Künstliche Intelligenz
Mini-PC mit Ryzen 7 & Displayport 2.1 für 8K mit 60 Hz: Alliwava H90 Pro im Test
Einen Ryzen 7 der achten Generation, ordentlich Arbeitsspeicher und moderne Anschlüsse: Das bietet der Alliwava H90 Pro für einen Preis von 435 Euro.
Insbesondere Mini-PC-Hersteller aus Fernost sind für ihre teils eigenwilligen Markennamen bekannt. Auch Alliwava ist hier keine Ausnahme und bisher eher unbekannt. In der Vergangenheit hatten wir aber bereits zwei Geräte des Herstellers im Test, die allen voran durch ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugten. Bei beiden handelte es sich aber um Budget- bis Mittelklasse-Systeme. Mit dem Alliwava H90 Pro wirft der Hersteller nun einen stärkeren Mini-PC mit einem AMD Ryzen 7 8745HS, 32 GB Arbeitsspeicher (RAM) und einer 512 GB oder 1 TB großen SSD in den Ring. Ob dieser ebenfalls mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis glänzen kann, zeigt sich im Test.
Das Testgerät hat uns der Hersteller zur Verfügung gestellt.
Ausstattung: Welche Hardware bietet das Alliwava H90 Pro?
Der Alliwava H90 Pro verwendet als Prozessor einen AMD Ryzen 7 8745HS der achten Ryzen-Generation, basierend auf der Zen-4-Architektur (Codename Hawk Point). Dabei handelt es sich um einen Achtkerner mit 16 Threads, der einen Basistakt von 3,8 GHz und einen Boosttakt auf einzelnen Kernen von 4,9 GHz hat. Die TDP (Thermal Design Power) des Chips liegt bei 35 W und die maximale Betriebstemperatur bei 100 Grad. Gefertigt ist die im Juli 2024 vorgestellte CPU im 4-nm-Prozess bei TSMC. Im Unterschied zum 8845HS fehlt dem 8745HS eine NPU (Neural Processing Unit) als KI-Beschleuniger, wobei deren Anwendungsfelder bisweilen rar sind – der zusätzliche Chip ist insofern mehr eine Wette auf die Zukunft. Als integrierte Grafikeinheit setzt der Prozessor auf die allseits bekannte und leistungsfähige Radeon 780M, die bereits die vorherige Generation mitbrachte. Diese taktet mit 2600 MHz und bietet 12 CUs (Compute Units).
Beim DDR5-RAM kommen zwei jeweils 16 GB große SO-DIMM-Module von Kingbank mit 4800 MT/s zum Einsatz. Damit schöpft der Mini-PC die leistungsstärkere Maximalkonfiguration für SO-DIMM-DDR5-RAM mit 5600 MT/s nicht aus. Darunter könnte auch die iGPU leiden, die den RAM als Videospeicher mitnutzt. Als SSD dient eine NVMe mit der Aufschrift H12025051903 im Format M.2-2280, deren Hersteller jedoch nicht genauer deklariert wird. Auch im System selbst gibt es keine genaueren Angaben, hier wird nur „NVME 1 TB“ angeführt. Beim Speicherbenchmark Crystaldiskmark kann sie in jedem Fall nicht überzeugen, sie erreicht nur knapp 1099 MB/s beim Lesen und 1600 MB/s bei Schreiben. Das ist beides besser als bei einer SATA-SSD, allerdings erwarten wir uns im Preisfeld über 400 Euro doch höhere Geschwindigkeiten.
Freude bereitet uns, dass Alliwava Displayport 2.1 verwendet, womit Auflösungen von 8K bei 60 Hz oder 4K bei 120 Hz möglich sind. Auch HDMI 2.1 ist an Bord, genauso wie ein vorderseitiger USB-C-Port, der das Displayport-Protokoll unterstützt. Leider fehlt USB4 als neuer, hochwertiger Standard. Zudem würden wir uns bei neuen Mini-PCs wünschen, dass einer der USB-C-Ports auch zur Stromversorgung des Systems genutzt werden kann. Bei Laptops ist das seit vielen Jahren absoluter Standard, bei Mini-PCs hingegen eine Seltenheit. Nachdem bereits günstige Systeme unter 200 Euro diese Funktion in der Vergangenheit geboten hatten, kann es am Preis nicht zwingend liegen.
Abgesehen davon hält der Alliwava H90 Pro sonst noch vier USB-A-Ports nach USB 3.2 Gen2x2 sowie zwei 2,5G-Ethernet-Ports bereit. Drahtlos arbeitet das System mit Wi-Fi 6E und Bluetooth 5.2, wobei der WLAN-Chipsatz Mediatek MT7922 zum Einsatz kommt.
Performance: Wie schnell ist das Alliwava H90 Pro?
Bei der Performance wird es ernst: Hier muss der Alliwava H90 Pro zeigen, was in ihm steckt. Beim klassischen Büro-Benchmark PCmark 10 gibt es eine erste Überraschung: Der Mini-PC erreicht einen Score von durchschnittlich 6116 Punkten, mit Spitzen bei 6164 und 6029 Punkten. Das ist selbst für den etwas schwächeren Ryzen 7 8745HS deutlich zu mager.
Bei 3Dmark Time Spy gibt es kein gutes, aber auch kein katastrophales Ergebnis von 2511 Punkten bekommen. Die CPU erreicht dabei 9503 Punkte, die iGPU 2511 Punkte. Gerade verglichen mit anderen 8745HS-System, wie der Chuwi AuBox 8745HS oder dem Acemagic W1 sind das recht durchschnittliche Werte, auch wenn wir uns mehr von der CPU erhofft hätten. Hier aber scheint der 8745HS jedoch einfach grundsätzlich anderen Chips nachzustehen.
Fühlen wir der CPU einmal genauer auf den Zahn, mit Cinebench 2024, wo wir im Single-Core auf 96 Punkte kommen und im Multi-Core auf 753 Punkte. Das wiederum sind selbst für den 8745HS sehr schwache Ergebnisse. Im Cross-Plattform-Benchmark Geekbench 6 sind es dann 2308 Punkte (Single-Core) und 10960 Punkte (Multi-Core). Beim OpenCL-Grafiktest gibt es 19.917 Punkte.
Fassen wir einmal grundsätzlich zusammen, ist die Leistung für sich genommen absolut in Ordnung, es handelt sich nach wie vor um einen starken Rechner. Da wir die getesteten Mini-PCs jedoch nie nur für sich betrachten, sondern immer mit anderen Systemen mit vergleichbarem Preis oder vergleichbarer Ausstattung vergleichen, müssen wir hier ganz klar konstatieren: Die PCmark-Ergebnisse sind für einen 8745HS eine Katastrophe und gelinde gesagt meilenweit von Bestwerten entfernt. Üblicherweise kommt dieser auf 7100 Punkte oder besser im PCmark. Die Resultate bei Time Spy hingegen sind solide, bei Cinebench ist das System dann wieder im Hintertreffen. Interessant ist bei solchen Werten dann insbesondere die Kühlung, über die wir im Abschnitt „Lüfter“ zu sprechen kommen.
Alliwava H90 Pro – Bilderstrecke
Den Abschnitt Performance schließen wir dann noch mit ein paar Spieletests in Full-HD ab, unter anderem mit Counter Strike 2. In hohen Einstellungen ohne FSR-Upsampler (AMD Fidelity FX Super Resolution) erreichen wir dort bis zu 82 FPS auf Mirage. Der Städtebau-Simulator Cities Skylines 2 läuft in mittleren Einstellungen und einer 120.000 Einwohner großen Stadt mit 14 FPS, in sehr niedrigen Optionen dann immerhin mit 21 bis 25 FPS. Dennoch würden wir es eher als unspielbar betrachten. The Witcher 3: Wild Hunt flimmert in mittleren Einstellungen ohne FSR mit 40 FPS über den Bildschirm. Zu guter Letzt haben wir das Aufbauspiel Anno 1800 getestet, das ohne FSR in mittleren Optionen mit etwa 30 FPS läuft. Mit FSR (Modus: Leistung) sind es dann 40 FPS, in niedrigen Einstellungen mit FSR sogar 50 FPS.
Lüfter: Wie laut ist das Alliwava H90 Pro?
Kommen wir zur Kühlung. Die Lautstärke des Alliwava H90 Pro ist in jedem Fall kein Problem, das System bleibt im Idle bisweilen schweigsam. Leider hören wir bei stehendem Lüfter aus dem PC-Gehäuse ein leichtes elektrisches Sirren, das insbesondere bei geringer Umgebungslautstärke wahrnehmbar ist. Bei alltäglichem Anwendungsgebrauch, wie dem Nutzen des Browsers, arbeitet der Lüfter bei 25 dB(A). Unter voller Auslastung mittels Aida64-Stresstest sind es maximal 35 dB(A). Das sind absolut vertretbare Ergebnisse.
Leider fällt unter Last auf: Die CPU-Temperatur klettert auf weit über 94 Grad. Während die CPU zu Beginn noch mit knapp 4,0 GHz bei unkritischen 53,6 °C arbeitet, schnellt die Temperatur binnen 14 Sekunden auf 83,5 °C hoch, woraufhin das System den Takt bereits auf 2,6 GHz reduziert. Kurz darauf erreicht der Prozessor mit 95,4 °C einen kritischen Wert. Um einer Überhitzung entgegenzuwirken, drosselt das System die Leistung schrittweise immer weiter – zunächst auf 2,1 GHz und nach vier Minuten auf einen Tiefpunkt von nur noch 1,6 GHz. Dort verharrt die CPU für sieben Minuten. Dadurch sinkt die Temperatur auf 83 Grad herunter und der Chip kann ab Minute 11 wieder mit 2,5 GHz takten – was jedoch direkt zu einem Anstieg auf 88 Grad führt. Wir vermuten, dass dieses stark schwankende Taktverhalten die Hauptursache für die zuvor beobachtete, teils schwache Performance in den Benchmarks ist.
Der Stromverbrauch des Alliwava H90 Pro liegt je nach Last bei 16 bis 19 W (Idle), 27 W (Geringe Last, wie Browsen) und 76 W (Volllast).
Software: Mit welchen Betriebssystemen arbeitet das Alliwava H90 Pro?
Der Alliwava H90 Pro kommt mit Windows 11 Pro, allerdings mit dem älteren Feature-Update 23H2. So müssen wir direkt nach der Einrichtung das Update auf Version 24H2 installieren, welches die zum Testzeitpunkt aktuellste, verfügbare Version für dieses System ist. Das neue 25H2 schickt sich zwar an, steht hier aber bislang nicht zur Verfügung. Bevor wir das 24H2-Update installieren können, fordert uns Windows in den Update-Einstellungen dazu auf, die aktuelle Version von Windows neu zu installieren, um Systemdateien und Komponenten zu reparieren. Der darauffolgende Neustart nimmt über drei Stunden in Anspruch, währenddessen ist nur der „Wird neu gestartet“-Ladescreen zu sehen. Das 24H2-Update wird erst danach angestoßen. Unser üblicher vollständiger Virenscan mittels Windows Defender findet keine Auffälligkeiten.
Gehäuse: Wie ist die Verarbeitung des Alliwava H90 Pro?
Der Alliwava H90 Pro kommt in einem teils aus Aluminium, teils aus Kunststoff bestehenden, schlichten Gehäuse. Die grundsätzliche Formgebung erinnert an Premium-Mini-PCs, allen voran den Apple Mac Mini. Die Außenmaße betragen 130 × 128 × 52 mm, das Gewicht liegt bei 360 g. Die schwarze Kunststoffoberseite ist mit einer schicken Riffelung versehen, das Material fühlt sich aber etwas dünn an und knarzt. Die Unterseite besteht ebenfalls aus Kunststoff, ein runder Sockel mit einem Gummiring als Puffer fungiert als Auflagefläche. Dadurch gibt es mehr Abstand zwischen Mini-PC und Tisch für bessere Luftzufuhr von unten. Dort befinden sich auch die vier leicht erreichbaren Schrauben. Sind sie gelöst, fällt der Deckel mit einem kurzen Schütteln leicht ab. So sind alle Komponenten schnell erreichbar. Auch der Kunststoffboden fühlt sich eher weniger hochwertig an, knarzt und der Gummiring ist unsauber ausgeschnitten. Das ist Meckern auf hohem Niveau, auf dem wir uns allerdings bei einem Preis jenseits der 400 Euro auch langsam aber sicher befinden.
Preis: Was kostet der Alliwava H90 Pro?
Normalerweise kostet die Basisvariante des Alliwava H90 Pro mit 32/512 GB etwa 479 Euro. Mit dem Code MHNQTHB53695 sind es aber momentan nur noch 435 Euro im Herstellershop. Die Variante mit 1 TB großer SSD (unsere Testausstattung) liegt bei 509 Euro, kostet mit dem gleichen Rabatt-Code aber derzeit 465 Euro.
Fazit
Der Alliwava H90 Pro ist zweifellos ein interessanter Rechner. Insbesondere durch den vergleichsweise niedrigen Preis und den modernen Ryzen 7 ist das System attraktiv. Allerdings hat der Mini-PC ein paar Kühlprobleme, die vor allem bei PCmark, aber auch bei Cinebench zu mäßigen bis schlechten Ergebnissen führt – zumindest verglichen mit anderen 8745HS-Systemen oder Mini-PCs im selben Preisbereich. So beobachten wir im Stresstest teils über 95 Grad CPU-Temperatur, was in der Folge zu einem Abfall des CPU-Takts führt. Das wiederum dürfte ursächlich für die schlechtere Performance sein.
Auch bei der Verarbeitung gibt es einzelne Punkte für Verbesserungen. Zudem überzeugt die verwendete, nicht genauer spezifizierte SSD nicht – hier wäre ein besseres Marken-Modell wünschenswert. Positiv fallen die modernen Anschlüsse, allen voran Displayport 2.1 auf. Allerdings vermissen wir auch bei diesem Mini-PC einen USB-C-Port, der auch die Stromversorgung des Systems bereitstellen kann, wie es bei Laptops längst üblich ist. Alles in allem ein solides, spannendes System mit Potenzial für mehr. Abzüglich unserer Kritik vergeben wir vier Sterne.
Künstliche Intelligenz
„Splinter Cell: Deathwatch“ auf Netflix: Nostalgisches Blutbad
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Spielefans der frühen 2000er Jahre schauen in jedem engen Flur prüfend nach oben: Vielleicht lauert dort ein dreiäugiger Froschmann im Spagat. „Splinter Cell“ hat die Perspektive auf Videospiele verändert. Es ist ein heimlicher, halb vergessener Meilenstein der Spielegeschichte. Kein Spiel sah 2002 auf der ersten Xbox so gut aus, kein Titel erzählte derart finstere Spionagethriller, und kein Sprecher konnte so fies knurren wie Michael Ironside als Sam Fisher.
Geschlichen wird in vielen Spielen, aber keine Serie fing die Vorstellung eines tödlichen Schattenspiels so gut ein. Als athletischer Superspion mit Nachtsichtgerät und High-Tech-Gadgets durch Botschaften, Banken und Büros zu schleichen, fühlte sich gefährlich an. Drei Spiele lang war die Serie richtig gut, überzeugte mit kniffligen Missionen und beeindruckend realistischer Grafik. Damit waren Fishers beste Zeiten aber auch schon vorbei. Auf den Höhepunkt „Splinter Cell: Chaos Theory“ folgten technische Probleme, unfokussierte Action und schließlich ein anderer Sprecher, mit dem der Veteran Fisher plötzlich wieder jünger klang.
Michael Ironside ist zu alt für diesen Mist
Und nun erscheint über ein Jahrzehnt nach dem letzten Spiel mit „Splinter Cell: Deathwatch“ eine lange angekündigte Fortsetzung der Geschichte als Zeichentrickserie auf Netflix. Der inzwischen 75-jährige Ironside hat in einem Podcast selbst eingeschätzt, dass er für die Rolle „auf keinen Fall“ mehr geeignet sei. Und so spricht der 58 Jahre junge Liev Schreiber einen gealterten, bärtigen Fisher, der zu Beginn der Serie Holz hackt und Kühe hält.
Fisher ist noch im Training, meidet aber den Friseur.
(Bild: Netflix)
Anfangs sieht es noch so aus, als müsste er nur einen Staffelstab weitergeben, doch das ändert sich schnell. Die neue Protagonistin Zinnia McKenna (Kirby Howell-Baptiste) ist jung, kann ebenfalls gut schleichen, erlebt aber gleich zu Beginn der Serie eine Katastrophe, die Motivation für mindestens eine Staffel voll mörderischer Rache liefert. Das ist nicht subtil, aber durchaus typisch für „Splinter Cell“.
Und dann tritt auch noch Familie Shetland auf und mit ihr das private Militärunternehmen Displace International. Das ist ein fast schon anbiedernder Rückgriff auf gute, alte Zeiten. Denn was Sam und sein alter Kumpel Douglas Shetland 2005 in „Chaos Theory“ erlebten, wird in „Deathwatch“ zu einem Knackpunkt. Um den Plot dieses Achtteilers zu verstehen, muss man das alte Spiel aber nicht auspacken.
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Wer bei den alten „Splinter Cell“-Spielen immer so unsichtbar wie möglich unterwegs war, der erlebt allerdings ein anderes Genre. Sam und Zinnia fangen jede Mission leise an, doch in jeder der acht ca. 25-minütigen Folgen muss es auch mal richtig krachen. Öffnet sich plötzlich die falsche Tür, lädt Sam nicht den letzten Checkpunkt, sondern wechselt den Modus. Über weite Strecken ist der Stil eher James Bond als Stealth Action; die junge Frau und der alte Mann beseitigen zahllose Schergen.
Ostsee-Exotik
Der globetrottende Plot spielt über weite Strecken in Europa, auch wenn die optische Abwechslung etwas im Dunkelgrau der Spionage absäuft; in Gdansk liegt Schnee, in Hamburg hat die Autobahn kein Tempolimit. Dazu gibt es die eine oder andere Gebäudesilhouette zum Wiedererkennen.
Die Actionszenen nehmen es mit dem Realismus nicht so genau.
(Bild: Netflix)
Das kann man enttäuschend finden. Doch wer von der Geschichte zuviel erwartet, der ist hier so falsch wie in einem B-Movie. Schrecklich viel Sinn ergibt der doppelbödige Verschwörungsplot nie, und wenn ein geheimnisvolles Projekt „Xanadu“ heißt, ist womöglich ein Augenzwinkern der Autoren erkennbar. Die kryptischen Untertitel und Codenamen von „Splinter Cell“ haben spätestens seit dem zweiten Spiel „Pandora Tomorrow“ immer auch Spott auf sich gezogen. In dieser Spionagewelt gibt es immer noch einen Schnörkel, noch eine mögliche Überraschung, mit der Dinge noch einmal in einem neuen Licht erscheinen. Das war in den Spielen schon so und ist auch hier nicht anders.
Dazu passen auch Schusswechsel in klassischer Actionfilmlogik. Sam und Zinnia erleiden eher symbolische Fleischwunden, es sei denn ein gefährlicher Endboss greift zur Waffe. Auch der Plot hält sich nicht lange mit Sam als väterlichem Freund der verbissenen Zinnia auf. Ein bisschen Charakterentwicklung muss reichen, dann geht es weiter zum nächsten Einsatz, der höchstwahrscheinlich wieder eskaliert.
Optisch bleibt die Serie eher nüchtern. Einerseits passt der realistische Stil gut zu den „Splinter-Cell“-Spielen, andererseits geht damit ein Reiz von früher verloren. Ein technisches Schaustück waren die Spiele, dieser Zeichentrick dagegen geht im animierten Netflix-Programm unter. Die Regie ist effektiv, die Geschichte kommt immer schnell zur Sache, doch sie greift ständig auf dramaturgische und visuelle Klischees zurück. Das Ziel ist gute Unterhaltung, nicht irgendetwas Originelles oder Neues.
Zinnia ist ungefähr so zynisch und verbissen wie Sam.
(Bild: Netflix)
Nostalgisches Entertainment
Immerhin steht am Ende auch wirklich kurzweilige Unterhaltung. Nach mehr als einem enttäuschenden Spiel und diversen abgebrochenen Folgeprojekten ist das durchaus eine Überraschung. In dieselbe Kategorie gehört auch die Performance von Liev Schreiber: Er spricht seinen älteren Fisher so überzeugend, dass nur Ironside-Ultras enttäuscht sein dürften. Die deutsche Synchronisation wirkt ebenfalls sauber.
Schreiber funktioniert als Fisher, und „Deathwatch“ funktioniert als eine Fortsetzung von „Splinter Cell“. Klein und bescheiden fällt die Zeichentrickserie aus, mit einem linearen Plot und einer Lauflänge für ein bis zwei Fernsehabende. Doch immerhin ist „Splinter Cell: Deathwatch“ ein Lebenszeichen.
(dahe)
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Schwimmende vertikale Photovoltaikanlage mit 1,87 MW auf Kiessee eröffnet
Das Photovoltaikunternehmen SINN Power hat die nach eigenen Angaben weltweit erste schwimmende vertikale Photovoltaikanlage eingeweiht. Das geht aus einer Mitteilung des Unternehmens vom Samstag hervor. Die Anlage besteht aus senkrecht ausgerichteten Solarmodulen, die auf einem Kiessee des Kieswerks Jais im bayerischen Landkreis Starnberg schwimmen. Die Photovoltaikanlage soll eine Leistung von 1,87 MW haben und pro Jahr rund 2 GWh Strom produzieren.
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Bei der installierten Photovoltaikanlage handelt es sich um eine Skipp-Float-Anlage, die im Gegensatz zu herkömmlichen Systemen auf senkrecht montierten PV-Modulen basiert. Vier Meter breite Freiwasserkorridore trennen die Reihen, in denen die Solarmodule angeordnet sind. Dadurch soll die Lichtausbeute trotz der vertikalen Anordnung ausreichend hoch sein und die Anlage über den gesamten Tagesverlauf hinweg Strom liefern. Zusätzlich ermögliche der Abstand eine gute Luftzirkulation.
2600 schwimmende Photovoltaikmodule
Die 2600 Solarmodule sind in etwa 1,6 m Wassertiefe in dem Kiessee verankert. Ein Seilsystem verbindet die auf Schwimmkörpern montierten Module so miteinander, dass sie bei Wind nicht kollidieren können. Mechanische Belastungen werden dadurch außerdem minimiert, schreibt SINN Power. Zudem sei die Stabilität auch bei wechselnden Wasserständen gewährleistet. Ein schwimmendes Kabelsystem verbindet die Module mit einem zentralen Einspeisepunkt am Ufer.
Pro Jahr soll die Photovoltaikanlage mit einer Leistung von bis zu 1,87 MW etwa 2 GWh Energie liefern können. Hauptabnehmer ist die Kiesanlage selbst, die in den ersten Wochen des testweisen Betriebs den Netzstrombezug bereits um 60 Prozent senken konnte. Angestrebt ist, dass die Anlage den Netzstrombezug der Kiesanlage dauerhaft um insgesamt 70 Prozent senkt.
Die Skipp-Float-Anlage nimmt lediglich 4,65 Prozent der Wasserfläche ein, liegt damit unter der im Wasserhaushaltsgesetz (WHG) definierten maximalen Obergrenze von 15 Prozent für künstlich angelegte Seen wie etwa Kiesgruben und Baggerseen. Im Vergleich zu herkömmlichen schwimmenden PV-Anlagen soll die Leistungsdichte der Anlage mit ihren vertikalen Modulen zur Relation der Fläche höher ausfallen. Es kann also mehr Strom auf einer kleineren Fläche produziert werden.
SINN Power betont, dass die Photovoltaikanlage das Ökosystem nicht beeinträchtigt. Das Sonnenlicht könne weiterhin weitestgehend die Wasseroberfläche erreichen. Auch der Sauerstoffaustausch sei gegeben. Die Anlage würde sogar dazu beitragen, die natürliche Umwälzung der Wasserschichten zu fördern. Die Schwimmkörper der Leitungen würden außerdem von Wasservögeln als Brutplätze benutzt, in der Nähe der schwimmenden Rückstellgewichte würden sich Fischschwärme sammeln. Die Wasserqualität habe sich nach Installation der Anlage leicht verbessert. Das hätten Messbojen ergeben, die bereits vor der Installation der Anlage die Qualität gemessen haben.
Geplante Erweiterung um 1,7 GW
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Die Anlage ist bereits für eine Erweiterung um weitere rund 1,7 GW vorbereitet. Die genutzte Wasserfläche werde dann weniger als 10 Prozent der Gesamtfläche des Sees betragen – also weiterhin unter der 15-Prozent-Regel liegen.
Die Skip-Float-Anlage eigne sich für künstlich angelegte Seen mit einer Mindesttiefe von 1,6 m, die unter die 15-Prozent-Regelung des WHG fallen. Durch die vertikale Anordnung falle die Stromausbeute auf kleinerer Fläche höher aus als bei herkömmlichen Systemen, sodass sich der Bau einer solchen Photovoltaikanlage auch auf kleineren Gewässern lohnen soll.
(olb)
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Finanzdaten in Home Assistant: So tracken Sie Aktien, ETFs und Kryptos
Hier die Banking-App, da der Neo-Broker und dazu noch ein Krypto-Dienst: Wer mehrere Wertpapier- und Krypto-Portfolios in verschiedenen Apps verwaltet, kann leicht die Übersicht über seine Kapitalanlagen verlieren. Und schnell gelingt der Blick in die Konten auch selten: Zwischen dem Nutzer und seinen Finanzdaten stehen Pin-Eingaben und Klicks durch App-Menüs.
Eine kostenlose, individualisierbare Lösung dafür lässt sich mit der Smart-Home-Zentrale Home Assistant einrichten. In recht kurzer Zeit erstellen Nutzer darin ein Finanz-Dashboard mit den Kursen von Aktien, ETFs und Kryptowährungen. Das lässt sich etwa verwenden, um über die Entwicklung der eigenen Geldanlagen auf dem Laufenden zu bleiben oder um günstige Einstiegszeitpunkte für Aktienkäufe abzupassen.
- Home Assistant eignet sich nicht nur für smarte Endgeräte. Mit der Smart-Home-Zentrale kann man sogar das eigene Finanzportfolio im Blick behalten.
- Mit der HACS-Integration Yahoo Finance können Nutzer sich aktuelle Daten für Aktien, ETFs und Krypto-Währungen in ein Dashboard laden.
- Der Artikel zeigt, wie Nutzer die Integration nutzen können und nennt ein Beispiel für den Aufbau im Dashbaord. Die Einrichtung gelingt relativ unkompliziert und ist recht schnell erledigt.
Der Artikel erklärt Schritt für Schritt, wie Sie sich aktuelle Kursdaten von der Finanz-Website Yahoo Finance in Ihre Smart-Home-Zentrale holen. Unser übersichtliches Beispieldashboard zeigt alle Ihre persönlichen Finanzprodukte auf einem einzigen Bildschirm an. Als Datenquelle haben wir uns dazu für eine HACS-Integration entschieden, die Yahoo Finance mit Home Assistant verknüpft. So ist die Anbindung schnell erstellt.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Finanzdaten in Home Assistant: So tracken Sie Aktien, ETFs und Kryptos“.
Mit einem heise-Plus-Abo können Sie den ganzen Artikel lesen.
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