Apps & Mobile Entwicklung
Intel Clearwater Forest mit 288 Kernen im Detail
Bei Clearwater Forest nutzt Intel erstmals das neue Die-Stacking im X3D-CPU-Stil. Die neuen Xeon 6+ sind damit ein Schritt in die Zukunft, denn die Technologie wird bald in weitere Bereiche vordringen – einschließlich PC-Chips. Für Server sind damit zum Auftakt bis zu 288 schnellere Kerne möglich.
Viele Kerne mit einem Server-Prozessor bereitzustellen, funktionierte in den letzten Jahren nur noch über Tiles bzw. Chiplets: Viele relativ kleine, aber immer gleiche Chips wurden zusammen auf dem Package vereint, die Summe ihrer Chips ergab den Vollausbau des Prozessors. Bis zu 16 Chiplets kamen bis dato auf einem Package zum Einsatz – bei AMD. Und um dennoch sehr viel L3-Cache anzubieten, wurde er auf oder unter die Chiplets gelegt – bei AMD.
Auch Intel hatte mit Sierra Forest-AP zuletzt Xeon-CPUs mit bis zu 288 Kernen geboten. Doch sie lagen in zwei großen 144-Chips vor. Mit Clearwater-Forest geht Intel jetzt dem AMD-Weg. Wie bei Panther Lake (Details) setzen die CPU-Chiplets dabei auf Intel 18A.
Das ist Intel Clearwater Forest
- Einsatz in bestehender Plattform (Birch-Stream-AP)
- 288 E-Cores wie Sierra Forest-AP
- Aufgeteilt in 12 × 24 statt 2 × 144 Kerne
- Neue Darkmont-E-Cores
- Großer L3-Cache im Base-Tile unter den CPU-Chiplets
Die Plattform bleibt dieselbe
Intel Clearwater Forest kommt als Xeon 6+ auf den Markt. Warum Xeon 6+? Weil die neuen Prozessoren in den gleichen Sockel wie die CPUs der Serie Intel Granite Rapids-AP alias Xeon 6 passen, die aktuelle Birch-Stream-AP-Plattform wird also weiter genutzt. Weil bei beiden CPU-Familien der gleiche I/O-Tile genutzt wird, sind auch alle Anschlüsse, Ports und PCIe-Lanes identisch.
Sechs Mal mehr Chiplets
Clearwater Forest steht im Endeffekt für die zweite Generation eines Intel-Prozessors im Profi-Bereich, der nur auf Efficiency-Kerne (E-Cores) setzt. Die erste Generation gab es als Xeon 6900E als Sierra Forest-AP bereits mit bis zu 288 Kernen für ausgewählte Kunden, zwei CPU-Tiles mit je 144 aktiven Kernen waren die Basis.
Mit Clearwater Forest geht Intel jetzt den AMD-Instinct-MI300A-Weg: Statt zwei große Dies gibt es 12 kleinere CPU-Tiles mit jeweils 24 Kernen in sechs Clustern zu 4 Kernen mit geteiltem L2-Cache.
Bei einem vor Ort ausgestellten Wafer sind diese Dies mit je sechs Vier-Kern-Clustern auch gut erkennbar. Selbst dieser Sechserblock ist letztlich vergleichsweise klein, der Chiplet (oder Tile-Ansatz, wie Intel ihn nennt) geht auf. Denn größere Chips mit mehr Kernen in einer neuen Fertigung zu produzieren, geht schnell auf die Ausbeute. Kleine Chips hingegen können schneller in größerer Menge voll funktionsfähig bereitgestellt werden. Das hat AMD vor Jahren bei Epyc und Ryzen und auch Instinct erkannt.
Darkmont-Kerne wie bei Panther Lake
Neu sind aber auch die Kerne an sich. In Clearwater Forest wird Intel wie in Panther Lake neue Darkmont-E-Cores verbauen. Diese stellen gegenüber der Vorgängerlösung eine deutliche Verbesserung dar, denn Sierra Forest nutzt lediglich Crestmont-Kerne. Zur Einordnung: Für Lunar Lake und Arrow Lake im Consumer-Markt hatte Intel zwischendrin bereits Skymont aufgelegt, in der Roadmap heißt es also Crestmont -> Skymont -> Darkmont.
Mit den 17 Prozent IPC-Zuwachs von Darkmont in Clearwater Forest gegenüber Crestmont in Sierra Forest lässt sich deshalb auch erst einmal wenig anfangen, außer, dass eben die Leistung pro Takt gestiegen ist. Skymont als nicht genutzte Zwischenlösung wurde im mobilen Segment zwar mit Crestmont verglichen, dort aber in Form der extrem schwachen und kastrierten LPE-Cores, der Zuwachs lag so teils bei über 50 Prozent. Ein sauberer Vergleich war auch da nicht drin. Eventuell wird Intel dies zum echten Marktstart der Produkte mit Darkmont noch einmal nachholen.
Drei Base-Tiles tragen je vier CPU-Tiles
Jeweils vier der 24-Kern-Chips sitzen auf einem Intel-3-Base-Tile, davon wiederum gibt es insgesamt drei. Summa summarum werden so die 288 Kerne bereitgestellt.
Der Base Tile ist aber nicht mehr nur ein passives Element, sondern arbeitet aktiv mit – dank Foveros Direct 3D, wie im kommenden Abschnitt noch etwas näher erläutert wird.
Im Base Tile sind nicht nur die vier Speichercontroller zu finden, sondern zusätzlich auch noch beachtliche 192 MByte L3-Cache – das erinnert auf den bei AMDs X3D-CPUs inzwischen untergeschobenen 3D V-Cache.
Dank dreifacher Ausführung kommt die CPU am Ende so auf 576 MByte L3-Cache und bietet 12 Speicherkanäle. Untereinander kommunizieren die CPU-Dies auf den Base-Tiles weiterhin via EMIB, Intels eigener Bridge-Technologie.

Apropos Speichercontroller: Dieser kann über insgesamt zwölf Kanäle DDR5-8000 ansprechen. MR-DIMM-Support, wie er bei den großen P-Core-Prozessoren verfügbar ist, gibt es auch für Clearwater Forest wie bereits mit Sierra Forest nicht.
Der bekannte I/O-Tile sorgt für Kompatibilität mit Birch Stream
Für die Kommunikation nach außen sorgen die I/O-Tiles. Zwei davon sind verbaut, je einer an jeder Längsseite der CPU. Die bereits angesprochene Besonderheit: Es sind genau die gleichen wie bei Granite Rapids und Sierra Forest. Genau deshalb werden diese Lösungen vollständig kompatibel zu der bisherigen AP-Plattform im großen Sockel LGA 7529 sein. Erste kompatible Server hatte Intel bereits in Arizona ausgestellt.

Foveros Direct 3D mit Hybrid Bonding feiert sein Debüt
Mit dem neuen Serverchip feiert Intels neues Packaging sein Debüt. Der Name Foveros Direct 3D bezieht sich auf die direkte Verbindung zwischen zwei aktiven Chips in der dritten Dimension, also der Höhe. Es ist damit quasi das Gegenstück zu TSMCs 3D-Stacking, welches beispielsweise für die AMD Ryzen X3D genutzt wird. Dort wird ein aktiver Cache-Die unterhalb des eigentlichen CPU-Dies „geschoben“ und miteinander verdrahtet.

Ähnlich ist das nun bei Intel. Auch hier wird ein Die (Chip) mit ganz großem Cache, aber zusätzlich auch den darunterliegenden Speichercontrollern der eigentlichen CPU-Kerne platziert und mittels Hybrid Bonding, wie die Technik heißt, verdrahtet.
Der verdrahtete Base Tile kann bei Intel aber noch mehr. Da die neuen CPU-Kerne in Intel 18A Power Delivery von der Rückseite erhalten, sind im Base Tile auch die stromführenden Leitungen zu finden. Über ein Mesh kann zudem jeder Kern mit dem anderen sprechen und auf den gesamten L3-Cache zugreifen.

Foveros Direct ist erst der Auftakt. Schnell sollen in den kommenden Jahren Verbesserungen Einzug halten, das Stapeln noch weiter optimiert werden. In Zukunft wird es dann auch einen „Core X3D“ geben, vermutlich so gelöst aber erst mit Intel Titan Lake. Intel Nova Lake mit bLCC ( big Last Level Cache) packt Ende 2026 diesen wiederum als insgesamt größerer Chip direkt neben die CPU-Kerne. Dies hat den Vorteil, dass er direkt anliegt und statt 32 oder 36 MByte nun eben 144 MByte groß ist. Der Nachteil ist, dass der CPU-Die so viel größer wird. Da Intel 18A bis dahin aber noch fast ein Jahr reifen kann, dürfte die Ausbeute dafür zufriedenstellend sein.
Ersteindruck
Intel Clearwater Forest hat zwei große Aufgaben zu erfüllen: Die Architektur ist nicht nur die zweite Phase des Experiments mit einem E-Core-Only-Prozessor, auch führt sie neue Fertigungstechnologien und neue Packaging-Optionen ein. Auf die letztgenannte werden viele weitere Generation an Prozessoren folgen, das erste Produkt aus der Serienfertigung ebnet den Weg.
Was den Prozessor und seine Leistung angeht, dahinter bleiben im Rahmen der Vorstellung einige Fragezeichen stehen. Denn die Vergleiche, die Intel in Arizona zwischen Clearwater Forest mit 288 Kernen und Sierra Forest mit 144 Kernen anstellte, waren Augenwischerei.
Denn Sierra Forest-AP, also die Version, die ebenfalls schon 288 Kerne im gleichen Sockel wie nun Clearwater Forest bietet und auch bereits 12 Speicherkanäle anspricht, unterschlug das Unternehmen vor Ort. In der Tat wollte diese CPU zuletzt kaum ein Kunde einsetzen, sie griffen lieber zu Granite Rapids. Es gibt den Prozessor aber nun einmal, zwar nicht in Großserie und nur für gewissen Kunden, aber sie existiert.
Immerhin hat Intel wenige Stunden vor der Veröffentlichung mit einer zusätzlichen Folie gegensteuerte. Viele der genannten Leistungszuwächse fallen in diesem Duell natürlich geringer aus.

Nichtsdestoweniger sind die einzelnen Darkmont-E-Cores deutlich stärker als zuletzt, daran besteht kein Zweifel. Auch schnellerer Speicher und der größere L3-Cache helfen ungemein. Und mit 450 Watt gegen 500 Watt positioniert sich der Neuling auch etwas effizienter.
Ob Clearwater Forest damit Erfolg haben wird, wird sich aber erst ab Mitte 2026 zeigen. Offiziell ist die finale Vorstellung für das erste Halbjahr 2026 geplant. Der Tenor auf der Intel-Veranstaltung war jedoch, dass es wohl eher gen Ende diese Zeitraums tendiert. So richtig überzeugen konnte das Paket deshalb im Ersteindruck nicht.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Intel im Vorfeld und im Rahmen einer Veranstaltung des Herstellers in Chandler, Arizona, unter NDA erhalten. Die Kosten für Anreise, Abreise und vier Hotelübernachtungen wurden von dem Unternehmen getragen. Eine Einflussnahme des Herstellers auf die oder eine Verpflichtung zur Berichterstattung bestand nicht. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.
Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.
Apps & Mobile Entwicklung
Chatkontrolle bei WhatsApp & Co: Uns droht die Totalüberwachung!
Jeder Versuch, Kinder vor den Schrecken sexuellen Missbrauchs zu schützen, ist legitim und sogar zwingend notwendig. Die EU-Kommission verfolgt genau dieses Ziel mit einem neuen Gesetzesentwurf zur Bekämpfung der Verbreitung von Missbrauchsdarstellungen im Netz. Klingt richtig, aber so einfach ist es leider nicht. Ich verrate Euch, was die EU plant – und wieso das ein brandgefährlicher Weg ist.
Der EU-Vorschlag, bekannt geworden als „Chatkontrolle“, würde eventuell dazu beitragen, Kindern zu helfen. Er würde aber in seiner jetzigen Form auch eine beispiellose Überwachungsinfrastruktur schaffen – eine, die tief in die private Kommunikation von vielen Millionen EU-Bürger:innen eingreift.
Was als Schutzschild für Kinder gedacht ist, droht zum Brecheisen gegen unsere Grundrechte zu werden. Ich finde auch nicht, dass das überzogene Rhetorik ist, denn selbst der juristische Dienst des EU-Rats (PDF) und der UN-Hochkommissar für Menschenrechte (PDF) halten die Pläne für rechtswidrig. Im Folgenden möchte ich Euch erklären, wieso ich glaube, dass der Rat der EU, der am 14. Oktober die Entscheidung treffen soll, wirklich vorsichtig sein sollte.
Der Trick mit der Verschlüsselung: Wenn Privatsphäre endet, bevor sie beginnt
Offiziell beteuert die EU-Kommission, die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bleibe unberührt. Doch das ist, wie Kritiker:innen sagen, ein „durchschaubarer Taschenspielertrick“. Denn die Chatkontrolle würde nicht etwa verschlüsselte Nachrichten aufbrechen – sie würde sie einfach vorher auslesen. Mithilfe der sogenannten „Client-Site-Scanning“-Technologie sollen Bilder, Videos und Links direkt auf Euren Geräten durchsucht werden, bevor sie verschlüsselt und versendet werden.
Das ist, als würde der Staat jeden Eurer privaten Briefe liest, bevor Ihr ihn in den Umschlag steckt. Das digitale Briefgeheimnis – ein Grundpfeiler der Privatsphäre – wäre damit de facto abgeschafft. Oder, wie Signal-Chefin Meredith Whittaker es auf den Punkt bringt:
Man kann keine Hintertür schaffen, auf die nur die Guten Zugriff haben.
Millionen Fehlalarme: Wenn der Algorithmus Urlaubsfotos verdächtigt
Ja, es klingt technisch, ist aber tatsächlich menschlich fatal: Die Systeme, die verdächtige Inhalte erkennen sollen, liegen regelmäßig daneben. Der Bundesdatenschutzbeauftragte warnt vor Fehlerraten von bis zu zwölf Prozent. Bei Milliarden täglicher Nachrichten in der EU wären das Millionen Fehlalarme – jeden Tag. Oder anders gerechnet: Bei zwei Milliarden WhatsApp-Nutzer:innen entspräche das 240 Millionen potenziellen Fehlalarmen!
Was das in der Praxis bedeutet? Euer Urlaubsfoto vom Strand könnte plötzlich als verdächtig markiert werden. Ein Vater, der einem Arzt ein Foto seines Kindes zur Diagnose schickt, könnte ins Visier geraten. Und während unschuldige Nutzer:innen Kontosperrungen riskieren, werden die Ermittlungsbehörden mit einer Flut von Falschmeldungen überschwemmt. Das Ergebnis: Mehr Bürokratie, weniger echter Kinderschutz.
Und wisst Ihr, was die Geschichte noch absurder macht? Diejenigen, die wirklich diese widerwärtigen Vergehen planen, werden nicht in die Falle gehen. Abbildungen von Kindesmissbrauch werden eh meistens nicht über Messenger verschickt.
Die Büchse der Pandora: Wenn Überwachung erst einmal da ist
Die Chatkontrolle wäre nicht nur gefährlich, weil sie fehlerhaft ist – sondern, weil sie einen Dammbruch darstellen würde. Ist nämlich die Infrastruktur zur Massenüberwachung erst einmal geschaffen, lässt sie sich leicht erweitern. Heute geht es offiziell um Kinderpornografie. Morgen vielleicht um Terrorismus. Und übermorgen um Hassrede, Urheberrechtsverletzungen oder politische Inhalte.
Was hier entsteht, ist ein Werkzeugkasten für autoritäre Versuchungen – ein System, das aus gutem Willen geboren wurde, aber leicht missbraucht werden kann. Besonders gefährlich wird das für Berufsgruppen, die auf Vertraulichkeit angewiesen sind: Anwält:innen, Ärzt:innen, Journalist:innen. Wenn Quellen-, Arzt- oder Mandantenschutz nicht mehr gewährleistet ist, bricht das Fundament unserer Demokratie. Wie schnell eine Demokratie in den Grundfesten erschüttert wird, sehen wir derzeit in den USA.
Und auch wirtschaftlich wäre das Ganze ein Eigentor: Europäische Firmen warnen, die Chatkontrolle würde die digitale Souveränität der EU schwächen und kleine Anbieter ruinieren. Wer will schon einen europäischen Messenger nutzen, wenn man dort weiß: Jeder Chat könnte gescannt werden? Man nimmt Tools wie Threema oder Signal damit ja auch quasi ihre Geschäftsgrundlage.
„Wer das digitale Briefgeheimnis mit Chatkontrolle und Vorratsdatenspeicherung aufweicht, gefährdet unsere liberale Demokratie“, warnt auch die FDP-Generalsekretärin Nicole Büttner.
Eine ungewöhnliche Allianz: Alle gegen die Chatkontrolle
Und mit der erwähnten FDP-Politikerin gelangen wir nun an den Punkt, an dem wir über eine merkwürdige Allianz sprechen sollten. Selten war sich das digitale Europa so einig wie hier – in der Ablehnung. Von Netzaktivisten über Parteien bis Wirtschaftsverbänden, von Tech-Konzernen bis Kinderschutzorganisationen: Der Widerstand gegen die Chatkontrolle zieht sich quer durch alle Lager.
- Signal, Threema und WhatsApp haben deutlich gemacht, dass sie unter solchen Bedingungen in der EU nicht weiter operieren würden.
- Der Chaos Computer Club, Reporter ohne Grenzen und die Gesellschaft für Freiheitsrechte warnen vor einer „Totalüberwachung ohne Beispiel“.
- Datenschutzbehörden in ganz Europa, darunter der BfDI und der Europäische Datenschutzausschuss (EDSA), halten den Vorschlag für „unverhältnismäßig und grundrechtswidrig“.
- Und selbst Kinderschutzorganisationen äußern Bedenken: Eine Flut an Fehlalarmen hilft keinem Kind – sie blockiert Ressourcen, die echte Fälle aufklären sollen.
Was hier entsteht, ist eine bemerkenswerte Koalition: Menschen, die sonst selten einer Meinung sind, ziehen an einem Strang. Das allein sollte der EU-Kommission zu denken geben, oder?
Deutschland als Zünglein an der Waage
Der Vorschlag hängt derzeit am seidenen Faden – und das liegt vor allem an Deutschland. Bisher hat sich die Bundesregierung im EU-Rat enthalten. Doch am 14. Oktober steht eine entscheidende Abstimmung an. Ob das Gesetz durchgeht oder scheitert, könnte dann an der deutschen Stimme liegen.
Innen- und Justizministerium schweigen bislang beharrlich. Nur aus der Fraktion der Union kam jetzt ein deutliches Wort: CDU-Fraktionschef Jens Spahn sagte am 07. Oktober in einer Pressekonferenz:
Wir als CDU/CSU-Bundestagsfraktion sind gegen die anlasslose Kontrolle von Chats. Das wäre so, als würde man vorsorglich mal alle Briefe öffnen und schauen, ob da etwas Verbotenes drin ist. Das geht nicht, das wird es mit uns nicht geben.
Fazit: Nur die Illusion einer Lösung
Natürlich müssen wir Kinder besser schützen – auch im Netz. Aber der Zweck heiligt nicht jedes Mittel. Die Chatkontrolle belegt, wie aus einem legitimen Anliegen ein gefährlicher Irrweg werden kann. Oder einfacher ausgedrückt: „Gut gemeint“ und „gut gemacht“ trennen Welten!
Ein System, das unsere Chats scannt, bevor wir sie überhaupt abgeschickt haben, ist kein Schutzschild. Es ist ein Angriff auf die digitale Privatsphäre, auf Verschlüsselung, auf Vertrauen – auf Freiheit. Vielleicht sollten wir uns also weniger fragen, wie viel Sicherheit wir gewinnen.
Sondern wie viel Freiheit wir bereit sind, dafür aufzugeben.
Apps & Mobile Entwicklung
Klötzchen, Lamas & Co: Minecraft-Film bekommt 2027 zweiten Teil
Warner Brothers landete in diesem Jahr mit „A Minecraft Movie“ einen Überraschungserfolg und sorgte für lange Schlangen an den Kinokassen. Nun hat das Studio bestätigt, dass der Film rund um Klötzchen, Lamas und vieles mehr einen zweiten Teil erhalten soll. Weitere Details sind derzeit jedoch noch nicht bekannt.
Weltweiter Erfolg
Auch wenn die Ankündigung, dass das bekannte Spiel einen Film erhält, angesichts der in der Vergangenheit häufig nur durchschnittlichen Umsetzungen von Computer-Spielen für die große Leinwand seinerzeit eher Skepsis auslöste, verzeichnete „A Minecraft Movie“ bereits am ersten Wochenende, das in der Filmbranche als der entscheidende Gradmesser gilt, alleine in den USA Einnahmen von 162 Millionen US-Dollar.
Weltweit sorgten die Zuschauer im gleichen Zeitraum mit 312 Millionen US-Dollar ebenfalls für starke Zahlen, bis heute hat der erste Minecraft-Film über 957 Millionen US-Dollar eingespielt. Wird die gängige Regel zugrunde gelegt, dass ein Film etwa das Dreifache seiner Kosten einspielen muss, um als Erfolg zu gelten, dürfte dieser Status bei „A Minecraft Movie“ mit einem Budget von lediglich 150 Millionen US-Dollar schnell erreicht worden sein. In Deutschland lockte der Streifen mehr als 3 Millionen Zuschauer in die Kinos.
Inhaltlich geht es in der Umsetzung um eine Gruppe von Außenseitern, die über ein unbekanntes Portal in eine aus tausenden Klötzchen bestehende Welt gelangt – der Oberwelt. Das Kollektiv muss sich dabei anfangs in der ihnen gänzlich fremden Umgebung an eckige Schafe, spuckende Lamas und wütenden Schweine gewöhnen.
Arbeiten haben bereits begonnen
Warner Brothers hat nun angekündigt, dass ein zweiter Teil rund um die bekannte Klötzchenwelt, das nach wie vor als das am meisten verkaufte Spiel aller Zeiten gilt, in Arbeit sei. Der Kinostart ist für den 23. Juli 2027 geplant und soll damit rund zwei Jahre nach dem ersten Teil erfolgen. Derzeit befindet sich die Produktion noch in einer frühen Phase. Gegenüber Variety erklärte das Studio, dass es „im Moment noch tief in der Mine“ stecke. Auf X schrieb das Studio ergänzend „Building terrain“, ein Hinweis, der beim Start des Spiels angezeigt wird.
Bekannt ist bislang lediglich, dass Jared Hess wie im ersten Teil die Regie übernehmen und Chris Galletta erneut für das Drehbuch verantwortlich sein wird. Ob Jack Black und Jason Momoa wieder in die Rollen des „Expert Crafters“ Steve und Garett Garrison schlüpfen werden, ist bisher hingegen nicht bekannt. Momoa wird jedoch zusammen mit Mary Parent, Cale Boyter, Roy Lee, Eric McLeod, Kayleen Walters und Torfi Frans Ólafsson als Produzent des zweiten Teils fungieren, sodass durchaus Chancen auf ein Wiedersehen mit dem auf Hawaii geborenen Schauspieler bestehen.
Hühnerjockeys sollten also in Übung bleiben!
Apps & Mobile Entwicklung
Darum solltet Ihr jetzt aktualisieren
Google Chrome ist nach wie vor der weltweit beliebteste Browser. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Angreifer immer wieder neue Wege finden, um die Plattform zu kompromittieren und Nutzer/innen ins Visier zu nehmen. Aber nicht nur Bedrohungen von außen, sondern auch Schwachstellen in Chrome selbst können Nutzer/innen gefährden, wie das letzte Oktober-Update zeigt.
In einer Pressemitteilung kündigte Google den Rollout der Chrome-Version 141.0.7390.65/.66 für Windows und macOS sowie 141.0.7390.65 für Linux an. Das Update behebt mehrere Fehler und Leistungsprobleme, aber vor allem behebt es drei Sicherheitslücken im Zusammenhang mit der Speicherverwaltung von Chrome, von denen zwei als hochriskant eingestuft werden.
Gefährliche Schwachstellen in Chrome
Die gefährlichste Schwachstelle ist CVE-2025-11458, eine Heap-basierte Pufferüberlaufschwachstelle in der Sync-Komponente von Chrome. Dieser Fehler, der den Speicher beschädigt, ermöglicht es Angreifern, den Browser zum Absturz zu bringen oder beliebigen Code auszuführen und so möglicherweise Spyware zu installieren, Zugangsdaten zu stehlen oder die Kontrolle über das Browserverhalten zu erlangen.
In einem Szenario besucht ein Nutzer eine kompromittierte Website, die unbemerkt überlastete Synchronisationsdaten an Chrome sendet. Während der Nutzer nichts davon mitbekommt, können Angreifer bösartige Aktionen ausführen, ohne dass dafür erhöhte Rechte erforderlich sind.
Google hat den Sicherheitsforscher Raven von Kunlun Lab für die Meldung des Problems belohnt und im Rahmen seines Vulnerability Reward Program ein Kopfgeld von 5.000 US-Dollar ausgesetzt.
Hoch CVE-2025-11458: Heap-Pufferüberlauf in Sync. Gemeldet von raven bei KunLun lab am 2025-09-05
Hoch CVE-2025-11460: Verwendung nach Free in Storage. Berichtet von Sombra am 2025-09-23
Mittel CVE-2025-11211: Out of Bounds Read in WebCodecs. Gemeldet von Jakob Košir am 2025-08-29
Die zweite schwerwiegende Schwachstelle, CVE-2025-11460, betrifft die Speicherkomponente von Chrome über eine Use-after-free-Schwachstelle. Böswillige Skripte, die in Webseiten eingebettet sind, können den Speicher beschädigen und den Browser zum Absturz bringen, ohne dass der Benutzer eingreifen muss, sobald die Seite geladen ist.
Bei der dritten Schwachstelle, CVE-2025-11211, handelt es sich um eine Sicherheitslücke mit mittlerem Risiko in der WebCodecs API von Chrome. Angreifer können diese Schwachstelle ausnutzen, indem sie bösartige Videodaten in Websites einschleusen, sodass die Dekodierungs-Engine von Chrome sensible Informationen auslesen kann, oder indem sie weitere Schwachstellen einrichten.
Trotz des geringeren Schweregrads des letzten Fehlers haben alle drei Schwachstellen eine gefährliche Eigenschaft gemeinsam: Sie erfordern keine Benutzerinteraktion oder eine Ausweitung der Berechtigungen, was sie zu erstklassigen Zielen für Drive-by-Angriffe und bösartige Werbung macht.
Schritte zum Schutz deiner Daten
Nutzer/innen wird dringend empfohlen, Chrome zu aktualisieren, sobald die neue Version verfügbar ist. Auch nach der Installation des Patches ist es wichtig, wachsam zu bleiben, vor allem wenn es darum geht, verdächtige Websites zu erkennen, dubiose Erweiterungen zu vermeiden und sich von ungeprüften Downloads fernzuhalten. Je weniger Interaktion Angreifer brauchen, desto proaktiver müssen wir sein.
-
UX/UI & Webdesignvor 2 Monaten
Der ultimative Guide für eine unvergessliche Customer Experience
-
UX/UI & Webdesignvor 1 Monat
Adobe Firefly Boards › PAGE online
-
Social Mediavor 2 Monaten
Relatable, relevant, viral? Wer heute auf Social Media zum Vorbild wird – und warum das für Marken (k)eine gute Nachricht ist
-
Entwicklung & Codevor 2 Monaten
Posit stellt Positron vor: Neue IDE für Data Science mit Python und R
-
Entwicklung & Codevor 1 Monat
EventSourcingDB 1.1 bietet flexiblere Konsistenzsteuerung und signierte Events
-
UX/UI & Webdesignvor 3 Wochen
Fake It Untlil You Make It? Trifft diese Kampagne den Nerv der Zeit? › PAGE online
-
Apps & Mobile Entwicklungvor 3 Monaten
Firefox-Update 141.0: KI-gestützte Tab‑Gruppen und Einheitenumrechner kommen
-
Online Marketing & SEOvor 2 Monaten
So baut Googles NotebookLM aus deinen Notizen KI‑Diashows