Künstliche Intelligenz

WLAN-Router misst Puls: Smartwatch-Alternative mit klinischer Präzision


Die Herzfrequenz, auch Puls genannt, beschreibt die Anzahl der Herzschläge pro Minute und ist ein wichtiger Vitalparameter. Wie Körpertemperatur, Atemfrequenz oder Blutdruck kann die Herzfrequenz einiges über die Gesundheit eines Menschen aussagen.

Für Kardiologen ist die Überwachung der Herzfrequenz etwa wichtig, um die Herzgesundheit bewerten und Herzprobleme feststellen zu können. Ein zu schneller Puls kann etwa auf eine Herzrhythmusstörung hindeuten. Statt eines EKG-Geräts oder einer Smartwatch könnte künftig der WLAN-Router die Messung der Herzfrequenz übernehmen.

Forscher der University of California in Santa Cruz haben nämlich eine Technologie entwickelt, die die Signale herkömmlicher WLAN-Router nutzt, um den Puls zu messen, wie es in einer Mitteilung heißt. Das Pulse-Fi genannte System zur Herzfrequenzmessung setzt auf einen Machine-Learning-Algorithmus.



Pulse-Fi: WLAN-Router misst Herzfrequenz.

(Bild: Foto: Erika Cardema/UC Santa Cruz)

Dieser wurde so trainiert, dass die durch einen menschlichen Herzschlag ausgelösten Schwankungen des WLAN-Signals erkannt und von anderen möglichen Ursachen unterschieden werden können. In Experimenten mit 118 Teilnehmern war Pulse-Fi schon nach wenigen Sekunden in der Lage, die Herzfrequenz mit klinischer Genauigkeit zu messen, wie das Forschungsteam erklärt.

Dabei war es sogar egal, ob die Person saß, stand, lag oder sich im Raum bewegte. Auch die Position des WLAN-Routers spielte keine Rolle. Die Genauigkeit der Messung war gegeben, solange sich die Person innerhalb von drei Metern Entfernung von dem Router aufhielt.

Für ihre Experimente verwendeten die Forscher eigenen Angaben zufolge ein sehr günstiges ESP32-SoC mit integriertem WLAN und Bluetooth. Noch bessere Ergebnisse erzielten sie, als sie einen etwas teureren Raspberry-Pi-Chip zum Einsatz brachten. Kommerzielle WLAN-Router sollten die Genauigkeit noch um einiges erhöhen, so das Forschungsteam.

Die Herzfrequenz-Messung ist dabei aber nur der Anfang. Schon jetzt wird an einer Möglichkeit geforscht, zusätzlich auch die Atemfrequenz messen zu können. Damit könnten etwa Erkrankungen wie Schlafapnoe erkannt werden. Die ersten, noch unveröffentlichten Ergebnisse, seien vielversprechend, so die Forscher.

Dieser Beitrag ist zuerst bei t3n.de erschienen.


(jle)



Source link

Beliebt

Die mobile Version verlassen