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Zahltag für Publisher? Perplexity geht voran – reicht das für einen Wandel?


Gabe betont, dass dieser Multi-Source-Ansatz nicht nur die Komplexität des Systems verdeutlicht, sondern auch die Frage aufwirft, wie transparent KI-Modelle bei der Herkunft ihrer Daten sein sollten. Und OpenAI ist nicht allein: Auch Perplexity setzt laut ihm und Branchenberichten auf ähnliche Mechanismen – daher lohnt es sich noch mehr das neue Vergütungsmodell des Unternehmens näher zu betrachten.

Perplexity unter Druck – und vor Gericht

Auch Perplexity, ein wachsender Dienst im Bereich KI-Suche, steht im Zentrum der Debatte. Der Ansatz: klassische Suchprozesse weiterentwickeln und Antworten direkt im Chat bereitstellen. Grundlage sind Inhalte aus dem Netz – und genau das bringt den Dienst nun in juristische Schwierigkeiten. Zwei große japanische Medienhäuser, Nikkei und Asahi Shimbun, haben Klage eingereicht. Der Vorwurf: Perplexity habe Inhalte „kopiert und gespeichert“, ohne Zustimmung. Das berichtet die Financial Times.

Die Klage reiht sich in eine wachsende Zahl von Verfahren rund um den KI-Markt ein. Erst kürzlich wurde bekannt, dass Elon Musks Unternehmen xAI Apple und OpenAI verklagt hat. Der Vorwurf: monopolistische Praktiken und die Behinderung des Wettbewerbs im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Laut Reuters fordert xAI Schadensersatz in Milliardenhöhe. Diese Auseinandersetzungen zeigen, wie sehr sich der KI-Markt in Richtung regulatorischer und kartellrechtlicher Prüfungen bewegt – ein Umfeld, das auch Perplexitys Geschäftsmodell beeinflussen könnte.

Das neue Modell: Comet Plus

Als Reaktion auf die anhaltende Kritik und möglicherweise auch, um Vertrauen zu schaffen, führt Perplexity ein Umsatzbeteiligungsprogramm ein. Laut Bloomberg stellt das Unternehmen dafür 42,5 Millionen US-Dollar bereit. Das neue Modell trägt den Namen Comet Plus und basiert auf einem Abonnementprinzip. Nutzer:innen können zwischen bestehenden Zugängen wie „Pro“ oder „Max“ sowie einem neuen Paket für fünf US-Dollar monatlich wählen. Von den Einnahmen behält Perplexity 20 Prozent, die restlichen 80 Prozent fließen in einen gemeinsamen Pool für Publisher. Die Ausschüttung erfolgt auf Grundlage von drei Nutzungsszenarien:

  1. Direkte Besuche von Publisher Websites über den Comet Browser
  2. Erwähnungen in Suchergebnissen
  3. Nutzung der Inhalte durch KI-Agents

Jessica Chan, Head of Publisher Partnerships bei Perplexity, bestätigte gegenüber Digiday, das Modell sei aus intensivem Austausch mit Verlagen entstanden. Ziel sei es, die Beziehung zwischen KI-Diensten und Publishern neu zu definieren und mehr Transparenz zu schaffen.

Before Comet Plus, publishers rarely saw any revenue from this type of indirect engagement. This new evolution is to really fix that,

so Chan. Am bestehenden Werbeumsatzprogramm von Perplexity nehmen laut ihr unter anderem Blavity, Der Spiegel, Fortune, Gannett, The Independent und Time teil. Für Comet Plus nannte das Unternehmen bisher keine konkreten Namen. Klar ist jedoch: Perplexity gehört zu den ersten KI-Diensten, die Verlage für die tatsächliche Nutzung ihrer Inhalte vergüten.


Perplexitys Browser ist endlich da, auch für Unternehmen
– so teuer ist der Zugriff

© Perplexity via Canva

Symbolpolitik oder echter Fortschritt?

Das Modell sendet ein Signal: Perplexity erkennt an, dass Inhalte einen Wert haben. Doch 42,5 Millionen US-Dollar sind für den globalen KI-Markt kaum mehr als ein symbolischer Betrag. Zudem hängt die Vergütung vom Erfolg des Comet Browsers ab – und dessen Reichweite ist bislang gering, betont Bloomberg im Bericht.

Die eigentliche Grundfrage bleibt bestehen: KI-Modelle greifen auf Inhalte zu, deren Urheber:innen kaum Kontrolle haben und bisher nur selten beteiligt werden. Juristische Klagen wie in Japan zeigen, dass freiwillige Modelle allein nicht reichen. Parallel dazu verschärfen sich die Spannungen in der Branche selbst: Während Publisher nach fairer Vergütung rufen, überziehen sich KI-Unternehmen inzwischen mit gegenseitigen Vorwürfen und milliardenschweren Klagen.





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