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Xeon-Chefarchitekt: Ingenieur-Urgestein verlässt Intel | heise online


Intels Chefarchitekt für Xeon-Prozessoren, Ronak Singhal, verlässt Intel zum Monatsende. Das bestätigte Firmensprecher gegenüber US-Medien, nachdem entsprechende Gerüchte aufgekommen waren.

Singhal ist ein Intel-Urgestein: Er kam im Sommer 1997 nach seinem Elektrotechnikstudium zum Unternehmen. Über die Jahre stieg er die Firmenränge auf. In den 2000er-Jahren verantwortete er die Xeon-Prozessoren der Familien Nehalem, Westmere, Haswell und Broadwell mit. Er war somit etwa an Intels ersten 10-Kern-Prozessoren der Xeon-E7-Serie beteiligt, angeführt vom Xeon E7-8870 aus dem Jahr 2011.

Später entwickelte Singhal die CPU-Kerne spartenübergreifend für Xeon-, Core- und Atom-Prozessoren mit. Zuletzt war er der „Chefarchitekt für die Xeon-Roadmap und die Technologie-Führerschaft“. Da er eher hinter den Kulissen arbeitete, gibt es kaum öffentliche Bilder von ihm. Auf X hat Singhal ein Profilbild.

CRN zitiert anonyme Intel-Kollegen, die Singhal als „Titan der Industrie“ bezeichnen. Industrieweit genießt der Ingenieur einen guten Ruf. Unabhängig von seinem konkreten Posten war Singhal auch ein sogenannter Senior Fellow.

Fellows repräsentieren laut Intel „eine der höchsten technischen Leistungsstufen innerhalb des Unternehmens. Sie werden aufgrund ihrer technischen Führungsqualitäten und ihrer herausragenden Beiträge für das Unternehmen und die Branche ausgewählt.“

Insbesondere die Verzögerungen bei Intels Fertigungsprozessen machten Singhal und seinen Teams zu schaffen, da Intel CPU-Architekturen lange fest an bestimmte Fertigungsprozesse gekoppelt hat. Mit den jahrelangen Verzögerungen bei der 10-Nanometer-Generation verlor Intel seinen Technikvorsprung.

Erst im Februar wechselte Intels letzter Xeon-Chefarchitekt Sailesh Kottapalli zu Qualcomm. Intel-Chef Lip-Bu Tan ersetzte zudem kürzlich die Leitung der Data Center Group (DCG) durch Kevork Kechichian von ARM. Die DCG verantwortet die Xeon-Prozessoren.

Unklar ist, ob Singhal aus freien Stücken geht oder ihm der Weggang nahegelegt wurde. US-Medienberichte legen Letzteres nahe.


(mma)



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