Digital Business & Startups
Münchner Climate-Tech-Startup Tanso bekommt 12 Millionen Euro
Der niederländische B2B-Investor henQ und der belgische VC Fortino Capital haben die Series-A-Finanzierungsrunde bei Tanso angeführt. Die deutschen VCs Capnamic und UVC Partners haben ihre Beteiligungen ausgebaut.

Tanso Technologies, ein auf industrielle Nachhaltigkeitssoftware spezialisiertes Climate-Tech-Startup aus München, hat eine Series-A-Finanzierungsrunde über 12 Millionen Euro abgeschlossen. Die Runde wurde von den dem niederländischen VC henQ und dem belgischen B2B-SaaS-Investor Fortino Capital angeführt, bestehende Investoren Capnamic und UVC Partners erhöhten ihre Investmentbeträge ebenfalls.
Einen Monat nach Gründung, im September 2021, hatte Tanso bereits 1,6 Millionen Euro Pre-Seed-Kapital aufgenommen. Angeführt wurde die Runde damals von UVC Partners, unterstützt von Picus Capital, Possible Ventures und mehreren Business Angels. Darunter: Führungskräfte vom HR-Startup Personio und der Roboter-Firma Uipath.
Ziel: europäischer Marktführer im ESG-Softwaresegment für Industrieunternehmen
Tanso hat eine SaaS-Plattform entwickelt, die Unternehmen dabei hilft, ihren CO₂-Ausstoß zu berechnen und zu verringern. Die TÜV-zertifizierte Plattform bildet sowohl Corporate Carbon Footprint (CCF) als auch Product Carbon Footprint (PCF) ab.
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Mit dem CCF-Modul kann ein Unternehmen automatisch berechnen, wie viel CO₂ es an allen Standorten ausstößt – vom direkten Ausstoß (zum Beispiel Maschinen) bis hin zum indirekten (zum Beispiel durch Lieferanten oder Reisen). Das PCF-Modul helfe besonders dabei, zu messen, wie viel CO₂ bei der Herstellung einzelner Produkte entsteht.
Tanso will mit dem frischen Kapital das Team deutlich vergrößern, von derzeit 55 auf über 100 Mitarbeiter. Das Startup will außerdem neue internationale Märkte außerhalb des DACH-Raums erschließen und die Entwicklung zusätzlicher Module vorantreiben – etwa für Lieferketten, gesetzliche Vorgaben und Risikomanagement. Gleichzeitig will das Tanso-Team verstärkt auf KI-Anwendungen setzen, zum Beispiel mit dem eigenen AI Copilot.
Profitieren von der CSRD-Richtlinie
Durch die EU-weit geltende Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) sind Unternehmen seit 2025 verpflichtet, ESG-Kennzahlen in ihren Geschäftsberichten offenzulegen. Dazu zählen CO₂-Emissionen, soziale Standards und Governance-Strukturen.
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Tanso zielt auf Industrieunternehmen und den produzierenden Mittelstand ab, die aufgrund komplexer Lieferketten und interner Barrieren besonders herausgefordert seien, solche Berichte vorzulegen. Die Software soll die Datenerhebung automatisieren, Excel-basierte manuelle Prozesse minimieren und konkrete Einsparpotenziale identifizieren können.
Tanso zählt eigenen Angaben zufolge über 300 Kunden in mehr als 40 Ländern, darunter Kärcher, Duravit, Paulaner und Goldbeck.
CTDM-Background
Till Wiechmann, Gyri Reiersen, Lorenz Hetzel und Fabian Sinn haben Tanso im August 2021 gegründet. Sinn ist heute nicht mehr aktiv dabei. Seit Juni 2023 ist er bei der Ed-Tech IU Group tätig, mittlerweile als Head of Customer Insights & Churn Analytics.
Die Wege der Gründer kreuzten sich bereits in Studium. Sinn und Wiechmann haben gemeinsam an der Uni Mannheim studiert. Reiersen und Wiechmann haben beide ihr Master-Studium an der TU München absolviert und waren Teil des Center for Digital Technology & Management (CDTM).
Das CDTM, ein gemeinsames Institut der Technischen Universität München (TUM) und der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) versteht sich als Talentschmiede für Unternehmerinnen und Unternehmer. Es bietet ein interdisziplinäres Zusatzstudium und fördert gezielt die Entwicklung eigener Geschäftsideen.
Reiersen und Hetzel wiederum waren vor der Gründung von Tanso beide als Forscher an der ETH Zürich tätig.
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Factor2 Energy sammelt 9,1 Millionen ein – Point Nine investiert in Zauber
#DealMonitor
+++ #DealMonitor +++ GreenTech Factor2 Energy sammelt 9,1 Millionen ein +++ Point Nine investiert in Logistik-Startup Zauber +++ Finanzspritze für cogniBIT +++ Epassi-Beteiligung Hansefit übernimmt Belonio +++

Im #DealMonitor für den 19. September werfen wir einen Blick auf die wichtigsten, spannendsten und interessantesten Investments und Exits des Tages in der DACH-Region. Alle Deals der Vortage gibt es im großen und übersichtlichen #DealMonitor-Archiv.
STARTUPLAND
SAVE THE DATE: Am 5. November findet unsere zweite STARTUPLAND statt. Es erwartet Euch wieder eine faszinierende Reise in die Startup-Szene – mit Vorträgen von erfolgreichen Gründer:innen, lehrreichen Interviews und Pitches, die begeistern. Mehr über Startupland
INVESTMENTS
Factor2 Energy
+++ Der amerikanische DeepTech-Investor At One Ventures, High-Tech Gründerfonds (HTGF), Gründerfonds Ruhr, Verve Ventures und Siemens Energy Ventures investieren 9,1 Millionen US-Dollar in Factor2 Energy. Das GreenTech aus Duisburg, 2025 von Michael Wechsung, Jörg Strohschein and Felix Böhmer (die vorher bei Siemens Energy gearbeitet haben) gegründet, entwickelt CO2-basierte Geothermie-Systeme. “Compared to conventional systems, the technology can deliver up to twice the power output, without fracking, ultra-deep drilling, or water-intensive processes”, heißt es zum Konzept. At One Ventures hält nun rund 33,5 % am Unternehmen. Mehr über Factor2 Energy
Zauber
+++ Der Berliner Frühphasen-Investor Point Nine Capital und Forto-Gründer Michael Wax investieren nach unseren Informationen in Zauber. Das Berliner Startup, das vom Forto-Gründer Erik Muttersbach gegründet wurde, positioniert sich als “AI operating system for logistics”. In Stellenanzeigen heißt es zum Konzept: “We believe prosperity depends on logistics that just work. Powered by GenAI and a founding team that scaled Forto from 0-1000 people, Zauber embeds self-learning agents at the heart of every workflow”. Mehr über Zauber
cogniBIT
+++ Das Business Angel-Netzwerk Companisto investiert 558.000 Euro in cogniBIT. Das Startup aus München, 2020 von Lukas Brostek, Alex Knorr und Isabelle Garzoz gegründet, entwickelt “KI-Algorithmen, die menschliche Entscheidungen in komplexen Verkehrssituationen realistisch nachbilden”. Mit dem frischen Kapital möchte das Team “seine KI-gestützte Simulation menschlicher Wahrnehmung und Entscheidungslogik ausbauen. Ziel ist es, realitätsnahe Verkehrsszenarien für autonomes Fahren noch präziser abzubilden”. Mehr über cogniBIT
MERGERS & ACQUISITIONS
Epassi Group – Hansefit – Belonio
+++ Die finnische Epassi Group übernimmt über ihren Bremer Firmenfitness-Anbieter Hansefit den Multi-Benefit-Anbieter Belonio (Münster). Mit der Übernahme bündelt Epassi seine bestehenden Geschäftsbereiche in diesem Markt zu einem umfassenden Multi-Benefit-SaaS-Angebot”, teilt das Unternehmen mit. Belonio, 2014 gegründet, positioniert sich als “vertrauenswürdiger Partner für digitale Mitarbeiterbenefits”. Für das kommende Jahr plant die Epassi Group in Deutschland die Einführung der Marke Epassi. Mehr über Hansefit
Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.
Foto (oben): azrael74
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Mit diesen 11 Skills wirst du als Unternehmer erfolgreich – laut Serien-Gründer Andy Bruckschlögl
Seriengründer und „Bits & Pretzels“-Erfinder Andy Bruckschlögl erklärt, welche 11 Skills über unternehmerischen Erfolg entscheiden.
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Komplett abschalten fällt mir schwer
#Interview
Gründeralltag – gibt es das überhaupt? „Der Tag beginnt klassisch mit einem Kaffee – dann folgt direkt der Blick in die Inbox. Im juristischen Alltag zählt oft jede Minute, da sich Fristen kurzfristig ergeben können“, sagt Katharina Larverseder, Gründerin von Larfirm.

Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Wie schalten junge Unternehmerinnen und Unternehmer nach der Arbeit mal so richtig ab und was hätten die aufstrebenden Firmenlenker gerne gewusst bevor sie ihr Startup gegründet haben? Wir haben genau diese Sachen abgefragt. Dieses Mal antwortet Katharina Larverseder, Gründerin von Larfirm. Das Startup aus München bietet digitale Rechtsberatung.
Wie startest Du in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag?
Der Tag beginnt klassisch mit einem Kaffee – dann folgt direkt der Blick in die Inbox. Im juristischen Alltag zählt oft jede Minute, da sich neue Mandate oder Fristen kurzfristig ergeben können. Deshalb priorisiere ich am Morgen sehr genau: Was ist dringend, was strategisch? Diese Klarheit gibt mir Struktur für den restlichen Tag.
Wie schaltest Du nach der Arbeit ab?
Ganz ehrlich: Komplett abschalten fällt mir schwer – als Selbstständige begleitet mich die Verantwortung oft bis in den Feierabend. Wenn ich aber im “Mama-Modus” bin, gelingt es mir am besten, gedanklich loszulassen. Diese Zeit mit meiner Tochter ist bewusst unverhandelbar – sie gibt mir Ruhe und neue Energie.
Was über das Gründer:innen-Dasein hättest Du gerne vor der Gründung gewusst?
Da ich in einer Unternehmerfamilie aufgewachsen bin – meine Eltern führen eine eigene Firma – hatte ich nie eine romantisierte Vorstellung vom Gründen. Ich wusste ziemlich genau, worauf ich mich einlasse.
Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstet?
Die ersten Jahre nach der Gründung waren finanziell herausfordernd, besonders durch meine Schwangerschaft und die anschließende Elternzeit. Diese Zwangspause trat relativ kurz nach der Gründung ein – am Ende des zweiten bzw. Anfang des dritten Jahres meiner Selbstständigkeit. Der Wiedereinstieg danach fühlte sich wie eine zweite Gründung an. Eine Gründung mit einer unmittelbaren Pause innerhalb der ersten drei Jahre kann ich nicht empfehlen.
Was waren die größten Fehler, die Du bisher gemacht hast – und was hast Du aus diesen gelernt?
In der Anfangszeit habe ich oft auf Vertrauensbasis gearbeitet, mit der Hoffnung, dass das schon funktionieren würde. Leider musste ich lernen, dass das gerade im Anwaltsbereich oft nicht honoriert wird. Heute arbeite ich grundsätzlich nur noch gegen Vorschuss, um Klarheit für beide Seiten zu schaffen. Eine faire Vergütung ist essenziell, damit Beratung auch langfristig möglich bleibt.
Wie findet man die passenden Mitarbeiter:innen für sein Startup?
Geeignete Mitarbeitende zu finden, ist eine Herausforderung. In meiner Kanzlei war ich damit erfolgreich, indem ich gezielt in meinem eigenen Netzwerk, insbesondere unter Jurist:innen aus Studium und Referendariat gesucht habe. Ich bin aktiv auf passende Personen zugegangen, anstatt auf Bewerbungen zu warten. Es war eher eine Art Werbung in eigener Sache.
Welchen Tipp hast Du für andere Gründer:innen?
Man sollte nicht zu lange nachdenken, sondern einfach loslegen. Es ist außerdem sinnvoll, sich frühzeitig Hilfe bei Themen wie Steuern, Buchhaltung und Co. zu holen. Wichtig ist, Ressourcen und Nerven gezielt und effizient einzusetzen.
Ohne welches externes Tool würde Dein Startup quasi nicht mehr existieren?
Seit dem ersten Tag arbeite ich mit einer komplett digitalen Mandantenakte. Ohne diese digitalen Abläufe wäre der Alltag in der Kanzlei kaum noch zu bewältigen. Ein Papierarchiv gibt es bei uns nicht, dadurch herrscht kein Chaos, sondern volle Flexibilität.
Wie sorgt Ihr bei Eurem Team für gute Stimmung?
In der Kanzlei setzen wir auf flache Hierarchien. Wir arbeiten wirklich als Team zusammen. Trotz Home-Office legen wir großen Wert auf regelmäßigen persönlichen Austausch. Außerdem gibt es Raum für Privates, nicht nur für Berufliches. Das stärkt den Zusammenhalt und die Stimmung im Team.
Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?
Definitiv die Interaktionen mit dem Finanzamt – überraschende Rückfragen, abenteuerliche Anforderungen. Aber auch vor Gericht gibt es manchmal Szenen, die so kurios sind, dass man sie kaum glauben würde. Der juristische Alltag ist oft leiser, aber nicht weniger spannend als die klassische Startup-Welt.
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Tipp: Wie sieht ein Startup-Arbeitsalltag aus? Noch mehr Interviews gibt es in unserem Themenschwerpunkt Gründeralltag.
Foto (oben): Larfirm
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