Künstliche Intelligenz

Vor Krieg mit Israel: Apple warnte iranische Nutzer vor Spyware


Dem israelisch-iranischen Krieg im Juni sind offenbar gezielte Spyware-Angriffe auf einzelne iranische iPhone-Nutzer vorausgegangen – zumindest hat Apple davor gewarnt. Der Hersteller hat im ersten Halbjahr 2025 zum ersten Mal sogenannte Bedrohungsbenachrichtigungen an einige iranische Nutzer verschickt.

Dies berichtet Bloomberg unter Verweis auf Nachforschungen einer Menschenrechtsorganisation sowie einer Sicherheitsfirma. Apples Warnungen sind demnacht an „mehr als ein Dutzend“ Iraner gegangen, die tatsächliche Zahl der Betroffenen werde deutlich höher eingeschätzt. Es sei das erste bekannte Beispiel für solch versierte Spyware-Angriffe auf iranische Staatsbürger.

Mit Bedrohungshinweisen macht Apple seit mehreren Jahren einzelne Kunden darauf aufmerksam, dass sie möglicherweise gezielten Angriffen ausgesetzt waren, um Spyware auf dem iPhone einzuschleusen. Die Warnungen gingen angeblich bereits an Nutzer in über 100 Ländern.

Solch spezialisierte Malware nutzt meist unbekannte Schwachstellen, sogenannte Zerodays, und lässt sich teils ohne Zutun des Nutzers einschleusen, etwa durch Zusendung einer manipulierten iMessage-Nachricht. Im Erfolgsfall erlaubt die Spyware dem Angreifer weitreichende Überwachung der Kommunikation des Opfers, mitunter samt Aktivierung von Mikrofon und Kamera des Smartphones. Die Warnungen verschickt Apple offensichtlich nur, wenn die Angriffe direkt über die Infrastruktur des Konzerns laufen – also etwa iMessage oder iCloud.

Ursprünglich sprach Apple in seinen Warnungen noch von „staatlich geförderten Angriffen“, änderte den Wortlaut später dann in „Söldner-Spyware“. Aufgrund des außergewöhnlichen Aufwands und Kosten in Millionenhöhe werde das „historisch mit staatlichen Akteuren in Verbindung gebracht“, schreibt das Unternehmen und verweist auch auf Hersteller wie die NSO Group und deren notorische Pegasus-Spyware.

Apple ist ursprünglich auch juristisch gegen die israelische NSO Group vorgegangen, hat seine Klage im vergangenen Herbst aber fallengelassen. Die Offenlegung von Details zur eigenen Abwehrstrategie im Rahmen des Gerichtsverfahrens könne solche Anbieter letztlich stärken, begründete der Konzern damals den Rückzieher. Apple verwies zudem auf Berichte, wonach Israels Regierung sensibles Material bei der NSO Group beschlagnahmt habe – deshalb erwartete Apple, keinen Zugriff auf entscheidende Dokumente des Spyware-Herstellers mehr zu erhalten.


(lbe)



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