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X legt Algorithmus offen: So gewinnen Posts Reichweite


Das Engineering Team von X betont zwar: „Our algorithm is always a work in progress.“ Doch die veröffentlichten Signale machen klar: Sichtbarkeit gibt es vor allem für Inhalte, die Nutzer:innen länger binden und zu Interaktionen anregen. Gleichzeitig gelten klare Grenzen. Beiträge, die als beleidigend, toxisch oder nicht jugendfrei markiert werden, können in der Reichweite massiv eingeschränkt oder sogar vollständig ausgeblendet werden. Bemerkenswert ist das vor allem, weil X seit Jahren für hitzige Debatten, Hassrede und problematische Inhalte berüchtigt ist.


Grok und xAI entschuldigen sich für toxische KI-Antworten

Grok-Schriftzüge, vertikal, vor schwarzem Hintergrund, säulenförmig
© xAI via Canva

Was X pusht: Interaktion schlägt alles

X Posts, die Gespräche anstoßen, gewinnen Reichweite. Kommentare haben den stärksten Einfluss. Noch wichtiger sind Antworten auf Antworten, wenn Autor:innen selbst wieder in die Diskussion einsteigen. Zum Beispiel: X gewichtet diese Reply-to-Reply-Interaktionen mit +75, während ein einfacher Retweet nur +1 zählt. Das macht deutlich: Echte Dialoge schlagen bloßes Teilen um ein Vielfaches.

Auch andere Signale zahlen auf Reichweite ein. Videoinhalte erhalten einen Boost, besonders wenn sie länger als zehn Sekunden angesehen werden. Profilklicks, Quotes mit eigenem Kommentar, Lesezeichen und eine hohe Verweildauer in den Threads sind ebenfalls Pluspunkte. Verifizierte Accounts profitieren zusätzlich, da X sie als vertrauenswürdiger einstuft und häufiger ausspielt.

Für Marken und Creator bedeutet das: Dialog schlägt Monolog. Wer Interaktion fördert und Community Building ernst nimmt, kann die neuen Signale gezielt für mehr Sichtbarkeit nutzen.

Positive Ranking-Signale im Überblick

  • Regelmäßige Aktivität (Consistent Activity): Wer kontinuierlich postet, baut Vertrauen beim Algorithmus auf und wird häufiger ausgespielt.
  • Antworten auf Antworten (Reply-to-Reply Interactions): Wenn Autor:innen auf Kommentare ihrer Follower reagieren, wertet X das besonders positiv.
  • Kommentare (Replies): Jede Form von Diskussion unter einem Post sorgt für mehr Sichtbarkeit.
  • Profilklicks und Interaktionen (Profile Clicks und Engagement): Wenn Nutzer:innen das Profil aufrufen, liken oder weitere Inhalte anschauen, ist das ein klares Plussignal.
  • Verweildauer (Dwell Time): Bleiben Nutzer:innen länger in einer Diskussion, etwa mehrere Minuten, steigt die Reichweite.
  • Videowiedergabezeit (Video Watch Time): Je länger Videos angesehen werden, vor allem über zehn Sekunden hinaus, desto besser.
  • Zitate und Lesezeichen (Quotes und Bookmarks): Posts, die mit eigenem Kommentar geteilt oder gespeichert werden, signalisierten besonders starkes Interesse.
  • Verifizierte Accounts (Verified Accounts): Bekommen algorithmisch mehr Sichtbarkeit, da sie als vertrauenswürdiger gelten.

Was X bremst: Links, Caps Lock und problematische Inhalte

Die Offenlegung macht auch deutlich, was der X-Algorithmus abstraft. Externe Links senken die Sichtbarkeit ebenso wie Inhalte, die komplett in Großbuchstaben verfasst sind. Auch Markierungen wie Spam, Account Blocks oder Sprache, die als anstößig markiert wird, können dazu führen, dass einzelne Beiträge und sogar ganze Accounts langfristig an Reichweite verlieren.

Unklar bleibt, wie X den Begriff „anstößig“ konkret definiert. Klar ist jedoch: Mehrere Verstöße summieren sich und können die Sichtbarkeit eines Profils dauerhaft einschränken – selbst wenn nur einzelne Posts betroffen sind.

Negative Ranking-Signale im Überblick

  • Wiederholte Erwähnungen (Repetitive Mentions): Wenn immer wieder dieselben Accounts in Posts markiert werden, wertet X das als Spam.
  • Externe Links (External Links): Beiträge mit vielen Links nach außerhalb der Plattform erhalten weniger Reichweite.
  • Texte in Großbuchstaben (All Caps Text): Posts, die komplett in Großbuchstaben geschrieben sind, werden abgewertet, weil sie oft als „schreiend“ wahrgenommen werden.
  • Negatives Feedback (Negative Feedback): Wenn Nutzer:innen einen Account stummschalten, blockieren, Beiträge melden oder „Weniger anzeigen“ wählen, senkt das die Sichtbarkeit.
  • Toxizität / Nicht jugendfreie Inhalte (Toxicity / NSFW Labels): Inhalte, die als beleidigend, toxisch oder nicht jugendfrei markiert werden, können zu eingeschränkter Reichweite oder sogar zu Shadowbans führen.

Transparenz allein reicht nicht

Die Offenlegung des Algorithmus ist ein wichtiger Schritt für alle, die auf X kluge Social-Strategien entwickeln wollen. Endlich wird sichtbar, welche Inhalte Reichweite bringen.

Doch die neue Transparenz über den Algorithmus darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass X weiterhin mit tiefgreifenden Problemen kämpft. Es reicht nicht, die Ranking-Faktoren offenzulegen – sie müssen auch konsequent umgesetzt werden, um Creator, Publisher und Marketer auf der Plattform zu halten und sie nicht an Konkurrenzdienste wie Threads zu verlieren. Die Meta-Plattform holt immerhin mobil bei der Aktivität bereits fast zu X auf.


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© xAI via Canva





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