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Künstliche Intelligenz

KI-Update kompakt: OpenAI, Microsofts Web-Agent, selbstbewusste KI, Apple


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OpenAI schreibt weiter Milliardenverluste. Das zeigen die aktuellen Quartalszahlen von Microsoft. Die Dimensionen sind bemerkenswert: OpenAI nimmt derzeit etwa 13 Milliarden Dollar im Jahr ein. Gleichzeitig hat das Unternehmen vertraglich bereits rund eine Billion Dollar für mehrere Projekte zugesagt. Das Geld fließt vor allem in Infrastrukturprojekte mit Partnern wie Nvidia und Oracle.


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In einem Podcast musste sich Sam Altman nun unangenehmen Fragen stellen. Brad Gerstner, selbst Risikokapitalgeber und Investor, wollte wissen, wie diese Rechnung aufgehen soll. Altmans Antwort fiel gereizt aus: Wenn Gerstner seine Anteile verkaufen wolle, finde sich sicher ein Käufer. Altman versprach, OpenAI werde schnell deutlich mehr Geld verdienen. Er sprach von 100 Milliarden Dollar im Jahr 2027. Konkrete Pläne fehlen. Bekannt ist: Es soll Hardware kommen, der Videogenerator Sora wird teurer und OpenAI will KI-Cloud-Anbieter werden. Auf die Frage nach den finanziellen Problemen sagte Altman im Podcast schließlich nur noch: „Ich habe… genug“.

OpenAI hat zwei neue Modelle vorgestellt: gpt-oss-safeguard mit 120 Milliarden Parametern und eine kleinere Version mit 20 Milliarden Parametern. Beide sind Open-Weight-Reasoning-Modelle für den Unternehmenseinsatz. Der Fokus lag bei der Entwicklung auf der Durchsetzung von Sicherheitsmaßnahmen. Die Modelle sollen besonders gut Richtlinien befolgen können.

Die Gedankenketten des Modells lassen sich einsehen und überprüfen. Das soll helfen zu verstehen, wie Modelle zu Entscheidungen kommen. Die Modelle stehen unter Apache-2.0-Lizenz und sind bei Hugging Face verfügbar.

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Microsoft stattet seinen 365-Copilot mit einem Web-Agenten aus. Der heißt „Researcher with Computer Use“ und kann im Browser navigieren, klicken und Code ausführen. Er soll komplexe Aufgaben wie Recherchen und Analysen automatisieren. Die Ausführung erfolgt in einer isolierten virtuellen Windows-365-Maschine, die vollständig vom Unternehmensnetzwerk und dem Nutzergerät getrennt ist.

Der Researcher kann auch auf Inhalte hinter Logins zugreifen, etwa bei Paywall-Artikeln oder in firmenspezifischen Datenbanken. Administratoren steuern zentral, welche Nutzergruppen den Modus verwenden dürfen und welche Webseiten zugänglich sind. Trotz der technischen Schutzmaßnahmen bleibt ein Risiko: Zahlreiche Studien weisen auf Sicherheitsprobleme bei autonom agierenden KI-Systemen hin.

Die Bundesregierung hat ihre Änderungswünsche für die KI-Verordnung nach Brüssel gesandt. Besonders lang geraten ist die Liste der Änderungswünsche. Der wohl wichtigste Vorschlag: Für die beiden Hochrisikobereiche der Anhänge I und III soll die Anwendung um ein Jahr verzögert werden. Hinter Anhang I verbergen sich bereits anderweitig regulierte Systeme wie Spielzeug oder Motorboote. Anhang III befasst sich unter anderem mit Systemen zur biometrischen Überwachung und kritischer Infrastruktur.

Diskussionen dürfte die Forderung nach einer ersatzlosen Streichung der Folgeabschätzung für Hochrisikosysteme für die Menschenrechte auslösen. Gerade die Frage, ob algorithmisch erlernte Diskriminierung sich verstärkt oder ob nichteuropäische Modelle den europäischen Wertevorstellungen widersprechen, war in der Entstehungsgeschichte der KI-Verordnung von großer Bedeutung.

Ein Forschungsteam um Judd Rosenblatt von AE Studio hat untersucht, unter welchen Bedingungen große Sprachmodelle Aussagen über subjektives Erleben machen. Die Ergebnisse widersprechen gängigen Annahmen. Einfache Prompts wie „Fokussiere den Fokus selbst“ führen systematisch dazu, dass Modelle in der Ich-Perspektive über Erfahrung sprechen. In Kontrollbedingungen verneinten die Modelle fast durchgängig, über subjektives Erleben zu verfügen.

Besonders überraschend: Die Forscher analysierten im Llama-70B-Modell Features, die mit Täuschung und Rollenspiel verknüpft sind. Wurden die Täuschungsmerkmale unterdrückt, stieg die Rate der Erlebensbehauptungen auf 96 Prozent. Wurden sie verstärkt, sank sie auf 16 Prozent. Die Forscher betonen: Ihre Ergebnisse sind kein Beweis für maschinelles Bewusstsein. Sie zeigen aber, dass bestimmte rechnerische Zustände systematisch zu Bewusstseinsbehauptungen führen. Die Studie wirft grundlegende Fragen auf über die Mechanismen dieser Systeme, die bereits in großem Maßstab eingesetzt werden.


KI-Update

KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im „KI-Update“ von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

Bill Gates reiht sich in die Gruppe der Experten ein, die in der aktuellen KI-Euphorie eine Blase sehen. In einem CNBC-Interview sagte er, viele Unternehmen investierten massiv in Chips und Rechenzentren, obwohl sie noch keinen Gewinn mit KI erzielten. Einige dieser Investitionen würden sich später als Fehlschläge herausstellen.

Wie Gates hatten auch OpenAI-Chef Sam Altman und die bekannten KI-Forscher Stuart Russell, Yann LeCun und weitere Experten vor Überbewertungen gewarnt. Trotzdem bezeichnet Gates KI als die größte technische Entwicklung seines Lebens. Der wirtschaftliche Wert sei enorm.

Der weltgrößte Musik-Konzern Universal Music öffnet die Tür für das Training Künstlicher Intelligenz mit Werken seiner Künstler. Universal schloss eine Vereinbarung mit der Plattform Udio, die KI-Songs aus Text-Vorgaben erstellen kann. Im kommenden Jahr soll ein kostenpflichtiger Abo-Dienst starten, für dessen Training Udio sich Lizenzen bei Universal Music beschafft. Universal Music hat unter anderem Taylor Swift, Billie Eilish und Elton John unter Vertrag.

Mit der Vereinbarung wird die Klage von Universal Music gegen Udio beigelegt. Die bisherige Version von Udio bekommt aber Einschränkungen: Die generierten Songs dürfen nicht mehr auf Streaming-Dienste hochgeladen werden. Das sorgte für massive Kritik. „Die Leute sind verletzt, frustriert und enttäuscht, weil dies eine komplette Veränderung in der Art und Weise ist, wie wir die Plattform nutzen“, schrieb ein User auf Reddit.

Die US-Entwicklerfirma Character Technologies kündigt umfassende Änderungen an, um Jugendliche bei der Interaktion mit ihren KI-Chatbots besser zu schützen. Nutzern unter 18 Jahren soll es künftig nicht mehr möglich sein, unbegrenzte Chat-Gespräche mit den KI-Charakteren zu führen. Die neue Regelung soll am 25. November in Kraft treten. Bis dahin wird die Zeit für solche Gespräche zunächst auf zwei Stunden pro Tag begrenzt.

Hintergrund sind Klagen mehrerer Familien in den USA, die den Chatbots von Character.AI eine Rolle beim Suizid ihrer Kinder zuschreiben. Generell ist die Rolle von KI mit Blick auf die psychische Gesundheit junger Menschen in den USA zunehmend Gegenstand einer kontroversen Debatte. Auch OpenAI kündigte nach einer ähnlichen Klage verbesserte Maßnahmen zur Suizid-Prävention an.

Apple lässt es beim KI-Hype weiter langsam angehen. Der Konzern vermarktet weder einen eigenen Chatbot noch Bezahldienste für Apple Intelligence mit mehr Power, setzt hingegen auf lokale Modelle und privatsphärengeschützte Cloud-Services. Immerhin steigen die Investitionen: Die Investitionsausgaben steigen vor allem dank KI auf 18,1 bis 18,5 Milliarden Dollar. Laut Finanzchef Kevan Parekh ist das ein signifikanter Zuwachs.

Konzernchef Tim Cook betonte, Apple sei offen für Aufkäufe, auch für KI-Grundmodelle. Das Problem: Die Preise sind mittlerweile derart hoch, dass dies selbst für Apples tiefe Taschen zum Problem werden könnte. Zur überarbeiteten Sprachassistentin Siri sagte Cook, man sei weiter auf Kurs für eine Veröffentlichung im kommenden Jahr. Allerdings sollen die Teams unlängst intern Bedenken geäußert haben.

Zahlreiche Jugendliche haben Sorgen wegen KI und ihrer beruflichen Zukunft, wie aus einer Umfrage für die Barmer hervorgeht. Für die Sinus-Jugendstudie wurden 2000 Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren befragt. Fast alle gaben an, den Begriff KI schon gehört zu haben, fast drei Viertel sind davon überzeugt, Künstliche Intelligenz auch erklären zu können. Nur neun Prozent gaben an, KI noch nie genutzt zu haben.

Offenbar kennen sich Jugendliche mittlerweile recht gut mit KI aus. Daher rühren wohl auch die Sorgen: 22 Prozent sehen durch KI-Tools ihre Zukunft auf dem Arbeitsmarkt gefährdet, vor allem im Bereich der Elektrotechnik und der Produktion.


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(igr)



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Künstliche Intelligenz

Ikea-Bilderrahmen zum E-Paper-Schaufenster für Smart-Home-Daten umbauen


Ein typisches Smart Home erzeugt durch zahlreiche Sensoren und Aktoren eine Unmenge an Daten. Diese Daten zu ordnen, fällt oft schwer, weshalb viele Smart-Home-Systeme konfigurierbare Dashboards bereitstellen. Nutzer greifen per Browser oder Handy-App auf die Informationen zu. Das Warten auf das Starten einer App zur Anzeige von Daten ist jedoch nicht die beste Lösung, gerade wenn es mal schnell gehen soll.

Praktischer und schneller wäre es, wichtige Daten direkt auf einen Blick zu sehen, ohne erst das Handy zu zücken oder den Laptop starten zu müssen.

  • Datenvisualisierung für Smart-Home-Anwendungen
  • Ikea-Bilderrahmen als Display-Basis
  • Aufbau und Einsatz des E-Paper-Bilderrahmens

Checkliste

Zeitaufwand: 8 Stunden

Kosten: 40 Euro

Werkzeug

  • 3D-Drucker
  • Lötkolben
  • Seitenschneider
  • Abisolierzange
  • Multimeter
  • Torx Schraubendreher

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Material

  • Ikea Ribba- oder Ikea-Rödalm-Bilderrahmen
  • 7.5″-Monochrom-E-Paper-Display, 800 × 480 Pixel
  • E-Paper-Driver-Board für Seeed Studio XIAO
  • Seeed Studio XIAO ESP32-C3
  • Kippschalter Schwarz (Maße 21 × 15 × 13 mm)
  • MAX17043 LiPo „Battery-Gauge“-Breakout-Board
  • 2 14500-LiPo-Zellen, 2 AA-Zellenhalterungen
  • 12 M2-Gewindeeinsätze (zum Einschmelzen in die Bauteile)
  • 4 M2×6-Torx-Senkkopfschrauben
  • 4 M2×10-Torx-Senkkopfschrauben
  • 4 M2×12-Torx-Senkkopfschrauben
  • citca 10 cm transparente Klebestreifen
  • Litze
  • Lötzinn
  • Filament
  • JST-PH-Verbindungskabel (Anschluss der Akkus an den MAX17043)
  • USB-C-Kabel
  • USB-Netzteil (optional für Netzbetrieb)

Eine Lösung bietet der Umbau eines Ikea-Bilderrahmens. Der ursprünglich für dieses Projekt verwendete Ribba-Rahmen ist zwar nicht mehr lieferbar, doch viele Haushalte besitzen dieses ehemals beliebte Modell noch. Das Nachfolgemodell Rödalm ist ebenfalls gut zum Umbau geeignet und bei Ikea aktuell im Programm.


Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels “ Ikea-Bilderrahmen zum E-Paper-Schaufenster für Smart-Home-Daten umbauen“.
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Künstliche Intelligenz

Dienstag: Blackwell-Chip nur für die USA, EU-Gelder gingen an Spyware-Hersteller


US-Präsident Donald Trump will neben China wohl auch andere Länder von den fortschrittlichsten KI-Chips des US-Halbleiterkonzerns Nvidia ausschließen. Darauf deuten jüngste Äußerungen hin. Die EU-Kommission will unverzüglich die Finanzierung kommerzieller Spyware-Firmen stoppen, die – so heißt es – in „schwerwiegendes berufliches Fehlverhalten“ verwickelt sind. Ein Recherche-Portal hat die fragwürdigen Subventionen öffentlich gemacht. Und OpenAI-CEO Sam Altman reagiert dünnhäutig auf die Milliardenverluste seines Unternehmens – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

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Der Chef des US-amerikanischen Chipkonzerns Nvidia, Jen-Hsun Huang, versucht Medienberichten zufolge, der US-Regierung zu vermitteln, dass in China ein starker Konkurrent für US-amerikanische Chips entstehen könnte, sollte der dortige Markt für Nvidia verschlossen bleiben. Sein Ziel: Die Aufhebung der Exportbeschränkungen für die fortschrittlichsten KI-Chips Nvidias, wie Blackwell. Vor seiner Asien-Reise stellte US-Präsident Donald Trump in Aussicht, mit Chinas Staatschef Xi Jinping auch über die neuen KI-Chips von Nvidia zu sprechen. Dazu kam es nicht. Nach seiner Rückkehr deutete Trump in einem TV-Interview neue Exportbeschränkungen für Nvidias Spitzen-Chip an. Und die könnten nicht nur China betreffen. Trump: Nvidias leistungsfähigster KI-Chip Blackwell nur für die USA

Die Europäische Union (EU) finanziert – wenn auch offenbar unbeabsichtigt – Spyware, die in EU-Mitgliedsländern sowie Drittstaaten für Repressionszwecke eingesetzt wurde oder immer noch wird. Das hat ein Recherche-Portal in Zusammenarbeit mit anderen Medienpartnern aufgedeckt. Mehr als drei Dutzend EU-Abgeordnete aus vier Fraktionen fordern jetzt in einem gemeinsamen Schreiben von der EU-Kommission Aufklärung. Die reagiert und will unverzüglich die Finanzierung von Spyware-Produzenten einstellen, die sich „schweren beruflichen Fehlverhaltens“ schuldig gemacht haben. Brüssel räumt ein: Substanzielle EU-Gelder sind an Spyware-Hersteller geflossen

Hohe Verluste schreibt ChatGPT-Hersteller OpenAI. Gleichzeitig hat das Unternehmen bereits eine Billion US-Dollar an Ausgaben in verschiedene Infrastrukturprojekte vertraglich zugesichert. In einem Podcast mit den Zahlen konfrontiert, gab sich OpenAI-CEO Sam Altman wortkarg und wechselte direkt in den Angriffsmodus. Er kenne genügend Menschen, die an Anteilen von OpenAI interessiert seien, so Altman. Die Einnahmen würden steigen, versicherte er. Fraglich ist nur, ob sie stark genug steigen, um die vielen Milliarden Minus wieder reinzuholen. Altmans Reaktion auf OpenAIs Milliardenverlust: „Es reicht“

Der Messengerdienst WhatsApp ist von der Russischen Föderation als „extremistisch“ eingestuft und verboten worden. Die Konkurrenten Signal und Viber sind in Russland bereits seit 2024 gesperrt. Und das von einem russischen Brüderpaar gegründete Telegram wird schon länger aus dem Ausland betrieben. Neuerdings versuchen russische Netzbetreiber auf staatliche Anordnung, auch die Nutzung von Telegram und WhatsApp einzuschränken. Zusätzlich haben sie nun damit begonnen, SMS und Anrufe der beiden Anbieter zu blockieren. Damit sollen jene Codes blockiert werden, die für 2-Faktor-Authentifizierung (2FA) neuer oder bestehender Konten der Messengerdienste notwendig sind. Russland verhindert 2-Faktor-SMS für Telegram und WhatsApp

In Deutschland kommen auf Betreiber von Telekommunikations- und Datenverarbeitungssystemen erhöhte Sicherheitsvorschriften zu. Am Montag hat die Bundesnetzagentur den Entwurf eines neuen Anforderungskatalogs veröffentlicht und zur Konsultation gestellt. Der neue Security-Katalog soll an den aktuellen Stand der Technik angepasst werden. Er führt für Betreiber von Telekommunikationssystemen „Gefährdungspotenziale“ ein. Strenge Regeln gelten bei hoher Gemeinwohlbedeutung. Ziel ist, die Schutzmaßnahmen gegen aktuelle Bedrohungen und neue, technikgetriebene Gefährdungspotenziale zu verschärfen. Das geschieht im Lichte der Huawei-Debatte, wonach die Bundesregierung den Einsatz „kritischer Komponenten“ bei „voraussichtlichen Beeinträchtigungen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung“ untersagen kann. Bundesnetzagentur verschärft Sicherheitsanforderungen für TK-Anbieter

Auch noch wichtig:

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(akn)



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Russland verhindert 2-Faktor-SMS für Telegram und Whatsapp


Russische Netzbetreiber haben damit begonnen, SMS und Anrufe von Whatsapp und Telegram zu blockieren. Damit sollen jene Codes blockiert werden, die für 2-Faktor-Authentifizierung (2FA) neuer oder bestehender Konten der Messenger-Dienste notwendig sind. Parallel greift eine Beschränkung der SIM-Karten, die einzelne Bürger besitzen dürfen.

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Dies berichtet die russische IT-Nachrichtenwebseite kod.ru. Die Blockade der SMS und Anrufe war demnach zum 30. Oktober noch nicht von allen Netzbetreibern vollständig umgesetzt. Es dürfte sich allerdings nur um Tage handeln, bis die behördliche verordnete Maßnahme durchgängig umgesetzt ist. Whatsapp ist ein Dienst des US-Konzern Meta Platforms, der von der Russischen Föderation als „extremistisch“ eingestuft und verboten ist. Telegram wurde 2013 von einem russischen Brüderpaar gegründet, das den Dienst inzwischen von Dubai aus betreibt. Signal und Viber sind in Russland bereits seit 2024 gesperrt. Neuerdings versuchen die Netzbetreiber auf staatliches Geheiß, auch die Nutzung Telegrams und Whatsapps einzuschränken – nicht nur in der Russischen Föderation selbst, sondern auch in besetzten Gebiete wie der Krim.

Die beiden Messaging-Betreiber haben auf die Sperre reagiert. Hat ein Telegram-Nutzer eine offene Sitzung auf einem anderen Gerät, oder mehrere Konten und eine aktive Sitzung in mindestens einem Konto, schickt den Telegram den 2FA-Code für über den offenen Kanal. Zudem rufen Telegram und Whatsapp bestehende Anwender in Russland über die App dazu auf, ihre E-Mail-Adresse zu hinterlegen. Ratsam ist, eine bei einem ausländischen Provider gehostete Adresse zu verwenden. Sollte Authentifizierung notwendig werden, wollen Telegram und Meta die 2FA-Codes dann per E-Mail zustellen. Das hilft allerdings nur, wenn die Kunden auch tatsächlich ihre E-Mail-Adressen angeben, und es hilft nicht bei der Einrichtung neuer Konten.

Für diese hat sich Telegram einen Trick einfallen lassen: Es lädt russische Android-Nutzer dazu ein, ihr Handy zum Versand von maximal 100 SMS pro Monat freizugeben. Dann kann Telegram die 2FA-Codes über private russische Handys innerhalb des Landes versenden. Das soll die Zensur unterlaufen. Allerdings ist das heikel für die Teilnehmer, könnten sie doch den Argwohn des Regimes erregen, was ungesund sein kann.

Laut kod.ru probiert Telegram dieses Verfahren gerade mit einer kleinen Anzahl russischer User aus. Die Teilnahme am „Peer-to-Peer Login Program“ ist freiwillig. Ab einer gewissen Anzahl tatsächlich versandter SMS gibt es als Dankeschön einen Geschenklink für ein Premium-Abo Telegrams, der an Dritte weitergegeben werden kann. Premium-Nutzer werden nicht mit Werbung bedacht, können größere Dateien versenden, und profitieren von schnelleren Downloads sowie anderen Vorteilen.

Für iPhones gibt es das Peer-to-Peer Login Program bislang nicht, wohl weil iOS der Telegram-App den SMS-Versand verweigert. Übrigens können Telegram-User ihr Konto durch ein sogenanntes Cloud Password zusätzlich absichern; auch dafür kann eine E-Mail-Adresse hinterlegt werden, nämlich für den Fall, dass man das Cloud Password vergessen hat. Idealerweise ist das nicht die selbe wie die für 2FA-Codes genutzte Adresse.

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Ab sofort dürfen russische Staatsbürger nur noch maximal 20 SIM-Karten besitzen, Zuwanderer maximal zehn. Verfolgt wird das über ein staatliches Register, in dem auch jeder die unter seinem Namen registrierten SIM-Karten online einsehen kann. Dort kann sich jeder Russe auch die Neuausgabe von SIM-Karten unter seinem Namen verbitten.

Netzbetreiber haben Einblick und müssen nicht nur diese Einstellungen beachten, sondern auch überzählige SIM-Karten selbsttätig sperren. Kod.ru zitiert Behördenangaben, wonach dies aktuell 89.000 Russen und 37.000 Zuwanderer betrifft, die mehr SIM-Karten haben als erlaubt. Insgesamt wurden Anfang November auf einen Schlag demnach mehr als sieben Millionen Anschlüsse stillgelegt: 6,5 Millionen bei russischen Staatsbürgern und 757.000 bei Zuwanderern.


(ds)



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