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Instagram testet Picture in Picture für Reels
Aktuell befindet sich die Funktion in einer frühen Testphase, die nur für ausgewählte Nutzer:innen sichtbar ist und schrittweise in der App ausgerollt wird.
Werden Reels mit Picture in Picture noch performanter?
Instagram baut mit Reels schon seit Monaten an einer Infrastruktur, die nicht nur auf Entertainment setzt, sondern auch auf Funktionalität. Automatische Übersetzungen machen Videos global verständlich, KI-Suchfunktionen vereinfachen das Entdecken neuer Inhalte, und Links öffnen die Tür für Creator und Marken zu mehr Reichweite, Aufmerksamkeit und Umsatz. Picture in Picture reiht sich dort ein: Statt immer wieder zur App zurückzukehren und neue Reels zu starten, können Nutzer:innen die Videos nun durchgehend weiterschauen. Ein kleiner Komfort, der die Nutzung deutlich verlängern kann. Die Logik dahinter ist einfach: Je weniger Unterbrechungen beim Schauen auftreten, desto wahrscheinlicher ist es, dass Videos vollständig angesehen werden. Picture in Picture könnte somit nicht nur die Nutzer:innenbindung erhöhen, sondern auch die Chance, dass Werbung deutlicher wahrgenommen wird.
Instagram hat Anfang 2025 außerdem die maximale Länge von Reels ausgeweitet. Statt 90 Sekunden sind in der In-App-Kreation inzwischen bis zu drei Minuten möglich, 2024 testete die Plattform auch eine Reels-Länge von bis zu zehn Minuten. Damit entfernt sich Reels zunehmend von seiner ursprünglichen Logik als reines Kurzvideoformat.
In Kombination mit Picture in Picture verstärkt sich dieser Wandel. Die klare Grenze zwischen Snack und Lean-back Content löst sich auf. Reels sind nicht mehr nur Inhalte für den schnellen Konsum, sondern können – ähnlich wie How-Tos, Podcasts oder Videoessays – dauerhaft im Hintergrund laufen. Das verschiebt die Rolle des Formats und definiert neu, was Kurzvideo bedeutet.
Von Entertainment zu Dauerpräsenz: Reels im neuen Nutzungsmuster
Die neue Funktion Picture in Picture verändert die Art, wie Reels auf Instagram konsumiert werden. Wer YouTube Premium nutzt, kennt den Effekt: Videos laufen weiter, während Nachrichten beantwortet oder Termine geprüft werden. Genau das greift die Meta-Plattform nun auf und verankert das Videoformat stärker im täglichen Mediengebrauch. Es geht um nahtlosen Konsum, Inhalte ohne Unterbrechung und eine längere Bindung der Aufmerksamkeit.
Kritisch betrachtet steigert Picture in Picture nicht zwingend die Screen Time, da Nutzer:innen ohnehin am Smartphone sind. Vielmehr verändert sich die Qualität der Rezeption: Die Aufmerksamkeit könnte durch parallele Nutzung fragmentiert werden, was Reichweite zwar verlängert, die Intensität des Konsums aber mindert – ein möglicher Nachteil für Creator und Werbetreibende.