Künstliche Intelligenz

Kein Verbot vorgesehen: Creative Commons arbeitet an Lizenzen fürs KI-Training


Die für die gleichnamigen Lizenzen verantwortliche Organisation Creative Commons arbeitet an Kennzeichnungen, um bei Datensätzen anzugeben, unter welchen Bedingungen die für das Training von KI-Modellen benutzt werden können. Das geht aus einem Blogeintrag hervor, in dem die „CC Signals“ vorgestellt werden. Erklärtes Ziel ist die Erhaltung des offenen Internets, indem klar geregelt wird, ob und wie Inhalte für KI-Training benutzt werden können. Andernfalls drohe eine Zukunft, in der die Daten weiter einfach benutzt würden und die Verantwortlichen versuchen, das technisch zu unterbinden. Das Ergebnis wäre ein Netz aus abgegrenzten Bereichen, die etwa von Paywalls geschützt würden.

Wie Creative Commons erklärt, wurden vier CC-Signale erarbeitet. Alle sehen vor, dass für die Benutzung des Datensatzes eine Anerkennung („Credit“) der Verantwortlichen fällig ist, dabei geht es also um eine Art Namensnennung. Weiterhin soll man vorschreiben können, dass für die Nutzung ein finanzieller Beitrag fällig ist. Dabei sieht Creative Commons zwei Formen vor. Einmal geht es um Geld für die Verantwortlichen selbst oder Geld für das Ökosystem, zu dem es gehört. Der Betrag solle jeweils nach Treu und Glauben ermittelt werden. Schließlich sollen die Verantwortlichen auch vorschreiben können, dass ihre Daten nur für das Training von KIs benutzt werden können, die offen sind. Ein komplettes Verbot von KI-Training ist nicht vorgesehen.

Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines globalen Werkzeugs, so wie es die Creative-Commons-Lizenzen längst geworden sind. Es sollten keine neuen Besitzrechte entstehen, sondern mehr eine Art von „Manieren für Maschinen“, schreibt die Organisation. Die erkennt an, dass man darauf angewiesen sei, dass sich KI-Firmen daran halten. Natürlich könne man zynisch sein und daran Zweifel haben, aber es gebe viele Gründe, das Gegenteil zu erwarten. Den Signalen sollen zudem technische Standards zugrunde liegen, die von der Internet Engineering Task Force entwickelt werden. Zu dem Projekt gibt es eine eigene Seite auf GitHub, dort bittet die Organisation um Feedback. Bislang gibt es dort fast ausschließlich und teils harsche Kritik.


(mho)



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