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VR-Risiken für Kinder: Meta hat Forschung beeinflusst, sagen Whistleblower


Dem Forscherteam John Sattizahn und Cayce Savage zufolge hat Meta Einfluss auf interne Forschungsarbeit genommen. Das sagten die beiden Wissenschaftler am Dienstag vor einem Unterausschuss des US-Senats aus. Als ehemalige Meta-Angestellte hatten sie im Auftrag des Unternehmens potenzielle Sicherheitsrisiken seiner VR-Produkte für Kinder und Jugendliche untersucht.

Die Washington Post berichtete am Montag über einen Fall, in dem Sattizahn eine Familie in Deutschland mit zwei Kindern über ihre Nutzung von Quest-Geräten interviewte. Dort soll eines der beiden Kinder gesagt haben, dass Erwachsene seinen jüngeren Bruder mehrfach in Virtual Reality sexuell bedrängt hätten. Die Mutter wusste nichts davon. Nach dem Interview seien die Forscher von ihrem Vorgesetzten aufgefordert worden, die Aufzeichnung sowie alle schriftlichen Protokolle zu löschen. Im Bericht fehlte diese Aussage schließlich. Die Anekdote ist nur ein Beispiel aus zahlreichen Dokumenten, die Sattizahn, Savage sowie zwei anonyme Meta-Angestellte zusammengestellt und dem US-Kongress vorgelegt haben.

Laut Sattizahn ist Metas Rechtsabteilung seit den Enthüllungen von Frances Haugen 2021 deutlich stärker in die Forschungsarbeit involviert. Sie habe Studien geprüft, verändert und teils gestoppt. Anwälte hätten Forschern zudem geraten, sensible Themen sprachlich so zu verpacken, dass rechtliche Risiken vermieden werden, und keine Daten zu erheben, die belegen könnten, dass Kinder die VR-Headsets nutzen. Meta weist die Vorwürfe zurück.

Sattizahn wurde laut eigenen Aussagen im April letzten Jahres von Meta entlassen, nachdem es zu Auseinandersetzungen mit Vorgesetzten über Einschränkungen bei der Forschung gekommen war. Savage verließ das Unternehmen 2023 aus freien Stücken.

Grooming ist ein altbekanntes Problem, das meist mit Social Media in Verbindung gebracht wird. Weit weniger bekannt ist, dass auch Virtual Reality dafür missbraucht werden kann – wie der Fall aus Deutschland belegt. Nach Angaben von Meta gehören Teenager und junge Erwachsene derzeit zu den aktivsten Nutzergruppen. Die VR-Brillen sind bei Kindern so beliebt, dass Meta 2023 die Altersgrenze für Quest-Headsets von 13 auf 10 Jahre senkte. Besonders erfolgreich sind soziale VR-Plattformen, die Begegnungen und Austausch ermöglichen, darunter auch Metas eigene App „Horizon Worlds“. Wie bei Social Media besteht auch hier das Problem einer unzureichenden Moderation.

Für die jüngsten Nutzer (10–12 Jahre) bietet Meta spezielle von Eltern verwaltete Konten an, die auf altersgerechte Inhalte beschränkt sind. So ist etwa Horizon Worlds, das in Europa erst ab 18 Jahren zugänglich ist, für Kinder und Jugendliche gesperrt. Das Problem ist laut Sattizahn und Savage, dass nur ein geringer Prozentanteil der Eltern diese Kinderkonten tatsächlich nutzt. Meistens würden die Eltern ein Erwachsenenkonto einrichten und die VR-Brille danach den Kindern überlassen, ohne zu wissen, welche Gefahren in den virtuellen Welten drohen. Da Virtual Reality wesentlich körperlicher erlebt wird als Social Media, können physische Übergriffe zudem deutlich realer und traumatischer wirken.

Eltern können sich auf Metas Support-Seite ausführlich zu den Themen Elternaufsicht für Teenager und Kinderkonten informieren.


(tobe)



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Oracle-Gründer Larry Ellison reichster Mensch der Welt


Lawrence (Larry) Ellison, 81, ist am Mittwoch zum betuchtesten Menschen der Erde geworden, zumindest kurzfristig. Damit löste er den bisher wohlsituiertesten Mann, Elon Musk, ab. Ellison ist Mitgründer des heute als Oracle Corporation bekannten IT-Konzerns und geschäftsführender Vorsitzender dessen Verwaltungsrates. Der Kurs der Oracle-Aktien hat in den letzten Handelstagen stark zugelegt und ist am Mittwoch um bis zu 43 Prozent nach oben geschossen. Da Ellison mehr als 40 Prozent aller Oracle-Aktien besitzt, ist auch sein Buchwert entsprechend angeschwollen.

Am Mittwoch um 10:10 New Yorker Zeit nahm Bloomberg Maß und stellte fest, dass Oracles Aktienkurs gegenüber dem Schlusskurs vom Dienstag um fast 40 Prozent gestiegen war. Umgelegt auf Ellisons Anteile bedeutete dies einen Buchvermögenszuwachs von 101 Milliarden US-Dollar und Platz 1 in der von Bloomberg geführten Milliardärsrangliste BBI (Bloomberg Billionaires Index). „Das ist der größte Tageszuwachs, der je vom Index registriert worden ist“, betont der Finanznachrichtendienst. Er publiziert den BBI seit März 2012.

Oracles Aktien gingen schließlich mit +36 Prozent aus dem regulären Handel, was immer noch für Ellisons Gipfelsturm reichte. Es war der größte Kurssprung Oracles in diesem Jahrtausend.

Elon Musk wurde erstmals 2021 an der Spitze des BBI gespült. Zwischendurch standen mit Amazon.com-Gründer Jeff Bezos und Bernard Arnault, Gründer der Luxusmarken-Firma LVMH (Moët Hennessy Louis Vuitton), auch andere Herren auf Platz 1. Seit gut 300 Tagen war Musk wieder obenauf, doch beruht sein Riesenvermögen vor allem auf seinen Anteilen an Tesla. Dessen Aktienkurs ist seit Jahresbeginn um mehr als ein Achtel gefallen.

Anlass für die Kursexplosion sind die Dienstagabend veröffentlichten Finanzzahlen Oracles. Im ersten Finanzquartal 2026, das die drei Monate bis Ende August 2025 abdeckt, hat den Umsatz um zwölf Prozent, den Betriebsgewinn um sieben Prozent, den operativen Cashflow um zehn Prozent, und den Vorsteuergewinn um acht Prozent gesteigert (jeweils im Vergleich zum gleichen Quartal des Vorjahres). Der Nettogewinn ist praktisch unverändert geblieben.

Begeisterung bei Aktienkäufern löste jedoch eine andere Kennzahl aus: die in Zukunft realistisch erwartbaren Einnahmen. „Wir haben vier Multimilliarden-Verträge mit drei unterschiedlichen Kunden unterzeichnet im ersten Quartal“, berichtete Oracle-CEO Safra Catz. „Das hat unser RPO Vertragsbuch um 359 Prozent auf 455 Milliarden Dollar steigen lassen. Es war ein erstaunliches Quartal.“

RPO steht für Remaining Performance Obligations, also welche Leistungen Oracle qua Verträge noch zu erbringen hat. Diese Einnahmen hat Oracle noch nicht, darf aber damit rechnen. „Und die Nachfrage nach Oracles Cloud-Infrastruktur wächst weiter“, fuhr die Managerin fort. „Wir erwarten, in den nächsten Monaten Verträge mit mehreren weiteren Multimilliardenkunden zu unterschreiben.“ Damit soll sich Oracles Jahresumsatz binnen fünf Jahren von aktuell 18 Milliarden Dollar auf 144 Milliarden Dollar vervielfachen.

Sowohl Ellison als auch Catz haben beste Beziehungen zu US-Präsident Donald Trump und anderen Republikanern. Ellison hat sich als Parteispender hervorgetan, und Catz war erst am Donnerstag zum Abendessen im Weißen Haus, wenngleich nicht alleine. Mit dabei waren neben dem US-Präsidenten, dessen Gattin und weiteren Republikanern eine Reihe IT-Magnaten, darunter Sam Altman (OpenAI), Sergey Brin (Alphabet-Mitgründer), Anna und Greg Brockman (OpenAI), Tim Cook (Apple), Bill Gates (Microsoft-Mitgründer), Sanjay Mehrotra (Micron), Satya Nadella (Microsoft), Sundar Pichai (Alphabet), Shyam Sankar (Palantir), Lisa Su (AMD), David Limp (Blue Origin) und Mark Zuckerberg (Meta Platforms).

Am nächsten Tag begannen Oracles Aktienkurse zu steigen: 4,4 Prozent am Freitag, 2,4 Prozent am Montag, 1,3 Prozent am Dienstag. Seit Jahresbeginn war damit in Zuwachs von über 45 Prozent erreicht, seit dem Jahrestief am 21. April sogar von über 50 Prozent. Dazu hat nicht zuletzt ein Riesenauftrag der US-Regierung beigetragen: Oracle wird Cloud-Dienste für die US General Services Administration (GSA) erbringen.

Als erster Oracle-Kunde von Bedeutung gilt übrigens der US-Geheimdienst CIA (Central Intelligence Agency). Oracle wurde am 16. Juni 1977 noch unter dem Namen Software Development Laboratories (SDL) von Ellison, Robert Miner und Edward Oates gegründet. Sie entwickelten eine relationale Datenbank für den DEC PDP-11-Minicomputer. Das gefiel der CIA: Die Computer waren so handlich, dass sie in Flugzeugen und U-Booten eingesetzt werden konnten, gleichzeitig hatte die CIA erhebliche Datenmengen zu verwalten.

Auch die nächsten drei Oracle-Kunden waren Geheimdienste: die Navy Intelligence, die Air Force Intelligence und schließlich die aufstrebende National Security Agency (NSA), die schnell der größte Kunde Oracles wurde. An der ersten Oracle-Nutzerkonferenz 1982 nahmen 50 Personen teil, davon 45 von „Diensten“. Heute spekuliert die Börsenphantasie ebenfalls mit weiteren Staatsaufträgen, aber auch mit Großaufträgen OpenAIs, Temus und Tiktoks.


(ds)



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Resilienz 2.0: EU-Kommission will europäische KI-Basismodelle vorantreiben


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It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will mit Techniken wie Künstlicher Intelligenz (KI) „sauber und digital“ die Wirtschaft ankurbeln. „Eine europäische KI ist für unsere Unabhängigkeit entscheidend“, unterstrich die CDU-Politikerin am Mittwoch in ihrer Rede zur Lage der Union im EU-Parlament in Straßburg. Die Technik werde „einen wichtigen Beitrag für die Energieversorgung unserer Industrie und unserer Gesellschaft leisten“, zeigte sich die 66-Jährige zuversichtlich. Das gelte für viele Bereiche – „vom Gesundheitswesen bis zur Verteidigung“.

Die EU werde sich „zunächst auf die wichtigsten Grundlagen“ konzentrieren, führte von der Leyen aus. Das gelte etwa für Rechtsakte wie den AI Act, die Entwicklung von Cloud- und KI-Infrastrukturen jenseits von OpenAI, Google oder Anthropic sowie den Aufbau von Reallaboren für Quantentechnologie. „Wir investieren massiv in europäische KI-Gigafabriken“, hob die Präsidentin hervor. Diese unterstützten „unsere innovativen Startups, wenn sie ihre KI-Modelle der nächsten Generation entwickeln, trainieren und nutzen“. Chefs der „größten europäischen Tech-Champions“ unterstützten diese Linie.

Etwas konkreter wird die Kommission in einem Strategiepapier für „Resilienz 2.0“ vom Dienstag. Ziel dieser Initiative ist es, die EU zu befähigen, „sich in Zeiten von Turbulenzen und Unsicherheit zu behaupten“. Damit will die Kommission die Arbeit an „fortschrittlichsten europäischen grundlegenden KI-Modelle“ vereinfachen. Durch den Aufbau strategischer Autonomie in wichtigen Bereichen der KI-Forschung plant sie sicherzustellen, dass die „disruptive Kraft“ der Technik „zu einem Motor für Wohlstand, Inklusion, Sicherheit und demokratisches Vertrauen“ wird.

Mit dem Vorhaben strebt die Kommission an, eine Abhängigkeit von globalen Technologieakteuren wie den USA und China zu vermeiden. Die EU soll einen KI-Ansatz entwickeln, der auf ihren Grundwerten wie Ethik, Transparenz und Datenschutz basiert. Dafür sei die Förderung eigener Modelle essenziell. Daher sei es nötig, in groß angelegte KI-Infrastrukturen und Datenressourcen zu investieren. Damit werde auch die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie entscheidend gestärkt.

In ihrer Rede sorgte sich von der Leyen auch um „die Auswirkungen, wenn wir unseren Kindern ungehinderten Zugang zu sozialen Medien erlauben“. Viele Eltern befürchteten etwa „Algorithmen, die die Schwächen von Kindern ausnutzen, um sie süchtig zu machen“. Zu oft fühlten Mütter und Väter, „dass sie gegen den Big-Tech-Tsunami, der ihre Familien flutet, nicht ankommen“. Die Präsidentin zeigte sich fest überzeugt, „dass Eltern unsere Kinder großziehen sollten. Und nicht Algorithmen.“ Eine Expertengruppe soll zeitnah ausloten, ob ein Verbot für Social Media für Kinder und Jugendliche sinnvoll sein könnte.


(vbr)



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Messe-Fazit: Veranstalter sehen neues IFA-Konzept bestätigt


Mit zufriedenen Veranstaltern ist am Dienstag die IFA 2025 zu Ende gegangen. Rund 220.000 Besucher tummelten sich den Angaben zufolge während der vergangenen fünf Tage in den Hallen des Berliner Messegeländes. Damit zählte die Messer wieder etwas mehr Besucher als die 215.000 im vergangenen Jahr.

Rund 1900 Aussteller aus 49 Ländern zeigten auf der Messe ihre Produkte. Zu den Schwerpunkten der IFA gehörten Künstliche Intelligenz, Smart Home und Haushaltsroboter. Mit Gaming und Influencern wollte die IFA jüngeres Publikum ansprechen.

Erstmals hat die Messe in diesem Jahr die „IFA Innovation Awards“ für verschiedene Produkte vergeben – ganz ähnlich wie die US-Messe CES, die ihre „CES Innovation Awards“ traditionell im Januar verleiht.

Die IFA habe „ihre Rolle als globale Leitmesse erneut eindrucksvoll bestätigt“, teilten die Veranstalter Gfu und Clarion Events zum Abschluss mit. Die Messe sei „auch 2025 Taktgeber der Branche“.

„Wir sind stolz, dass die IFA auch in diesem Jahr zum Treffpunkt der internationalen Tech-Welt geworden ist und wir neue Maßstäbe für internationale Zusammenarbeit setzen“, sagte IFA-Chef Leif Lindner. Dass zahlreiche Aussteller bereits für 2026 zugesagt haben, sieht der Messechef als Bestätigung seines Konzepts.

„Die IFA hat in den letzten Jahren dank unserer starken Partnerschaft mit Clarion und dem enormen Engagement des Teams der IFA Management einen Transformationsprozess angestoßen, der überall auf dem Messegelände deutlich sicht- und spürbar ist“, sagte Gfu-Chefin Sara Warneke rückblickend auf ihre letzte IFA in dieser Funktion. Warneke verlängert ihren auslaufenden Vertrag nicht. Nach der IFA übernimmt Carine Chardon die Leitung der Gfu, sie kommt vom Elektronikfachverband ZVEI.

Klarheit herrscht nun auch, dass die IFA bis auf Weiteres in Berlin bleibt. Die Veranstalter und die Messegesellschaft Berlin hatten im Vorfeld der diesjährigen Veranstaltung langfristige Zusammenarbeit vereinbart. Bis mindestens 2034 bleibt die IFA in den Hallen unterm Funkturm. Die nächste IFA findet von 4. bis 8. September 2026 statt.


(vbr)



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