Künstliche Intelligenz
Linux 6.17 mit AVC erschienen
In der Nacht von Sonntag auf Montag gab Linus Torvalds den neuen Linux-Kernel 6.17 frei. Nach einigem Tamtam sind die Tage von bcachefs im Kernel gezählt. Die Mittel im Kampf gegen CPU-Bugs unter x86_64 sind nach Anwendung selektierbar. Auch dieses Mal fallen historische Altlasten dem Rotstift zum Opfer.
Auslagerung von bcachefs
Für Aufruhr sorgte bcachefs. Nach einem Disput zwischen Linus Torvalds und dem bcachefs-Maintainer Kent Overstreet wird bcachefs im aktuellen Kernel auf dem Stand von Linux 6.16 eingefroren. Laut Overstreet hatte Torvalds zuvor sogar mit einem „git rm -rf“ gedroht, also dem kompletten Entfernen von bcachefs, und diese Drohung nun für die nächste Version 6.18 umgesetzt.
bcachefs ist ein modernes CoW-Dateisystem („Copy on Write)“ und seit Linux 6.7 im Mainline-Kernel enthalten. Es war angetreten, die Zuverlässigkeit und Features der modernen CoW-Dateisysteme btrfs und ZFS mit der Geschwindigkeit von Journaling-Dateisystemen wie ext4 und XFS zu kombinieren.
Der Stein des Anstoßes waren die eingereichten bcachefs-Patches. Sie enthielten späte Änderungen und griffen in andere Kernel-Bestandteile ein. Letztlich markierte Torvalds bcachefs als „externally maintained“ (extern gewartet) und läutete damit den „Rausschmiss“ aus dem Mainline-Kernel ein. Begründet hat dies der Linux-Schöpfer mit wiederholten Verstößen gegen die Kernel-Entwicklungsrichtlinien.
Handlungsbedarf
Rein technisch bedeutet der neue Status von bcachefs, dass es zukünftig über DMKS (Dynamic Kernel Module Support) als externes Modul gepflegt und verfügbar sein wird. DKMS-Module sind nicht in den Kernel-Sources verankerte Module, die bei jedem Kernel-Update automatisch neu kompiliert und installiert werden. Es steht damit im System nach einem Kernel-Update wie ein „internes“ Modul wieder zum neuen Kernel passend zur Verfügung.
Die Linux-Distribution openSUSE hat bereits angekündigt, bcachefs in eigenen Kernel-Builds ab 6.17 zu deaktivieren. Das betrifft ausschließlich die interne bcachefs-Variante des Kernels. Wer zukünftig das DMKS-Modul verwendet, wird auch weiterhin beim Kernel-Build ein lauffähiges Modul vorfinden. Neues und Näheres zu bcachefs findet sich auf Overstreets Patreon.
Künstliche Intelligenz
WhatsApp: Chats mit ersten anderen Messengern ab sofort möglich
WhatsApp ist jetzt offen für den Austausch mit anderen Messengern. Mit der grundsätzlichen Möglichkeit, auch mit Nutzerinnen und Nutzern anderer Messenger chatten zu können, kommt WhatsApp-Mutter Meta einer EU-Anforderung aus dem Gesetz über digitale Märkte (DMA) nach. Erste Nutzer der Beta-Version des Messengers konnten schon seit Ende vergangener Woche die neue Funktion ausprobieren.
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Mit der nur erfolgten Öffnung, die nur für die EU gilt, können WhatsApp-Nutzer nun auch mit Menschen chatten, die gar kein WhatsApp verwenden. Dabei soll die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung von WhatsApp beibehalten werden. Der Umfang der zum Start unterstützten Drittanbieter-Chats ist indes überschaubar: Nur die beiden eher unbekannten Messenger Birdychat und Haiket sind laut Meta dabei.
Standardmäßig ausgeschaltet
Um die neue WhatsApp-Funktion zu verwenden, müssen Drittanbieter-Chats in den Einstellungen des Meta-Messengers aktiviert werden. Nutzer können die Option auch jederzeit wieder deaktivieren.
Der Funktionsumfang des Chats mit Drittanbieter-Apps ist zudem geringer als zwischen WhatsApp-Nutzern: Neben Text und Bildern können auch Videos, Sprachnachrichten und Dokumente verschlüsselt übermittelt werden
Weitere typische WhatsApp-Funktionen wie etwa die Status-Updates oder selbstlöschende Nachrichten sind in Drittanbieter-Chats nicht nutzbar. Zudem sind zum Start des interoperablen Dienstes nur Einzel- und keine Gruppenchats möglich. Laut Meta soll die Funktion später nachgereicht werden, sofern auch die „Partner bereit sind, dies zu unterstützen“, so der Konzern.
Drittanbieter-Chats nur auf Smartphones
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Drittanbieter-Chats beschränken sich zudem auf iPhones und Android-Smartphones. Laut Meta soll die Funktion bis auf Weiteres nicht auf Tablets, im Browser oder in Desktop-Apps unterstützt werden.“
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Wer als EU-Nutzer gilt und wer nicht, hängt laut Meta mit der registrierten Telefonnummer zusammen: Sie muss aus einem Land stammen, in dem der Digital Markets Act (DMA) gilt, also einem Mitgliedsstaat der Europäischen Union. „Zudem sagt Meta, dass man bei einem Wechsel der Telefonnummer zu einer, die nicht aus einem EU-Land stammt, Drittanbieter-Chats in WhatsApp nicht mehr nutzen kann.
Metadaten: Signal und Threema nicht dabei
Wer hofft, mit der neuen Funktion später auch mit Kontakten der Mitbewerber wie Signal und Threema chatten zu können, wird enttäuscht. Die beiden haben sich schon früh gegen eine Zusammenarbeit entschieden. Beide Unternehmen wollen unter anderem aus Datenschutzgründen nicht mitspielen.
Die Daten, die WhatsApp über Nutzer der verbundenen Drittanbieter-App sammelt, sind recht umfangreich. Zwar sollen Chatinhalte wegen der versprochenen Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nicht eingesehen werden. Allerdings kann der Konzern eigenen Angaben zufolge allgemeine Standortinformationen über die IP-Adresse beziehen, wann man zuletzt online war, wie lange man den Dienst genutzt hat und weitere Metadaten.
Die Funktion scheint übrigens nicht auf allen Geräten gleichzeitig bereitgestellt zu werden.
(afl)
Künstliche Intelligenz
heise+ Update vom 14. November 2025: Lesetipps zum Wochenende
Liebe Leserinnen und Leser,
der Blick in den klaren Nachthimmel ist faszinierend. Vom leuchtenden Mond über Sternbilder und teils sogar Kugelsternhaufen lässt sich vieles mit dem bloßen Auge bestaunen. In seltenen Fällen wird es dabei richtiggehend magisch – nämlich wenn starke Sonnenstürme Polarlichter bis in unsere Gefilden bringen. Dies war in dieser Woche der Fall und sorgte für atemberaubende Bilder, die quer durchs Netz geteilt wurden.
Wer schon einmal ein Polarlicht gesehen hat, stellt sich automatisch die Frage: Wieso strahlt der Himmel eigentlich grünlich oder rötlich? Wie kommt das alles zustande? Unsere Physikexpertin hat sich dem Phänomen „Aurora Borealis“ gewidmet und erklärt einerseits die Ursachen für die verschiedenen Himmelsfarben, und beantwortet andererseits die Frage, welche Auswirkungen Sonnenstürme auf das Magnetfeld der Erde und für unsere Technik haben. Lesen Sie diesen Artikel, es lohnt sich.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „heise+ Update vom 14. November 2025: Lesetipps zum Wochenende“.
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Anonymisierendes Linux: Tails 7.2 mit dezenter Versionspflege
Die auch für den mobilen Einsatz auf USB-Stick optimierte anonymisierende Linux-Distribution Tails ist in Version 7.2 verfügbar. Die Entwickler haben kleine Ärgernisse und Probleme beseitigt und Kernkomponenten auf den aktuellen Stand gebracht.
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In der Versionsankündigung schreibt das Tails-Projekt, dass die Entwickler etwa den Tor-Browser auf Version 15.0.1 – ein Versionssprung, zuvor war Version 14.5.8 aktuell – gehievt haben, der seinerseits auf Firefox 140 basiert und dadurch nützliche Neuerungen mitbringt. Dazu zählen vertikale Tabs, Tab-Gruppen und eine neue Adressleiste mit verbesserter Suche. Thunderbird ist hingegen auf Stand 140.4.0 dabei. Hier haben die Programmierer ein Problem ausgebügelt: Thunderbird hat Verbindungen zu Telemetriediensten von Mozilla aufgebaut – das tut es nun nicht mehr. Der Linux-Kernel kommt in Fassung 6.12.57 mit.
Weitere Anpassungen in Tails 7.2
Die Root-Konsole haben die Maintainer entfernt. Um eine Root-Konsole zu erhalten, sollen Nutzerinnen und Nutzer schlicht sudo -i in der normalen Konsole aufrufen. Benachrichtigungen mit der „Nicht erneut nachfragen“-Option erscheinen jetzt erst, nachdem die Uhr mit Netzzeit synchronisiert wurde.
Tails 7.2 steht als Abbild zum Verfrachten auf USB-Sticks zum Herunterladen bereit. Damit lassen sich Rechner abseits der „heimischen Sicherheitszone“ mit geschützter Privatsphäre nutzen. Aber auch zum Brennen auf DVDs oder zum Ausprobieren in der VM gibt es Installationsabbilder in Form von ISO-Images, die das Tails-Projekt zum Download auf einer eigenen Webseite zur Verfügung stellt.
Die Mitte Oktober erschienene Version 7.1 von Tails brachte erste kleine Softwareaktualisierungen und Korrekturen für störende Fehlerchen mit, nachdem die Distribution kurz zuvor mit Version 7.0 auf die aktuelle Debian-Trixie-Basis umgezogen ist.
(dmk)
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