Apps & Mobile Entwicklung
Hunderttausende Autos müssen in die Werkstatt
Aktuell werden weltweit hunderttausende Autos zurückgerufen. Schuld daran ist ein mangelhaftes Bauelement am Sicherheitsgurt, durch das Mitfahrer bei Unfällen gefährdet werden können. So läuft der Austausch ab.
Der in den Niederlanden ansässige Automobilkonzern Stellantis vereint zahlreiche bekannte Marken unter einem Dach. Dazu gehören unter anderem Fiat, Alfa Romeo, Ferrari, Jeep, Citroën, Opel und Peugeot. Letzterer findet sich aktuell mit Negativschlagzeilen konfrontiert, denn hunderttausende Fahrzeuge des Autobauers müssen zurück in die Werkstätten. Betroffen ist dabei der Peugeot 308, ein Pkw-Modell der Kompaktklasse – erhältlich als Hybrid, Plug-in-Hybrid oder mit Dieselmotor.
Peugeot startet Rückrufaktion
Nach Informationen des Deutschen Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) werden derzeit weltweit rund 243.000 Peugeot 308 zurückgerufen – davon allein in Deutschland 27.116 Fahrzeuge. Die Aktion läuft bereits seit Mitte Juli und wird vom KBA unter der Referenznummer 15326R geführt.
Als Grund für die Rückrufaktion nennt das KBA eine fehlerhafte Sicherheitsgurtverankerung. So besteht die Gefahr, dass die obere Verankerung von Sicherheitsgurten in der zweiten Sitzreihe in Notfallsituationen respektive unter hohen Belastungen bricht. Mitfahrer drohen bei abrupter Geschwindigkeitsverringerung, nach vorn geschleudert zu werden und sich zu verletzen. Ein Austausch soll die Gefahr nun beseitigen.
Betroffene Autofahrer werden kontaktiert
Zurzeit nimmt Stellantis Kontakt zu den Haltern betroffener Peugeot 308-Modelle auf. Dazu zählen Modelle, die zwischen Oktober 2015 und Februar 2019 vom Fließband liefen. Die Halter müssen sich zu einer Werkstatt begeben, wo die Gurtverankerung kostenfrei verstärkt werden soll. Für die Montage müssen Autofahrer dabei etwa 45 Minuten einkalkulieren. Vorfälle oder Personenschäden im Kontext der fehlerhaften Sicherheitsgurtverankerung sind aktuell nicht bekannt. Wir haben diesbezüglich bei Stellantis nachgefragt und werden diesen Artikel aktualisieren, sobald weitere Informationen vorliegen.
Das Wichtigste im Überblick:
- Rückruf betrifft 243.000 Fahrzeuge des Modells Peugeot 308 (weltweit)
- Nur Modelle mit den Baujahren 2015 bis 2019 weisen Mängel auf
- Die Nachbesserung ist für die Halter kostenfrei und in 45 Minuten umgesetzt
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Insta360 Wave: KI-gestützte Aufnahmeeinheit mit 8 Mikrofonen
Mit dem Wave will Insta360 durch eine Kombination ausgeklügelter Technik und künstlicher Intelligenz die Qualität von Audio‑Aufnahmen verbessern, die Handhabung vereinfachen und ein Mikrofon für viele Szenarien schaffen. Auch in Sachen Gestaltung möchte der Hersteller punkten.
So kommen bei dem Wave acht einzelne Mikrofone zum Einsatz, die Informationen aus allen Richtungen aufnehmen sollen, ohne dass das Gerät selbst besonders ausgerichtet werden muss. Das Mikrofon ist dabei als komplette Einheit zwischen der eigentlichen Aufnahmeeinheit und der Software mit künstlicher Intelligenz zu sehen.
Filterung vieler Arten von Störungen
Der Zusammenschluss der Mikrofone soll Inhalte aus bis zu 15 Metern Entfernung erfassen können, die KI übernimmt dabei den Hauptteil der Arbeit, indem von dieser über 300 Arten von Rauschen und Störgeräuschen unterdrückt werden, angefangen bei normalen Hintergrundgeräuschen über Tastaturklicks bis hin zu Straßenlärm. Auch ein auftretender Raumhall soll laut Hersteller effektiv entfernt werden, gleichzeitig soll die automatische Verstärkungsregelung eine natürliche, ausgewogene Stimmwiedergabe ohne Spitzen gewährleisten. Eine KI‑unterstützte Dereverberation soll zusätzlich hohle oder entfernte Töne beseitigen und für einen klaren, realistischen Klang sorgen, gepaart mit einer Vollduplex‑Technologie für reibungslose Zwei‑Wege‑Gespräche ohne Aussetzer oder Verzögerungen.

Mit dem adaptiven Beamforming können Nutzer aus fünf verschiedenen Aufnahmemustern wählen:
- Omni: 360-Grad-Aufnahme für mehrere Gesprächsteilnehmer oder Gruppen
- Nierenförmig: Fokussierte Frontalaufnahme für Online-Meetings und Podcasts
- Supercardioid: Unterdrückt Umgebungsgeräusche noch weiter, vor allem für belebte Büros vorgesehen
- Figure-8: Für Aufnahmen mit zwei Personen, bei der die Vorder- und Rückseite erfasst wird
- Stereo: Breiter, natürlicher Klang für kreative Aufnahmen wie ASMR (Autonomous Sensory Meridian Response) oder Musik.
Mobil und autark nutzbar
Dabei kann das Wave auch als autonome, mobile Aufnahmeeinheit genutzt werden. Der integrierte Akku mit 9.800 mAh soll laut Hersteller für 12 Stunden Audio‑Aufnahmen genügen, der 32 GB große Speicher hingegen bis zu 1 000 Stunden an Aufzeichnungen speichern können. Die KI‑Voraufnahme soll zudem mehr Sicherheit bei den Aufnahmen bieten, indem sie die letzten fünf Minuten vor der eigentlichen Aufnahme ebenfalls aufzeichnet. Die Aufnahme erfolgt dabei mit einem Frequenzumfang von 20 Hz bis 20 kHz bei einer Abtastrate von 48 kHz.

Display inklusive
Über den kleinen, im Fuß eingelassenen 1,82 Zoll großen und erst nach dem Hochziehen des Mikrofongehäuses erkennbaren Touchscreen lassen sich alle benötigten Funktionen auswählen. Durch einfache Berührung oder Streichen lässt sich das Mikrofon ein‑, aus‑ oder stumm schalten, die Lautstärke anpassen oder die Aufnahme starten und wieder stoppen.

Weitere KI-Werkzeuge
Aufgezeichnete Gespräche können zudem nahtlos an das neu eingeführte Insta360 InSight gesendet werden. Über den leistungsstarken KI‑Agenten lassen sich nicht nur Gespräche in 99 Sprachen transkribieren, es erfolgt auch eine Zuordnung der verschiedenen Personen anhand ihres Stimmmusters. Ebenso kann der Agent Zusammenfassungen und To‑Do‑Listen erstellen. Auf Wunsch lassen sich auch über ChatGPT und Gemini Fragen stellen, die zu bestimmten Zeitstempeln zurückverfolgt werden können.
Mit weiteren Insta360-Produkten kombinierbar
Das Wave lässt sich auch mit anderen Produkten des Herstellers kombinieren. So kann die Insta360 Link 2 AI‑Webcam einfach oben auf das Mikrofon montiert werden, um eine komplette Video‑ und Audioeinrichtung mit synchronisierten Steuerelementen zu erhalten. Die Erkennung der Schallrichtung des Wave ermöglicht es der Kamera, den Fokus automatisch zwischen den Lautsprechern zu wechseln und so ein kabelloses Lautsprecher‑Tracking für intelligentere und reibungslosere Meetings mit mehreren Personen zu realisieren.

Ab heute erhältlich
Das 248 mm große, 64 mm breite und 490 g wiegende Insta360 Wave ist ab sofort über den Insta360 Store, Amazon und über ausgewählte Einzelhändler zu einem UVP ab 299,99 US‑Dollar erhältlich. Early Adopters erhalten in einem zeitlich begrenzten Angebot ein kostenloses Abonnement für den InSight Basic Plan, der ansonsten Kosten von 99,99 US‑Dollar pro Jahr oder 17,99 US‑Dollar pro Monat verursacht. Dieser umfasst 1.200 Minuten Transkription, erweiterte Vorlagen, Branchenglossare und einen KI‑Chat, der von ChatGPT und Gemini unterstützt wird.
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Dieses Marken-Gadget gibt’s jetzt besonders günstig
Update: Wieder im Angebot
Apple hat zahlreiche Innovationen hervorgebracht. Hierzu zählen auch die beliebten AirTags, die Ihr an Schlüssel anbringen oder in Eure Geldbörse legen könnt, um diese jederzeit zu finden. Sind Euch die smarten Tracker zu teuer, könnt Ihr auf Amazon eine Top-Alternative für weniger als 10 Euro ergattern.
Taschendiebe sind wirklich lästige Gesellen. Vor allem in Großstädten treiben sie ihr Unwesen. Mit einem smarten Tracker habt Ihr jedoch die Möglichkeit, die Langfinger aufzuspüren. Auch für Menschen, die ständig das Handy verlegen oder den Schlüssel auf dem Aautodach vergessen, sind die Gadgets Gold wert. Jetzt könnt Ihr Euch mit dem FineTrack von Ugreen für unter 10 Euro eine kostengünstige Alternative zu Apple schnappen.
Ugreen FineTrack: Die perfekte Apple-Alternative?
Das Gadget funktioniert genauso, wie ein Apple AirTag (Test). Ihr könnt es an Eurem Schlüsselbund befestigen oder im Geldbeutel sowie Koffer ablegen und schon seht Ihr, wo sich die Gegenstände befinden. Selbst am Halsband Eurer Fellnase findet der kleine Tracker einen Platz. Falls sich das Tier also mal wieder entscheiden sollte, die Gärten der Nachbarn umzupflügen, seid Ihr die ersten, die Bescheid wissen. Im Inneren des Trackers ist Platz für eine Knopfbatterie, die bis zu 24 Monate Lebensdauer verspricht, wodurch Ihr diese nicht ständig austauschen müsst.
Spannend ist auch die „Left-Behind Remind“-Funktion. Solltet Ihr Euch zu weit von Eurem Tracker befinden, erhaltet Ihr eine Nachricht auf Euer Smartphone. Habt Ihr das Gadget also in der Geldbörse und jemand macht sich daran zu schaffen, erfahrt Ihr das recht schnell. Auch ein Alarm kann ertönen, wenn Ihr dies möchtet. Während der AirTag hier auf 60 dB kommt, bietet das Ugreen-Modell 80 dB, was ungefähr dem Lärm eines vorbeifahrenden Autos entspricht. Allerdings müssen Android-Nutzer stark sein: Der Ugreen FineTrack ist nur mit Apple-Geräten kompatibel.
Smarter Tracker für weniger als 10 Euro: Lohnt sich das?
Der Hersteller hat eine interessante Alternative zum recht teuren AirTag etabliert. Es gibt kaum nennenswerte Unterschiede, wodurch sich das aktuelle Angebot richtig lohnen kann. Die unverbindliche Preisempfehlung des FineTrack liegt bei 14,99 Euro. Hier streicht der Versandriese 40 Prozent und verlangt jetzt noch 8,98 Euro*.
Möchtet Ihr Euch also absichern und sind Euch die AirTags einfach zu kostspielig, kommt Ihr am jetzt besonders günstig an eine geniale Alternative. Bedenkt allerdings, dass dieser Deal nur für sehr kurze Zeit gilt.
Was haltet Ihr von dem Angebot? Nutzt Ihr smarte Tracker oder habt Ihr Eure Schlüssel und Geldbörse immer griffbereit? Lasst es uns wissen!
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Corsair Vanguard Pro 96 im Test
96 % aller Regeltasten, analoge Technik, Display, Drehregler und Makrotasten bringt die Corsair Vanguard Pro 96 auf den Tisch und verspricht damit eine Mischung aus maximaler Kompaktbauweise und minimalem Verzicht. Die Idee einer Tastatur mit allem geht im Test im Prinzip auf.
Mit der Vanguard bricht Corsair erneut mit dem alten Namensschema: Vorbei ist die Ära der Kxx-Tastaturen, deren Nummer die Einordnung im Portfolio, aber keine Aussage zum Format lieferte. Bei der Vanguard Pro 96 steht „96“ für das 96-Prozent-Format. Bei der Makr 75 (Test) war das das erste Mal so. Der Neustart erfolgt bei der Vanguard als Komplettpaket mit neuer, zeitgemäßer Designsprache, die nur in einem Punkt Anleihen bei den Ahnen nimmt. Alle Details im Test.
- platzsparende Zusatztasten
- Schlanke Web-App
- stimmige Taster
- akzeptable Akustik
- Kein Mod Tap, FN-Taste fest
- Display mit begrenztem Nutzen
- schmale Handballenauflage
Die Corsair Vanguard Pro 96 im Überblick
Grundidee der neuen Tastatur ist das 96%-Format, das Corsair bislang noch nicht im Programm hatte. Es erlaubt den Bau einer kompakten Tastatur mit Nummernblock in TKL-Größe (ohne Nummernblock) bei nur geringfügigem Tastenverzicht von vier Prozent.
96 % Tasten kompakt verpackt
Abgesetzte, in den Tastenblock geschobene Pfeiltasten und ein vollständiger, nur um eine schmalere „0“ modifizierter Nummernblock sind Eckdaten dieser Bauform. Entfernen und Drucken setzt Corsair in die F-Reihe, die deshalb dicht zusammengeschoben ist, die Bildlauftasten lässt das Unternehmen weg.
Sechs neue Zusatztasten
Dafür werden sechs Zusatztasten links am Gehäuse bzw. im Gehäuse ergänzt. Sie aktivieren den Spiele-Modus, der unter anderem die Polling-Rate erhöht, LED-Effekte abschaltet und andere Einstellungen für die Taster lädt, die fünf „G-Tasten“ können hingegen mit Makros belegt werden. Im Gegensatz zu älteren K-Designs kann man diese Tasten jetzt nicht nicht mehr mit der ganz linken Reihe Standardtasten verwechseln.
Zusatzfunktionen und die Eingaben der fehlenden vier Prozent Tasten liegen auf der FN-Ebene, Beschriftungen auf der Vorderseite der Tastenkappen, was eine gleichmäßige Ausleuchtung gewährleistet.
Elgato-Anleihen, Display und Drehregler
Neben der FN-Taste ruft ein „Elgato Key“ das Virtual Stream Deck des Herstellers auf. Die Verzahnung ergibt für Corsair als Eigentümer von Elgato durchaus Sinn. Elgato-Stream-Deck-Befehle können zudem auf die G-Tasten gelegt werden.
Im gehobenen Segment gehören für Corsair ein Display, hier als 1,9″-IPS-Modell ausgeführt (320 × 170 Pixel), sowie ein Multifunktions-Drehregler über dem Nummernblock zum Pflichtprogramm. Der Regler kann je nach Modus die Lautstärke ändern, den Medienplayer bedienen, Scrollen, Makros aufnehmen, zwischen offenen Apps wechseln und Zoomen. Darüber hinaus ermöglicht er das Einstellen des Auslösepunkts aller analogen Taster ohne Software, indem er zusammen mit FN zwei Sekunden lang gedrückt wird.
iCUE spielt nur die 2. Geige
Zum Einstellen der Tastatur wird iCUE auch anderweitig deutlich in die zweite Reihe gestellt: Primär soll die Vanguard 96 über die neue Web-Hub-App im Browser konfiguriert werden.
Taster: Magnetisch gut
Vanguard Pro 96 mit Corsair Hyperdrive
Corsairs lineare Hyperdrive-Taster entsprechen dem Stand der Technik. Ihr Aufbau, insbesondere der Stempel mit zwei Führungsschienen an jeder Seite, lässt Gateron als Fertiger vermuten. Beim Eindrücken geben die Taster eine saubere, spurlose Rückmeldung, die aufgrund der gewählten Feder und des Widerstands zwischen 30 und 55 Gramm aber nicht ganz so einfach zu dosieren ist wie die schwergängigeren Lekker-Modelle von Wooting.
Corsairs Hyperdrive wirken agiler, aber auch etwas indifferent. Zugleich ist ein früher Widerstand schwieriger zu nutzen, weil der Taster versehentlich minimal eingedrückt werden kann, ohne dass dies im Bewusstsein ankommt. Schon 1,4 Millimeter fühlen sich überaus sensibel an.
Da die Taster eine freie Wahl des Signalpunkts erlauben, lässt sich hier jedoch ein individuell gangbarer Punkt bestimmen. Bei „normalem“ Weg zwischen 1,5 und 2,0 Millimetern verhalten sich die Taster dabei wie jeder andere „rote“ Switch auch. Wer das nicht mag, kann sie durch Gateron-Taster oder andere Magnetmodelle tauschen, eine Kalibrierung ist via Software möglich.
Ebenfalls softwareseitig bietet Corsair Rapid Trigger, FlashTap als Snap-Tap-Alternative für leichtes Ausweichen in Shootern sowie mehrere Signalpunkte pro Hub. Eine Mod-Tap-Funktion, die zwischen Antippen und längerem Druck einer Taste unterscheidet, fehlt Corsair weiterhin. Bei einer Quasi-Fullsize-Tastatur fällt das jedoch kaum ins Gewicht.
Vanguard 96 mit Corsair MLX
Neben dem Pro-Modell mit analogen Tastern steht die Vanguard 96 mit klassischen mechanischen Tastern im MX-Design zur Wahl. Sie bietet Corsair mit Modellen aus der MLX-Serie an, die sich ComputerBase anhand der Makr 75 (Test) bereits im Detail angeschaut hat.
Exzellente Ausleuchtung
Die Ausleuchtung der Tasten auf der Vanguard Pro 96 gelingt exzellent. Da die Buchstaben direkt über den Leuchtdioden der Tasten sitzen, sind keine Helligkeitsverläufe sichtbar. Auch die Seitentasten werden gut ausgeleuchtet. Im Alltag praktisch ist dabei, dass Corsair beim Druck auf die FN-Taste alle Tasten mit FN-Funktion weiß – oder in einer beliebigen anderen Farbe – leuchten lässt um die Orientierung zu vereinfachen. Dies gilt auch für zusätzlich vorgenommene FN-Belegungen.
Alltag & Akustik
Als Paket funktioniert die Vanguard ordentlich. Wunder zu erwarten ist jedoch vermessen: Die Tastatur stellt sich in der Breite auf und will vor allem viel bieten.
Akustik: Angemessen
Das führt zu einer Akustik, die Anschläge klar betont und sich mit „vier“ Schichten Geräuschdämpfung klar von der günstigeren, äußerlich ähnlichen K70 Pro TKL (Test) abhebt. Die Switch Plate allerdings zu klangverbessernden Maßnahmen zu zählen, erscheint ein wenig bemüht; hier wird mehr Aufwand suggeriert, als tatsächlich betrieben wurde.
An eine Makr 75 mit Metallgehäuse und umschlossenen Tasten kommt die Vanguard jedoch nicht heran, am Anschlag fehlt dem Feedback eine Spur Klarheit. Ganz so satt und tief ist der Klang zudem nicht. Hier haben Metallgehäuse hörbare Vorteile, auch bei der wahrgenommenen Lautstärke. Die Vanguard ist ruhig, kein Leisetreter. Das passt zu ihrer Preisklasse und der umfangreichen Ausstattung.

Alltag: Im Kern gut
96%-Tastaturen sind mittlerweile eine etablierte Größe und haben sich bewährt. Auf ein paar Besonderheiten muss man sich einlassen.
Die in den Buchstabenblock geschobenen Pfeiltasten zwingen die Hand bei Corsair zum Beispiel zu mehr Bewegung, dafür sind sie separiert und lassen sich blind besser finden. Auch mit der zusammengerückten F-Reihe sowie den dort angefügten Tasten muss man leben können, das heißt sie eher selten benötigen. Auseinandergerückte Blöcke erleichtern die Orientierung ungemein.
Ansonsten passen Layout und Komfort-Features. Die Schnellauswahl einzelner Effekte erfreut, die FN-Ebene passt. Zum Glück fehlt nur noch, die FN-Taste verlegen zu dürfen. Auch die Seitentasten erweisen sich als guter Einfall, sobald der richtige Weg sie zu drücken gefunden wurde: Der Trick war im Test den Finger eng an den mechanischen Tasten zu führen und gerade von oben auf die kleine Kante der Seitentasten zu drücken. Eine seitliche Betätigung braucht mehr Handbewegung und fühlt sich etwas komisch an. Das gilt auch für die Handballenauflage, die permanent das Gefühl vermittelt etwas zu kurz zu sein.
Einen Nutzen dafür muss man jedoch selbst haben oder finden. Das gilt auch für das Display. Es wird gerade so, abhängig vom Blickwinkel, nicht von den Tasten davor verdeckt. Als Infoanzeige hilft es beim Konfigurieren der Tastatur, zeigt etwa an, ob Lautstärke erhöht oder verringert wird. Den aktuellen Wert gibt es jedoch nicht aus.
Ob der etwas zu dicht an den Tasten sitzenden Regler zum Scrollen benötigt wird, sei dahingestellt. Die meisten Optionen des Rades besitzen keinen erkennbaren Mehrwert. Auch beim Display ist das letztlich so, denn aktuell kann es über diese Funktion hinaus nur Bilder ausgeben, bleibt ein bloßer digitaler Bilderrahmen. Theoretisch sollte es aber auch Statusinformationen des Rechners ausgeben können.
Wie bei der Makr 75 scheint Web Hub dies aktuell nicht zu unterstützen. Dafür mit den dicht zusammengerückten F-Tasten zu „bezahlen“, wirkt daher wie ein eher schlechter Deal, die kleinen Monitore bleiben die neue RGB-Beleuchtung: Hübsch anzuschauen, aber irgendwie auch unnötig.
Software: Endlich online
Die Programmierung über den Rechner erledigt zum Start Corsairs neuer Web Hub*, iCUE-Unterstützung und dann potentiell mehr Möglichkeiten für das Display sollen folgen.
Abgesehen von dem Umstand, dass ein Profil der Tastatur zwischenzeitlich permanent Capslock an- und ausgeschaltet sowie weitere Dauersignale gesendet hat, macht die neue Lösung einen hervorragenden Eindruck. Sie ist weit übersichtlicher, gerade was das Belegen von Tasten angeht, und erfrischend leicht zu nutzen. Dabei orientiert sie sich im Aufbau an anderen Web-Lösungen, läuft also ausgetretene Pfade ab. Das muss nicht schlecht sein, vor allem war es überfällig.
Fazit
Mit der Vanguard bricht Corsair mit einem alten Namensschema und markiert Luxus oberhalb der K-Serie. Den gibt es als Komplettpaket mit neuer, zeitgemäßer Designsprache, die nur in einem Punkt Anleihen bei den Ahnen nimmt. Am Ende bleibt die Vanguard Pro 96 aber ein Haben-ist-besser-als-brauchen-Produkt.
Corsair baut eine ordentliche Tastatur, die alles solide, aber wenig besonders herausragend erledigt. Display, Drehregler, Taster, Software – alle Bausteine funktionieren. Damit steht am Ende ein Eingabegerät ohne gravierende Schwäche, aber auch eines mit Verbesserungspotential. Nur die schmale Handballenauflage irritiert. Für 230 Euro Kaufpreis darf man hier mehr erwarten.
Mit Seitentasten, Schnelleinstellungen und kleinen Hinweisen hat die Vanguard aber auch Dinge an Bord, die man sich anderswo wünschen würde. Wie viel Nutzen davon man hat, ist wie beim Display eine individuelle Abwägung.

Abgewogen muss auch, dass es für 230 Euro Alternativen gibt, die bei Geräuschdämpfung und Chassismaterial mehr auf die Waage legen können als das recht einfache Corsair-Design und damit bei Kernaufgaben einer Tastatur mehr bieten können. Display, Drehregler und Co müssen (!) gewünscht sein, ansonsten lohnt es sich den Blick im Segment etwas schweifen zu lassen.
Analoge Taster gibt es dann allerdings nicht, dafür müssen ohne durchscheinende Tastenkappen 260 Euro für eine Keychron Q5 HE auf den Tisch gelegt werden. Und das macht die Vanguard 96 am Ende trotzdem spannend.
- platzsparende Zusatztasten
- Schlanke Web-App
- stimmige Taster
- akzeptable Akustik
- Kein Mod Tap, FN-Taste fest
- Display mit begrenztem Nutzen
- schmale Handballenauflage
ComputerBase hat die Vanguard 96 Pro von Corsair unter NDA leihweise zum Testen erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.
(*) Bei den mit Sternchen markierten Links handelt es sich um Affiliate-Links. Im Fall einer Bestellung über einen solchen Link wird ComputerBase am Verkaufserlös beteiligt, ohne dass der Preis für den Kunden steigt.
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