Digital Business & Startups
Man wird gezwungen, ständig Neues zu lernen
#Interview
Gründeralltag – gibt es das überhaupt? „Meistens starte ich mit einem Spaziergang. Danach gibt’s einen Kaffee, einen Blick auf die To-do-Liste und dann versuche ich, die wichtigste Aufgabe zuerst zu erledigen“, sagt Kaja Ringert, Gründerin von Tales&Tails.

Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Wie schalten junge Unternehmerinnen und Unternehmer nach der Arbeit mal so richtig ab und was hätten die aufstrebenden Firmenlenker gerne gewusst bevor sie ihr Startup gegründet haben? Wir haben genau diese Sachen abgefragt. Dieses Mal antwortet Kaja Ringert, Gründerin von Tales&Tails, einem Shop für Tierernährung.
Wie startest Du in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag?
Einen ganz normalen Tag gibt’s im Startup ja selten. Meistens starte ich mit einem Spaziergang mit meinem Hund, denn frische Luft hilft, den Kopf freizubekommen. Danach gibt’s einen Kaffee, einen Blick auf die To-do-Liste und dann versuche ich, die wichtigste Aufgabe zuerst zu erledigen. Meistens kommt es dann doch ganz anders, aber genau das macht’s ja spannend.
Wie schaltest Du nach der Arbeit ab?
Am besten draußen: ein Spaziergang oder eine Laufrunde mit meinem Hund sind mein Lieblings-Alternativ-Programm. Dazu kommt Sport, um den Kopf freizubekommen und ganz wichtig: Zeit mit meinen Freunden, denn die sorgen dafür, dass ich nicht nur Gründerin bin und die Arbeit im Kopf habe, sondern einfach Spaß und eine gute Zeit habe.
Was über das Gründer:innen-Dasein hättest Du gerne vor der Gründung gewusst?
Wie sehr man über sich selbst hinauswächst: Das ist nicht nur auf mich bezogen, sondern auf alle unsere Mitarbeiter:innen. Ich hätte nicht gedacht, dass das Gründen so viel Persönlichkeitsentwicklung bedeutet. Man wird gezwungen, ständig Neues zu lernen, über den eigenen Schatten zu springen und Dinge zu machen, die man sich vorher nie zugetraut hätte.
Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstest?
Ich habe am Anfang oft unterschätzt, wie chaotisch ein Startup-Alltag sein kann und wie viel man gleichzeitig jonglieren muss. Ich dachte, man könnte alles planen, aber in Wirklichkeit ändern sich Pläne oder Gegebenheiten ständig. Daraus habe ich gelernt: Flexibel bleiben, improvisieren und auch mal über sich selbst lachen, sonst verliert man die Freude.
Was waren die größten Fehler, die Du bisher gemacht hast – und was hast Du aus diesen gelernt?
Am Anfang versucht man sehr oft, alles alleine zu stemmen, in dem Glauben, dass man jede Entscheidung selbst treffen muss. Das hat viel Energie gekostet. Heute weiß ich: Hilfe annehmen und Aufgaben abgeben ist kein Zeichen von Schwäche, sondern macht das Startup stärker. Vertrauen ins Team ist Gold wert.
Wie findet man die passenden Mitarbeiter:innen für sein Startup?
Für uns zählt neben Können vor allem Herzblut. Wir suchen Menschen, die unsere Mission fühlen und Lust haben, sich weiterzuentwickeln. Der Rest lässt sich lernen. Das gemeinsame Warum ist wichtiger als jeder Lebenslauf.
Welchen Tipp hast Du für andere Gründer:innen?
Einfach mal ausprobieren! Es wird nie alles perfekt sein, also lieber starten, lernen und anpassen. Scheut euch nicht, Hilfe zu holen, viel zu fragen und von anderen Gründer:innen zu lernen. Niemand schafft ein Startup allein. Und sehr oft hilft es auch, die Dinge mit Humor zu nehmen.
Ohne welches externes Tool würde Dein Startup quasi nicht mehr existieren?
Asana. Ohne das Tool würden wir im Projektchaos versinken. Es hilft uns, alle Aufgaben, Deadlines und Verantwortlichkeiten im Blick zu behalten und gibt jedem im Team Klarheit darüber, wer woran arbeitet.
Wie sorgt Ihr bei Eurem Team für gute Stimmung?
Während der Arbeit sorgt schon unser Miteinander für gute Stimmung: Wir arbeiten gemeinsam an Zielen und helfen uns gegenseitig, wenn jemand Unterstützung braucht. Darüber hinaus gibt es regelmäßige Teamevents. Das Team darf Vorschläge machen, selbst organisieren oder sich überraschen lassen. Das reicht von Adventure Mini Golf über Escape Rooms, Draisinenfahrten oder Ausflüge bis hin zum Weihnachtsmarkt. Außerdem bieten wir jedem die Möglichkeit an Sportangeboten wie Yoga, Schwimmen, Massagen, Fitness-Kursen usw. teilzunehmen, damit alle gesund und motiviert bleiben. Dazu kommen Mitarbeiter-Benefits wie flexible Arbeitszeiten, Home Office und Weiterbildungsmöglichkeiten. So fühlt sich jeder wertgeschätzt und als Teil des Teams.
Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?
Ganz am Anfang ging alles noch aus Stellas kleiner Garage raus: Wir haben dort alles verpackt und versendet. Eines Tages kam ein LKW mit neuer Ware ins Wohngebiet, total ungeplant, die Nachbarn waren nicht begeistert, weil das Gebiet gar nicht dafür ausgelegt war. Die Ware passte zudem nicht in die Garage, also mussten wir sie auf der Straße abladen und gleichzeitig noch etikettieren und das alles bei 35 Grad im Schatten! Und dann kam auch noch das Ordnungsamt vorbei. Zum Glück konnten wir sie beruhigen, aber die Situation war einfach sehr wild. Wenn man sich unsere Fotos von dem Tag anschaut, muss man einfach schmunzeln. Mit den Nachbarn haben wir uns auch wieder vertragen bzw. ist Stella inzwischen umgezogen.
Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.
Tipp: Wie sieht ein Startup-Arbeitsalltag aus? Noch mehr Interviews gibt es in unserem Themenschwerpunkt Gründeralltag.
Foto (oben): Tales&Tails
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Krebs-Diagnose in Minuten statt Wochen – kein quälendes Warten bald nötig?
Wochen des Nichtwissens, zermürbende Sorgen – wenn der Verdacht einer Krebserkrankung im Raum steht, bricht eine harte Zeit für die Betroffenen an. Bis zur Diagnose kann es dauern. Ein Zustand, der nicht hinnehmbar ist, finden Forscher aus Münster. Denn so verzögern sich Therapien, Betten bleiben blockiert, Familien hängen in der Luft.
Das Deeptech-Startup Refined Laser Systems aus Münster will mit ihrem System die Zeit des Bangens und des Wartens bis zur Diagnose verkürzen – schon im Studium starteten die Gründer ihre Forschung dafür. Gründerszene hat mit Co-Founder Maximilian Brinkmann sowie Steffen Ullmann, Consultant für Medizintechnik, gesprochen.
Das Team treibt dabei ihre persönlichen Erfahrungen, aber auch die gesellschaftliche Bedeutung ihrer Forschung an, um die Versorgung von Krebspatienten an, sagt Gründer Maximilian Brinkmann. „Wir haben eine Chance, das Krebsleiden zu mindern, dem Patienten Stress zu sparen. Das ist sehr, sehr bewegend und sehr erfüllend.“
Biopsie, Versand, Labor – ein bisher wochenlanger Prozess
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Co-Founder finden: So trefft ihr die richtige Wahl – wichtigste Tipps
Seit dem KI-Hype ist das sogenannte Solo Founder-Modell wieder en vogue. Mit KI kann man heute – angeblich – alles allein machen: Texte schreiben, Produktideen testen, Designs bauen, sogar coden. Und ja, die Produktivität ist dadurch massiv gestiegen. Man kann mit weniger Menschen deutlich mehr schaffen.
Aber heißt das auch, dass man besser allein gründet? Ich glaube nicht.
Ein starkes Gründerteam schlägt jeden Solo Founder
Ich erinnere mich an eine Diskussion bei Bits and Pretzels. Ich saß mit großartigen Gründern und Gründerinnen wie Alex Emshev, Duco van Lanschot und Arthur Waller zusammen. Auf die Frage, ob sie heute allein gründen würden, kam eine erstaunlich klare Antwort:
Nein. Ein starkes Gründerteam schlägt jeden Solo Founder.
Warum? Weil es bei der Wahl des Gründerteams um viel mehr geht als um Arbeitsteilung.
Ein gutes Team bedeutet: mehrere stark motivierte Menschen, die dasselbe Ziel verfolgen, bereit sind, alles zu geben, und sich gegenseitig fordern, wenn es schwierig wird. Diese Energie kann man allein kaum ersetzen.
Trotzdem wissen wir alle: Der richtige Co-Founder fällt nicht vom Himmel.
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Bei 0TO9 (sprich: „Zero to Nine“, ein Fintech-Company-Builder, den der schwedische Seriengründer Oliver Hildebrandt mit Henrik Landgren, Ex-Partner bei EQT gegründet, und der in den kommenden zwei Jahrzehnten europaweit 1.000 skalierbare Finanzunternehmen beim Start helfen will. Holzbach ist Deutschland-Chefin der Firma; Anm. der Red.) kommen neben Early Stage Firmen, die ins Ökosystem eintreten wollen, auch immer wieder Einzelgründer und -gründerinnen mit spannenden Ideen zu uns. Menschen, die gründen möchten, aber noch auf der Suche nach dem passenden Partner oder der passenden Partnerin sind.
Unsere Aufgabe ist dann, nicht nur Infrastruktur und Kapital bereitzustellen, sondern auch: Menschen miteinander zu matchen, die zusammen mehr erreichen können als allein.
Partnerwahl kann über ALLES entscheiden
Mir ist dabei immer bewusst: Die richtige Partnerin oder der richtige Partner kann dein Unternehmen tragen. Der falsche kann es zerstören.
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Nicht umsonst zeigen Studien: Streit im Gründerteam gehört zu den häufigsten Gründen, warum Startups scheitern, noch vor Kapitalmangel oder falschem Timing.
Also, wie geht man das Ganze richtig an?
Phase 1: Wo finde ich den oder die Richtige?
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Anthropic eröffnet Büro in München: So viel Geld kann man dort verdienen
„Anthropic ist eine ‘AI Safty-first‘-Company. Wir bauen sichere, verantwortungsvolle und ethische Modelle.“ Das sagte Guillaume Princen, Head of EMEA der US-Firma Anthropic, auf einem Panel im Rahmen der Viva Tech in Paris.
Was er damit vor allem ausdrückt: Anthropic sieht sich genau darin als ein Gegenmodell zum Branchen-Primus OpenAI. Was Sinn macht, wenn man bedenkt, dass die Firma hinter dem Chatbot Claude von ehemaligen OpenAI Mitarbeitern gegründet wurden, die Sam Altmans Firma wegen ethischer Concerns verlassen hatten.
Große europäische Hiring-Offensive
Was Princen damit auch sagt: Anthropic passt damit viel besser in die europäische AI-Landschaft, die ja auch geprägt ist von Maßnahmen und Debatten rund um das Thema Sicherheit und Ethik.
„Anthropic ist in erster Linie ein Unternehmen für KI-Sicherheit“, so Princen gegenüber dem britischen Startup-Magazin Sifted. „Die Art und Weise, wie Anthropic über die Entwicklung von KI denkt, hat etwas zutiefst Europäisches.“
Das alles passt sehr gut zu Anthropoic aktueller Hiring-Kampagne in Europa. Und womöglich betont der Europa-Chef auf der Bühne der Viva Tech das alles auch, um sich im Rennen um die besten europäischen Talente nach vorne abzusehen.
Denn längst stockt auch der Rivale OpenAi hier auf, hat gerade seinen Campus in München eröffnet und hat dort – zugegeben: einige wenige – Stellen ausgeschrieben.
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Bereits im April hat Anthropic angekündigt, in Europa massiv wachsen zu wollen. Im Rahmen der Expansion sollten mehr als 100 neuen Stellen entstehen. Jetzt berichtet das Handelsblatt: Das Unternehmen will sein erstes Büro in Deutschland eröffnen – in München.
Wir haben im Juni nachgefragt, was man für einen Job bei Anthropic können muss, wo die Stellen angesiedelt sind, welche Skills unverzichtbar, wie man sich bewerben kann – und natürlich: Was kann man bei Anthropic verdienen?
In welchen Bereichen gibt es Jobs und was kann man verdienen?
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