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Sora App fast so erfolgreich wie ChatGPT zum Start
Sora katapultiert OpenAI erneut an die Spitze: Die neue Video-App belegt Platz eins im US App Store und zeigt, wie KI vom Werkzeug zum kreativen Medium wird. Über 600.000 Downloads in einer Woche machen sie zum erfolgreichsten Launch seit ChatGPT. Doch der Boom hat auch Schattenseiten, denn mit Sora entstehen längst Deepfakes, die sogar Tote zum Leben erwecken.
OpenAI erlebt gerade den nächsten „ChatGPT-Moment“, diesmal für Videos. Nur eine Woche nach dem Start belegt die neue App Sora Platz eins im US App Store und verzeichnet laut den Marktdaten von Appfigures rund 627.000 Downloads auf iOS. Das berichtete der Publisher TechCrunch, der sich auf die aktuellen Zahlen bezieht. Damit liegt Sora sogar leicht vor ChatGPTs Start im Jahr 2023. Das Tool erreichte in der ersten Launch-Woche rund 606.000 Downloads.
Der direkte Vergleich hinkt allerdings ein wenig: ChatGPT war zum Start ausschließlich in den USA verfügbar, während Sora zeitgleich in den USA und Kanada gelauncht wurde. Laut Appfigures stammen etwa 45.000 Installationen aus Kanada. Rechnet man diese heraus, erreicht Sora in den USA allein rund 96 Prozent des ChatGPT-Starts.
„ChatGPT-Moment für Videos“:
OpenAI launcht Sora 2 und KI-only Social App

Von Text zu Video: OpenAIs nächste Erfolgsstory
Mit der Sora App wagt OpenAI den nächsten großen Schritt nach ChatGPT. Sie ist Teil der neuen KI-Offensive rund um das Modell Sora 2, das Anfang Oktober zusammen mit einem eigenen KI-only Social Hub veröffentlicht wurde. Nutzer:innen können dort durch einen Feed aus generierten Videos scrollen, Szenen remixen oder Cameos mit Freund:innen erstellen, alles ohne Kamera, rein per Prompt. Damit entsteht eine Plattform, die sich vom Aufbau her an TikTok und Instagram orientiert, inhaltlich aber ausschließlich auf KI-generierten Content setzt.
Nach aktuellen Berichten beugt sich die Muttergesellschaft ByteDance dem zunehmenden politischen Druck in den USA. Das Unternehmen will offenbar bis zu 50 Prozent der US-Umsätze abgeben und eine eigenständige amerikanische Version von TikTok einführen, um neuen Regulierungen zu entsprechen. Auch ein teilweiser Verkauf an US-Investor:innen wird laut Reuters diskutiert. In diesem Umfeld positioniert sich OpenAI mit Sora gezielt als skalierbare Alternative für kreativen Video-Content ohne reale Aufnahmen.
Das zugrundeliegende Modell Sora 2 liefert dafür die technologische Basis. Es erzeugt realistische Bewegungen, Perspektiven und Tonspuren, die kaum noch von echten Aufnahmen zu unterscheiden sind. Erstmals kommen auch synchronisierte Dialoge und Sound-Effekte hinzu.
Ein Rekordstart – trotz Invite-Only-Zugang
Bemerkenswert ist, dass Sora noch gar nicht öffentlich verfügbar ist. Nur eingeladene Nutzer:innen in den USA und Kanada können die App derzeit nutzen. Trotzdem erreichte sie bereits am dritten Tag nach dem Launch den ersten Platz im App Store. Laut Appfigures wurden allein am 1. Oktober rund 108.000 Downloads registriert, was bislang den höchsten Tageswert markiert.

Wie die Grafik von Appfigures zeigt, lagen die täglichen Installationen in der ersten Woche konstant hoch und verdeutlichen das außergewöhnliche Wachstum der App. Diese Zahlen machen Sora zur erfolgreichsten KI-App seit ChatGPT und das, obwohl der Zugang deutlich stärker begrenzt ist. Damit zieht OpenAI an Konkurrenzunternehmen wie Microsoft Copilot oder Claude von Anthropic vorbei und etabliert Sora als den neuen Maßstab im Bereich KI-generierter Videos.
Faszination und Kontroverse zugleich
Auf Plattformen wie TikTok, X und Reddit kursieren bereits zahllose Sora-Videos, viele davon eindrucksvoll realistisch. Doch der Hype bringt auch Schattenseiten. Einige Nutzer:innen erstellen Deepfakes Verstorbener, darunter Prominente. Wie TechCrunch berichtet, kritisierte die Schauspielerin Zelda Williams, Tochter des verstorbenen Robin Williams, die Verbreitung solcher Inhalte öffentlich und appellierte, keine KI-generierten Videos ihres Vaters zu teilen.

Es kursieren beispielsweise auch Deepfakes von Persönlichkeiten wie Marilyn Monroe oder John F. Kennedy, die in fiktive Interviews oder Filmszenen eingebettet werden. Diese Clips wirken auf den ersten Blick täuschend echt und verdeutlichen, wie nah KI-generierte Inhalte inzwischen an dokumentarisches Material heranreichen.
Der Fall zeigt, wie eng Begeisterung und ethische Verantwortung im KI-Zeitalter verknüpft sind. OpenAI hat zwar Mechanismen zur Moderation und Identitätsprüfung eingeführt, doch die rasante Verbreitung solcher Inhalte wirft neue Fragen nach Kontrolle, Schutz und Transparenz auf.
OpenAI positioniert sich als neuer Kreativ-Player
Soras Launch zeigt, wohin sich generative KI entwickelt: weg vom reinen Werkzeug, hin zu einer eigenen Bühne. OpenAI nutzt das Momentum, um ein neues Social-Format zu etablieren – eines, das komplett ohne Kamera auskommt und dennoch an TikTok oder Instagram erinnert. Während ByteDance in den USA mit Auflagen und politischen Einschränkungen kämpft, positioniert sich OpenAI als Innovationsführer:in in einem Markt, der gerade neu definiert wird. Die App bleibt zunächst auf iOS beschränkt, doch der internationale Roll-out dürfte folgen.
Sora steht für eine neue Phase der KI-Nutzung, in der Nutzer:innen nicht mehr nur Texte oder Bilder generieren, sondern ganze audiovisuelle Erlebnisse schaffen. OpenAI zeigt damit, wie sich Technologie, Kreativität und Social Media zunehmend überlagern. Sora ist weniger ein klassischer App-Erfolg als ein Zeichen dafür, dass generative KI beginnt, selbst zum Medium zu werden und damit neue Räume für Ausdruck, Unterhaltung und digitale Identität öffnet.
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