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Wie viel Zeit bleibt dem Autobauer noch?



Das Elektroauto gilt als Zukunftsversprechen der Industrie – für Ford jedoch droht es zum Albtraum zu werden. Was einst mit Fiesta, Focus und Mondeo gelang, scheint in Zeiten der Transformation unerreichbar: Modelle, die breite Käuferschichten begeistern und Werke auslasten. Heute dagegen: Absatzflaute, Jobabbau, Unsicherheit. Ein Insider beschreibt die Lage, in der Ford sich befindet.

Ford-Werke unter Druck – Zahlen auf dem Prüfstand

Die deutschen Ford-Werke sind längst nicht mehr ausgelastet. Fahrzeuge rollen zwar vom Band, doch Käufer bleiben aus. Die Folge: Überkapazitäten bei den Beschäftigten. Bis Ende 2027 sollen rund 2.900 Stellen gestrichen werden. Und das ist nur der Anfang. Ab Januar 2026 reduziert Ford die Produktion der E-Modelle Explorer und Capri in Köln von zwei Schichten auf eine. In nüchternen Zahlen: rund 1.000 Jobs weniger.

Ein Schlag für die Region, die seit Generationen mit Ford verbunden ist. „Die Verkaufszahlen sind brutal niedrig“, sagt ein Insider dem Kölner Express. Zwar habe es im August ein leichtes Plus gegeben, „doch insgesamt verbleiben sie auf geringem Niveau“. Das Kraftfahrt-Bundesamt bestätigt: Die teuren Stromer bleiben Ladenhüter.

Das Ende einer Ära

Fiesta, Focus, Galaxy, S-Max – Namen, die jahrzehntelang für Volumen und Verlässlichkeit standen, sind Geschichte. Und mit ihnen verschwinden jene Verbrenner, die Ford einst zur Volksmarke machten. Was bleibt, sind große E-SUVs mit stolzem Preisschild – ein Segment, in dem sich die Konkurrenz von Tesla bis Hyundai längst etabliert hat. Für Kunden mit schmalerem Budget hat Ford kein Angebot mehr. Das Dilemma ist offensichtlich: Ohne günstige Einstiegsmodelle verliert Ford den Massenmarkt, während Premiumanbieter die obere Preisklasse dominieren.

Die deutsche Tochter erhielt erst vor Kurzem 4,4 Milliarden Euro vom Mutterkonzern, um zumindest einen Teil der 5,8 Milliarden Euro Schulden abzutragen. Doch der Rückhalt aus den USA schwindet. Der Konzern kämpft global, die Frage nach einer möglichen Insolvenz der deutschen Niederlassung steht unausgesprochen im Raum.

Die Unternehmensstrategie bleibt jedoch unverändert: Alles elektrifizieren, bis 2050 klimaneutral sein. Ein Ziel, das auf dem Papier modern klingt – in der Praxis aber zur größten Wette der Firmengeschichte geworden ist.

War „All-in“ beim E-Auto der Fehler?

Andere Hersteller setzen auf eine Mischstrategie aus Elektro und hocheffizienten Verbrennern. Ford dagegen hat vieles auf eine Karte gesetzt. Nun zeigt sich, wie riskant dieser Kurs ist. Denn während sich Städte, Netze und Verbraucher nur schrittweise anpassen, hängt ein Traditionskonzern von der schnellen Akzeptanz der E-Mobilität ab – und verliert jeden Monat mehr Boden.

Für Köln, einst Herzstück der Ford-Welt, steht viel auf dem Spiel. Für die Belegschaft geht es um Existenzen. Und für die Marke Ford um nichts weniger als die Frage, ob sie den Sprung in die neue Ära schafft – oder an der eigenen Strategie zerbricht.



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