Künstliche Intelligenz
Aus für TechniSat im Vogtland – 70 Beschäftigte betroffen
Der Elektronikhersteller Technisat schließt sein Werk im Vogtland und verlagert die Produktion von dort nach Polen. Damit verlieren 70 Menschen bis Jahresende ihre Arbeit. Das Unternehmen mit Sitz in Rheinland-Pfalz begründete den Schritt in einer Mitteilung mit hohen Energie- und steigenden Personalkosten sowie „komplexen regulatorischen Anforderungen“. Diese Rahmenbedingungen machten es vor allem für mittelständische Unternehmen schwer, Produktionsstandorte in Deutschland wirtschaftlich zu halten. Über den Schritt hatte zuvor die Freie Presse berichtet.
Preisdruck bei Unterhaltungselektronik
Laut Geschäftsführer Stefan Kön gibt es einen hohen Preisdruck in der Unterhaltungselektronik. „Der Faktor ‚Made in Germany‘ ist leider oft kein ausreichender Kaufanreiz mehr, wenn damit höhere Preise verbunden sind.“ In Schöneck werden bislang Unterhaltungs- und Empfangselektronik sowie Leiterplatten produziert. Dazu gehören etwa Digitalradios. Während der Corona-Pandemie hatte TechniSat dort auch Schutzmasken gefertigt.
TechniSat mit Sitz in Daun in der Eifel betreibt seit Anfang der 1990er Jahre die Produktionsstätte in Schöneck. Während der Standort in Sachsen geschlossen wird, werde das Werk in Polen gezielt ausgebaut, hieß es. Der größte Produktionsstandort des Unternehmens befindet sich in Staßfurt bei Magdeburg. Für die Beschäftigten im Vogtland sollen sozialverträgliche Lösungen gefunden werden. Wie die genau aussehen, wurde nicht mitgeteilt.
(mho)
Künstliche Intelligenz
EU-Kommission: Temu mit „hohem Risiko für illegale Produkte“
Die EU-Kommission wirft dem chinesischen Onlinemarktplatz Temu vor, seinen Pflichten aus dem Digital Services Act (DSA) unzureichend nachzukommen. Das ist das vorläufige Ergebnis einer Untersuchung, die die Kommission im Oktober 2024 eingeleitet hatte. Das Unternehmen hat noch Gelegenheit, auf die Vorwürfe zu reagieren – überzeugt das nicht, kann es teuer werden.
Im Rahmen der mehrmonatigen Untersuchung haben die EU-Beamten unter anderem auf „Mystery Shopping“ gesetzt und inkognito eingekauft. Beim Marktplatzanbieter Temu bestehe für europäische Verbraucher ein „hohes Risiko“, auf illegale Produkte zu treffen, teilte die EU-Kommission am Montag mit. So hätten die Aufsichtsbehörden bei verdeckten Käufen unter anderem Babyspielzeug und Elektronik über den Marktplatz erhalten, die nicht den EU-Regeln entsprächen.
Anfangsverdacht bestätigt
Der Vorwurf, den die EU-Kommission dem Anbieter nun macht: „Temu ist weit davon entfernt, die Risiken für die Nutzer so zu adressieren, wie es der Digital Services Act erfordert“, sagt EU-Kommissionsvizepräsidentin Henna Virkkunen. Verbraucher würden online shoppen, weil sie darauf vertrauten, dass Produkte den EU-Binnenmarkt-Regeln entsprächen, so Virkkunen.
Die EU-Kommission sieht also den Anfangsverdacht bestätigt, dass Temu Risiken nicht ausreichend adressiere. Jeder Anbieter, der mehr als 45 Millionen monatliche Nutzer in der EU hat, muss nach dem Digitale-Dienste-Gesetz prüfen, welche spezifischen Risiken von ihm ausgehen. Derzeit gelten 24 Anbieter, von Marktplätzen über Suchmaschinen bis hin zu sozialen Netzwerken und Pornoplattformen als besonders groß im Sinne des Gesetzes. Seit Mai 2024 zählt auch Temu dazu.
Die Anbieter sind unter anderem dazu verpflichtet, solche Risiken zu beschreiben und darzulegen, wie sie diesen wirksam begegnen. Temu soll dabei nach Auffassung der EU-Kommission Risiken zum einen nicht adäquat eingeschätzt haben, zum anderen aber auch nicht angemessen auf Hinweise reagiert haben. Ein Firmensprecher kündigte an, dass Temu „weiterhin uneingeschränkt mit der Kommission zusammenarbeiten“ wolle.
Nur ein Teil der Vorwürfe
Mit den nun vorliegenden vorläufigen Ergebnissen ist zumindest dieser Teil des DSA-Verfahrens deutlich näher an eine Entscheidung gerückt. Andere wichtige Aspekte des Verfahrens, etwa ob Temu unzulässig Verbraucher mit sogenannten Dark Pattern beeinflusst, werden unabhängig davon weiter untersucht. Die Ergebnisse dazu folgen.
Sollten Temus Anwälte den vorläufigen Ergebnissen der EU-Kommission nichts entgegenzusetzen haben, könnte die gegen das hinter Temu stehende Unternehmen Whaleco Technology eine Strafe in Höhe von bis zu sechs Prozent des weltweiten Jahresumsatzes aussprechen. Bislang jedoch nutzte die EU-Kommission bei festgestellten DSA-Verstößen den möglichen Strafrahmen nur sehr zurückhaltend.
(vbr)
Künstliche Intelligenz
heise meets … Amazon-Technikchef: „Entwickle dich weiter oder stirb!“
Für die Jüngeren unter uns, die mit dem Internet aufgewachsen sind, ist Amazon nur ein Handelsriese, den es schon immer gab. Das war jedoch nicht immer so. Die Anfänge des Unternehmens waren deutlich bescheidener, wie Vogels im Podcast „heise meets…“ erzählt.
Bevor er zu Amazon kam, war er Akademiker und habe verschiedene Unternehmen in den USA beraten. Eines Tages hat Amazon ihn eingeladen, einen Vortrag zu halten.
Er dachte „Amazon? Das ist eine Buchhandlung. Wie schwer kann das schon sein, einen Webserver und eine Datenbank zu betreiben?“, erinnert sich Vogels an seinen ersten Kontakt mit dem Unternehmen.
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Doch bei seinem ersten Blick hinter die Kulissen sei er „völlig überwältigt“ gewesen. Diese Leute hatten Systeme in einer Größenordnung aufgebaut, an die er nie zuvor gedacht habe.
Ihm sei schnell klar geworden, dass die gesamte Architektur von Amazon „hausgemacht“ gewesen sei. „Es gab keine kommerzielle Technologie, die in der Größenordnung von Amazon funktionieren konnte. Definitiv nicht in jenen Tagen.“
„E-Commerce“ war ein Fremdwort
Eine der größten Herausforderungen seien Datenbanken gewesen. „Ende der 90er- und Anfang der 2000er-Jahre waren relationale Datenbanken das Standardwerkzeug zum Speichern von Daten. Und alles wurde in diese gezwungen“, erzählt Vogels.
„Im Grunde wurde die Zuverlässigkeit und der Umfang von Amazon durch den Umfang ihrer Datenbanken bestimmt. Und Datenbanken waren dieser Aufgabe nicht gewachsen, um ehrlich zu sein.“
Zudem habe es zu dieser Zeit den Begriff „E-Commerce“ noch gar nicht gegeben. „Es gab kein Buch, in dem stand, so implementiert man einen Online-Buchladen“, so Vogels.
Viele Dinge, die heute zum Standard in Webshops gehören, habe Amazon erst entwickeln müssen – von Empfehlungen über Kundenrezensionen bis hin zu Produktvergleichen.
Doch auch die Architektur im Hintergrund musste demnach völlig neu gedacht werden, um mit den Anforderungen Schritt halten zu können. Die Zuverlässigkeit der gesamten Website sei von der Zuverlässigkeit der Datenbanken bestimmt worden.
„Die Jungs, die für diese Datenbanken verantwortlich waren, die DBAs, wurden extrem konservativ, weil sie zur Verantwortung gezogen wurden, wenn etwas schiefging, und nicht die Front-End-Entwickler“, erklärt Vogels.
„Serviceorientierung“ gab es nicht
Um dieses Problem zu lösen, hätten einige Amazon-Ingenieure bereits 1998 ein Manifest über verteiltes Rechnen geschrieben, in dem sie eine serviceorientierte Architektur vorschlugen. Doch dabei seien Fehler gemacht worden, räumt Vogels ein.
„Es gab kein Buch über Serviceorientierung. Das Wort gab es nicht“, erzählt er. „Wir hatten eine datengesteuerte Dekomposition mit drei großen Datensätzen: Kunden, Artikel als Katalog und Bestellungen.“
Der gesamte Code, der mit dem Kundendatensatz arbeitete, wurde in einem Dienst zusammengefasst. Schon bald habe er die gleichen Probleme wie der Monolith gehabt.
Letztlich habe man deshalb begonnen, die Dienste weiter in einzelne Funktionen aufzuteilen. Das war die Geburtsstunde der Microservices. Doch auch hier habe sich schnell gezeigt, dass die Produktivität der Entwickler nicht den Erwartungen entsprach, weil jeder seine eigene immer komplexere Rechenumgebung verwalten musste.
„Wir begannen mit dem Aufbau einer Shared-Services-Umgebung, die Datenbank, Computing und Storage umfasste. Die Ingenieure mussten sich also nicht mehr um die Verwaltung kümmern“, so Vogels. Daraus entstanden die Amazon Web Services (AWS), wie wir sie heute kennen.
„Evolve or die“ lautet sein Credo
Dass Amazon Web Services heute nicht nur die eigene IT-Infrastruktur ist, sondern auch für andere Unternehmen angeboten wird, sei letztlich eine logische Konsequenz gewesen.
In den frühen 2000er-Jahren war es populär, eine API bereitzustellen, um zu sehen, welche Art von Innovation passiert, erzählt Vogels. Viele Unternehmen hätten tolle Sachen auf Basis solcher Schnittstellen entwickelt, seien dann aber an den Kosten für die eigene IT-Infrastruktur gescheitert.
Das Fazit von Werner Vogels lautet deshalb: „Evolve or die“ – entwickle dich weiter oder stirb. Unternehmen müssten sich immer wieder neu erfinden und weiterentwickeln, um langfristig am Markt bestehen zu können. Das gelte auch für Amazon selbst.
Ein vollständiges Transkript der aktuellen Podcast-Episode von heise meets gibt es unter den Shownotes bei Podigee zu lesen.
(vbr)
Künstliche Intelligenz
Qi2.2.1: Ugreen packt drahtloses Laden mit 25 Watt in Powerbank
Der Zubehörhersteller Ugreen hat die nach eigenen Angaben „weltweit erste Qi2.2-zertifizierte Powerbank“ vorgestellt. Mit diesem Akkupack sollen sich Geräte kabellos mit einer Leistung von bis zu 25 Watt aufladen lassen – sofern sie es unterstützen.
Magnetische Powerbank mit „Qi2 25W“
Bislang unterstützte der kabellose Ladestandard Qi2 bis zu 15 Watt; mit dem jüngst vom Wireless Power Consortium (WPC) angekündigten Update auf Qi2.2.1 sind nun bis zu 25 Watt möglich. Damit erreicht Qi2.2.1, das auch als „Qi2 25W“ bezeichnet wird, die Geschwindigkeit des aktualisierten MagSafe-Ladegeräts, das Apple im September letzten Jahres zusammen mit dem iPhone 16 eingeführt hatte.
Ugreens Magflow Magnetic Power Bank besitzt eine Kapazität von 10.000 mAh und verfügt über ein integriertes, aber nicht einrollbares USB-C-Ladekabel, das bei Nichtgebrauch als Lanyard genutzt werden kann. Ferner sind ein zusätzlicher USB-C-Anschluss zum gleichzeitigen Laden mehrerer Geräte und ein kleines Display an Bord, das unter anderem die verbleibende Kapazität anzeigt.
Da das Wireless Power Consortium den Qi2.2-Standard noch nicht finalisiert hat, macht Ugreen noch keine genauen Angaben zum Marktstart. Auf der Produktseite ist lediglich von einem Start im Laufe des dritten Quartals 2025 die Rede. Auf Anfrage bei der deutschen Agentur des Unternehmens hieß es, man könnte gegen August mit weiteren Informationen rechnen – passend zur IFA. Auch Preise nennt der Hersteller bislang nicht.
Qi2 künftig auch für Tablets und Laptops
Während Ugreen hinsichtlich der Verfügbarkeit noch schmallippig ist, verrät der Hersteller immerhin ein paar weitere Details zum aktualisierten Ladestandard: So soll Qi2.2.1 ein stärkeres „magnetisches Array für eine genauere magnetische Ausrichtung“ besitzen, die Überhitzung verhindern und die Ladeeffizienz steigern. Ferner spricht der Hersteller von einer breiteren Kompatibilität und Ladestabilität mit Geräten, die das Magnetic Power Profile (MPP) unterstützen.
Der neue Qi2-Standard soll unter anderem stärkere Magnete für eine bessere Arretierung beim Laden besitzen.
(Bild: Ugreen)
Laut Ugreen ist der neue Standard zudem bereit „für zukünftige High-Power-Profile“, mit denen Tablets, Laptops und IoT kabellos mit Strom versorgt werden sollen. Zuletzt hieß es, dass Qi2.2 künftig bis zu 50 Watt Ladeleistung liefern soll.
Android-Smartphones mit vollem Qi2-Support noch Mangelware
Von offizieller Seite gibt es noch keine Details, welche Geräte Ugreens Qi2-25W-Powerbank unterstützen. Angesichts dessen, dass Apples iPhone-16-Serie schon kabelloses Laden mit 25 Watt bietet – wohlgemerkt nur über den im Herbst 2025 eingeführten Ladepuck – ist nicht auszuschließen, dass sie auch über Ugreens Lösung mit 25 Watt betankt werden können.
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Auf Android-Seite sind selbst Smartphones mit voller Qi2-Integration Mangelware – nur das HMD Skyline besitzt vollen Qi2-Support mitsamt einem Magnetring zur Arretierung der Powerbank oder anderen Zubehörs. Andere Geräte von Herstellern wie Samsung oder Oneplus sind nur Qi2-ready – die magnetische Komponente müssen Nutzer über eine Schutzhülle nachrüsten.
Laut des WPC hätten 14 Geräte, Empfänger und Sender kürzlich in einer limitierten Markteinführung die Qi2-25W-Zertifizierungsprüfung abgeschlossen. Eine vollständige Zertifizierungsprüfung stehe „für mehrere Hundert Geräte offen, die darauf warten, getestet zu werden“. Gerüchteweise soll Googles Pixel-10-Serie, die am 20. August vorgestellt wird, Qi2 unterstützen und mit einer eigenen Zubehörlinie auf den Markt kommen. Außerdem wird gemunkelt, dass Samsung über eine vollständige Qi2-Unterstützung nachdenkt.
(afl)
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