nach der Eingabe unseres WLAN-Passworts und dem Abscannen eines QR-Codes vom Handydisplay mit der Vogelhauskamera bekommen wir sogar eine deutsche Sprachrückmeldung, dass die Kamera nun verbunden ist. Die Bildqualität auch vom Livebild ist erfreulich gut und Bewegungen vor der Kamera inklusive kurzem Videoclip werden innerhalb von einer Minute ans Handy gesendet. Das funktioniert allerdings nur mit Zusatzkosten für die Cloud. Ohne Abo sind online leider nur Fotos vergangener Ereignisse abrufbar. Schade! Hier hätten wir uns deutlich mehr erwartet. Andere günstige Kameras bieten auch ohne Abo Zugriff auf Videos der letzten Tage.

Auch die beworbene KI-Vogelerkennung will im Test einfach nicht funktionieren – trotz abgeschlossener Abos! Vögel vor dem Häuschen werden zwar zuverlässig erkannt und schnell als Haustier gemeldet, aber eine Unterscheidung zwischen Tier oder gar Vogelarten funktioniert bei uns nicht.

Das sehr auffällige Design der Futterstation bleibt zwar Geschmacksache, dafür passt in den durchsichtigen Plexiglastank mit der mittig integrierten Kamera richtig viel Vogelfutter (1,6 Liter). Ähnliche Mengen hat bisher nur der Feeder 2 von Birdfy aufgenommen. In der Praxis muss man die Station so deutlich seltener nachfüllen. Den externen USB-Port auf der Rückseite finden wir praktisch, weil man hier zum Laden an der Steckdose nicht erst die Solarpanels ausstecken muss. In der Praxis haben wir den Zugang aber nicht benötigt, da die Leistung der beiden kleinen Solarpanels trotz wolkenverhangenen Himmel ausgereicht hat, um den Akku immer auf über 90 Prozent zu halten. Das mag nach mehreren Wochen Dauerregen anders aussehen, die internen 5000 mAh sind in der Praxis aber vollkommen ausreichend und großzügig dimensioniert.

Preis

Regulär ist das Futterhaus von Luvan für 109 Euro bei Amazon gelistet. Aktuell ist der Preis auf 99 Euro reduziert, allerdings kommen für den vollen Funktionsumfang noch Kosten für ein Cloud-Abo hinzu. Das finden wir zu teuer.

Fazit

Schade! Das Smart Vogelhaus hatte uns im Test abgesehen vom komischen Namen und dem fragwürdigen Farbdesign eigentlich positiv überrascht. Neben der ordentlichen bis guten Bildqualität der WLAN-Kamera, der stabilen Bauweise des Futterhauses und der kabellosen Stromversorgung via Solarpanels stimmt hier grundsätzlich auch der Verkaufspreis – wenn da nur die Cloud nicht wäre! Dass die beworbene KI-Vogelerkennung bei überschaubaren Anschaffungskosten von 100 Euro nicht funktioniert, ist verschmerzbar. Dass aber ohne Abokosten keine Videos der gemeldeten Bewegungen abrufbar sind, ist aus unserer Sicht ein No-Go. Und dass die Vogelerkennung trotz kostenpflichtigem Abo nicht funktioniert, setzt dem Ganzen die Krone auf.

Wer kein Problem mit laufenden Cloud-Kosten, der nicht funktionierenden KI-Erkennung und dem auffälligen Design hat, bekommt zwar immerhin eine ordentliche Verarbeitung und gute Bildqualität, empfehlen können wir dieses smarte Futterhaus aber nicht. Wäre der kostenlose Cloud-Service etwas umfangreicher, gäbe es eine Kaufempfehlung, wegen der laufenden Kosten raten wir aber zu einem anderen Modell.

Wer Vögel im Garten ganz ohne Folgekosten beobachten will, muss zu einem anderen Modell greifen. Wer sich speziell eine KI-Vogelerkennung und Unterscheidung per Video wünscht, sollte zu einem teureren Futterhaus oder Nistkasten von Birdfy greifen. Hier funktioniert die automatische Erkennung und Klassifizierung erfahrungsgemäß sehr zuverlässig.

Vogelfutterspender mit Kamera  von Cozion im Test

Der Vogelfutterspender von Cozion sorgt nicht nur für eine zusätzliche Nahrungsquelle im Garten: Dank interner Kamera und Solarstromversorgung zeichnet es die Besucher auch gleich auf Video auf. Ob das in der Praxis zuverlässig funktioniert, zeigt der Test.

NACHTEILE

  • kein WLAN
  • kein Display
  • miese Bildqualität
  • viele Fehlaufnahmen

Der Vogelfutterspender von Cozion sorgt nicht nur für eine zusätzliche Nahrungsquelle im Garten: Dank interner Kamera und Solarstromversorgung zeichnet es die Besucher auch gleich auf Video auf. Ob das in der Praxis zuverlässig funktioniert, zeigt der Test.

Vogelhäuser und Nistkästen gehören in jeden Garten. Wer genauer wissen will, welche Vögel das lokale Nahrungsangebot annehmen, greift am besten zu einem Futterhaus mit integrierter Kamera.

Dank Solarpanel und Akku funktioniert das Futterhaus von Cozion kabellos und kann so sehr flexibel platziert werden. Es kostet rund 55 Euro.

Ausstattung Vogelfutterhaus von Cozion

Das Futterhaus, welches wir unter dem Namen Cozion ursprünglich auf Amazon erworben hatten, kommt als Bausatz bei uns an. Neben dem großen, etwas klobig wirkenden Futterhaus aus grünem Kunststoff mit aufgesetztem Solarpanel gehören noch eine kleine Kamera, eine Anleitung und verschiedene Befestigungsmöglichkeiten sowie ein USB-Ladekabel zum Lieferumfang. Eine für die Verwendung benötigte microSD-Speicherkarte ist nicht im Set enthalten. Die Verarbeitung ist zwar in Ordnung, insgesamt wirkt das große Kunststoffhaus aber billig.

Die einzelnen Komponenten sind immerhin schnell zusammengebaut und die Kamera ist fix ans Solarpanel angeschlossen. Allerdings gibt uns die kleine Kamera mit Bewegungsmelder zunächst Rätsel auf. Während andere Mini-Kameras für Vogelhäuser entweder eine WLAN-Verbindung per Smartphone erlauben oder wenigstens ein Display für wichtige Einstellungen an Bord haben, gibt es hier nichts davon. Wer Zeit und Datum ändern will, muss das per Speicherkarte am Computer machen. Wahlmöglichkeiten zu Auflösung oder Aufnahmedauer gibt es schlicht nicht.

Testerfahrungen

Nachdem wir es geschafft haben, Zeit und Datum am PC einzustellen, montieren wir das Futterhaus. Dank des Solarpanels kann das Vogelhaus zwar abseits einer Steckdose aufgehängt werden, allerdings muss der Ort möglichst viel Sonnenlicht abbekommen. Selbst bei guter Platzierung reicht die Leistung im Test nicht aus, um den Akku voll aufzuladen. Die Kamera will von uns händisch alle paar Wochen per USB geladen werden. Das erscheint hinsichtlich des integrierten Solarpanels nicht angemessen, oder anders: Die Leistung des Panels passt nicht zum Energieverbrauch der Kamera. Setzen, sechs.

Ein weiteres Problem zeigt sich, als wir die Aufnahmen auswerten. Die Bildqualität der Aufnahmen ist unterirdisch schlecht. Die Aufnahmen sind sehr farbstichig und wirken trotz 1080p unscharf und matschig.

Die Aufnahmequalität beim Vogelfutterspender von Cozion ist sehr enttäuschend.

In der Praxis stört uns aber am meisten die fehlende WLAN-Verbindung zur Bildübertragung. Wer die Aufnahmen sichten will, muss die Speicherkarte erst aus der Kamera heraus fummeln und dann am PC auslesen. Der Großteil der Videoclips zeigt lediglich sich im Wind bewegende Äste oder Personen im Hintergrund – Videos von Vögeln sind im Test Mangelware. Das Problem kennen wir auch von anderen günstigen Futterhauskameras, trotzdem vergeht einem so schnell die Lust an der Vogelbeobachtung. Anders als bei Kameras mit Live-View per WLAN fehlt hier jegliche Langzeitmotivation und das Gadget gerät mit leerem Akku in Vergessenheit.

Preis

Mit einem auf rund 55 Euro reduzierten Preis ist das Futterhaus von Cozion zwar vergleichsweise günstig, für die gebotene Leistung wäre uns das aber noch zu viel.

Fazit

Das Futterhaus von Cozion hat auf ganzer Linie enttäuscht. Neben der unbequemen Handhabung gibt es auch für die miese Bildqualität und das schwache Solarpanel Punkteabzug. Wir sagen: Finger weg!

Wer das Thema interessant findet und bereit ist, 50 bis 60 Euro zu investieren, bekommt etwa mit dem DIY-Nistkasten eine deutlich bessere Alternative.



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Künstliche Intelligenz

Weitere Expansion: Lyft nimmt Kanada stärker in den Blick


Der US-amerikanische Fahrdienstvermittler Lyft plant, in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres ein neues Technologiezentrum in Toronto zu eröffnen. Das kündigte das Unternehmen am Donnerstag an. Die kanadische Metropole wird damit neben dem Hauptsitz in San Francisco zum zweiten nordamerikanischen Technologiezentrum von Lyft.

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Das neue Büro wird im Finanzviertel im Zentrum von Toronto angesiedelt sein und mehrere hundert Mitarbeiter aus den Bereichen Technik, Produktentwicklung, Betrieb und Marketing beschäftigen, so Lyft in seiner Mitteilung. Es sei „ein wichtiger Meilenstein in der globalen Wachstumsstrategie von Lyft“, so das Unternehmen weiter.

Der Fahrdienstvermittler ist seit einiger Zeit bemüht, über den Kernmarkt USA hinaus zu wachsen und im Zuge dieser Strategie, seine internationale Präsenz zu stärken. Das Unternehmen gab bekannt, dass die Fahrten in Kanada in der ersten Hälfte dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 20 Prozent gestiegen sind. Toronto ist seit der Einführung der Lyft-Mitfahrdienste in der Millionenstadt im Jahr 2017 einer der wichtigsten internationalen Märkte des Unternehmens. Darüber hinaus verfügt Lyft in Kanada seit mehreren Jahren über eigene Teams in Longueuil und Montréal und betreibt Fahrradverleihprogramme in den Provinzen Ontario und Québec, wie etwa Bikeshare Toronto.

Ende Juli schloss Lyft den knapp 175 Millionen Euro teuren Kauf des deutschen Taxivermittlers FreeNow ab. Mit der Übernahme wagt Lyft einen großen Schritt auf den europäischen Markt. FreeNow operiert in neun Ländern Europas und über 180 Städten. Zudem ist Lyft eine strategische Partnerschaft mit dem chinesischen Technologiekonzern Baidu eingegangen, um ab dem kommenden Jahr Robotaxis in Deutschland und dem Vereinigten Königreich und später in ganz Europa einzusetzen.

Am Mittwoch gab Lyft zudem bekannt, das Luxus-Chauffeurdienstunternehmen TBR Global Chauffeuring für 83 Millionen Pfund (95 Millionen Euro) in bar zuzüglich bedingter Kosten übernommen zu haben. TBR ist auf sechs Kontinenten, in 120 Ländern und über 3.000 Städten aktiv.

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(akn)



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Künstliche Intelligenz

Einkaufen in der AR-Brille: Snap zeigt neue Bezahlmöglichkeiten und KI-Tools


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Beim diesjährigen Lens Fest in Santa Monica stellte Snap-Mitgründer und CTO Bobby Murphy wieder zahlreiche Neuerungen für Entwickler vor. Im Mittelpunkt stehen KI-gestützte Werkzeuge, einfache Bezahlfunktionen und die Vorbereitung auf die erste AR-Brille für Konsumenten, die 2026 erscheinen soll.

Seit Herbst letzten Jahres können Entwickler die fünfte Generation der Snap Spectacles mieten, um eigene Anwendungen für die AR-Brille – sogenannte „Lenses“ – zu programmieren. Jetzt steht fest, dass sie ihre Lenses nicht für künftige Hardware anpassen müssen. Die Kompatibilität mit dem bisherigen Format bleibt laut Snap vollständig erhalten. Als gemeinsame Basis dient das kürzlich vorgestellte Betriebssystem Snap OS 2.0. Bilder, technische Details oder gar einen konkreten Veröffentlichungstermin der nächsten AR-Brille „Specs“ bleibt Snap aber nach wie vor schuldig.

Mit „EyeConnect“ gibt es immerhin eine neue Funktion für gemeinsame AR-Erlebnisse: Ein kurzer Blick auf eine andere Person soll reichen, um automatisch eine geteilte Lens zu starten. Ein wichtiger Baustein für ein funktionierendes AR-Ökosystem sind die Monetarisierungsmöglichkeiten für Entwickler. Hier soll das neue „Commerce Kit“ Abhilfe leisten, das den Verkauf digitaler Güter oder Premium-Funktionen direkt in Specs-Lenses ermöglichen soll. Die technische Grundlage bildet die neue „Snap Cloud“, eine Infrastruktur auf Basis von Supabase. Sie bietet APIs, Echtzeitfunktionen, Speicher für rechenintensive AR-Projekte und soll laut Snap mit besonderem Fokus auf Datenschutz entwickelt worden sein.

Auch KI ist für Snap ein wichtiges Thema, wenngleich der Snapchat-Betreiber auch kein eigenes Modell entwickelt. Stattdessen integriert das Unternehmen eine generative Textoberfläche in die eigene Entwicklerumgebung. Mit „Lens Studio AI“ sollen Entwickler in natürlicher Sprache beschreiben können, was sie umsetzen möchten – die KI erzeugt daraufhin Code, schlägt Assets vor oder hilft bei der Fehlersuche.

Das System nutzt laut Snap große Sprachmodelle wie GPT‑5‑High. Über das neue Blocks-Framework stehen mehr als 50 modulare Komponenten bereit, darunter Sticker und animierte Bitmojis. Lens Studio kann künftig auch direkt im Browser oder auf mobilen Geräten genutzt werden. Eine kollaborative Oberfläche mit Chat und visueller Bearbeitung soll die Zusammenarbeit erleichtern.

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Zudem sollen zwei neue Module die Erstellung realistischerer Inhalte ermöglichen: „Realistic StyleGen“ verbessert Licht, Texturen und Materialien, während „Enhanced FaceGen“ präzisere Gesichtsanpassungen erlaubt – etwa für Avatare oder digitale Charaktere. Beide Werkzeuge arbeiten in Echtzeit und sollen die Entwicklung beschleunigen. Neu ist auch „AI Clips“, ein Tool zur automatischen Erstellung kurzer Videos aus Bildern. Diese Clips lassen sich anschließend anpassen oder mit eigenen Inhalten kombinieren.


(joe)



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