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Künstliche Intelligenz

Mähroboter Lymow One im Test: Rasenpanzer meistert Steigungen von bis zu 45°


Ketten wie ein Panzer, GPS, 4G und Kameras sowie echte Mähbalken statt filigraner Klingen: Der Lymow One ist ein Kraftprotz, hat aber noch Luft nach oben.

Der Lymow One ist gemacht für große Flächen und steile Hänge. Für viel Grip setzt er auf Raupenketten aus Gummi, die Navigation übernehmen RTK-Positionierung, Kameras, Ultraschallsensoren sowie 4G-Funk und für ordentliches Durchsetzungsvermögen sorgt ein Mähwerk mit echten Mähbalken wie beim typischen Schieberasenmäher. Damit kommt er überall durch. Der Mäher arbeitet ohne Begrenzungskabel und verspricht hohes Tempo und viel Flächenleistung auf großen Arealen. Gesteuert wird alles bequem per App und gemessen an der angedachten Mähfläche ist der Rasenpanzer nicht mal teuer. Und wer Lymow als Firma nicht kennt, darf zumindest bei der Expertise der Unternehmensgründer beruhigt sein: Sie sind 2022 von Branchenriese Narwal gekommen und haben entsprechende Erfahrung zumindest mit Saugrobotern. Zudem stehen sie weiterhin im regen Austausch mit dem ehemaligen Unternehmen. Schön oder zu schön, um wahr zu sein?

Design und Verarbeitung

Das Gehäuse des Lymow One wirkt kantig und zweckmäßig, aber ausreichend modern. Zusammen mit den Ketten und dem weit vorhängenden Mähdeck erinnert das Aussehen insgesamt an eine Pistenraupe, die Skiabfahrten präpariert. Der Rahmen unter dem Kunststoffkleid besteht laut Hersteller aus Aluminiumdruckguss und soll besonders stabil und verwindungssteif sein. Die Abdeckung in Anthrazit, Hellgrau und Silber ist robust und gegen Spritzwasser geschützt. Die Schutzklasse IPX6 erlaubt entsprechend den Einsatz auch bei Regen. Wie immer darf zur Reinigung zwar ein einfacher Gartenschlauch, aber kein Hochdruckstrahler verwendet werden.

Der Mäher ist groß und vor allem schwer: 78 × 56 × 32 cm sind eine Ansage und 35,2 kg erst recht. Angst um das eigene Grün ist da wohl nachvollziehbar, denn das ist richtig viel für einen Mähroboter. Vierrad-angetriebene Modelle wie ein Mammotion Luba 2 (Testbericht), der ebenfalls gut klettern kann und für große Flächen ausgelegt ist, wiegen gerade mal die Hälfte. Allerdings gibt es Entwarnung, zumindest in der Theorie: Das Gewicht verteilt sich wegen der breiten Auflagefläche der Raupenketten auf mehr Fläche, der Bodendruck pro Quadratzentimeter ist deutlich niedriger als bei einem gleich schweren Radmodell. Zudem hilft die Extra-Traktion auf weichem Untergrund und am Hang. Die offizielle Angabe zur Steigfähigkeit liegt entsprechend bei satten 100 Prozent, das entspricht 45 Grad Steigung. Der zuvor genannte Luba 2 kommt „nur“ auf 80 Prozent.

Lymow One – die Pistenraupe unter den Mährobotern: Mäht Flächen bis 60.000 m², Schnittbreite 40 cm, Mähgeschwindigkeit bis 1 m/s, mäht pro Stunde bis zu 930 m²

Wer schnell große Flächen mähen will, braucht nicht nur hohe Geschwindigkeit, sondern auch ein möglichst breites Mähdeck. Entsprechend beträgt die Schnittbreite des Lymow One satte 40,5 cm. Es sitzt vorn, ist mit einem Bumper versehen und schwimmend gelagert sowie motorisch verstellbar. Es passt sich Bodenwellen an und lässt sich zur Reinigung hochfahren und um 90 Grad umklappen. Das erleichtert die Pflege. Auch die beiden omnidirektionalen Stützräder in 45-Grad-Ausrichtung zur Fahrtrichtung werden motorisch an die gewünschte Höhe angepasst. Schnittgut wird zudem über Kanäle mittels Lüftern ausgeblasen und gleichmäßig verteilt. Verklumpung von feuchtem Gras soll so verhindert werden.

Der große Akku sitzt geschützt hinter einer rückseitigen Klappe und kann manuell ohne Werkzeug schnell gewechselt werden. Wer „mal eben“ die Wiese bei einem Freund mähen will, muss die Ladestation nicht mitnehmen, sondern nur die RTK-Antenne. Ein zweites Netzteil für das RTK-Modul liegt bei und erleichtert die Montage am optimalen Standort. Alternativ wird die Antenne mit der Ladestation verbunden und man kommt dann mit nur einem Ladegerät aus. Im Gegensatz zu den Vorserienmodellen liegt dem Verkaufsmodell inzwischen ein deutlich schnellerer 10-A-Lader bei. Neben zwei hellen LEDs, mit deren Hilfe der Lymow One auch nachts Objekte mittels seiner Kameras gut erkennen soll, gibt es noch zwei bunte „Positionslampen“. Sie leuchten normalerweise grün, wechseln bei Fehlern aber auf rot. Die Farb-LEDs können deaktiviert werden.

Der Lymow One mit Kettenantrieb bewältigt Hänge mit einer Steigung von bis zu 45°.

Inbetriebnahme und App

Die Einrichtung des Lymow One beginnt mit der Positionierung der RTK-Antenne. Wie immer ist dafür freie Sicht zum Himmel wichtig, Abstand zu Gebäuden, großen Pflanzen oder Bäumen ist essenziell. Danach wird die Ladestation platziert, der Roboter aktiviert sowie die Lymow-App heruntergeladen. Als erster Schritt in der App wird der Roboter angelernt, was mit wenigen Klicks problemlos funktioniert. Dann folgt die Kartierung. Aktuell klappt das ausschließlich manuell, eine automatische Erkennung von Rasenflächen gibt es bisher nicht. Schlimm ist das nicht, da das bislang bei keinem Mähroboter ordentlich klappt – zumindest an den Randbereichen.

Stattdessen wird der Lymow One für das Erstellen der Mähbereiche wie ein RC-Auto entlang der Ränder gesteuert. Die Steuerung erfolgt im Querformat und wie bei Mammotion mit zwei virtuellen Steuerelementen. Sie ist angenehm direkt, ohne zu sensibel zu sein. Der Mäher merkt sich so die Rasengrenzen und erstellt daraus die Karte. Für No-Go-Zonen wie Beete oder einen Teich geht es genauso weiter, außerdem verlangt der Lymow One wie die Konkurrenz Verbindungskorridore, sofern mehr als eine Rasenfläche angelegt ist. Anders als bei Wettbewerbern mussten wir dem Mäher beim ersten Anlernen auch die Position der Ladestation mitteilen, obwohl wir ihn daraus gestartet haben. Der Grund ist wie oben angedeutet, dass er grundsätzlich auch ohne auskommt.

Die Verbindung zwischen Smartphone und Roboter erfolgt über Bluetooth, WLAN oder 4G. Letzteres hilft auf großen Grundstücken oder bei schwachem WLAN. In der App gibt es zum Marktstart alle wichtigen Grundfunktionen, darunter auch das Bearbeiten von Grenzbereichen der Rasenflächen. Das ist mehr, als manche Konkurrenten selbst zwei Jahre nachdem erste drahtlose Mähroboter für Endverbraucher auf den Markt kamen, bieten. Nutzer dürfen wie besprochen Zonen anlegen, Sperrbereiche definieren und bei mehreren Mähzonen die Reihenfolge der Arbeit festlegen. Insgesamt können 80 Mähzonen mit unglaublichen 60.000 m² Fläche angelegt werden – klingt so, als habe Lymow noch einiges vor.

Weitere Einstellungsmöglichkeiten beziehen sich auf die Ausrichtung der Mähbahnen, die in Echtzeit grafisch geändert und angezeigt werden können – bei Mammotion dauert das immer etwas. Neben geraden Bahnen sind Schachbrettvarianten in frei wählbarem Winkel und Bahnenüberlappung zueinander möglich. Es gibt zudem einen Randmodus mit konfigurierbaren Runden, bei denen die Hinderniserkennung per Kamera abgeschaltet ist. Dadurch soll der Lymow One auch unter überhängenden Zweigen und Ästen fahren können, ohne sie über die Kamera als feste Hindernisse zu erkennen. Das Erstellen von Zeitplänen, Start per Knopfdruck und Pausen bei Regen sind ebenfalls schon drin. Für letzteres verlässt sich der Lymow One sowohl auf seinen Regensensor als auch auf eine in die App eingebundene Wetter-App.

Updates sollen weitere Funktionen ergänzen und die ganze App „runder“ machen. Gut so, denn im Testbetrieb wirkte sie an einigen Stellen noch wenig intuitiv. So muss man Aufgaben etwa über einen Extra-Menüpunkt und nicht direkt auf der Hauptseite abbrechen. Außerdem vergisst der Mäher beim manuellen Zurücksenden zur Ladestation trotz entsprechender Aufforderung seine begonnene Aufgabe. Zudem weisen die abgefahrenen Bahnen in der App immer wieder schmale, ungemähte Bereiche aus. In der Realität fährt er aber überlappend. Nicht zuletzt verlangt der Lymow One für Änderungen an Mähhöhe oder Geschwindigkeit immer erst einen Stopp, dann einen Wechsel in den Kartenbearbeitungsmodus und erst dann können die Einstellungen angepasst werden – für jede Mähzone einzeln wohlgemerkt. Auch bei der Bedienlogik hapert es bisweilen leicht. So muss der Nutzer bei der Auswahl von Teilflächen nicht erst die Flächen, sondern erst den „Mähen“-Button und danach die Teilflächen aussuchen. Die Markierung der ausgewählten Mähfläche mittels einer feinen grünen Umrandung ist dabei kaum zu erkennen.

Das ist alles nicht wirklich schlimm, aber hier hat Lymow noch etwas Arbeit vor sich. Allerdings betrifft das meiste eher Quality-of-Life-Features, schon jetzt ist der Rasenpanzer im Alltag problemlos bedienbar und mäht fehlerfrei.

Der Lymow One arbeitet ohne Begrenzungskabel, er verlässt sich stattdessen auf GPS und RTK sowie seine 3D-Kamera und Ultraschallsensoren.

Navigation und Hindernisvermeidung

Der Lymow One arbeitet ohne Begrenzungskabel, er verlässt sich stattdessen auf GPS und RTK sowie seine 3D-Kamera und Ultraschallsensoren. Der Hersteller nennt eine RTK-Abdeckung bis 1 km um die Antenne. Ohne GPS-Empfang kann er zur Not bis zu 150 m² oder bis zu 10 Minuten nur per Kameras mähen. Das reicht zum Überbrücken kurzer GPS-Verschattung locker. Zur Orientierung kommen zudem fünf Ultraschallsensoren zum Einsatz. Zusammen mit IMU-Daten, anhand derer der Mäher Drehungen, Beschleunigung und Lage erkennt, steuert er so theoretisch zuverlässig und zentimetergenau.

In der Praxis führt das tatsächlich sogar zu sehr genauer Navigation. Wir haben den Lymow One wie unsere anderen Testmodelle so angelernt, dass er nach Möglichkeit am Rand kaum Abstand zu festen Hindernissen wie Mauern oder Büschen hat – das funktioniert erstaunlich gut. Von seinem angelernten Pfad wich der Rasenpanzer dabei nicht ab, sodass man ihn tatsächlich zentimetergenau anlernen kann. Bemerkenswert: Selbst bei schwachem GPS-Signal bleibt die Navigation präzise. Die Mähfläche neben dem Haus, die wegen starker GPS-Verschattung Mährobotern der ersten Generation ohne zusätzliche Kameraunterstützung noch arg zu schaffen machte, stört den Lymow One nicht spürbar.

Ein kleines Problem mit der Genauigkeit gab es bei uns anfangs trotzdem. Der Lymow One fährt jedes Mal die Ränder in eine andere Richtung ab: einmal mit und einmal gegen den Uhrzeigersinn. In den Fällen, in denen er entgegen der angelernten Richtung fuhr, war er bisweilen einige Zentimeter weniger genau als andersherum. Grund ist laut Lymow ein Bug, bei dem das programmierte Zentrum des Mähers nicht ganz mit seinem physischen Zentrum übereinstimmt – eine Kleinigkeit, die inzwischen behoben wurde. Das zeigt einerseits, wie komplex ein solcher Mähroboter tatsächlich ist und andererseits, wie schnell der Hersteller auf Probleme reagiert.

Die Hinderniserkennung reagiert dank 3D-Kamera und Ultraschallsensoren auch ohne Kontakt über den Bumper und erkennt dabei Hindernisse ab 5×5 Zentimeter Größe. Die Erkennungsrate lässt sich in der App anpassen. Auf hoher Sensibilität klappte die Erkennung einwandfrei, Bäume, Spielzeug, Gartenschlauch und auf dem Rasen liegendes Werkzeug wurden zuverlässig erkannt und umkurvt. Igel sollten damit nicht unter die Ketten (oder schlimmer noch: die Mähbalken) kommen. Dennoch raten wir dringend vom Nachtmähen ab, das der Hersteller für seine Tagesleistung von stolzen 7000 m² einplant und entsprechend mit LED-Lampen unterstützt. Derzeit gibt es schlichtweg keine Mähroboter, die zu 100 Prozent sicher Hindernissen (und damit auch Tieren wie Igeln, Schlangen oder Kröten) ausweichen.

Im Test kehrte der Mäher von Update zu Update zuverlässiger zur Ladestation zurück. Benötigte er dafür anfangs noch mehrere Anläufe, klappte das gegen Ende des Testzeitraums meist direkt oder beim zweiten Anlauf. QR-Markierungen an der Station helfen dem Mäher anhand seiner Kameras dabei, weshalb er auch bei Tag immer die LED-Leuchten für die Rückkehr zur Ladestation aktiviert.

Mähleistung im Alltag

Die Schnitthöhe lässt sich offiziell zwischen 30 und eigentlich 100 mm einstellen, bei uns ging die Skala in der App nur bis 95 mm. Ist die Einstellung der Höhe von Mähdeck und Stützrädern abgeschlossen, geht es zügig voran. Die Geräuschkulisse bei dieser Einstellung ist uns allerdings direkt negativ aufgefallen, zumal die Justierungen von Deck und Stützrädern auch recht langsam und nacheinander vonstattengehen. Das klingt in etwa wie eine E-Meise (elektrischer Hubwagen), die eine Palette anhebt – wenn auch nicht ganz so laut. Wem das schon zu laut ist, der sollte sich beim Einschalten der beiden Mähmotoren auf einiges gefasst machen. Denn selbst auf der untersten Drehzahl von 3000 RPM übertrifft der Mäher 70 Dezibel problemlos; schraubt man den Antrieb auf maximale 6000 RPM hoch, klingt das fast wie ein startender Düsenjet. Für eine typische deutsche Wohnsiedlung mit enger Bebauung ist das definitiv nichts, und wer den Lymow One entgegen unserer Warnungen doch auch nachts auf Maximaldrehzahl fahren lassen will, riskiert wohl schnell einen Polizeieinsatz wegen Ruhestörung.

Zum Mähen normalen Rasens reicht aber auch die unterste Drehzahl der Mähbalken locker aus. Das Schnittbild ist ausreichend gleichmäßig, kommt aber nicht an das teppichartige Ergebnis eines mit Rasierklingen bewährten Kärcher RCX 6 (Testbericht) heran, der ebenfalls für große Flächen und starke Steigungen ausgelegt ist. Mehr Bahnüberlappung erhöht die Überdeckung und verbessert die Flächendeckung, verlängert aber die Einsatzzeit. Zudem sieht das Schnittbild auf niedrigerer Mähhöhe auch darum besser aus, weil die breiten Ketten weniger Gras beim Überfahren platt drücken können. Das hinterlässt nämlich stets sichtbare Spuren. Nasses Gras verschlechtert wie immer die Schnittqualität, entsprechend empfiehlt sich eine Regenpause. Wegen der speziellen Lüfter, die das geschnittene Gras zu beiden Seiten ausblasen, verklumpt im Gegensatz zu anderen Mähern aber selbst dann nichts.

Randmähen funktioniert wegen der hohen Genauigkeit wie erwähnt gut. Dank des Randmodus, in dem der Mäher bis zu drei Bahnen entlang der Grenzen fährt, klappt das auch unter überhängenden Pflanzen gut, da Kameras und Ultraschallsensoren abgeschaltet sind und der Roboter stur die angelernten Grenzen abfährt. Gleichzeitig bedeutet das natürlich auch, dass die Objekterkennung dann abgeschaltet ist – das kann für Tiere oder Kinder potenziell gefährlich sein.

Mit einer Spitzenleistung von 1200 W hat der Lymow One selbst mit verwilderten Wiesen kein Problem – stecken bleibt er nicht so schnell, sofern es trocken ist. Auf feuchtem Untergrund kommen aber auch die Ketten des Mähers an ihre Grenzen – Gummi rutscht bei Nässe nicht nur bei Reifen, sondern auch in dieser Form. Bei trockenem Grund verlieren Hänge mit dem Rasenpanzer entsprechend schnell ihren Schrecken. Zumindest, wenn es sich nicht um kleine Hügel mit unmittelbaren Übergängen von Ebene zu Anstieg handelt – an denen löst dann nämlich meist der Bumper am Mähdeck aus und der Roboter versucht es erst gar nicht weiter oder er benötigt mehrere Anläufe aus unterschiedlichen Winkeln. Echte Hänge stören den Mäher hingegen bis zur angegebenen Steigung nicht, die Ketten bringen enorm viel Grip auch in echten Steillagen. Das Befahren von Steigungen von mehr als 45° verhindert der integrierte Neigungssensor, auch wenn der Grip bisweilen noch ausreichend wäre. Der Mäher stoppt dann kurz und wechselt die Richtung.

Grundsätzlich verteilen die breiten Ketten, wie eingangs erwähnt, das hohe Gewicht des Lymow One gut auf eine größere Fläche. Auf normalem, vollem Rasen halten sich daher in der Regel keine sichtbaren Spuren. Plattgewalztes Gras richtet sich nach dem Mähen wieder auf und Drehungen reißen die Grasnarbe nicht auf. Anders sieht das auf weichem Boden oder dünner Grasnarbe aus, wie sie etwa in Bereichen mit wenig Licht unter Bäumen vorkommt. Hier entstehen nicht nur sichtbare Kettenspuren, sondern beim Wenden kann die Oberfläche auch beschädigt werden. Denn beim Erreichen eines Bahnenendes gibt es mehrere Möglichkeiten, wie der Lymow One wieder umdreht. Je nachdem, in welchem Winkel der Rasenpanzer zur Grenze anfährt, kann er eine Mehrpunkt-Wende wie ein Auto hinlegen. Alternativ dreht er auf der Stelle, wobei eine Kette vorwärts und die andere rückwärts dreht. Hier ist die Belastung für den Rasen schon höher. Als im Test am problematischsten stellte sich die dritte Wendungsmethode heraus. Dabei stoppt der Lymow One die innen liegende Kette, während er mit der äußeren Kette die Drehung ausführt. Die stehende Kette ist dann in Verbindung mit dem Gewicht das Problem: Sie reißt auf weichem Grund den Boden mehr oder weniger stark auf.

Hohe Flächenleistung ist eines der zentralen Ziele des Lymow One. Der Hersteller nennt bis zu 930 m² pro Stunde und bis zu 2300 m² pro Ladung. Ausgelegt auf einen Arbeitstag sind mit dem neuen 10-A-Lader und entsprechend kurzen Ladezeiten bis zu 7000 m² möglich. Abhängig von Schnitthöhe, Drehzahl, Bahnabstand, Geschwindigkeit und Topografie des Geländes dürfte diese Maximalfläche aber in den meisten Gärten niedriger ausfallen.

Während des Tests sind zudem weitere Dinge aufgefallen – eines davon könnte zu Problemen führen. So bemerkten wir unregelmäßiges Knacken der Ketten, was nach Angaben der Entwickler von Lymow entweder an zu hoher oder niedriger Spannung liegen könnte. Welche Spannung die richtige ist, konnte man indes nicht sagen. Zudem ist das Spannen der Ketten vergleichsweise aufwendig, da nicht nur der Akku entnommen, sondern auch der Unterbau abgeschraubt werden muss. Hier wäre eine selbst spannende Kette sinnvoll gewesen, echte Probleme gab es im mehrwöchigen Testzeitraum trotz des Knackens nicht. Tipp: regelmäßig prüfen, ob die Spannung beider Ketten zumindest gefühlt gleich ist. Außerdem sollte man sie wegen der offenen Konstruktion gelegentlich auf Verschmutzung überprüfen, die zu teilweisem Blockieren der Ketten führen kann. Dann fährt der Roboter nicht mehr geradeaus, sondern pendelt ständig von links nach rechts.

Und dann ist da noch das Problem, dass der Roboter auf einer nicht ganz waagerecht stehenden Ladestation wieder herunterrollen kann, wodurch das Laden abgebrochen wird. Hier erscheint eine Software-Lösung denkbar.

Der wechselbare Akku bietet eine Kapazität von 15.000 mAh bei 35,2 V – das ergibt rund 528 Wh. Zudem ist in 90 Minuten wieder aufgeladen.

Akku

Lymow verwendet für den Akku seines Rasenpanzers LFP-Zellchemie und gibt eine Lebensdauer von bis zu 2500 Zyklen an. Die Kapazität liegt bei stolzen 15.000 mAh bei 35,2 V – das ergibt rund 528 Wh. Damit soll der Mäher auf eine Laufzeit von bis zu drei Stunden kommen. Das Testgrundstück mit zwei Mähzonen und nur etwa 400 m² Rasen mähte er damit problemlos am Stück, anschließend waren allerdings nur noch rund 40 Prozent Akku übrig. Die Messer liefen dabei auf 3000 RPM, die Geschwindigkeit war mit 0,4 m/s moderat. Nach rund 2,5 Stunden war der Mäher damit fertig. Hochgerechnet kommt der Mäher so aber lange nicht auf die angegebenen maximalen 930 m²/h. Das mag mit anderen Geschwindigkeiten besser passen, darunter leidet ggf. aber das Schnittbild.

Die Ladezeiten sind mit dem 10-A-Lader und etwa 90 Minuten von 10 auf 90 Prozent ordentlich. Mit dem 2,5-A-Lader dauerte es zuvor erwartungsgemäß etwa viermal länger und damit zu lang. Ein Wechselakku ist als Zubehör erhältlich und kostet knapp 430 Euro. Für sehr große Areale ist das praktisch, weil Nutzer Ladezeiten ignorieren können.

Preis

Der Lymow One wird ausschließlich über den Hersteller verkauft. Die unverbindliche Preisempfehlung für Europa liegt bei 2999 Euro. Der Hersteller bietet aktuell (Stand 10/2025) Vorbestellpreise in Höhe von 2129 Euro plus Versand an. Der Versand soll am 30. Oktober starten.

Angebote zu Mährobotern ohne Begrenzungskabel aus unserer Bestenliste finden sich wie Modelle unter 1000 Euro in folgender Tabelle.

Fazit

Der Lymow One ist ein Spezialist für große, anspruchsvolle Grundstücke in Hanglage. Hier macht ihm kein anderer aktueller Mähroboter etwas vor. Die Kombination aus Kettenantrieb, RTK-Navigation und echtem Mulchdeck liefert handfeste Vorteile, der Rasenpanzer kämpft sich zur Not auch durch wilde Wiesen. Steile Bereiche und weichen Boden meistert der Mäher zumindest bei trockenem Grund souverän. Die Navigation ist zudem zentimetergenau, solange die Antenne sauber platziert ist. Außerdem ist er auch noch ziemlich schnell und schafft große Areale in vergleichsweise kurzer Zeit.

Einschränkungen gibt es derzeit noch bei der App. Das betrifft einerseits die Bedienlogik, außerdem fehlen noch einige Quality-of-Life-Features – beides ist vom Hersteller leicht nachzureichen. Schwieriger wird es bei der Lautstärke und dem Umstand, dass der Lymow One stellenweise bei Drehungen weichen Untergrund aufreißt. Die Lautstärke allein verbietet ihn für den typischen Reihenhausgarten in Deutschland, außerdem braucht es bei normalen Nutzrasen nicht zwingend Mähbalken. Vielleicht sollte Hersteller Lymowtech alternativ ein Mähdeck mit Klingen und ohne (oder mit deutlich leiseren) Lüftern ins Angebot aufnehmen. Damit hätte der Rasenpanzer auch in kleineren Gärten zumindest als Männerspielzeug seine Daseinsberechtigung.

So bekommt der Lymow One nur drei Sterne, für passende Hanggärten auf dem Lande fünf und folgerichtig im Schnitt vier Sterne. Geländegängige Alternativen sind Modelle wie Mammotion Luba 2 AWD (Testbericht), Sunseeker X7 (Testbericht) oder der baugleiche Kärcher RCX 6 (Testbericht). Für kleinere, steile Gärten sind die Modelle Mammotion Luba Mini AWD Lidar (Testbericht) und der Mammotion Luba Mini AWD (Testbericht) empfehlenswert.



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Vorsicht Kunde: Bank kassiert trotz Kündigung weiter


Die Girocard, vormals als EC-Karte bekannt, ist aus dem Alltag vieler Menschen kaum wegzudenken. Doch immer mehr Banken stellen ihre Kartensysteme um und bieten stattdessen Debitkarten an. Während diese Umstellung für die Banken lukrativer ist, bleibt für Kunden oft die Frage: Was passiert mit der alten Girocard, wenn sie plötzlich kostenpflichtig wird oder man sie nicht mehr benötigt? Wie lang ist die Kündigungsfrist und was ist eigentlich der Vorteil einer Debitkarte?

Die Girocard respektive EC-Karte ist ein rein deutsches Debitkartensystem, das bargeldloses Bezahlen und Geldabhebungen erlaubt und bei dem das Geld direkt vom Konto abgebucht wird.

Die deutsche Girocard wird schrittweise durch Debitkarten ersetzt. Diese funktionieren ähnlich wie die Girocard, erlauben aber auch internationale Transaktionen und Online-Zahlungen. „Bei der Debitkarte muss quasi bei jeder Buchung geprüft werden, ob das Konto ausreichend Deckung aufweist“, erklärt c’t-Redakteur Urs Mansmann.

International einsetzbare Debitkarten von Visa oder Mastercard funktionieren ebenfalls auf der Guthabenbasis. Man erkennt die neue Kartenvariante am zusätzlich aufgedruckten Visa- beziehungsweise Mastercard-Symbol. Oft findet sich zudem ein Hinweis darauf, dass es sich um eine Debitkarte handelt.



Mit der um VISA-Kartenfunktion erweiterten Girocard kann man auch online einkaufen und am Kassenterminal bezahlen.

Bei Kreditkarten räumt die Bank dagegen einen Kreditrahmen ein, der später zurückgezahlt wird; die Abrechnung erfolgt meist monatlich. Für Händler entstehen bei Debit- und Kreditkartenzahlungen Gebühren von etwa einem Prozent. „Da gibt es immer einen kleinen Obolus, der vom Verkäufer bei jedem Warenkauf entrichtet werden muss“, erläutert Rechtsanwalt Niklas Mühleis. Deshalb akzeptieren manche Geschäfte nur noch Girocards, erlauben die Kartenzahlung an der Kasse erst ab einem bestimmten Betrag oder sie verlangen Barzahlung.

Wer seinen Kartenanbieter wechseln möchte, kann dies theoretisch jederzeit tun, denn für Debit- und Kreditkarten gelten besonders verbraucherfreundliche Regelungen. „Für solche Zahlungsinstrumente sieht das Gesetz gar keine Kündigungsfristen vor, es sei denn, es wird eine miteinander vereinbart“, erklärt Mühleis. Aber auch dann darf die Frist maximal einen Monat umfassen.

Deshalb können Kunden eine Girocard jederzeit kündigen, und die Bank muss dies laut Gesetz (§ 675 h Absatz 1 BGB) spätestens innerhalb eines Monats umsetzen. Die kurzen Fristen sollen Verbrauchern den Bankwechsel erleichtern und den Wettbewerb zwischen den Banken fördern.

Für den Weg der Kündigung gibt es keine starren Formvorschriften, sie kann schriftlich per Brief, per E-Mail oder über die Banken-App erfolgen. Jede Bank muss deshalb eine Geschäftsadresse vorhalten und schriftliche Kündigungen akzeptieren. Gemäß Paragraf 312k BGB müssen Anbieter von Online-Diensten zudem einen Kündigungsbutton bereitstellen. Die Behauptung einer Online-Bank, eine postalische Kündigung sei nicht möglich, ist falsch.

Spätestens einen Monat nach der Kündigung haben Kunden Anspruch auf eine Rückerstattung zu Unrecht abgebuchter Gebühren. Nach einer Kündigung sollte man deshalb die Kontoauszüge auf unrechtmäßige Abbuchungen überprüfen und diese sofort reklamieren.

Falls eine Bank nicht auf Kündigungen oder Rückforderungen reagiert, sollten Kunden auf die einschlägigen gesetzlichen Regelungen des BGB verweisen (§ 675 f und § 675 h). Hilft auch das nicht, können sich Verbraucher an die Ombudsstellen der Bankenverbände wenden. Diese Verbraucherschlichtungsstellen sind für Konflikte rund um Kontoführung, Überweisungen, Kreditvergabe und Zahlungsdienstleistungen zuständig. „Das soll sozusagen erst mal ein Auffangbecken sein, bevor man direkt zum Gericht laufen muss“, erklärt Mühleis. Die Verfahren können allerdings bis zu drei Monate dauern, da beide Seiten angehört werden müssen.

In dem im c’t-Verbraucherschutz-Podcast diskutierten Fall räumte die Bank systematische Fehler ein, nachdem sich die c’t-Redaktion eingeschaltet hatte. Die Kündigung sei im System nicht sichtbar gewesen, sodass das System irrtümlich von einer aktiven Karte ausgegangen sei. Die Bank kündigte das Konto schließlich manuell und erstattete dem Kunden die zu Unrecht eingezogenen Gebühren.

Hier können Sie den c’t-Artikel zu dem im Podcast behandelten Streitfall nachlesen:

Schwierige Kündigung bei der DKB

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(uk)





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Rasant steigende Rückrufe: Haben Autos ein Qualitätsproblem?


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Es hört und hört nicht auf: In hohen Stückzahlen rufen Automobilhersteller Fahrzeuge wegen Mängeln in die Werkstätten. Aktuell sind es weltweit Hunderttausende BMWs, weil ein Problem am Starter im schlimmsten Fall einen Fahrzeugbrand auslösen kann. Allein in Deutschland sind davon rund 136.500 Autos unterschiedlicher Modelle der Baujahre 2015 bis 2021 betroffen.

Die tschechische Volkswagen-Marke Skoda ruft derzeit rund 13.500 Fahrzeuge zurück, in denen Airbags grundlos auslösen könnten. In den vergangenen Jahren waren weltweit schon Millionen Autos von Rückrufen mit Airbags desselben Zulieferers betroffen. Dieser mögliche Airbag-Defekt zählt zu den größten Rückrufaktionen in der Automobilgeschichte.

„Im vergangenen Jahr wurden 2,8 Millionen Fahrzeuge – überwiegend Autos – in die Werkstätten zurückbeordert“, erklärt ein Sprecher Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) in Flensburg. Das waren 48 Prozent mehr als 2023. Für den rasanten Anstieg der Rückrufe gebe es keinen spezifischen Grund, es sei eher ein Zusammentreffen von Einzelursachen.

„Wenn ein Modell mit einem hohen Verbreitungsgrad einen Mangel aufweist, dann ist die Anzahl zurückzurufender Fahrzeuge entsprechend höher.“ Sollte ein Volumenhersteller Probleme mit etwa einem Bauteil haben, seien gleich viel mehr Fahrzeuge betroffen, als im gleichen Fall Autos von einem Nischenhersteller. Aus diesen Gründen sind starke Schwankungen von einem auf das andere Jahr leicht möglich. Innerhalb der vergangenen fünf Jahre lag die Anzahl der Rückrufe im Durchschnitt bei drei Millionen Fahrzeugen.

Deren Hersteller sind verpflichtet, das KBA zu informieren, sobald es Hinweise auf sicherheitsrelevante Mängel gibt. Wenn die Behörde feststellt, dass von den Mängeln eine Gefahr ausgeht oder das Fahrzeug beziehungsweise Fahrzeugteile nicht den geltenden Vorschriften entsprechen, fordert sie die Hersteller zu einer Abhilfe auf, die üblicherweise durch Rückruf und Reparatur umgesetzt werden. Die Fahrzeughersteller erhalten dafür die Halteranschriften aus dem zentralen Fahrzeugregister des KBA, das angeordneten Rückrufe überwacht.

Führt ein Halter sein Fahrzeug trotz mehrfacher Erinnerung nicht in der Werkstatt vor, wird es aus dem Verkehr gezogen. So weit kam es im vergangenen Jahr rund 155.000 Mal. Neben den angeordneten gibt es freiwillige Rückrufe der Hersteller, die häufiger vorkommen als die vom KBA angeordneten. „Den Herstellern ist sehr daran gelegen, dass Mängel beseitigt werden“, sagt der KBA-Sprecher. Das liegt im Wesentlichen an der Produkthaftung, nach der Hersteller für Schäden aufkommen müssen, die durch Fehler verursacht werden.

Aus diesem Grund bestellt der Mehr-Marken-Konzernverbund Stellantis derzeit deutschlandweit rund 141.700 Fahrzeughalter unter anderen der Marken Peugeot, Opel und Fiat in die Werkstätten. Der Grund: Probleme mit der Nockenwelle können bei bestimmten Motortypen zu Motorschäden führen. Freiwillige Rückrufe wie diesen führen die Hersteller in eigener Regie durch, ohne dass sie das KBA kontrolliert.

Rund 2,8 Millionen Autos wurden im vergangenen Jahr deutschlandweit zurückgerufen. Haben Autos zu oft Qualitätsmängel? Fahrzeuge seien wegen des technischen Umbruchs und steigenden Sicherheitsansprüchen sehr komplex geworden, sagt Florian Hördegen, Leiter Fahrzeugtechnik beim ADAC. „So wurde in den vergangenen Jahren viel neue Technik integriert, was ein Risikofaktor für fehlerhafte Bauteile oder Funktionen sein kann.“ Zudem müssten viele Hersteller sparen. Auch das könne eine Ursache für Fehler und im schlimmsten Fall für Rückrufe sein.



Florian Hördegen

(Bild: ADAC)

Mehr und insbesondere neue Technik ist laut Hördegen zumindest ein Risikofaktor für Rückrufe. „Allerdings ist zu erwarten, dass die Hersteller aus ihren Fehlern lernen, weil Rückrufe für sie Aufwand und finanzielle Einbußen bedeuten.“ Die horrenden Kosten für die millionenfachen Airbag-Rückrufe haben beispielsweise die japanische Firma Takata in die Insolvenz getrieben, weil die Autohersteller den Zulieferer in Regress genommen haben.

Rückrufe sollen die betroffenen Kundinnen und Kunden vor den Folgen durch fehlerhafte Produkte schützen. Eine rechtliche Verpflichtung auf Übernahme der Reparaturkosten oder für einen Leihwagen in der Ausfallzeit gibt es aber nicht. Die besteht nur innerhalb der gesetzlichen Sachmängelhaftungsfrist oder einer Herstellergarantie. „Um den Erfolg von Rückrufaktionen und damit ihr Image nicht zu gefährden, übernehmen die Fahrzeughersteller aber üblicherweise freiwillig die Reparaturkosten, auch nach Ablauf von Fristen“, sagt Hördegen.

Zu Rückrufen müssen die Fahrzeuge heutzutage nicht mehr zwingend in die Werkstätten, weil etwa Softwareupdates zur Fehlerbehebung drahtlos über das Internet in die Autos eingespielt werden können. „Dies darf aber nicht dazu führen, dass unfertige Fahrzeuge ausgeliefert werden, die erst später in allen Punkten funktionieren“, sagt Hördegen. Der ADAC warnt davor, dass sich Hersteller mit solchem Vorgehen einem offiziellen Rückruf entziehen könnten, indem ein sicherheitsrelevantes Problem heimlich mit einem Update behoben wird, ohne es dem Kraftfahrtbundesamt gemeldet zu haben.

Rückrufe finden in der gesamten globalen Herstellerlandschaft statt. Innerhalb Europas gibt es einen Hersteller, der 2024 nun bereits zum sechsten Mal in Folge die Nummer 1 bei der Anzahl der Fahrzeugrückrufe ist: Mercedes-Benz. Im vergangenen Jahr rief das Unternehmen in 24 Rückrufen 22 Modelle zurück. Das waren auch mal mehr, die Zahlen sinken von Jahr zu Jahr.

Unterdessen liegen die Rückrufe von BEVs derzeit deutlich über denen von Verbrennern. Laut einer Studie der auf Elektromobilität spezialisierten Marktforschung Uscale ebenfalls aus Stuttgart mussten im Jahr 2023 knapp jedes fünfte E-Auto aufgrund eines Rückrufs in die Werkstatt. Bei Verbrennern waren es nur 5 Prozent. Die Rückruf-Rate bei Stromern war somit viermal höher. In den vergangenen drei Jahren sind die Rückrufe bei Elektroautos allerdings kontinuierlich zurückgegangen: von 23 Prozent im Jahr 2022 auf 14 Prozent 2024.

Bei BEVs ist noch sehr viel Raum für Optimierung der Qualität. „Weil das technische Grundkonzept des Elektroantriebs viel einfacher ist als beim Verbrenner, vermute ich, dass die Lerneffekte größer sein werden“, sagt Uscale-Geschäftsführer Axel Sprenger. Er geht deshalb von weiter rückläufigen Rückrufen bei Elektroautos aus.


(vbr)



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Bounce: Kontenumzug von Bluesky zu Mastodon und bald auch andersherum


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Anderthalb Monate nachdem die Initiative „A new social“ ein Werkzeug vorgestellt hat, das den Umzug eines Accounts von Bluesky zu Mastodon ermöglicht, hat sie jetzt angekündigt, dass bald die Gegenrichtung hinzukommen soll. Mit dem Dienst namens Bounce soll man ab 20. Oktober einen Mastodon-Account inklusive eines Teils der Follower zu Bluesky umziehen können, obwohl beide Dienste auf unterschiedlichen Protokollen basieren. Wie stark die beiden einander aber längst beeinflussen, hat kurz vorher Mastodon gezeigt, als die Verantwortlichen des Kurznachrichtendiensts angekündigt haben, eine eigene Umsetzung der sogenannten „Starter Packs“ von Bluesky zu planen.

Die Kurznachrichtendienste Mastodon und Bluesky orientieren sich beide an Twitter vor der Übernahme durch Elon Musk. Während davon aber zuerst Mastodon profitieren konnte, liegt das Momentum jetzt eindeutig bei Bluesky. Die beiden Dienste sind aber nicht hermetisch voneinander getrennt. Seit dem Frühjahr 2024 gibt es eine Brücke, über die Inhalte zwischen beiden ausgetauscht werden können. Wer will, kann darüber auch Accounts auf der jeweils anderen Plattform folgen. Der Entwickler des Diensts namens „Bridgy Fed“ arbeitet inzwischen bei „A new social“ daran, solche sozialen Netzwerke noch enger miteinander zu verbinden. Das Werkzeug zum Accountumzug ist in diesem Zuge entstanden.

Bounce beruht darauf, dass „Bridgy Fed“ für die Errichtung der Brücke jeweils einen Account erstellt, der Beiträge von dem ursprünglichen Netzwerk kopiert und für das andere einsehbar macht. Beim Umzug wird dieser dann zum jeweiligen primären Account, wobei man je nach Netzwerk unterschiedliche Teile mitnehmen kann. Zieht man beispielsweise von Bluesky zu Mastodon, kann man sogar alle alten Beiträge mitnehmen, in der anderen Richtung geht das nicht. Am wichtigsten dürfte aber für die meisten sein, was mit den Followern passiert. Hier können jeweils alle mitgenommen werden, die die Brücke selbst aktiviert haben oder bereits auf dem Netzwerk aktiv sind, wo man hinzieht. Bislang handelt es sich um einen Betatest, Fehler sind also möglich.

Während Bluesky und Mastodon durch Bounce also bald noch enger zusammenwachsen werden, hat Mastodon angekündigt, eine beliebte Funktion des Konkurrenten übernehmen zu wollen. Bei der bislang größten Abwanderungswelle von X zu Bluesky haben die sogenannten Starter Packs eine wichtige Rolle gespielt, das sind usergenerierte Sammlungen von Accounts, denen man mit einem Klick folgen kann. Solch einen gibt es beispielsweise auch mit Accounts von Angestellten von heise medien. Inoffiziell gibt es so etwas schon für Mastodon, dort soll es jetzt aber auch offiziell kommen. Mastodon plant mehr Opt-Out-Möglichkeiten für Nutzer und Nutzerinnen. Interessierte können die Entwicklung auf GitHub verfolgen und beeinflussen, die Verantwortlichen bitten um Feedback.


(mho)



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