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Speicherriese in den USA: Micron schraubt Investitionsvolumen auf 200 Mrd. USD hoch
US-Präsident Trump brüstet sich mit Microns 200-Milliarden-USD-Investment in den USA. Neu sind davon aber letztlich nur 15 Prozent, in den letzten Jahren hat Micron in jedem zweiten Quartal weitere Ausbaupläne vermeldet, dafür auch schon Geld vom US Chips Act eingesteckt. Die Zeitpläne für die Umsetzung liegen bei 20+ Jahren.
150 Milliarden US-Dollar will Micron in die Speicherfertigung in den USA investieren, weitere 50 Milliarden US-Dollar in Forschung und Entwicklung. Dies soll in 90.000 Arbeitsplätzen resultieren, in direktem aber vor allem indirekten Umfeld. Mit den insgesamt 200 Milliarden US-Dollar brüstet sich natürlich die neue Regierung gern, wenngleich 170 Milliarden US-Dollar davon bereits unter dem Vorgänger auf den Weg gebracht wurden. Neu sind letztlich „nur“ 30 Milliarden US-Dollar zusätzlich.
Das zusätzliche Geld soll in einen zweiten Fabrikbau in Boise, Idaho, fließen, zudem soll die bestehende Einrichtung in Manassas, Virginia, modernisiert und ausgebaut werden, sodass dort auch HBM gestapelt werden kann. Genau diesen Punkt hatte Micron bisher in den USA vernachlässigt, solche Dinge werden fast ausschließlich in Asien erledigt. Das meiste Geld ist nach wie vor für den Fabrikbau in der Nähe von New York vorgesehen.
Gestaffelte Ausgaben über Jahrzehnte
200 Milliarden US-Dollar selbst in über 20 Jahren zu investieren ist nach wie vor viel Geld. Allerdings würde die Botschaft anders klingen, wenn schlicht nur jetzt eine Fab für 25 Milliarden angekündigt würde, die dann in drei Jahren auch fertig gestellt ist – so sieht es in den Plänen im Detail letztlich oft auch aus.
Syracuse.com berichtet als lokales Blatt direkt von dem Standort, an dem vier Fabriken und ein lebendiges Drumherum entstehen werden. Diese zeigt ganz klar, wann die eigentlichen Fabs gebaut werden: Jetzt und 2028, dann erst wieder eine 2033 und noch eine 2039. Fertigstellung: laut aktuellem Plan eventuell 2041. Die peak production, also volle Auslastung des Komplexes, wird dann für 2045 angestrebt.
Ein Selbstläufer sind aber auch Großprojekte in den USA nicht. Selbst fast drei Jahre nach der Ankündigung ist in New York noch nicht viel passiert, es laufen aktuell weiterhin Anhörungen. Denn solch ein Großprojekt ruft auch in den USA Anwohner auf den Plan, die sich Sorgen um die Umwelt, Infrastruktur, Lebenshaltungskosten und die alltäglichen Dinge machen, die ein Campus mit vier Fabriken vor ihrer Tür macht. Selbst Micron erklärt in der aktuellen Pressemeldung, dass vor Ende dieses Jahres kein Land in Clay, New York, bewegt wird.