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Jetzt ist die Zeit für angewandte KI


Künstliche Intelligenz (KI) bleibt auch 2025 das beherrschende Technologiethema – doch nicht alle Bereiche sind gleichermaßen attraktiv für Gründer und Investoren. In den letzten Jahren erhielten Foundation Models viel Aufmerksamkeit – großskalige, vortrainierte KI-Modelle, die sich für eine Vielzahl von Aufgaben anpassen lassen. Eine prominente Unterkategorie sind große Sprachmodelle (Large Language Models, LLMs) – beide bilden die technologische Grundlage für generative KI, die Anwendung, die auf solchen Modellen basiert. Die Entwicklung erfordert Milliardeninvestitionen und spezialisierte Hardware. In diesem Bereich dominieren US-amerikanische und chinesische Tech-Champions wie OpenAI, Google, Anthropic oder Alibaba. Für europäische Startups ist es schwer, mit diesen kapitalintensiven Entwicklungen Schritt zu halten – der Rückstand ist erheblich.

Der eigentliche Nutzen von KI entsteht durch konkrete Anwendungen

Ganz anders sieht es jedoch im Bereich der angewandten KI aus – und genau hier entsteht derzeit das wirklich spannende Spielfeld für Innovation, Markterfolg und gesellschaftlichen Wandel. Denn während LLMs die Basis liefern, entsteht der eigentliche Nutzen von KI erst durch konkrete Anwendungen: in Unternehmen, im Gesundheitswesen, in der Industrie oder im öffentlichen Sektor. Diese Anwendungen benötigen keine Milliarden, sondern kluge Köpfe, tiefes Branchenverständnis und Zugang zu spezifischen Daten – Stärken, die in europäischen Unternehmen in Fülle vorliegen.

Der AI.FUND – einer der ersten komplett auf KI fokussierten Venture-Capital-Fonds Europas – investiert gezielt in diese oberste Schicht des KI-Technologie. Dort, wo Technologie in echten Produkten, Services und Arbeitsprozessen zum Einsatz kommt. Basierend auf dessen Analysen und Erfahrungen wurden vier besonders dynamische und vielversprechende Investmentfelder identifiziert, die 2025 besonders erfolgversprechend sind:

  1. Enterprise AI: der Effizienz-Booster für Unternehmen 

KI ist dabei, die DNA von Unternehmen neu zu schreiben. In den letzten zwei Jahren hat sich der Einsatz von KI in zentralen Funktionsbereichen – von Vertrieb über Finanzwesen bis zur IT-Sicherheit – explosionsartig verbreitet. Wir sprechen hier nicht nur über Pilotprojekte, sondern über strukturelle Veränderungen mit konkretem Mehrwert.

Besonders hohe KI-Einführungsraten gibt es bei:

  • Vertrieb und Marketing: Automatisierte Lead-Generierung, personalisierte Kampagnen und Chatbots sorgen für Effizienz und Kundenbindung.
  • Finanzen: KI erkennt Betrugsversuche in Echtzeit, optimiert das Portfoliomanagement und hilft CFOs bei präziseren Forecasts.
  • IT & Security: KI-gestützte Systeme erkennen Bedrohungen schneller als jedes menschliche Team und ermöglichen proaktive Sicherheitsstrategien.

Warum das spannend ist: Enterprise AI bietet ein enormes Skalierungspotenzial. Startups, die unternehmensweite Prozesse mit KI intelligenter machen, treffen auf eine enorme Nachfrage und lassen sich relativ schnell in bestehende Systemlandschaften integrieren. Hier entstehen die B2B-Champions von morgen.

  1. Vertical AI: Spezialisierte Intelligenz für ganze Branchen

Während LLMs und Foundation Models allgemeine Fähigkeiten liefern, liegt der eigentliche Marktvorteil häufig in spezialisierten, branchenspezifischen Lösungen, die auf sehr spezifischen Daten basieren – der sogenannten “Vertical AI”. Diese domänenspezifische KI versteht nicht nur Sprache, sondern auch medizinische Diagnosen, Finanzregeln oder Logistikketten im Handel.

Erfolgreiche Anwendungsfelder:

  • Gesundheitswesen: KI-basierte Bilddiagnostik, Patienten-Triage und personalisierte Therapieplanung revolutionieren die Medizin.
  • FinTech: Intelligente Tools analysieren Millionen Transaktionen auf Muster, automatisieren Rechnungsprüfungen und erhöhen Compliance.
  • Retail & eCommerce: Dynamische Preisgestaltung, Supply-Chain-Optimierung und hyperpersonalisierte Empfehlungen steigern Umsatz und Kundenzufriedenheit.

Warum das spannend ist: Vertical AI ist datengetrieben, schwer imitierbar und nah am Kundenproblem. Wer früh in Vertical AI Startups investiert, sichert sich den Zugang zu Segmenten mit hoher Kundenbindung und klaren Monetarisierungspfaden.

  1. Industrielle KI – Europas Stärke in der digital gestützten Produktion

Europa hat jahrzehntelange Erfahrung in komplexen industriellen Prozessen – von Automobilbau über Maschinenbau bis zur Logistik. Jetzt kommt die KI als Turbo hinzu. Industrielle KI optimiert Produktionslinien, verhindert Ausfälle durch Predictive Maintenance und erhöht durch smarte Robotik die Fertigungsqualität.

KI-basierte Lösungen finden sich unter anderem in:

  • Fertigung: Echtzeit-Überwachung von Qualitätsparametern, automatische Fehlerklassifikation, adaptive Steuerung von Maschinen.
  • Mobilität & Logistik: Autonome Lagerlogistik, intelligente Routenplanung, dynamisches Flottenmanagement.
  • Energie & Infrastruktur: KI-basierte Vorhersagemodelle helfen beim Balancing volatiler Energiequellen, reduzieren Wartungskosten und erhöhen Systemstabilität.

Warum das spannend ist: Während USA und China in der Infrastrukturführerschaft (Chips, Cloud) vorangehen, kann Europa seine industrielle Kompetenz und Datentiefe ausspielen. Hier entstehen spezialisierte, tief integrierte Lösungen im industriellen Umfeld.

  1. KI-Tools und -Plattformen – der Werkzeugkasten für alles

Jede Anwendung braucht ein Fundament: Tools, Agenten und Plattformen, die KI-Prozesse effizient, skalierbar und sicher machen. Dieser Bereich ist weniger sichtbar, aber strategisch enorm relevant. Ohne stabile Plattformen keine vertrauenswürdige KI.

Hierzu zählen:

  • KI-Agenten & autonome Systeme: Intelligente Assistenten, die komplexe Geschäftsprozesse steuern oder menschliche Entscheidungen vorbereiten.
  • KI-Plattformen: Tools, mit denen Unternehmen eigene KI-Lösungen entwickeln, überwachen und in bestehende Prozesse integrieren können.
  • Spezielle generative KI: spezifische Systeme zur automatischen Content-Erstellung – von Text über Code bis zu Design – die Arbeitsprozesse in bestimmten Bereichen grundlegend verändern.

Warum das spannend ist: Weil es sich um die “Schaufeln im Goldrausch” handelt. Wer die Basisinfrastruktur der KI-Wirtschaft baut, profitiert von deren exponentieller Ausbreitung – unabhängig von der Branche. KI-Tools sind zudem oft horizontal einsetzbar und international skalierbar.

Fazit: Jetzt ist die Zeit für angewandte KI

Der KI-Hype hat sich längst in wirtschaftliche Realität verwandelt. KI ist keine ferne Zukunft mehr – sie wird heute eingeführt, skaliert und monetarisiert. Doch während das Grundrauschen rund um generative KI allgegenwärtig ist, liegen die wirklich spannenden Chancen in der Anwendung. Angewandte KI schafft Wert, Differenzierung und Wachstum – genau dort, wo Technologie auf echte Probleme trifft. Europa hat dabei die historische Chance, mit seinem Branchenwissen, seiner diversifizierten Wirtschaft und dem wachsenden KI-Ökosystem in der angewandten KI weltweit führend zu werden. 

Über den Autor
John Lange ist einer der erfahrensten Experten für Corporate Venture Capital (CVC) in Deutschland. Er ist Gründungspartner des Risikokapitalfonds AI.FUND, der das Ziel hat die Potenziale von Künstlicher Intelligenz (KI) für unternehmerische Investoren zu erschließen. Zudem ist er Mitgründer des Startup-Accelerators AI.STARTUP.HUB und arbeitet eng mit dem europaweit führenden KI-Netzwerks AI.GROUP zusammen. Davor verantwortete Lange über 13 Jahre lang die Startup-Investment-Aktivitäten von Axel Springer, die Treiber für die als Best Practise geltende digitale Transformation des Unternehmens waren. Anschließend beriet er mit der Peer2Peer-Beratung Axel Springer hy andere Unternehmen in CVC- Strategien und gründete den CVC Circle Hamburg. Bereits vor 25 Jahren brachte Lange mit dem Softwareunternehmen Intershop eines der ersten global agierenden deutschen Scale-ups an die Börse.

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Foto (oben): KI



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Krebs-Diagnose in Minuten statt Wochen – kein quälendes Warten bald nötig?


Krebs-Diagnose in Minuten statt Wochen – kein quälendes Warten bald nötig?

Gründer Maximilian Brinkmann im Labor in Münster.
Refined Laser Systems

Wochen des Nichtwissens, zermürbende Sorgen – wenn der Verdacht einer Krebserkrankung im Raum steht, bricht eine harte Zeit für die Betroffenen an. Bis zur Diagnose kann es dauern. Ein Zustand, der nicht hinnehmbar ist, finden Forscher aus Münster. Denn so verzögern sich Therapien, Betten bleiben blockiert, Familien hängen in der Luft.

Das Deeptech-Startup Refined Laser Systems aus Münster will mit ihrem System die Zeit des Bangens und des Wartens bis zur Diagnose verkürzen – schon im Studium starteten die Gründer ihre Forschung dafür. Gründerszene hat mit Co-Founder Maximilian Brinkmann sowie Steffen Ullmann, Consultant für Medizintechnik, gesprochen.

Das Team treibt dabei ihre persönlichen Erfahrungen, aber auch die gesellschaftliche Bedeutung ihrer Forschung an, um die Versorgung von Krebspatienten an, sagt Gründer Maximilian Brinkmann. „Wir haben eine Chance, das Krebsleiden zu mindern, dem Patienten Stress zu sparen. Das ist sehr, sehr bewegend und sehr erfüllend.“

Biopsie, Versand, Labor – ein bisher wochenlanger Prozess



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Co-Founder finden: So trefft ihr die richtige Wahl – wichtigste Tipps


Co-Founder finden: So trefft ihr die richtige Wahl – wichtigste Tipps

Fintech-Seriengründerin und Angel-Investorin Jessica Holzbach.
Westend61

Seit dem KI-Hype ist das sogenannte Solo Founder-Modell wieder en vogue. Mit KI kann man heute – angeblich – alles allein machen: Texte schreiben, Produktideen testen, Designs bauen, sogar coden. Und ja, die Produktivität ist dadurch massiv gestiegen. Man kann mit weniger Menschen deutlich mehr schaffen.

Aber heißt das auch, dass man besser allein gründet? Ich glaube nicht.

Ein starkes Gründerteam schlägt jeden Solo Founder

Ich erinnere mich an eine Diskussion bei Bits and Pretzels. Ich saß mit großartigen Gründern und Gründerinnen wie Alex Emshev, Duco van Lanschot und Arthur Waller zusammen. Auf die Frage, ob sie heute allein gründen würden, kam eine erstaunlich klare Antwort:

Nein. Ein starkes Gründerteam schlägt jeden Solo Founder.

Warum? Weil es bei der Wahl des Gründerteams um viel mehr geht als um Arbeitsteilung.
Ein gutes Team bedeutet: mehrere stark motivierte Menschen, die dasselbe Ziel verfolgen, bereit sind, alles zu geben, und sich gegenseitig fordern, wenn es schwierig wird. Diese Energie kann man allein kaum ersetzen.

Trotzdem wissen wir alle: Der richtige Co-Founder fällt nicht vom Himmel.

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Bei 0TO9 (sprich: „Zero to Nine“, ein Fintech-Company-Builder, den der schwedische Seriengründer Oliver Hildebrandt mit Henrik Landgren, Ex-Partner bei EQT gegründet, und der in den kommenden zwei Jahrzehnten europaweit 1.000 skalierbare Finanzunternehmen beim Start helfen will. Holzbach ist Deutschland-Chefin der Firma; Anm. der Red.) kommen neben Early Stage Firmen, die ins Ökosystem eintreten wollen, auch immer wieder Einzelgründer und -gründerinnen mit spannenden Ideen zu uns. Menschen, die gründen möchten, aber noch auf der Suche nach dem passenden Partner oder der passenden Partnerin sind.

Unsere Aufgabe ist dann, nicht nur Infrastruktur und Kapital bereitzustellen, sondern auch: Menschen miteinander zu matchen, die zusammen mehr erreichen können als allein.

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Mir ist dabei immer bewusst: Die richtige Partnerin oder der richtige Partner kann dein Unternehmen tragen. Der falsche kann es zerstören.

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Anthropic eröffnet Büro in München: So viel Geld kann man dort verdienen


Anthropic eröffnet Büro in München: So viel Geld kann man dort verdienen

Das KI-Startup Anthropic, bekannt für seinen Chatbot Claude, stellt ein – und verspricht extrem gute Gehälter.
picture alliance / Sipa USA | Jonathan Raa/ ZUMAPRESS.com | Andre M. Chang

„Anthropic ist eine ‘AI Safty-first‘-Company. Wir bauen sichere, verantwortungsvolle und ethische Modelle.“ Das sagte Guillaume Princen, Head of EMEA der US-Firma Anthropic, auf einem Panel im Rahmen der Viva Tech in Paris.

Was er damit vor allem ausdrückt: Anthropic sieht sich genau darin als ein Gegenmodell zum Branchen-Primus OpenAI. Was Sinn macht, wenn man bedenkt, dass die Firma hinter dem Chatbot Claude von ehemaligen OpenAI Mitarbeitern gegründet wurden, die Sam Altmans Firma wegen ethischer Concerns verlassen hatten.

Große europäische Hiring-Offensive

Was Princen damit auch sagt: Anthropic passt damit viel besser in die europäische AI-Landschaft, die ja auch geprägt ist von Maßnahmen und Debatten rund um das Thema Sicherheit und Ethik.

„Anthropic ist in erster Linie ein Unternehmen für KI-Sicherheit“, so Princen gegenüber dem britischen Startup-Magazin Sifted. „Die Art und Weise, wie Anthropic über die Entwicklung von KI denkt, hat etwas zutiefst Europäisches.“

Das alles passt sehr gut zu Anthropoic aktueller Hiring-Kampagne in Europa. Und womöglich betont der Europa-Chef auf der Bühne der Viva Tech das alles auch, um sich im Rennen um die besten europäischen Talente nach vorne abzusehen.

Denn längst stockt auch der Rivale OpenAi hier auf, hat gerade seinen Campus in München eröffnet und hat dort – zugegeben: einige wenige – Stellen ausgeschrieben.

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Bereits im April hat Anthropic angekündigt, in Europa massiv wachsen zu wollen. Im Rahmen der Expansion sollten mehr als 100 neuen Stellen entstehen. Jetzt berichtet das Handelsblatt: Das Unternehmen will sein erstes Büro in Deutschland eröffnen – in München.

Wir haben im Juni nachgefragt, was man für einen Job bei Anthropic können muss, wo die Stellen angesiedelt sind, welche Skills unverzichtbar, wie man sich bewerben kann – und natürlich: Was kann man bei Anthropic verdienen?

In welchen Bereichen gibt es Jobs und was kann man verdienen?



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