Künstliche Intelligenz
KI-Boom: Rechenzentren in Deutschland wachsen rasant
Der KI-Boom lässt die Rechenzentrumskapazitäten in Deutschland stark wachsen. Laut einer aktuellen Studie des Branchenverbands Bitkom soll die installierte Leistung von derzeit knapp 3000 Megawatt bis 2030 auf über 5000 Megawatt steigen – ein Plus von rund 70 Prozent. Besonders dramatisch fällt das Wachstum bei KI-Rechenzentren aus: Deren Kapazität soll sich von 530 auf 2020 Megawatt vervierfachen.
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Die Branche investiert in diesem Jahr Rekordsummen: 12 Milliarden Euro fließen in IT-Hardware, weitere 3,5 Milliarden Euro in Gebäude und technische Infrastruktur. Aktuell sind in Deutschland rund 2000 Rechenzentren mit mindestens 100 Kilowatt Anschlussleistung in Betrieb, darunter 100 größere Anlagen mit mehr als 5 Megawatt.
Trotzdem bleibt Deutschland im internationalen Vergleich deutlich zurück. Die USA verfügen bereits heute über zehnmal so viele Rechenzentrumskapazitäten, wie Deutschland bis 2030 plant. Jährlich bauen die Vereinigten Staaten mehr als das Vierfache der gesamten deutschen Kapazität neu auf. Mega-Rechenzentren speziell für KI-Anwendungen, wie sie in den USA und China existieren, fehlen hierzulande völlig.
Cloud dominiert, klassische RZ schrumpfen
Die Cloud treibt das Wachstum: Ihr Anteil an der Gesamtkapazität stieg von 29 Prozent im Jahr 2019 auf aktuell 49 Prozent. Klassische Rechenzentren verzeichnen dagegen einen Rückgang. Edge-Rechenzentren bleiben mit 240 Megawatt noch Nischenerscheinung.
Der Stromverbrauch der Rechenzentren steigt parallel: 2025 werden 21,3 Milliarden Kilowattstunden erwartet, gegenüber 20 Milliarden im Vorjahr und 12 Milliarden im Jahr 2015. Zwei Drittel entfallen auf die IT-Infrastruktur selbst, ein Drittel auf Kühlung und unterbrechungsfreie Stromversorgung. Die Energieeffizienz einzelner Server verbessert sich dabei kontinuierlich – bei Standardservern um 26 Prozent jährlich zwischen 2017 und 2022.
Frankfurt dominiert, neue Projekte im Nordosten
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Regional konzentriert sich die Rechenleistung stark: Der Großraum Frankfurt verfügt mit gut 1100 Megawatt über mehr als ein Drittel aller deutschen Kapazitäten. Mit großem Abstand folgen Bayern (420 MW) und Nordrhein-Westfalen (378 MW). Neue Großprojekte sind nicht nur in Frankfurt geplant (1800 MW), sondern auch in Brandenburg (888 MW) und möglicherweise in Mecklenburg-Vorpommern mit bis zu 1000 Megawatt.
Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder fordert bessere Rahmenbedingungen: „Beim Thema Rechenzentren müssen Bund und Länder ‚all in‘ gehen und die Investitionshürden radikal senken. Hier entscheidet sich, ob Deutschland zur Datenkolonie wird oder auch im digitalen Zeitalter ein souveränes Land bleibt.“ Konkret verlangt der Verband schnellere Genehmigungsverfahren und eine stabile Versorgung mit günstigem Strom.
Alle Informationen zur Studie finden sich beim Bitkom.
(fo)
Künstliche Intelligenz
Nach 15 Jahren: Facebook nimmt Like- und Kommentar-Buttons offline
Facebook mottet den Like-Button und die Kommentarfunktion für externe Seiten ein. Am 10. Februar 2026 sollen beide automatisch entfernt werden, auch wenn die Verantwortlichen für die Einbettung nicht aktiv werden. Das hat Meta in einem Blogeintrag angekündigt, in dem von einer strategischen Entscheidung zugunsten der Werkzeuge und Funktionen die Rede ist, die am wertvollsten sind. Die Technik sei nicht mehrzeitgemäß und „ihre Nutzung ist zurückgegangen, während sich die digitale Landschaft weiterentwickelt hat“, heißt es darin weiter. Die Abschaltung soll auf den Seiten, auf denen sie eingebunden sind, keinen Fehler produzieren. Wer wolle, könne das Plug-in aber auch einfach selbst entfernen.
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Weit verbreitet und heftig umstritten
Mit der Ankündigung läutet Facebook 15 Jahre nach der Einführung des Like-Buttons jetzt sein Ende ein. Vorgestellt hat ihn das soziale Netzwerk 2010 auf der Entwicklerkonferenz f8. Nutzer und Nutzerinnen sollten damit auch außerhalb von Facebook signalisieren können, was ihnen gefällt. Den Verantwortlichen der einbettenden Internetseiten wurden im Gegenzug mehr Sichtbarkeit und höhere Zugriffszahlen versprochen. Auch wenn der Button gar nicht benutzt wurde, hat er Facebook aber zahlreiche Informationen über die Besuchenden geliefert. Der US-Konzern konnte darüber etwa nachvollziehen, welche Internetseiten die Besucher aufrufen. Die Folgen für den Datenschutz wurden deshalb scharf kritisiert. Um den Like-Button gab es auch zahlreiche juristische Auseinandersetzungen.
Weil das Vorgehen von Facebook nicht mit den Vorstellungen von Datenschutz und Privatsphäre bei heise online und c’t zu vereinbaren war, wurden im Laufe der Jahre gleich zwei Techniken entwickelt, um das Problem zu entschärfen. Damit ließen sich die Buttons zwar einbetten, sie lieferten Facebook aber nicht automatisch Daten. Beim Projekt „Shariff“ aus dem Jahr 2011 war dafür ein zweiter Klick nötig – deshalb auch „2 Klicks für mehr Datenschutz“. 2018 folgte dann „Embetty“, ein Open-Source-Projekt für die datenschutzfreundliche Einbindung des Like-Buttons und von ähnlichen Plug-ins anderer Internetportale.
Facebook kündigt nun an, dass der Like- und der Kommentar-Button ab dem 10. Februar nur noch als 0×0-Pixel gerendert werden soll, beide würden also unsichtbar. Damit werde sichergestellt, dass auf den Seiten keine Fehler auftauchen und deren Funktionsfähigkeit erhalten bleibt. Das soll mögliche negative Folgen verhindern, wenn die Verantwortlichen der Seiten bis dahin nicht aktiv werden. Trotzdem könnten sie die Buttons aber auch entfernen, „wenn sie das wünschen“. Für weitere Fragen verweist Facebook auf eine FAQ, in der unter anderem noch einmal gesondert darauf hingewiesen wird, dass es eine Verschiebung des Stichtags geben wird.
(mho)
Künstliche Intelligenz
Dienstag: Rumble übernimmt Northern Data, Debatte um Social Media ab 16 Jahren
Die US-Videoplattform Rumble übernimmt den deutschen Cloudanbieter Northern Data und zahlt für seinen Einstieg ins Cloudgeschäft einen dreistelligen Millionenbetrag in Aktien. In der Summe ist das allerdings weniger als beim ersten Übernahmeangebot im Sommer angekündigt. Der Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages widmete sich in einer Anhörung am Montag der Frage, ob es ein allgemeines Mindestalter für Soziale Netze braucht. Einfache Antworten gab es nicht. Und die Bürgerrechtsorganisation Statewatch beklagt eine unheilige Allianz zwischen Europol und US-Tech-Unternehmen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
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Der US-Videodienst Rumble, Host des Social-Media-Dienstes Truth Social von US-Präsident Donald Trump, erwäge ein Übernahmeangebot für das deutsche KI-Cloud-Unternehmen Northern Data im Wert von 1,17 Milliarden US-Dollar (rund eine Milliarde Euro), hieß es im Sommer. Nun vermeldeten beide Unternehmen, sich auf eine Übernahmetransaktion geeinigt zu haben. Die Aktionäre von Northern Data müssen sich allerdings mit weniger zufriedengeben als noch im Sommer erhofft. Rumble dagegen erhält durch den Deal Tausende der begehrten Nvidia-Grafikprozessoren, ein globales Netzwerk von Rechenzentren und baut so sein Cloud-Angebot massiv aus. Rumble übernimmt deutschen Cloudbetreiber Northern Data
Einige Länder wie Australien haben ein Mindestalter für Soziale Netze bereits eingeführt. Forderungen nach einer solchen Altersgrenze von 16 Jahren haben auch in Deutschland immer mehr Befürworter. Auf Openpetition.de unterstützen das Anliegen schon mehr als 150.000 Menschen mit ihrer Unterschrift, auf der offiziellen Bundestags-Petitionsseite sind es immerhin etwa 35.000 Unterschriften. Doch der Teufel steckt im Detail. Lösungen können kompliziert sein – das zeigt die Anhörung des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestages vom Montag zu dieser Frage. Social Media ab 16 Jahren? Großer Bahnhof für Mindestalterforderung
Angestellte des US-Konzerns Microsoft haben eigene Arbeitsplätze in der Zentrale der EU-Polizeibehörde Europol im niederländischen Den Haag. Und kürzlich hat ein Europol-Beamter Tech-Firmen dazu aufgerufen, unternehmenseigene Daten direkt über ein neues Cyber Intelligence Gateway weiterzuleiten, um die Zusammenarbeit zu verbessern. Unterstützt wird diese Entwicklung durch eine umstrittene Erweiterung des Europol-Mandats aus dem Jahr 2022, die den Datenaustausch mit privaten und öffentlichen Stellen vereinfacht, Big-Data-Analysen ermöglicht und den Einsatz KI-gestützter Ermittlungsinstrumente vorantreibt. Nun kritisiert die Bürgerrechtsorganisation Statewatch die Allianz von Europol und US-Tech-Unternehmen. Wie Europol mit Microsoft, Palantir, Clearview & Co auf Kuschelkurs geht
In Norwegen hat ein öffentlich-rechtliches Verkehrsunternehmen in Tests herausgefunden, dass ein digitaler Zugang für Softwareupdates und Diagnosedaten theoretisch auch dafür genutzt werden könnte, die 850 chinesischen Elektro-Busse der Marke Yutong in Norwegen aus der Ferne zu manipulieren. Ein entsprechender Bericht sorgte für einiges Aufsehen. Jetzte gehen Behörden in Großbritannien dem Verdacht nach, dass chinesische Elektrobusse im Vereinigten Königreich per Fernzugriff deaktiviert werden könnten. Laut britischen Medien sind etwa 700 Busse von Yutong auf britischen Straßen unterwegs. Untersuchung: Elektrobusse in Großbritannien aus China abschaltbar?
Angesichts der enormen Investitionen in energieintensive KI-Rechenzentren weltweit suchen Big-Tech-Unternehmen nach Möglichkeiten, die damit verbundenen Auswirkungen auf das Klima durch Handel mit CO2-Zertifikaten zu mildern. Der Zertifikatehandel ist ein marktbasiertes Klimaschutzinstrument, das mittels wirtschaftlicher Anreize zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen beitragen soll. Die Resultate sind gemischt. Kurz vor der 30. Weltklimakonferenz (COP30), die gestern im brasilianischen Belém losgegangen ist, wurde bekannt, dass Google Ausgleichszertifikate für 200.000 Tonnen CO2 von dem brasilianischen Wiederraufforstungs-Startup Mombak kauft – laut Reuters der bislang größte Deal für CO2-Zertifikate. Amazonas-Aufforstung: Google-Deal mit brasilianischem Start-up
Auch noch wichtig:
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- Der heutige 11. November ist in verschiedenen Teilen der Welt ein Feiertag. Es wird dem Ende des 1. Weltkriegs gedacht.
(akn)
Künstliche Intelligenz
Termix 1.8.0: SSH-Client mit komplett überarbeitetem Server-Monitoring
Die Entwickler des Open-Source-SSH-Clients Termix haben Version 1.8.0 veröffentlicht. Das Update bringt umfangreiche Optionen zur Terminal-Anpassung, erweiterte SSH-Werkzeuge und ein komplett überarbeitetes Server-Monitoring-System mit. Zudem haben die Entwickler die Authentifizierungssysteme grundlegend überarbeitet, weshalb bestehende Desktop- und Mobile-Versionen aktualisiert werden müssen.
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Termix richtet sich als plattformübergreifender SSH-Client an Systemadministratoren und Entwickler, die von verschiedenen Geräten auf Server zugreifen. Die Software bietet neben dem Terminal-Zugang auch einen integrierten Dateimanager und läuft sowohl auf Desktop-Systemen als auch mobilen Geräten.
Terminal nach Nutzerwunsch
Zu den zentralen Neuerungen gehören weitreichende Anpassungsmöglichkeiten für das Terminal-Interface. Nutzer können nun Themes, Schriftarten samt Größe, Zeilenabstand und Zeichenabstand individuell konfigurieren. Auch Cursor-Stil und -Blinken, Scroll-Back-Buffer, Bell-Style sowie verschiedene Modifier für schnelles Scrollen und Backspace lassen sich einstellen. Hinzu kommt die Unterstützung für SSH-Agent-Forwarding, automatisches Starten von Mosh – Mobile Shell, eine populäre SSH-Alternative – sowie die Option, Umgebungsvariablen automatisch zu setzen oder Startup-Snippets beim Verbindungsaufbau auszuführen.
Bei den SSH-Tools führt Version 1.8.0 sogenannte SSH-Snippets ein – wiederverwendbare Kommandos, die sich mit einem Klick ausführen lassen. Das Tab-System wurde an Web-Browser angelehnt und erlaubt nun verschiebbare Tabs mit verbesserter Bedienung. Die linke Sidebar ist in der Breite anpassbar, und statt eines einzelnen Server-Buttons gibt es ein Hamburger-Menü für schnelleren Zugriff auf Host-Verwaltung und Dateimanager.
Server-Monitoring mit konfigurierbaren Widgets
Das Server-Statistik-System wurde grundlegend überarbeitet. So können Nutzer das Status-Monitoring individuell aktivieren oder deaktivieren – erkennbar an grünen oder roten Icons in der Sidebar – und die Ping-Intervalle selbst festlegen. Als neue Widgets stehen CPU- und RAM-Auslastung als Charts, Festplatten-Status, Netzwerkinterfaces mit IP-Adressen und Status, Uptime, laufende Prozesse sowie Systeminformationen mit Hostname, Betriebssystem und Kernel-Version zur Verfügung. Alle Widgets lassen sich einzeln aktivieren oder deaktivieren und mit eigenen Update-Intervallen versehen.
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Um die Sicherheit zu erhöhen, unterstützt Termix 1.8.0 nun TOTP-basierte SSH-Hosts, allerdings nur im Terminal und Dateimanager der Web- und Desktop-Versionen. Zusätzlich gibt es eine Option, Passwörter nicht lokal zu speichern – sie werden dann bei jeder Verbindung abgefragt. Das neue Session-Management-System ermöglicht das gezielte Abmelden einzelner Geräte oder Browser. Web-Sessions laufen nach einer Woche ab, Desktop- und Mobile-Clients nach einem Monat. Bei einem Neustart von Termix werden alle Sessions und Tokens entfernt.
Erweiterte Plattformunterstützung
Die Plattformunterstützung wurde deutlich ausgebaut. Für Windows (x64/ia32) gibt es nun Portable-Versionen, MSI-Installer und künftig Chocolatey-Pakete. Linux-Nutzer (x64/ia32/arm7l) erhalten Portable-Versionen, AppImages, Deb-Pakete und demnächst Flatpaks. Auf macOS (x64/ia32 ab Version 12.0) stehen DMG-Dateien bereit, künftig kommen der App Store und Homebrew hinzu. Bei den mobilen Plattformen funktioniert Termix 1.8.0 mit iOS/iPadOS ab Version 15.1 (App Store und IPA) sowie Android ab Version 7.0 (Google Play Store und APK). Alle Desktop- und Mobile-Clients unterstützen jetzt OIDC und Reverse-Proxy-Authentifizierung.
Zusätzlich wurden neue SSH-Algorithmen für Key-Exchange, Server-Host-Keys und Verschlüsselung integriert. Die Sprachunterstützung wurde um Russisch und brasilianisches Portugiesisch erweitert. Bei den Bugfixes nennen die Entwickler ein geschlossenes OIDC-Sicherheitsleck, behobene Tab-Wechsel-Anzeigeprobleme, verbesserte Fehlerbehandlung auf Mobilgeräten und reparierte Linux-Builds. Alle Informationen zum Update finden sich in den Release Notes auf GitHub.
(fo)
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