Künstliche Intelligenz
Flüssigkühlung im Prozessor: Microsoft will Mikrofluidik salonfähig machen
Microsoft will Prozessoren mit Mikrokanälen in den Siliziumchips deutlich effizienter kühlen als bisher. In mehreren Testläufen hat die Firma die sogenannte Mikrofluidik für eigene Server ausprobiert: Zusammen mit einem ungenannten Fertigungspartner ätzt Microsoft Kanäle in die Oberseite der Chips. Durch sie fließt Kühlflüssigkeit, die ansonsten durch Kupferplatten (Coldplates) oberhalb eines Prozessors oder Beschleunigers läuft.
Kühlflüssigkeit direkt im Chip umgeht mehrere Wärmeübergänge: zwischen Chip und Kühlplatte sowie zwischen Kühlplatte und Wasser. In einem Beitrag geht Microsoft leider nur auf relative Verbesserungen ein: Die Wärmeabfuhr gegenüber bisheriger Wasserkühlung soll dreimal besser sein. „Der maximale Temperaturanstieg des Siliziums im Inneren einer GPU“ soll um 65 Prozent sinken.
Die aktuelle Mikrofluidik-Iteration soll von Pflanzenblättern inspiriert sein: Statt ein einheitliches Gatter in Chips zu ätzen, setzt Microsoft auf asymmetrische Kanäle. Die Anordnung soll Hotspots wie Rechenkerne nochmals besser kühlen. Die feinsten Kanäle sind etwa so breit wie ein Haar.

Mikrokranalstrukturen im Testchip.
(Bild: Microsoft / Dan DeLong)
Altes Konzept
Hersteller forschen derweil schon seit Jahrzehnten an Kühlkanälen in Chips. IBM etwa veröffentlichte 2006 erste Forschungsarbeiten dazu. Bisher haderte es jedoch an der Umsetzung: Kühlsysteme müssen grundlegend umgestaltet werden, vor allem müssen sie direkten Kontakt zum Chip haben, drumherum aber gründlich abgedichtet sein. Mikrokanäle dürfen nicht durch Unreinheiten verstopfen. Chipauftragsfertiger wie TSMC müssen zudem ihre Produktion anpassen.
Das Thema kommt jetzt wieder auf, weil insbesondere bei KI-Beschleunigern die Energiedichte rasant ansteigt. Nvidias Blackwell-GPUs etwa überschreiten bereits die 1000 Watt; in den nächsten Jahren dürften die 2000- und 3000-Watt-Marken fallen.

Ein Testboard mit einem angepassten Kühler für die Mikrokanäle.
(Bild: Microsoft / Dan DeLong)
Microsoft strebt Serienproduktion an
Bisher handelt es sich lediglich um Prototypen. Als Nächstes will Microsoft untersuchen, ob und wie sich die Mikrofluidik im großen Stil in die eigenen Chips integrieren lässt. Im Fokus stehen ARM-Prozessoren der Cobalt-Familie und KI-Beschleuniger der Maia-Familie, die TSMC für Microsoft herstellt. Im Idealfall könnten Partner ihre eigenen Chips ebenfalls umstellen, also etwa Nvidia. Bis es so weit ist, dürften allerdings mindestens noch Jahre vergehen.
Langfristig könnten Mikrokanäle die Kühlung in gestapelten Prozessoren erleichtern, schreibt auch Microsoft. Die Hitzeentwicklung ist eins der größten Probleme bei Stapelchips: Bei bisherigen Kühlsystemen muss die Abwärme der untersten Chips erst durch die oberen Lagen gehen, bevor sie abgeführt werden kann. Mikrokanäle im Chip könnten die parallele Kühlung mehrerer Chiplagen ermöglichen – sinnierte auch schon IBM im Jahr 2008. Die Umsetzung wäre allerdings noch komplizierter als bei normalen Prozessoren.
(mma)
Künstliche Intelligenz
Bahnstrecke Hamburg-Hannover: Städte fordern Neubau
In die Diskussion über die Zukunft der Bahnstrecke Hamburg-Hannover kommt neue Dynamik. Nachdem zuletzt im September die Deutsche Bahn erklärt hatte, dass sie einen Neubau favorisiert und keinen Plan B in der Tasche habe, wenden sich nun mehrere Städte entlang der Bahnstrecke an den Bundestag. Die Städte Hannover, Hamburg und Lüneburg fordern in dem Appell ebenfalls einen Neubau anstelle des vom Land Niedersachsen bevorzugten Ausbaus der Bestandsstrecke. Eine Entscheidung über die Zukunft der Strecke wird für Ende 2025/Anfang 2026 erwartet.
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Die Bahn hatte im September erklärt, dass sie sowohl eine Generalsanierung der östlich über Uelzen, Bad Bevensen und Lüneburg verlaufenden Bestandsstrecke für erforderlich hält, als auch einen Neubau. Dieser würde dann entlang der Autobahn 7 verlaufen, durch Bergen und an Soltau sowie Seevetal vorbei nach Hamburg führen, um in den 2030er-Jahren zusätzliche Kapazitäten zu schaffen.
Was die Bahn dazu sagt
Die Bahn argumentiert, dass sie 29 Varianten geprüft habe und dabei vier Varianten in die engere Auswahl kamen. Sie wurden anhand von 200 Kriterien genauer untersucht. Die vorgeschlagene Vorzugsvariante erfülle die Kriterien des Deutschlandtakts und sei geeignet, Platz für mehr Personen- und Güterzüge zu schaffen. Zudem würden etliche Verbindungen verbessert. Die ICE-Fahrt zwischen Hamburg und Hannover verkürze sich um 20 auf 59 Minuten. Das hätte positive Auswirkungen auf das gesamte Bundesgebiet. Für Soltau und Bergen gäbe es deutlich schnellere Nahverkehrsanbindungen.
Daran knüpft auch der Appell der Kommunen an: Die Neubaustrecke sei für Norddeutschland und die Verkehrswende unverzichtbar, sagen sie. Sie berufen sich auf Untersuchungen der DB-Tochter DB InfraGO, der zufolge zwei zusätzliche Gleise nötig wären, um künftige Verkehre abzuwickeln. Der Ausbau von „Alpha-E“ sieht hingegen nur ein Gleis vor. Die Bestandsstrecke sei zu 147 Prozent ausgelastet. Ein zusätzliches Gleis bringe aber nur 20 Prozent Kapazitätserhöhung und nicht 50. „Engpässe und damit Verspätungen würden bleiben“, heißt es im Schreiben, das auch von Hamburgs Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher (SPD) unterzeichnet wurde.
Affront gegen Niedersachsens Ministerpräsident
Als Nachteile eines Ausbaus nennt der gemeinsame Appell den Flächenbedarf, durch den viele Grundstücke mit Häusern beeinträchtigt würden. Auch angrenzende Naturschutzgebiete wären betroffen und die Bestandsstrecke wäre jahrelang beeinträchtigt. In Hamburg erhofft man sich von einem Neubau die Beseitigung des Engpasses am Hamburger Hauptbahnhof.
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Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies (SPD), aber auch Nachbarlandkreise der Unterzeichner, dürften angesichts des Appells schäumen: Mit sehr deutlichen Worten wenden sich Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch (Grüne), Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) und Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) gegen den vor zehn Jahren verabredeten Plan „Alpha-E“. Dieser war das Ergebnis eines Dialogforums, das Lies damals noch als Verkehrsminister ins Leben gerufen hatte, um die unvereinbar scheinenden Interessen der verschiedenen Anlieger in Einklang zu bringen.
„Schluss mit einem politisch verklärten Blick auf zehn Jahre alte Kompromisse“, wettert Lüneburgs Oberbürgermeisterin gegen den Plan. Damit gehen nicht nur gleich zwei große Städte in Niedersachsen in Opposition zum Land. Der grün-dominierte Appell dürfte sicherlich auch in der rot-grünen Landesregierung für Diskussionen sorgen.
(mki)
Künstliche Intelligenz
iX-Workshop Cyber Deception: Angreifer mit Honeypots gezielt in die Falle locken
Cyber Deception ist eine Sicherheitsstrategie, bei der Angreifer gezielt in die Irre geführt und von realen, schützenswerten Systemen abgelenkt werden. Zu diesem Zweck kommen täuschend echt wirkende, aber funktionslose Systeme, Daten oder Dienste wie Decoys, Honeytokens oder Honeypots zum Einsatz.
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In unserem zweitägigen Workshop Cyber Deception: Angreifer mit Honeypots gezielt in die Falle locken lernen Sie, wie Sie gezielt Täuschungsmanöver mit kostenlosen Open-Source-Tools durchführen.
Im Mittelpunkt stehen sogenannte Honeypots, spezielle digitale Fallen, die Angreifer anlocken und ihr Verhalten analysierbar machen. Sie lernen verschiedene Arten von Honeypots kennen, darunter Honeysystems, Honeyservices und Honeytoken, und erfahren, wie Sie diese sicher und glaubwürdig im lokalen Netzwerk, in der Cloud oder in Active-Directory-Umgebungen einrichten.
Sie lernen außerdem, wie Angreifer typischerweise vorgehen, wie man Täuschungen strategisch platziert und wie sich die erzeugten Alarme effizient und zentral auswerten lassen. Auch die Integration in bestehende IT-Strukturen und die Kombination verschiedener Deception-Werkzeuge werden thematisiert.
Der Workshop richtet sich an Administratoren und technisch versierte Sicherheitsverantwortliche, die mit eigenen Bordmitteln und Open-Source-Werkzeugen pragmatische Lösungen zur Angriffserkennung entwickeln möchten. Voraussetzung für die Teilnahme sind gute Kenntnisse auf der Windows- und Linux-Kommandozeile.
Referent des zweitägigen Workshops ist Frank Ully. Als erfahrener Pentester konzentriert er sich auf relevante Entwicklungen im Bereich der offensiven IT-Sicherheit.

(ilk)
Künstliche Intelligenz
Meta kündigt 600 Milliarden US-Dollar KI-Investitionen an
Der Meta-Konzern hat massive Investitionen in KI-Infrastruktur angekündigt: 600 Milliarden US-Dollar sollen bis 2028 fließen, vorrangig in den Bau neuer Rechenzentren. Meta-Chef Mark Zuckerberg will sich so auf „optimistischste Szenarien“ vorbereiten, indem er entsprechende Kapazitäten „aggressiv vorhält“.
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Die neuen Investitionen gab Meta am Freitag auf der eigenen Webseite bekannt. Das Geld soll dem Bau neuer KI-Rechenzentren, der Förderung von KI-Technologie und der Entstehung neuer Jobs dienen. Die Projekte sollen allesamt in den USA umgesetzt werden. All das diene dem Ziel, die nächste Generation von KI-Produkten mit „persönlicher Superintelligenz für jeden“ zu erschaffen. Eine genaue Definition dieser „Superintelligenz“ bleibt Meta allerdings schuldig. In einem offenen Brief von Mark Zuckerberg von Juli finden sich dazu nur diverse Werbeversprechen, etwa dass Superintelligenz Menschen dabei helfe „ihre Ziele zu erreichen, das zu schaffen, was sie sich für die Welt wünschen, jedes Abenteuer zu erleben“ und Ähnliches.
„Aggressiv Kapazitäten vorhalten“
Die Ankündigung von Freitag macht das offiziell, was Zuckerberg laut der Nachrichtenagentur Reuters bereits im September dem US-Präsidenten in Aussicht stellte. Bei einem Abendessen im Weißen Haus soll von mindestens 600 Milliarden Dollar die Rede gewesen sein, die Meta in den USA für KI investieren wolle.
Bei der Vorstellung der jüngsten Geschäftszahlen soll Zuckerberg laut Reuters auch erklärt haben, es sei „die richtige Strategie, aggressiv Kapazitäten vorzuhalten, damit wir auf die optimistischsten Szenarien vorbereitet sind“, und stellte „bedeutend größere“ Kapitalausgaben für KI in Aussicht. Wo genau das Geld herkommen soll, sagt Meta bisher allerdings nicht. Im dritten Quartal 2025 erzielte der Konzern einen Umsatz von rund 51 Milliarden Dollar, eine Steigerung um 26 Prozent zum Vorjahresquartal. Es spricht einiges dafür, dass Meta bei seinen großen Investitionsplänen auch auf externe Geldgeber setzt.
Im Oktober hatte sich der Konzern bereits mit dem Investmentunternehmen Blue Owl darauf geeinigt, ein 27 Milliarden Dollar teures Rechenzentrum in Louisiana zu bauen – das bisher größte dieser Art von Meta. Im selben Monat kündigte Meta auch eine 1,5-Milliarden-Dollar-Investition in ein Rechenzentrum in Texas an.
Kürzlich hatte Meta eine ganze Reihe von KI-Spezialisten eingestellt – so viele, dass einige davon einander offenbar im Weg standen – und kündigte 600 von ihnen wieder.
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(nen)
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