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Reach angespielt: Imposanter VR-Blockbuster stolpert über maue Technik


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Der Entwickler und Publisher nDreams ist einer der großen Namen, wenn es um VR-Spiele geht. Vor allem im Action-Genre lieferten die Briten mit „Fracked“, „Synapse“ oder „Phantom: Covert Ops“ zahlreiche innovative Titel ab und wagten sich zuletzt mit „Grit & Valor – 1949 VR“ sogar auf RTS-Terrain vor. Im Jahr 2022 gründete nDreams mit „Elevation“ ein neues Studio, das sich explizit um AAA-Titel kümmern und Großprojekte für den VR-Markt umsetzen sollte.

Da sich der VR-Markt allerdings entgegen nDreams‘ Ambitionen entwickelte, musste das Studio im Jahr 2024 fast zwanzig Prozent seiner Belegschaft entlassen und zwei seiner insgesamt vier Studios schließen. „Elevation“ blieb allerdings verschont und durfte weiter an einem VR-Blockbuster arbeiten, der schließlich beim diesjährigen Summer Game Fest mit viel Vorschusslorbeeren von Ex-PlayStation-Chef Shuhei Yoshida angekündigt wurde: „Reach“. Wir haben uns in die Tiefen einer vergessenen Zivilisation gestürzt und uns den einen oder anderen blauen Fleck geholt.

Im Action-Adventure „Reach“ schlüpfen Spieler in die Rolle der Stuntfrau Rosa, die für Dreharbeiten in ihr Heimatstädtchen in Südamerika zurückkehrt. Während sie eine ihr nahestehende Person aus ihrer Vergangenheit aufsucht und eine alte Kirche betritt, erschüttert ein Erdbeben die Gegend und Rosa stürzt in einen Abgrund. Doch statt in tiefer Dunkelheit landet sie an einem mysteriösen Ort, der sich als die Heimat einer längst vergessenen unterirdischen Zivilisation entpuppt. Leider bleibt auch diese Welt nicht von Unruhen verschont: Sie hat sich in zwei verfeindete Lager gespalten. Eines davon will sich die Erdoberfläche unter den Nagel reißen und die Menschen als vorherrschende Spezies ablösen. So wird Rosa zur Heldin wider Willen und kurzerhand als Retterin der Welt eingespannt.


Ein Erdbeben reißt Rosa in die Tiefen einer unbekannten Zivilisation. (Bild:

nDreams (Screenshots: joe)

)

Bis Spieler diesen eigentlichen Ausgangspunkt der Handlung erreichen, müssen sie viel Geduld beweisen. Denn nDreams führt durch ein viel zu langes Tutorial-Level. Fast 40 Minuten schleicht Rosa durch ein langweiliges Industriegebäude, kämpft sich durch träge Schießübungen und klettert durch die ausgestorbenen Gassen des kleinen Ortes, bis sie endlich die Kirche erreicht. Dabei lernen Spieler aber nur die Grundlagen: Klettern, Schleichen, Springen und Schießen. Die wirklich wichtigen Spielmechaniken werden in der Unterwelt erklärt, wo das eigentliche Spiel erst richtig beginnt. Hat man die Erdoberfläche überstanden, wird „Reach“ aber zu einem völlig neuen Spiel – und zwar zu einem sehr guten.

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So langweilig der Einstieg war, so imposant wird „Reach“, wenn sich das Tor zur unterirdischen Welt „Ferra“ öffnet. Die gigantischen Tempelanlagen sind wunderschön beleuchtet und von blau schimmernden Felsen sowie mysteriösen Symbolen überzogen. Schwebende Plattformen trotzen den Regeln der Physik, und auch Flora und Fauna wollen so gar nicht zum gewohnten Bild der Erde passen. Die Level-Architektur bietet reichlich Platz zum Klettern und stellt uns vor zahlreiche Physik- und Umgebungsrätsel.

Zu Beginn weist eine kleine Drohne Rosa den Weg durch Engstellen und über Felswände und Schluchten, bis sie schließlich ihre Ausrüstung findet: einen mystischen Bogen und einen Schild, der selbst Captain America vor Neid erblassen ließe. Damit kann Rosa nicht nur Angriffe abwehren. Einmal geworfen, verhält er sich wie ein Bumerang, der überall abprallt. So können etwa Schalter hinter Felswänden per Bandenspiel erreicht oder gleich mehrere feindlich gesinnte „lebende Statuen“ unschädlich gemacht werden. Auch der Bogen ist eine Mischung aus Waffe und Werkzeug. An bestimmten Stellen kann Rosa Pfeile oder den Schild in die Wand schießen und zum Klettern benutzen. Spezielle Elementarpfeile frieren Gegner ein oder verbrennen den Weg blockierendes Unkraut.

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Um den Schild herbeizurufen, müssen Spieler zwei Finger zusammenführen und mit der Hand einen kleinen Kreis in die Luft zeichnen. Soll die Drohne eine antike Tafel scannen, werden Zeigefinger und Daumen zum Mund geführt, damit Rosa einmal kräftig pfeifen kann. Auch das Springen gelingt nicht einfach per Knopfdruck, sondern erfordert ein kräftiges Schwingen der Arme. Das mag nach Kleinigkeiten klingen, doch in einem VR-Spiel machen gut umgesetzte Spielmechaniken wie diese den Unterschied und fördern die Immersion.

Obwohl uns „Reach“ nach dem mauen Intro mit innovativen Spielmechaniken und einer spannenden Welt voller schwindelerregender Kletterpassagen und kniffliger Umgebungsrätsel durchweg bei Laune gehalten hat, haben wir nach knapp vier Stunden den Stecker gezogen. Der Grund? Die Technik. Wir haben „Reach“ mit einer Meta Quest 3 per Link-Kabel und per Wireless-Streaming über Virtual Desktop im 6-GHz-WLAN an zwei Rechnern mit einer RTX 5070 Ti und einer RTX 4080 Super ausprobiert. Beide PCs liegen teilweise deutlich über den empfohlenen Systemvoraussetzungen.

Entweder lief das Spiel mit komplett schwarzem Bildschirm und Sound oder mit stotterndem Audio und heftigem Bildzittern. VR-Spiele werden schon bei leichten Rucklern unspielbar. Auf der Playstation VR2 lief das Spiel in den Anfangsstunden zwar grundsätzlich gut. Allerdings machten sich mit zunehmender Spielzeit immer mehr Pop-ins und Glitches bemerkbar, bis die eigentlich schöne Spielwelt plötzlich mit matschigen Texturen überzogen war und Auflösung und Bildrate zunehmend schwächelten. Aktuell würden wir PC- und Konsolenspielern deshalb zur Vorsicht raten. Hier lohnt es sich unter Umständen, auf Patches zu warten.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

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REACH OFFICIAL LAUNCH TRAILER | PS VR2, Meta Quest, and Steam | nDreams Elevation

„Reach“ macht sehr viel richtig. Es entführt Spieler in eine magische neue Welt und schickt sie auf ein Abenteuer, das irgendwo zwischen Indiana Jones und Tomb Raider angesiedelt ist. Hinzu kommen innovative Spielmechaniken, nervenzerreißende Kletterpassagen, intelligente Umgebungsrätsel und eine angenehme Progression, die auch VR-Neulinge nicht überfordert. Dem gegenüber steht allerdings die instabile Technik auf PC und PS VR2, die VR-Abenteurern schnell den Spaß am Erkunden dieser unterirdischen Zivilisation nehmen dürfte. Bleibt zu hoffen, dass nDreams schnell nachbessert.

„Reach“ ist seit dem 16. Oktober 2025 für Playstation VR2, Meta Quest 3 und PC-VR via Steam erhältlich und kostet 40 Euro. Freigegeben ist das Action-Adventure ab 12 Jahren.


(joe)



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ThinkBook Plus G6: Notebook mit ausrollbarem OLED-Bildschirm im Test


Lenovos ThinkBook Plus G6 Rollable ist ein Hingucker, weil es nur auf den ersten Blick ein normales Notebook ist. Drückt man eine Sondertaste neben F12, so fährt das Notebook seinen Bildschirm motorisiert nach oben aus. Er gewinnt dadurch in etwa nochmal die Hälfte an zusätzlicher Höhe. Das funktioniert dank eines flexiblen OLED-Displays.

Anders als herkömmliche Monitore benötigt es keinen mehrlagigen Schichtaufbau mit starrer Hintergrundbeleuchtung, sondern lässt sich auf flexiblen Folien fertigen. Gerätehersteller benutzen diese technische Besonderheit für Smartphones mit faltbaren Displays, aber auch für Gaming-Bildschirme, die man jederzeit zwischen planer und gekrümmter Oberfläche umbauen kann. Das ThinkBook Plus G6 Rollable hat auch keine nervige Unterbrechung der Bildfläche, die man bei bisherigen Dual-Display-Notebooks zwangsläufig antrifft.

Anders als dort muss man obendrein keine Kompromisse bei den Eingabegeräten hinnehmen. Sie sind in gängiger Position fest im Rumpf verbaut: Tastatur hinten, Touchpad mittig davor. Dies ist bei Notebooks mit ungewöhnlichen oder mehreren Bildschirmen keinesfalls selbstverständlich. Dort sind abnehmbare Bluetooth-Tastaturen gängig oder welche, die ganz nach vorne gezogen sind und die Handballenablage verdrängen.


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heise+ Update vom 05. Dezember 2025: Lesetipps zum Wochenende


Liebe Leserinnen und Leser,

die dunkle Jahreszeit ist für viele von uns keine besonders angenehme Zeit. Oftmals stehen wir im Dunkeln auf und kommen erst im Dunkeln wieder heim. Zum Entspannen flüchten sich dann einige in Streaming und Gaming, andere kultivieren ihren Winterblues.

Aufhellen lässt sich die Stimmung relativ einfach – nämlich mit Licht. Eine passende Beleuchtung hilft, dass weder die Augen noch der Kopf zu schnell ermüden. Das Licht sollte mindestens 500 Lux hell und flimmerfrei sein. Und dann kommt es auf den konkreten Einsatz an: Für Videokonferenzen eignet sich neutralweißes Licht, während Tageslichtlampen mit hochintensivem Kaltweiß stimmungsaufhellend wirken. Ein umfangreicher Ratgeber erklärt alles, was Sie dazu wissen müssen und gibt außerdem ein paar Kaufempfehlungen.


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Arbeitsmarkt für Informatiker: Keine besseren Aussichten


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Die Zahl der arbeitslos gemeldeten IT-Fachkräfte ist im September 2025 gegenüber dem Vorjahr um 25 Prozent gestiegen. 57.665 Informatiker und andere IT-Fachkräfte waren Ende September dieses Jahres arbeitslos gemeldet. Zum Vergleich: vor zehn Jahren sind es mit 27.910 weniger als die Hälfte gewesen. Diese Zahlen stammen von der offiziellen Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Ist dieser starke Anstieg ein triftiger Grund dafür, dass sich Beschäftigte Sorgen um ihren Job im IT-Bereich machen müssen?

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Die Bundesagentur für Arbeit (BA) verneint, schließlich sei im Zehn-Jahresvergleich von 2014 bis 2024 die Erwerbstätigkeit der sozialversicherungspflichtig IT-Beschäftigten um 463.000 gestiegen. Das ist ein bemerkenswerter Zuwachs von 70 Prozent. Im gleichen Zeitraum erreichte die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung insgesamt dagegen ein mageres Plus von 13 Prozent, steht im Bericht der Bundesagentur für Arbeit unter dem Titel ‚Der Arbeitsmarkt für IKT-Berufe im Kontext der Transformation‘, mit Stand vom Juni 2025. „Dass die Arbeitslosenquote dennoch steigt, zeigt, dass das IT-Fachkräftepotenzial derzeit größter ist als der Markt aufnimmt“, sagt eine BA-Sprecherin auf Nachfrage.

Somit könnte es derzeit schwierig werden für Berufseinsteiger – zumal es immer mehr davon gibt und noch mehr geben wird. Seit 2008 steigen die Studierendenzahlen im Studiengang Informatik kontinuierlich an. Im Studienjahr 2023/24 gab es mit rund 258.000 Studierenden einen Höchststand. Auch deren Arbeitsmarktchancen bewertet die BA-Sprecherin positiv: „Die Arbeitsmarktchancen für Berufseinsteiger in der IT sind prinzipiell gut, der IT-Sektor bietet trotz allen eine sehr große Zahl an Beschäftigungsmöglichkeiten.“

Schwieriger sehe es jedoch für IT-Fachkräfte mit Berufsausbildung aus. Sie sind überproportional von Arbeitslosigkeit betroffen. „Die Daten der Statistik legen nahe, dass sie es schwerer haben am Arbeitsmarkt als Akademiker“, sagt die BA-Sprecherin. 2024 wurden 19.800 neue Ausbildungsverträge in den vier IT-Ausbildungsberufen abgeschlossen. Demgegenüber stehen rund 35.000 Absolventen in den Informatikstudiengängen. Die Arbeitslosenquote in der IT lag zum Jahresende 2024 bei 3,7 Prozent. Insgesamt hat sie 6,0 Prozent betragen.

Trotz des deutlichem Anstiegs der Arbeitslosigkeit verkündete der IT-Branchenverband Bitkom im August einen IT-Fachkräftemangel: In Deutschland fehlen weiterhin mehr als 100.000 IT-Fachkräfte. 109.000 sollen es gewesen sein. Obwohl das deutlich weniger waren als noch vor zwei Jahren mit 149.000, würden die Unternehmen keine wirkliche Abmilderung des Fachkräftemangels sehen, teilte der Verband mit und nennt eine Befragung unter Betrieben als Quelle. Danach erwarten fast 80 Prozent, dass sich der IT-Fachkräftemangel in Zukunft sogar weiter verschärfen wird.



Adél Holdampf-Wendel

Wie passt zusammen, dass einerseits die Arbeitslosigkeit beim IT-Personal stark steigt, andererseits ein hoher Fachkräftemangel herrschen soll? Adél Holdampf-Wendel, Bereichsleiterin Future of Work & Arbeit beim Bitkom ordnet die scheinbar widersprüchliche Situation ein: „Vor dem Hintergrund der schwachen Wirtschaftsentwicklung in Deutschland und geopolitischen Unsicherheiten halten sich Unternehmen mit Neueinstellungen grundsätzlich zurück und bauen teilweise sogar Stellen ab.“ Das sei aber eine konjunkturelle und keine strukturelle Veränderung.

Zugleich ändere sich der Personalbedarf in den IT-Profilen. „Die Nachfrage in klassischen IT-Aufgaben wie Softwareentwicklung oder Anwendungsbetreuung ist nach wie vor hoch. Zunehmend gefragt sind aber auch spezielle Fachkenntnisse in Künstlicher Intelligenz, IT-Sicherheit und Cloud-Diensten.“ Davon gibt es nicht oder noch nicht ausreichend Fachkräfte. Wenn die Qualifikationen von Arbeitssuchenden nicht zu den Anforderungen der Unternehmen passen, kann das zu einem Mismatch am Arbeitsmarkt führen. „Das heißt: Ein Fachkräftemangel kann bei vorhandener und sogar steigender Arbeitslosigkeit bestehen.“ Dieser Mangel herrscht dann in besonders begehrten Profilen. Andere sind weniger gefragt.

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So sinken die Stellenangebote nahezu im Gleichschritt, wie die Arbeitslosigkeit steigt. Laut der Statistik der Arbeitsagentur ging das Angebot offener Stellen für Informatiker und andere IT-Berufe im September 2025 im Vergleich zum Vorjahr um 22,3 Prozent auf knapp 12.000 zurück. Bei der BA wird jedoch nur etwa jede zweite offene Stelle gemeldet, informiert das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung.

Personaldienstleister, Beratungshäuser und Wirtschaftsinstitute betrachten in ihren Studien ausgeschriebene Stellen von Unternehmen oder führen Befragungen in Betrieben durch, um daraus Schlüsse über Veränderungen bei der Nachfrage nach IT-Personal abzuleiten.

So stellt der Personaldienstleister Hays stellt in seinem Fachkräfte-Index im dritten Quartal 2025 einen Rückgang von 20 Prozentpunkten in der gesamten Nachfrage nach Fachkräften in Deutschland im Vergleich zum Vorquartal fest. Im Bereich IT weist der Index mit einem Minus von sieben Prozentpunkten einen nur geringen Rückgang auf. Mit einem Plus von 34 und 19 Prozentpunkten würden SAP- und Datenbank-Entwickler am stärksten nachgefragt.

In einer Umfrage des Beratungshauses Kienbaum im August dieses Jahres geben knapp 60 Prozent der IT-Unternehmen an, dass es ihnen leichter als im Vorjahr fällt, offene Stellen zu besetzen. Die angespannte Situation am Arbeitsmarkt hat sich somit entspannt. Jedoch kündigen 28 Prozent einen Personalabbau an.

Das Institut der deutschen Wirtschaft IW hat sich die Entwicklung des Stellengebots für IT-Personal im Vergleich der Jahre 2023 mit 2024 genau angeschaut und stellt fest, dass seit die deutsche Wirtschaft ihren Schwung verloren hat: Die gesamtwirtschaftliche Nachfrage nach IT-Personal sind demnach rasant – insbesondere nach hochqualifizierten Experten. Laut IW-Untersuchung sank die Zahl offener Stellen für qualifizierte Arbeitskräfte im genannten Vergleichszeitraum um 4,3 Prozent, die für IT-Tätigkeiten um 26,2 Prozent und damit sechsmal so stark. In absoluten Zahlen gingen die offenen Stellen um 16.500 auf 46.431 zurück. Der Rückgang in den IT-Berufen ist damit überdurchschnittlich groß und ein Effekt sinkender Investitionen in wirtschaftlich unsicheren Zeiten: wenn weniger investiert wird, gibt es weniger Projekte und somit wird weniger Personal gebraucht.

Am stärksten betroffen ist der Stellenrückgang laut IW für IT-Experten, die üblicherweise einen Masterabschluss oder ein Diplom haben. Stellenausschreibungen für sie reduzierten sich zwischen 2023 und 2024 um rund ein Drittel auf nur noch 26.753 Offerten. Besonders drastisch sind Stellenangebote für Experten der Informatik (minus 46,2 Prozent) und der Wirtschaftsinformatik (minus 38,2 Prozent) eingebrochen. „Dass gerade in diesen hochspezialisierten Berufen die offenen Stellen deutlich gesunken sind, dürfte auch daran liegen, dass Unternehmen zurückhaltender in der Umsetzung hochkomplexer IT-Projekte geworden sind, für deren Umsetzung oft Experten benötigt werden“, sagt Studienautor Jurek Tiedemann, Economist für Fachkräftesicherung beim IW.



Jurek Tiedemann

Trotz einer insgesamt rückläufigen Nachfrage nach IT-Fachkräften gab es Branchen, die mehr Stellen ausschrieben als im Vorjahr. So gab es in der ‚Rechts- und Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung‘ ein offenes Stellen-Plus von 518 Prozent auf ein Allzeithoch von 1.770 Offerten. „Zuletzt wurde der Fokus dort verstärkt auf die Implementierung neuer digitaler Lösungen gesetzt, um so beispielsweise Teile der Steuerberatung sowie Wirtschaftsprüfung zu digitalisieren – auch mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz KI“, sagt Tiedemann.

Auch im Tiefbau, der Energieversorgung und der Versicherungswirtschaft gab es zuletzt einen erhöhten Stellenbedarf für IT-Fachkräfte. Doch der fiel eher gering aus.

Apropos KI: in welchem Maß könnte Künstliche Intelligenz IT-Personal ersetzen? „Wir gehen davon aus, dass KI die Anforderungen an IT-Beschäftigte verändert und kompetenter Umgang mit KI stärker in den Fokus rückt“, sagt Tiedemann vom IW. So könnten Routineaufgaben von KI übernommen werden und IT-Beschäftigte sich hochspezialisierten Aufgaben widmen. „Daher wird Erfahrung und Spezialisierung immer wichtiger, um eine passende Stelle in einer IT-Tätigkeit zu finden.“

Kienbaum wollte in seiner Umfrage von den Unternehmen wissen, ob sie als Mittel gegen steigende Lohnkosten in Künstliche Intelligenz investieren, um Effizienzen zu steigern. Fast die Hälfte hat das bejaht. Laut Bitkom kostet KI Arbeitsplätze, schafft allerdings auch neue. Welche Auswirkungen KI unter dem Strich auf den IT-Arbeitsmarkt haben wird, lasse sich noch nicht sagen.

Was alle Gesprächspartner unisono sagen: Wenn die Wirtschaft wieder anzieht, kommt auch der IT-Arbeitsmarkt wieder in Schwung.

Für 2026 erwarten die Bundesregierung und Wirtschaftsinstitute ein verhaltenes, aber positives Wirtschaftswachstum um die 1,3 Prozent. Weltweit geht der Internationale Währungsfonds von 3,1 Prozent aus. Daher wird es mit dem Schwung in Deutschland höchstwahrscheinlich im nächsten Jahr noch nichts.


(mho)



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