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BMW M5 Touring mit Plug-in-Hybrid im Fahrbericht: Der seltsame Spagat
In der Vergangenheit war der BMW M5 oftmals eher Sportwagen als Limousine, hin und wieder mit technisch ungewöhnlichen Ideen – man denke nur an den Zehnzylinder in der fünften Generation der Baureihe. Sie alle einte ihre überlegenen Fahrleistungen. Daran hält BMW fest, kombiniert das nun aber mit einem Plug-in-Hybridantrieb. Der senkt den Verbrauch im WLTP, was für die Zielgruppe mehrheitlich nicht im Fokus stehen dürfte. Bringt der aktuelle M5 Sport und Sparen unter einen Hut? Eine kleine Proberunde gibt Aufschluss.
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Hohes Gewicht, enorme Fahrleistungen
Haken wir zunächst das Offensichtliche ab. Der aufgeladene 4,4-Liter-Achtzylinder wirft 430 kW ins Rennen, der E-Motor weitere 145. Zusammen sind 535 kW und 1000 Nm am Start, die selbstverständlich auch mit den 2,55 Tonnen Leergewicht spielend fertig werden. BMW nennt 3,6 Sekunden im Standardsprint und 250 km/h Spitze. Gegen Aufpreis sind gar 305 km/h möglich. Selbst die Marke von 200 km/h fällt nach gerade einmal elf Sekunden. Das sind fraglos beeindruckende Werte, doch den Vorgänger lässt der Neue damit nicht hinter sich. Dennoch bleibt es dabei, dass sich auch nur die Hälfte des Potenzials nur höchst selten diesseits von Rennstrecken nutzen lässt – zumindest wenn der Fahrer einen Funken Verantwortung im Leib hat.

Mit knapp 5,1 m Länge überragt der M5 Touring alle seine Vorgänger deutlich. Gemessen daran ist das Raumangebot nicht üppig.
(Bild: press-inform)
Schub ohne Verzögerung
Gut gelungen ist den Ingenieuren die Integration des E-Motors. Der E-Punch steht jederzeit sofort bereit, überbrückt den Turbolader-Gedenkmoment und lässt den V8 gnadenlos nachziehen, ohne dass sich irgendwo eine Drehmomentlücke auftun würde. Das prägt den Fahreindruck nachhaltig: Schub ist praktisch in jeder Situation überreichlich verfügbar, was angesichts der Eckdaten keine Überraschung ist. Einzig der Sound flacht im Angesicht des Gebotenen etwas ab. Die mächtigen Rohre feuern akustisch nicht so, wie es ihre Optik vermuten ließe, wofür Unbeteiligte dankbar sein werden. Die M-Sound-Spielerei im Innenraum lässt den M5 nach Playstation und nicht nach Achtzylinder klingen. Das mag in die Zeit passen, wirkt aber in Anbetracht des großvolumigen Orchesters unter der Motorhaube etwas deplatziert.
Laden lohnt kaum
Ebenso klar muss sein, dass aus dem M5 auch mit Plug-in-Hybrid kein Knauser-Champion wird. Die Traktionsbatterie mit ihrem Energiegehalt von 18,6 kWh reicht schon im WLTP nur für 61 bis 67 km. Unsere Proberunde bei rund 10 Grad ergab, dass ruhige Fahrer durchaus auf 50 km E-Reichweite kommen können. Inklusive der Ladeverluste von rund 10 Prozent ergibt das einen realen Stromverbrauch, der rein ökonomisch betrachtet nur zwei Gründe für eine Aufladung liefert: Entweder ist der Strom, beispielsweise über eine PV-Anlage, sensationell günstig, oder jemand anders, der nicht so genau hinschaut, übernimmt die Rechnung. Natürlich gibt es abseits der ökonomischen Betrachtung durchaus noch Gründe, die Batterie aufzuladen. Wer es mal nicht eilig hat, erlebt eine leise Limousine, die Lust auf das elektrische Fahren macht.
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Beruhigte Mittellage
Der M5 Touring ist zwar groß, doch fühlt er sich beim ersten Einlenken kleiner an, als es die Abmessungen erwarten lassen. Die Hinterachslenkung, die bis rund 70 km/h mit maximal 1,5 Grad gegenläufig, darüber mitlaufend lenkt, schiebt das Heck willig in die Linie, die Vorderachse bleibt lange neutral. Untersteuern stellt sich erst ein, wenn man es bewusst provoziert. Spannend ist bei all der Schärfe die beruhigte Mittellage der Lenkung. Es scheint, als haben die Ingenieure in Garching die Nuancen dort bewusst soft ausgelegt. Denn der Touring zieht wirklich unbeirrbar seine Bahn und entwickelt trotzdem bei engagierter Fahrt die feine M-typische Präzision.
Auch das adaptive Fahrwerk macht seine Sache bemerkenswert gut. Der M5-Hybrid tarnt sein Gewicht sehr geschickt. Wer spät und hart bremst, spürt die Trägheit, kann sie dank fein dosierbarer Bremse aber zuverlässig managen. Auf tadellosen Straßenbelägen verträgt der M5 das „Sport“-Setup der Dämpfer problemlos, im Alltag bleibt „Comfort“ die beste Wahl. Wer trotzdem mit den Modi spielen will, der kann Dämpfer, Lenkung, Bremsgefühl, Rekuperation, Antriebsstrategie verstellen – alles ist in gewohnter M-Manier konfigurierbar. Über Tasten am Lenkrad lassen sich zwei Lieblings-Setups speichern. Ein Segen, denn Touch-Menüs und Haptik-Slider für Klima und Co sind im Alltag doch eher fummelig.

Der aktuelle 5er ist ordentlich verarbeitet. Die Materialauswahl war in der Vergangenheit schon deutlich hochwertiger.
(Bild: press-inform)
Tipp für Landstraße und Pass ist die Einstellung „4WD Sport“. Damit wird der Traktionskontrolle etwas mehr Freiraum gewährt, ohne das Sicherungsnetz ganz zu verlieren. Vor allem aber wird die Kraftverteilung mehr in Richtung Hinterachse verschoben. Damit fließt der große M5 überraschend neutral. Doch es gibt auch Grenzen: 2WD im Nassen etwa? Einmal für die Datenaufzeichnung, dann reicht es aber auch. Der Respekt vor 1000 Nm wächst proportional mit der Intervall-Geschwindigkeit des Scheibenwischers.
Kritik im Innenraum
Das Cockpit übernimmt das M-Layout der 5er-Limousine: Curved- und M-Head-up-Display, dazu eine aufgeräumte Mittelkonsole. Selten war ein 5er so kühl eingerichtet. Dazu kommt: Die Verarbeitung war tadellos, die Materialauswahl ist im Detail aber weniger hochwertig als in der Vergangenheit. Darüber können auch die serienmäßigen Lederbezüge nicht hinwegtäuschen. Weitere Kritikpunkte: Die markante Ambientebeleuchtung spiegelt nachts in den Seitenscheiben, das kann den Blick in die Spiegel beeinträchtigen. Auch Kleinigkeiten wie der nur auf der Fahrerseite abblendende Außenspiegel wirken angesichts des heftigen Kaufpreises wie eine kleinliche Sparmaßnahme. Dazu darf wohl auch gezählt werden, dass sich die Heckscheibe ebenso nicht mehr öffnen lässt wie das optionale Glasdach.
Der Klimaanlage hätten Drehregler und Tasten ebenfalls gutgetan, die Bedienung über Touch- und Haptik-Slider bleibt zweitklassig. Die vielfach einstellbaren M-Sportsitze stützen hervorragend und sind auf langen Strecken bequem. Angesichts von knapp 5,1 m Gesamtlänge sind 500 Liter Kofferraum eher ein dürftiger Wert. Auch das aber hat eine gewisse Tradition im 5er-Touring: Ein riesiges Gepäckabteil bot bislang keine Generation.
Interne Konkurrenz
Traditionell sind das Dinge, die M5-Fahrer ebenso akzeptieren müssen wie eine Preisgestaltung, die es in sich hat. Trotz umfangreicher Serienausstattung sind 146.400 Euro eine deftige Ansage. Vollausgestattet sind es rund 170.000 Euro. Dafür liefert BMW ein beeindruckendes Paket, das allerdings mehr den Kopf als das Herz anspricht. Und der M5 hat intern harte Konkurrenz. Ein BMW i5 M60 Touring kostet auch ausstattungsbereinigt eine ganze Ecke weniger. Mit 442 kW kann er in knapp 4 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen – eine Spaßbremse ist er also keineswegs. Die Versteuerung der privaten Nutzung eines Dienstwagens liegt in beiden Fällen bei 0,5 Prozent, bei den Kosten für die Fahrenergie liegen Welten zwischen beiden. Wer sich für einen M5 entscheidet, weil er flott fahren will, darf in dieser Hinsicht nicht zimperlich sein. Der Spritverbrauch ohne vorherige Aufladung der Traktionsbatterie dürfte selten unter 12 Litern liegen. Wer das im M5 dauerhaft signifikant unterbietet, muss sich fragen, ob er das passende Auto fährt.

Der M5 Touring fährt reizvoll, auch die Einbindung des E-Motors ist gut gelungen. Preis und Unterhaltskosten beschränken die Zahl der Abnehmer auf eine sehr kleine Gruppe.
(Bild: press-inform)
BMW propagiert Technologieoffenheit und lässt den Interessenten die Wahl. Der M5 hat fraglos noch immer seinen Reiz, trotz seines hohen Gewichts und des ökonomisch fragwürdigen Plug-in-Hybrids. Die Zahl der Abnehmer ist noch kleiner als die der Interessenten, sodass sich die Stückzahl in recht übersichtlichen Grenzen halten dürfte. BMW bedient das trotzdem und darf sich sicher sein, dass eine kleine Zahl der Kundschaft dafür ziemlich dankbar sein wird.
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(mfz)
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c’t-Workshop: Struktur statt Tool-Chaos in Microsoft 365
Viele Unternehmen arbeiten mit Microsoft 365, schöpfen das Potenzial aber nur teilweise aus. Dateien liegen verstreut, Aufgaben laufen doppelt, wichtige Informationen verschwinden in privaten Chats. Das kostet Zeit und erzeugt Frust. Klare Strukturen und abgestimmte Abläufe schaffen Abhilfe.
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Im c’t-Workshop „Microsoft 365 im Griff: Teams & Tools produktiv im Team einsetzen“ entwickeln die Teilnehmer praxisnahe Konzepte für eine konsistente, teamorientierte Nutzung der Plattform. Der Fokus liegt weniger auf technischen Details als auf der Zusammenarbeit im Alltag.
Teamprozesse sinnvoll gestalten
Referentin Sigrid Hess – Trainerin, Fachautorin und Beraterin für digitale Zusammenarbeit – kombiniert kurze Inputs mit praktischen Übungen. Die Teilnehmer arbeiten gemeinsam in einem Teams-Team und erproben, wie sich tragfähige Strukturen aufbauen lassen.
Am Vormittag geht es darum, welche Werkzeuge sich für welche Aufgaben eignen, wie sich Rollen und Zuständigkeiten abbilden lassen und welche Standards die Organisation entlasten. Außerdem steht die Umsetzung im Mittelpunkt: Worauf kommt es an, um Kanäle sinnvoll zu definieren, Dateiablagen übersichtlich zu strukturieren und Berechtigungen zielführend zu regeln?
Apps sinnvoll einsetzen
Am Nachmittag lernen die Teilnehmer, typische Apps wie Planner, Loop, OneNote und Lists gezielt im Projektkontext einzusetzen. Ein Praxisbeispiel zeigt, wie strukturierte Zusammenarbeit konkret gelingt. Anschließend reflektieren die Teilnehmer, wie sich das Vorgehen auf das eigene Team übertragen lässt. Checklisten, Best Practices und typische Fehlerquellen erleichtern den Transfer in den Arbeitsalltag.
Der Workshop richtet sich an Teamleitungen, Projektverantwortliche und Multiplikatoren, die Microsoft 365 strategisch und methodisch im Team nutzen möchten. Technisches Spezialwissen ist nicht erforderlich. Ziel ist es, die Möglichkeiten von Microsoft 365 über Chats und Videokonferenzen hinaus kennenzulernen und geeignete Strukturen für die Zusammenarbeit zu entwickeln.
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Frühbucherrabatt sichern
Die Veranstaltung findet am 12. März 2026 online statt. Wer sich frühzeitig anmeldet, erhält zehn Prozent Frühbucherrabatt und zahlt 629,00 Euro. Weitere Informationen sowie Details zur Anmeldung finden Sie auf der Seite zum Workshop von heise academy.
(abr)
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Elon Musks Vegas Loop: Funktioniert gut, aber…
Eigentlich wäre es ziemlich einfach, den Flughafen von Las Vegas, Harry Reid International, besser an den Rest der Glücksspielstadt anzubinden. Man nehme die bestehende Las Vegas Monorail, die derzeit in der Tropicana Avenue neben dem Haupteingang des MGM Grand endet, und verlängere sie etwas die Straße herunter und dann weiter Richtung Süden, um zum Terminal 1 zu gelangen. Mit dem Auto sind die knapp 3,5 km (rechtwinklige Straßenroute, keine Direktverbindung) in sechs Minuten erledigt.
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Allein: Der zuständigen Stadt Paradise ist es bislang nicht gelungen, gegen eine Lobby aus Limousinenbetreibern, Taxiunternehmen, Uber- und Lyft-Fahrern (samt den Fahrtenvermittlern selbst) anzukommen, die in der Stadt eine Macht sind. Es scheint derzeit nur eine Person zu geben, die dieses Monopol – das je nach Tageszeit und Hotelentfernung irrwitzige Preise aufruft – brechen kann: Elon Musk, seines Zeichens Tesla- und SpaceX-Gründer, xAI-Großaktionär, sowie Besitzer einer Tunnelfirma mit dem lustigen Namen The Boring Company, die in Las Vegas ihr bislang einziges für die Öffentlichkeit bestimmtes Netz betreibt.
Pendeln im Convention Center
Die bisherige Geschichte von TBC, wie sich die Firma abgekürzt auch nennt, war eher enttäuschend: Das bald neun Jahre alte Unternehmen wollte in zahlreichen Städten der USA (und darüber hinaus, unter anderem in Dubai und Australien) Tunnel bauen, um dort autonome Teslas fahren zu lassen. Die meisten angekündigten Projekte schritten jedoch nicht voran oder wurden gleich ganz storniert: Aus Projekten in Washington, Chicago, Los Angeles, San Jose, San Antonio oder Fort Lauderdale wurde bislang nichts. Nur in Nashville scheint es (langsam) voranzugehen. Autonom fahren die Autos ebenfalls immer noch nicht standardmäßig, dazu später mehr.
Letztlich blieb zunächst nur noch Las Vegas als Markt übrig, doch auch dort ging es seit 2021 recht schleppend voran. Doch immerhin existiert der Vegas Loop mittlerweile und kann von Nutzern getestet werden. Allerdings dient er derzeit eigentlich nur dazu, den Messeverkehr abzuwickeln. „Der Vegas Loop im Las Vegas Convention Center bietet Kongress- und Messebesuchern eine schnelle und bequeme Transportmöglichkeit innerhalb des LVCC-Geländes und verbindet die neue West Hall mit dem bestehenden Gelände (North/Central/South Halls)“, schreibt der Auftraggeber, die staatliche Las Vegas Convention and Visitors Authority, kurz LVCVA.

Zentralstation am Las Vegas Convention Center: Also so schön LED hier.
(Bild: Ben Schwan / heise medien)
Der Vegas Loop liegt eigentlich gar nicht in Las Vegas, sondern in den Städten Winchester (wo das Las Vegas Convention Center angesiedelt ist) und Paradise (wo die meisten wichtigen Hotels am Strip sowie der Flughafen liegen). Zuletzt genehmigte die zuständige Verkehrsbehörde Nevada Transportation Authority (NTA) die Möglichkeit, dass die Teslas zusätzlich normal auf Straßen fahren können, solange sie (auch) die Tunnel benutzen sowie an einer entsprechenden Station enden beziehungsweise beginnen. Das eröffnet dem Projekt, das seit Jahren versucht, einen Tunnel zum Flughafen zu bauen, neue Möglichkeiten. So stehen seit einigen Wochen erstmals reguläre Fahrten zu den Harry-Reid-Terminals T1 und T3 auf dem Plan, quasi als Vorläuferverkehr, der, wie jedes andere Auto auch, dann allerdings gegebenenfalls im Stau steht.
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Preisbewusst für Las-Vegas-Verhältnisse
Die Art, wie das umgesetzt wird, ist allerdings etwas kompliziert. So gibt es zunächst Zeitbeschränkungen und man muss genau auf die Liste schauen, welche Stationen wann geöffnet sind. So sind Convention Center und Encore-Hotel-Station zu Messezeiten offen (also jetzt wieder zur CES), Riviera, Resorts World und Westgate regulär nur zwischen 10 und 21 Uhr. Wer zum Flughafen möchte, kann das nur in eine Richtung und nur von zwei Stationen: Den Hotelkomplexen Resorts World und Westgate – und nicht, was sicher noch viel beliebter wäre, vom Flughafen zum Hotel oder direkt zum LVCC. Immerhin ist die Fahrt mit 12 US-Dollar für Las-Vegas-Verhältnisse ein echtes Schnäppchen.

Übersichtskarte Las Vegas Loop: Bei Konferenzen teilweise gratis, sonst preislich okay.
(Bild: Ben Schwan / heise medien)
Die Nutzung des Vegas Loop schwankt zwischen futuristisch und ordinär. Als Fahrzeuge sind rund 100 Model-Y-Teslas im Einsatz, die ausreichend Platz für Gepäck bieten. Es ist stets ein Fahrer an Bord, der auch standardmäßig lenkt. Die Tunnel sind sehr einfach gestrickt: Vergleichsweise enge Röhren mit Asphaltbelag, die jeweils für eine Richtung gedacht sind. Nicht alle Stationen sind in Gebäuden und/oder unterirdisch: Die Station Encore beispielsweise liegt an einer Hotelzufahrt ganz normal draußen, bevor es in einen Tunnel geht. Nicht ganz einfach ist zudem oft, den Eingang zu finden: Liegt die Loop-Station in einem Hotelkomplex, geht man oft viele Hundert Meter und folgt einer unterschiedlich guten Beschilderung, wie dies in solchen Gebäuden in Las Vegas leider typisch ist. Fahrten innerhalb des LVCC-Komplexes sind lobenswerterweise kostenlos, wer von dort zu einem der angebundenen Hotels gelangen will, zahlt moderate 4,25 Dollar.
Bunter Loop mit entgegenkommenden Trucks
Die großen Loop-Stationen sind sehr bunt: Viel LED-Beleuchtung sorgt für einen interessanten Touch. Dennoch wird dem Nutzer schnell bewusst, dass es sich hier um ein vergleichsweise simples System an Straßentunneln handelt. Der Vorteil ist die elektrische Fahrt, die keine Abgase freisetzt, was die Belüftung erleichtert – Feinstaub durch Reifenabrieb gibt es aber. Hochgeschwindigkeit darf niemand erwarten – schon allein wegen der recht engen Tunnelradien. Üblicherweise wird mit 35 Meilen in der Stunde (knapp 55 km/h) gefahren. Da sind viele Züge flotter.

In einem Vegas-Loop-Fahrzeug: Nein, ein Lkw kommt uns hier nicht entgegen.
(Bild: Ben Schwan / heise medien)
Als wir den Vegas Loop zuletzt besuchten, gab es noch keine Versuche mit „Full Self Driving“ (FSD). Diese wurden im November gestartet. Vor dem Projekt zeigte sich, dass die Fahrzeugerkennung der Model-Y-Modelle in den Tunneln nur mittelgut funktionierte: Vielfach zeigte das Display während der Fahrt nicht vorhandenen Gegenverkehr an, darunter sogar Trucks (siehe Bild). Das will Tesla inzwischen behoben haben. Die seit Oktober durchgeführten FSD-Fahrten umfassten allerdings wie schon zuvor einen Fahrer, der nun als „Safety Driver“ tätig ist, was man auch von Teslas „Robotaxis“ kennt. Die autonomen Touren wurden nur zwischen der LVCC-Station Central Hall und der im Freien liegenden Station Encore durchgeführt. Wer im Rahmen der CES (ab dem 6. Januar) ausprobieren möchte, wie sich das anfühlt, erkennt die inkludierten Fahrzeuge am Aufdruck „Tesla Self-Driving Vehicle“. Der Safety Driver benennt die Tatsache, dass man autonom unterwegs ist, zudem gleich beim Einstieg – zumindest sollte er (oder sie) das. Wann Musks alter Traum von vollständig autonomen Tunnel-Teslas umgesetzt wird, steht indes weiterhin in den Sternen.
Arbeitssicherheit und Umweltauflagen
Derweil gräbt und bohrt TBC in Las Vegas munter weiter. Das ultimative Ziel von 104 Stationen über knapp 110 Kilometer gilt zwar als (äußerst) ambitioniert, doch mittlerweile ist immerhin die neue Station Westgate (Fans von „Pluribus“ werden aufmerken) erreicht. Als Nächstes sind weitere Stationen im Rahmen des sogenannten University Center Loop geplant, darunter eine beim Virgin-Hotels-Las-Vegas-Komplex, eine am Hughes Center (die auch die Sphere erschließen soll, wobei dies ein weiter Fußmarsch wird) und schließlich in der Nähe des Terminal 1 am Harry-Reid-Flughafen.
Der Chef der LVCVA, Steve Hill, gab sich gegenüber dem Las Vegas Review Journal optimistisch, Probleme mit Baugenehmigungen würden ausgeräumt. Der Vegas Loop sei ein „Difference-Maker“ für die Stadt. Von Problemen beim Bau der Röhren, bei denen es zum Bruch von Umweltauflagen und Arbeitsschutzmaßnahmen gekommen sein soll, war zuletzt wenig zu hören. Der Staat Nevada gibt sich geschäftsfreundlich, musste in Form der für Berufsschutz zuständigen Occupational Safety and Health Administration (OSHA) zuletzt sogar Berichte dementieren, nicht genau genug hingeschaut zu haben.

Parade der Teslas im Vegas Loop: In jedem Wagen fährt ein Fahrer – ob sich das auf Dauer lohnt?
(Bild: Ben Schwan / heise medien)
16 Kilometer Tunnel hat TBC für den Vegas Loop mittlerweile geschafft. Den Wunsch der Nevada Transport Authority, pro Jahr in den kommenden fünf Jahren mindestens 20 Prozent der noch fehlenden knapp 94 Kilometer zu bauen, will TBC nicht nachkommen – und begründet dies mit zeitlich nicht absehbaren Genehmigungsverfahren. Der Plan soll aber stehen – ohne konkretes Enddatum. Bei einer Sitzung der NTA im Oktober hieß es von der Unternehmensleitung, man hoffe gar, mehr als die geplanten 110 Kilometer zu bauen. Nun kommt zunächst die Genehmigung für den „Surface Traffic“, das Fahren auf regulären Straßen, so wenig aufregend das ist.
Wie viel Abschnitte die Teslas in Las Vegas noch auf den Straßen und nicht unter ihnen fahren werden, ist derzeit nicht abschätzbar. Es geht dem Unternehmen jedenfalls, so hieß es beim NTA-Treffen im Oktober, wohl nicht nur um die Anbindung des Flughafens. Während die Taxi-Branche (samt Kollegen aus der Limousinen-&-Co.-Branche) den Plan erwartungsgemäß für einen schweren Fehler hält, hat die LVCVA nichts dagegen. Dabei betreibt die staatliche Stelle die seit Jahren nicht weiter ausgebaute Las Vegas Monorail – und macht sich damit letztlich selbst Konkurrenz.
(bsc)
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Skoda Enyaq 85 im Test: Reife-Leistung
Manchmal fällt erst bei plötzlicher Ruhe auf, wie sehr einen Fahrer Begleitumstände stressen können. Nach ein paar Testwagen mit aufmüpfigen Assistenten hatte es der Enyaq im Prinzip gar nicht schwer. Er ist zu einem unauffälligen Begleiter gereift, der zwar durchaus noch ein paar Schwächen hat, sich gravierende aber verkneift. Mit dieser Distanz zu jeglicher Aufregung ist das E-SUV derzeit enorm erfolgreich. Für einen Test holten wir ihn uns mit großer Batterie und Hinterradantrieb in die Redaktion – eine Kombination, die gut überlegt sein sollte. Die Ursachen dafür legt Skoda selbst.
- seit 2021 auf dem Markt
- überarbeitet 2023 (technisch) und 2025 (optisch)
- Motoren mit 150, 210 und 250 kW
- Batterien mit 59, 77 und 79 kWh
- Preis ab 44.400 Euro
- größtes Plus: viel Platz, ausgereifte Software
- größte Schwäche: mit ein paar Extras ganz schön teuer
Reichlich Platz
Der Enyaq bietet nicht ganz die überbordende Raumfülle eines Skoda Kodiaq (Test). Nun könnte man philosophieren, ob es tatsächlich gerechtfertigt ist, ihn kleiner zu nennen oder – meines Erachtens treffender – schlicht „weniger riesig“. Denn schon der Enyaq bietet, gemessen an seinen Außenabmessungen, ein gewaltiges Platzangebot. Auch vier Erwachsene kommen hier bequem unter. Und das auf sehr bequemen Sitzen, die sich vielfach verstellen lassen. Schön wäre für Fahrer mit sehr langen Beinen eine Verlängerung der Sitzfläche. Die Massage ist eher ein Gimmick und deutlich einfacher gehalten als beispielsweise in einem VW ID.7 (Test).

Martin Franz / heise Medien
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Der Kofferraum fasst 585 Liter. Um das einmal ins Verhältnis zu setzen: Der neue BMW iX3 ist über 10 cm länger und kann nur 520 Liter vorweisen. Im Enyaq gibt es dafür ab Werk keine Ablage unter der vorderen Haube. Wer so etwas braucht, muss im Zubehör schauen. Bei einigen Anbietern kostet das keine 100 Euro und ist schnell montiert. Allzu groß ist der Gewinn an Raum allerdings nicht.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Skoda Enyaq 85 im Test: Reife-Leistung“.
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