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Künstliche Intelligenz

Switchbot Lock Ultra Vision im Test: Erstes Smart Lock mit Gesichtserkennung


Die Hände voll, die Tür zu – kein Problem: Das Switchbot Lock Ultra macht per Gesichtserkennung den Weg frei. Was es sonst noch bietet, zeigt der Test.

Intelligente Türschlösser erleichtern das Öffnen der Haus- oder Wohnungstür. Die sogenannten Smart Locks bieten in den meisten Fällen einen Motor, der den Zylinder entsperrt und die Türfalle zieht, sodass sich die Tür öffnet. Zudem lassen sie sich relativ einfach nachrüsten und bei Bedarf, etwa nach Auszug aus einer Mietwohnung, wieder ausbauen.

Für einen höheren Komfort bieten zahlreiche Hersteller ein Keypad, das im Außenbereich der Tür angebracht wird. Damit können Anwender über die Eingabe eines PIN-Codes das Türschloss entsperren oder verschließen, ohne dass man ein Smartphone oder eine Smartwatch zu Hilfe nehmen muss. Noch einfacher gelingt das Öffnen der Tür, wenn das Keypad einen integrierten Fingerabdruckscanner bietet. Dann reicht das Auflegen des zuvor autorisierten Fingers zum Öffnen der Tür. Bislang galt das als die einfachste Möglichkeit, die Haus- oder Wohnungstür zu öffnen.

Aber es geht noch besser: Mit dem Switchbot Lock Ultra und dem Keypad Vision steht das erste smarte Türschloss mit 3D-Gesichtserkennung zur Verfügung. Das verspricht noch mehr Komfort: Weder muss man ein Smartphone aus der Tasche ziehen, noch einen PIN-Code eingeben und auch keinen Finger auf das Keypad legen. Einfach vor den Eingang stellen und schwupps öffnet sich die Tür – komfortabler geht es nicht.

Ähnlich wie bei Apples Face ID funktioniert die Technik lokal und lässt sich mit einem einfachen Bild überlisten, weil diesem Tiefeninformationen fehlen, die das Keypad Vision mit über 30.000 Infrarotpunkten abspeichert.

Doch wie zuverlässig und wie sicher funktioniert das Ganze in der Praxis und lässt sich das Switchbot Lock Ultra auch mit Smart-Home-Systemen (Bestenliste) wie Home Assistant koppeln? Diese und weitere Fragen beantworten wir in folgendem Testbericht.

Switchbot Lock Ultra mit Keypad Vision: Passt fast auf fast alle Schlösser, bietet 3D-Gesichtserkennung und eine dreistufige Energieversorgung.

Design und Verarbeitung

Das smarte Türschloss ist in Schwarz und in Silber erhältlich. Im Lieferumfang befinden sich außerdem drei Auflagepads in Holzoptik, die man auf die Vorderseite des Gehäuses aufkleben kann. An der Verarbeitung gibt es ansonsten nichts auszusetzen.

Das Switchbot Lock Ultra benötigt anders als das Nuki Smart Lock Ultra und das Tedee Pro keinen neuen Schließzylinder – stattdessen erlaubt es die Weiternutzung des bestehenden. Dabei umschließt es den vorhandenen Wohnungsschlüssel innen im Türschloss. Bei Bedarf dreht der Motor des Schlosses den Schlüssel zum Öffnen oder Schließen in die gewünschte Position. Zudem ist es auch kompatibel mit zahlreichen Zylindern mit Knauf. Entsprechende Adapter befinden sich im Lieferumfang. Trotzdem lohnt ein Blick auf die Kompatibilitätsseite, um herauszufinden, ob das Lock Ultra zum verwendeten Türschloss passt.

Montage von Switchbot Lock Ultra und Keypad Vision

Das beiliegende Handbuch erläutert die Montage anhand zahlreicher Grafiken. Die verschraubbare Halterung kann man verwenden, wenn der Zylinder mehr als 3 mm aus der Tür respektive Zylinderverkleidung herausragt. Andernfalls kommt die klebbare Halterung zum Einsatz. Dabei sollte man sehr vorsichtig vorgehen und in jedem Fall vermeiden, dass sie schief festgeklebt wird. Während die verschraubbare Halterung später Modifikationen in puncto Positionierung erlaubt, ist dies bei der Klebevariante nicht mehr möglich. Je nachdem, ob das Switchbot Lock Ultra direkt an der Tür oder an einer Verkleidung des Schließzylinders befestigt wird, muss man den Rahmenadapter mit der Öffnung nach oben oder unten anbringen.

Für Schlösser, die mithilfe eines Knaufs geöffnet werden, liegen zahlreiche Adapter bei. In unserer Tür steckt jedoch ein Schloss, das beidseitig mit einem Schlüssel funktioniert. Nach Befestigung des Halteadapters stecken wir zunächst den Schlüssel ins Schloss, mit dessen Hilfe das Lock Ultra die Tür öffnet respektive zuschließt. Anschließend befestigen wir das Lock Ultra im Adapter, indem wir die zwei seitlichen Schieberegler am Lock Ultra nach oben ziehen, es in die Halterung stecken und dann die Schieberegler zur Befestigung des smarten Türschlosses nach unten ziehen. Die Montage ist insgesamt sehr einfach und wird in folgendem Video gezeigt.

Das Keypad Vision wird im Außenbereich entweder an der Tür, Türzarge oder neben der Tür montiert. Wir haben es an der Türzarge inklusive Adapterplatte montiert. Damit ist das Gerät schräg nach vorn ausgerichtet und der Infrarotscanner kann Personen oder Gesichter gut erfassen. Die Montage erfolgt entweder über die doppelseitigen 3M-Klebepads oder mithilfe von Schrauben und Dübel. Beides ist im Lieferumfang enthalten.

Die optimale Installationshöhe, gemessen vom Boden bis zur Unterseite des Gehäuses, wird durch die Größe der zu erfassenden Personen festgelegt. In einer Höhe von 1,2 m erfasst das Gerät Personen mit einer Größe zwischen 110 cm und 180 cm. Bei 1,3 m liegt der Größenbereich zwischen 120 cm und 190 cm und bei 1,4 m zwischen 130 cm und 200 cm. In jedem Fall müssen sechs Zentimeter Abstand rechts vom Gerät zur Tür oder einer angrenzenden Wand eingehalten werden, damit man es mittels mitgeliefertem Sim-PIN aus der Halterung nehmen kann, falls das, etwa im Garantiefall, notwendig sein sollte.

Wozu wird der Switchbot Hub Mini benötigt?

Mit im Lieferumfang unseres Sets, das wir für den Test von Switchbot erhalten haben, war auch ein Switchbot Hub Mini Matter Enabled. Während der Hub für den normalen Betrieb nicht nötig ist, Lock Ultra und Keypad Vision über Bluetooth direkt miteinander kommunizieren, wird er benötigt, um von der Ferne auf das Smart Lock und Keypad Vision zuzugreifen. Zudem ist er erforderlich, um eingebundene Geräte über Matter in andere Ökosysteme wie Home Assistant oder Apple Home zu integrieren. Auch für die Integration von Sprachassistenten wie Alexa, Google Assistant und Siri wird ein Hub benötigt.

Wer noch andere Smart-Home-Komponenten von Switchbot (Testbericht) nutzt, kann den Hub auch für Automatisierungen mit anderen Geräten nutzen. Allerdings ist der Hub Mini Matter Enabled bei der Anzahl der Produkte, die mit einem anderen Smart-Home-System wie Home Assistant oder Apple Home verbunden werden sollen, auf vier begrenzt. Mit dem Hub 2 können Anwender bis zu acht Geräte in andere Smart-Home-Systeme integrieren und mit dem Hub 3 sind es 30.

Inbetriebnahme und Konfiguration mit Switchbot-App

Die Inbetriebnahme von Lock Ultra, Keypad Vision und Hub Mini Matter Enabled erfolgt über die Switchbot-App, für die eine Registrierung nötig ist. Das Set-up gelingt einfach und ist nach wenigen Minuten erledigt. Anschließend muss man das Keypad noch mit dem Schloss verbinden. Mit der Koppelung kann man das Schloss auf neun verschiedene Weisen öffnen: Gesicht, Fingerabdruck, PIN-Code, NFC-Tag, Sprache, App, Bluetooth und Smartwatch. Apple Home Key unterstützt das Keypad Vision hingegen nicht. NFC-Tags, wie das beiliegende Modell in Form einer Scheckkarte, autorisiert man über die App mit dem Keypad Vision. Aber auch Modelle von Drittherstellern wie ein NFC-Tag von Welock funktionieren mit dem Gerät.

Das Keypad Vision speichert jeweils 100 Gesichter, Fingerabdrücke, PIN-Codes und NFC-Tags. Dabei wird zwischen einer permanenten, temporären und einmaligen Autorisierung unterschieden. Allerdings kann man diese Einstellungen nicht pro Benutzer aktivieren, sondern muss sie einzeln anlegen. Die temporären Zugangsdaten können nur für eine bestimmte Zeitperiode, aber nicht nach bestimmten Wochentagen definiert werden. Letzteres beherrscht etwa das Tedee Go 2, das zudem die Autorisierung pro Nutzer nach Periode, bestimmten Tagen und nach Zeiten einschränken kann. Diese Einschränkungen können außerdem an- und ausgeschaltet werden, was eine höhere Flexibilität bietet.

Das Keypad Vision bietet auch eine Sprachausgabe auf Deutsch, Englisch, Japanisch oder Italienisch. Installiert im Flur einer Eigentumswohnanlage, sollte man diese allerdings deaktivieren. Ansonsten könnten sich Bewohner durch Sprachansagen wie „Kommen Sie näher, bitte“ oder „Ihre Tür ist aufgeschlossen“ gestört fühlen.

Eine sehr nützliche Einstellung ist Fast Unlock. Damit bleibt das Keypad Vision mit dem Lock Ultra ständig über Bluetooth verbunden, sodass das Schloss schneller auf Nutzereingaben reagiert. Im direkten Vergleich mit dem Tedee Go 2 öffnet die Tür mit dem Lock Ultra im Schnitt deutlich zügiger, da gelegentlich das Keypad des Tedee Go 2 sich erst mit dem Schloss verbinden muss, was drei bis vier Sekunden in Anspruch nimmt.

Im Vergleich zum Vorgänger ist das Lock Ultra deutlich leiser geworden und vergleichbar mit dem Tedee Go 2. Wenn man die Geschwindigkeit auf langsam stellt, hört man es so gut wie gar nicht mehr.

Der Fernzugriff über den Hub funktioniert nur mittelprächtig. Einige Optionen zur Konfiguration stehen nicht zur Verfügung, weil diese eine Bluetooth-Verbindung voraussetzen.

Beim Fernzugriff ohne Bluetooth-Verbindung über den Hub stehen nur wenige Einstellmöglichkeiten zur Verfügung.

Gesichtserkennung im Alltag

Die Gesichtserkennung funktioniert nicht nur zuverlässig, sondern arbeitet zudem ziemlich schnell. Im Schnitt benötigt sie nur etwas mehr als eine Sekunde, bevor die Tür öffnet. Allerdings muss man für die Erkennung stillstehen. Wenn man sich während der Erkennung bewegt, dauert es bis zu fünf Sekunden.

Mit unter einer Sekunde Öffnungszeit arbeiten die Entsperrverfahren per Fingerabdruck wie auch per NFC noch etwas schneller. Von den drei Hausbewohnern wurde die etwas längere Öffnungszeit der Gesichtserkennung jedoch nicht als nachteilig empfunden und wird daher bevorzugt verwendet, um die Tür zu öffnen. Und in puncto Komfort ist sie allen anderen Methoden ohnehin überlegen, etwa dann, wenn man eine schwere Kiste mit beiden Händen hält und somit keine Hand für die Nutzung des Fingerabdrucksensors frei ist. Nach einem Einkauf könnte man auch die noch im Betastadium befindliche Auto-Unlock-Funktion verwenden. Die Tür wird allerdings nur dann geöffnet, wenn man sich mit dem Smartphone mindestens 100 m von der Wohnung entfernt. Wer nur im Keller etwas holt und anschließend zurückkommt, profitiert nicht von Auto-Unlock. Somit nutzen wir diese Funktion auch nicht, weil sie gegenüber dem Öffnen per Gesichtserkennung keine nennenswerten Vorteile bietet.

Die Gesichtserkennung hat im Test auch bei Dunkelheit funktioniert. Hat man eine Sonnenbrille auf, erkennt das Keypad Vision nicht immer die Person. Um dieses Problem zu lösen, haben wir einfach die Gesichtserkennung mit Brille durchgeführt.

Standardmäßig erfasst das Keypad Vision automatisch das Gesicht von Besuchern vor der Tür. Man kann die Erfassung aber auf manuell umstellen, sodass eine Erfassung erst erfolgt, wenn man eine Taste auf dem Keypad betätigt.

Wie sieht es mit dem Datenschutz aus?

Gepeicherte Zugangsdaten wie Gesichter und Fingerabdrücke speichert das Lock Ultra respektive das Keypad Vision verschlüsselt auf dem Gerät. Diese werden also nicht in die Cloud hochgeladen. Um das zu überprüfen, haben wir den Internetzugang zeitweise abgeschaltet. Trotz deaktiviertem Zugriff auf das Internet hat die Lösung funktioniert.

Switchbot Lock Ultra: Die Integration in Home Assistant ist über die Cloud, Bluetooth, Matter und MQTT möglich.

Wie gut ist die Smart-Home-Anbindung?

Das Lock Ultra kann in Verbindung mit einem matterfähigen Switchbot-Hub auch in andere Smart-Home-Systeme wie Home Assistant oder Apple Home integriert werden. Die Einbindung in Home Assistant muss dabei nicht zwingend über Matter erfolgen. Für das Open-Source-System stehen drei Integrationsmöglichkeiten parat. Sofern die Bluetooth-Reichweite von der Zentrale bis zum Lock Ultra ausreicht, können Anwender die Integration Switchbot Bluetooth verwenden. Als Alternativen stehen zusätzlich die Integrationen Switchbot Cloud sowie Switchbot MQTT zur Verfügung.

Während erstere in Home Assistant bereits vorhanden ist, wird letztere über ein Add-on im Home Assistant Community Store hinzugefügt. Um es gleich vorwegzunehmen: Keine der Lösungen arbeitet mit dem Switchbot Lock Ultra respektive Keypad Vision optimal zusammen. Das Schließen der Falle steht nur mit der Integration Switchbot Bluetooth über die Konfigurationseinstellung „Falle erzwingen“ zur Verfügung. Unter Switchbot MQTT gibt es die Option ebenfalls, funktioniert dort aber nicht korrekt. Die Falle wird zwar gezogen, doch offenbar fehlen über diese Einbindung notwendige Kalibrierungsdaten, sodass sich die Tür nicht öffnet. Man hat mit den Integrationen nur Zugriff auf wenige Daten des Schlosses, wie den Batteriestatus, wobei diese Informationen mit Matter bislang nicht zur Verfügung stehen. Zum anderen wird das Keypad Vision von keiner der Integrationen erkannt. Zudem sind die Verlaufsdaten über das Schließen und Öffnen des Schlosses unvollständig.

Das Switchbot Lock Ultra mit Keypad Vision bietet eine dreistufige Energieversorgung. Zur Not kann man aber auch den regulären Tüschlüssel verwenden.

Wie lange hält der Akku?

Die Energieversorgung ist neben der Gesichtserkennung eines der Highlights des Lock Ultra. Sie besteht insgesamt aus drei Akkus: Der wiederaufladbare Hauptakku soll bis zu neun Monate lang halten. Die App informiert über den Akkustatus rechtzeitig. Die Laufzeit ist natürlich davon abhängig, wie oft das Schloss öffnet und schließt. Nach dem dreimonatigen Test, bei dem natürlich das Schloss häufiger genutzt worden ist als im normalen Alltag, zeigt der Batteriestatus noch über 50 Prozent an.

Für das Laden des Akkus muss man ihn aus dem Schloss ausbauen, was durch Lösen der Frontverkleidung leicht vonstattengeht. Die Ladedauer gibt Switchbot mit 6 Stunden an. Das deckt sich mit unseren Erfahrungen: Im Test hat das Laden der Batterie von etwas über 50 Prozent auf 100 Prozent knapp Stunden gedauert. Während dieser Zeit ist das Lock Ultra allerdings noch betriebsbereit. Für Energie sorgt dabei ein weiterer Akku, der das Schloss bis zu 500 Mal aufschließen soll. Und wenn der leer ist, sorgt eine weitere Batterie dafür, dass man das Schloss noch fünfmal öffnen kann. Zur Not kann man natürlich weiterhin den eigenen Schlüssel verwenden, um das Schloss zu öffnen.

Preis: Was kostet das Switchbot Lock Ultra mit Gesichtserkennung?

Das Switchbot Lock Ultra gibt es in Schwarz und in Silber. Einzeln kostet es regulär 160 Euro, ist aber aktuell für 136 Euro im Angebot. Und das Keypad Vision mit Gesichtserkennung, das auch mit dem Lock Pro verwendet werden kann, ist ab 150 Euro. Im Bundle gibt es das Lock Ultra zusammen mit dem Keypad Vision im Shop des Herstellers für 240 Euro.

Bei Amazon kostet das Set mit der silbernen Variante 242 Euro und mit dem schwarzen Modell 255 Euro. Und wer lieber das Lock Ultra mit Keypad Vision mit dem leistungsfähigeren Hub 3 betreiben möchte, zahlt aktuell 374 Euro.

Fazit

Das Switchbot Lock Ultra mit Keypad Vision öffnet die Tür per Gesichtserkennung – bequemer geht es nicht. Am Anfang der dreimonatigen Testphase gab es Probleme, sodass wir das Schloss mehrmals kalibrieren mussten. Nach einem Firmware-Update funktioniert es nun tadellos. Die Gesichtserkennung dauert im besten Fall zwischen einer und zwei Sekunden, eine weitere vergeht für das Ziehen der Falle. Bewegt man sich, während das Keypad das Gesicht scannt, verlängert sich die Erkennung auf bis zu fünf Sekunden. Außerdem arbeitet das Lock Ultra relativ leise und ist im langsamsten Modus sogar kaum zu hören.

Gut gefallen haben uns zusätzlich die dreifache Energieversorgung sowie die vielfältigen Möglichkeiten zur Smart-Home-Anbindung, wobei die MQTT-Integration am umfangreichsten ist. Über Matter hat man hingegen nur wenig Möglichkeiten.

Einige Schwächen sind uns aber auch aufgefallen. So ist die Smart-Home-Anbindung nicht optimal. Bei den meisten Integrationen steht das Ziehen der Falle nicht zur Verfügung. Auch muss man bei der Fernwartung einige Kompromisse eingehen. Zum einen dauert das Abrufen des Protokolls mit etwa 40 Sekunden sehr lange, zum anderen stehen nicht alle Konfigurationsoptionen zur Verfügung. Und die in der App angegebene Möglichkeit, das Schloss per Smartphone über NFC zu entsperren, funktioniert ebenfalls nicht.

Alles in allem arbeitet das Switchbot Ultra mit der aktuellen Firmware schnell und zuverlässig. Für all jene, denen ein maximaler Komfort wichtiger ist als eine perfekt funktionierende Smart-Home-Anbindung, ist das Switchbot Ultra die perfekte Wahl. Steht letzteres hingegen im Pflichtenheft, sind Modelle wie das Tedee Go 2 oder die Nuki-Varianten besser aufgestellt. Allerdings bieten diese noch keine Gesichtserkennung.



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Weiße Flecken: Funklöcher halb so groß wie Schleswig-Holstein


Seit Jahren wird seitens politisch Verantwortlicher und Telekommunikationsunternehmen versprochen, die sogenannten weißen Flecken zu beseitigen: Orte, an denen es keine Versorgung mit Mobilfunk gibt. Doch die Realität ist eine andere, wie eine Auswertung des Bundesministeriums für Digitales und Staatsmodernisierung nun aufzeigt.

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Auf 23.502 Quadratkilometern in Deutschland ist keine Sendestation mit 4G oder 5G erreichbar, egal von welchem Anbieter, zeigt die am Dienstag veröffentlichte Auswertung des BMDS. Über 22.000 der Funklöcher (rund 95 Prozent) sind dabei kleiner als ein Quadratkilometer.

Doch auch große Löcher gibt es weiterhin: 47 mit einer Größe über 20 Quadratkilometern zählte das Ministerium auf Basis der Daten der Bundesnetzagentur, der Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft (MIG) und des Bundesamtes für Kartographie und Geodäsie (BKG).

Zwei Drittel der Funklöcher liegen laut BMDS im Süden und Südwesten Deutschlands. Der Großteil der unterversorgten Fläche entfällt allerdings auf Waldgebiete: bei 82,7 Prozent der weißen Flecken wurde zwischen den Baumstämmen kein Funkmast angepflanzt.

Absolut betrachtet liegt Bayern mit weitem Abstand vor allen anderen Bundesländern: 2296,76 Quadratkilometer haben keinerlei schnellen Mobilfunkempfang, auf Platz zwei folgt Baden-Württemberg (1110,53) vor Hessen und Rheinland-Pfalz mit je gut 660 nicht abgedeckten Quadratkilometern. In Bayern sind demnach 7200 Haushalte ohne breitbandigen Mobilfunkzugang, in Baden-Württemberg sind es 8000 Haushalte.

Einen Teil der weißen Flecken erklären sich die Autoren der Studie mit Schwierigkeiten, die die Mobilfunkunternehmen etwa bei der Erschließung von geografisch schwer zugänglichen Randlagen haben. Das sind etwa Grenzregionen oder Naturschutzgebiete, wo die Errichtung schwerer fällt und langwieriger Genehmigungsprozesse sowie der Errichtung weiterer Infrastruktur bedarf.

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Sendemasten sind ohne Strom und Zufahrtswege nicht möglich. Und in Grenzregionen ist Koordination mit dem Regulierer im jeweiligen Nachbarstaat zwingend nötig. Allerdings gibt es auch Indizien, die dagegen sprechen: Während Bayern und Baden-Württemberg viele Problemzonen aufweisen, sind Sachsen und das Saarland davon wenig betroffen – trotz großer Grenzregionen und im Falle Sachsens dort auch vorhandener Naturschutzgebiete.

Nachdem der Gesetzgeber den Mobilfunkausbau ins „überragende öffentliche Interesse“ gestellt hat, setzt Bundesdigitalminister Karsten Wildberger (CDU) nun auf konkrete Lösungen für die einzelnen Lücken. „Die vorliegende Studie liefert eine fundierte Datengrundlage, die uns hilft, Versorgungslücken besser zu priorisieren, gezielter zu schließen und den Netzausbau messbar voranzubringen“, sagte Wildberger in Berlin.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

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Offen ist laut Ministerium noch, ob es dafür auch neue Förderinstrumente geben soll. Einige der in der Vergangenheit dafür getroffenen Maßnahmen für den Bau von Mobilfunkmasten zogen sich besonders lange – anders als von verantwortlichen Ministern erhofft.


(vbr)



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Europäische Chips auch für Rüstung: Merz besucht Globalfoundries


Der Chipauftragsfertiger Globalfoundries (GF) gibt Einblick in die Bauarbeiten seines Dresdener Halbleiterwerks. 1,1 Milliarden Euro will der Hersteller in den Ausbau stecken und die Gesamtinvestitionen über die Jahrzehnte auf gut 11 Milliarden Euro hieven. Für einen Teil des Ausbaus erwartet GF Subventionen. Er begann allerdings schon vor der Bewilligung auf eigenes Risiko.

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Mit der Sprint genannten Erweiterung erhöht GF die Produktionskapazität in Dresden von aktuell rund 950.000 belichteten Wafern pro Jahr auf 1,1 Millionen. Ende 2028 soll die Erweiterung ihre vollständige Kapazität erreichen. Die erweiterte Produktion könnte noch 2027 hochlaufen.

Bundeskanzler Friedrich Merz reiste auf Einladung seines CDU-Kollegen und Sachsens Ministerpräsidenten Michael Kretschmer nach Dresden. Dort geht es auch um die Versicherung, dass GF „maßgeblich“ Fördergelder im Rahmen des EU-Chips-Acts erhalten soll. Lediglich die EU-Kommission muss noch zustimmen. Wie hoch der Förderanteil ausfallen könnte, verraten die Verantwortlichen bislang nicht.



Renderbild von Globalfoundries‘ Dresdener Werk, sobald die Sprint-Erweiterung fertig ist. Der vordere Teil ist neu.

(Bild: Globalfoundries)

GF nutzt derweil die Gunst der Stunde: GF kann auch solche Bauelemente herstellen, die aufgrund der Nexperia-Blockade derzeit knapp sind. Die niederländische Regierung hat im Rahmen eines Notstandsgesetzes die Kontrolle über den lokalen Chiphersteller übernommen. Die chinesische Mutter Wingtech stoppte daraufhin Auslieferungen aus den chinesischen Packaging-Werken nach Europa. Weil die Chips erst in diesen chinesischen Werken ihre Gehäuse bekommen, steht Europa ganz ohne brauchbare Nexperia-Bauelemente da. Das trifft unter anderem die Automobilindustrie.

Die außereuropäischen Abhängigkeiten am Beispiel von Nexperia spricht auch Kretschmer an, ohne auszuführen, dass die Abhängigkeiten hausgemacht sind: Der Zulieferer wurde erst 2016 für 2,75 Milliarden US-Dollar nach China verkauft.

GF kann zwar einspringen, allerdings dauert das einige Zeit: Allein der Produktionsprozess dauert laut Hersteller durchschnittlich drei Monate, um etwa 1500 Schritte zu durchlaufen. Dann müssen Kunden die neuen Halbleiter samt ihrer Chipgehäuse mitunter zertifizieren beziehungsweise qualifizieren, etwa für den Einsatz in Autos.

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GF hat sich auf Mikrocontroller mit integriertem Speicher, Analogschaltungen und Hochfrequenztechnik spezialisiert. Der wichtigste Fertigungsprozess des Herstellers heißt 22FDX: ein Prozess der 22-Nanometer-Klasse mit sogenanntem Fully Depleted Silicon-on-Insulator (FD-SOI). Die Chips sind meist winzig, sodass Tausende auf einem einzigen Wafer sitzen können. Bei einer Kapazität von über einer Million Wafer pro Jahr geht es schnell um Chips in Milliardenstückzahlen.

Abseits von Autoherstellern zielt GF explizit auf die Luft- und Raumfahrt, Rüstungsindustrie und kritische Infrastruktur. Dafür will der Chipauftragsfertiger komplett europäische Lieferketten aufbauen, inklusive Packaging-Werken, etwa beim Dienstleister Amkor in Portugal. GF selbst hat seinen Hauptsitz in den USA und gehört mehrheitlich der Mubadala Investment Company, einem Staatsfonds der Vereinigten Arabischen Emirate.

Zu den Kunden der 22-Nanometer-FD-SOI-Technik von GF gehören auch europäische Chipfirmen wie STMicroelectronics und NXP. GF hat sein Technik-Portfolio kürzlich um die RISC-V-Technik von MIPS erweitert. Den geplanten Bau einer Chipfabrik in Frankreich von GF gemeinsam mit STMicro sagten die Kooperationspartner aber wieder ab.


(mma)



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Digitalministerium testet europäische digitale Identität zusammen mit der BundID


Die Bundesregierung arbeitet aktuell auf Basis des Rechtsakts für eine europäische digitale Identität (EUid) an einer staatlichen digitalen Brieftasche. Ziel der European Digital Identity Wallet (EUDI) ist es, Bürgern ein kostenloses und sicheres Werkzeug an die Hand zu geben, mit dem sie sich künftig EU-weit digital ausweisen können. Ein Fiasko wie bei dem für gescheitert erklärten Projekt ID Wallet für den E-Führerschein und ein virtuelles Portemonnaie soll es dieses Mal nicht geben.

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Um die EUDI-Wallet frühzeitig auf ihre Tauglichkeit fürs E-Government zu testen, hat das Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung (BMDS) gemeinsam mit der Sächsischen Staatskanzlei und der Landeshauptstadt Dresden eine praxisnahes Erprobungsinitiative gestartet. Ziel ist die Umsetzung der EU-Vorgaben in konkrete, alltagstaugliche Lösungen.

Dazu haben die Beteiligten zwei Anwendungsfälle im Fokus: Der Dresden-Pass ermöglicht Bürgern mit geringem Einkommen verschiedene Ermäßigungen, etwa in den Bereichen ÖPNV, Kultur und Bildung. Die Sächsische Ehrenamtskarte bietet Engagierten Vergünstigungen im ganzen Freistaat. Beide Nachweise sollen künftig über die EUDI-Wallet sowohl online als auch vor Ort an Annahmestellen genutzt werden können.

Die aus diesem Test gewonnenen Erfahrungen erachtet das BMDS als entscheidend für die spätere bundesweite Anbindung der Verwaltung. Der Schwerpunkt soll dabei auf Nutzerfreundlichkeit liegen.

Bei dem Probelauf spielt die BundID eine Schlüsselrolle. Sie kann schon heute als zentrale Schnittstelle für die Identifizierung und Authentifizierung der Bürger sowie den Austausch von Nachweisen über das zentrale Bürgerpostfach (ZBP) genutzt werden. Aktuell ist sie – nach einem verhaltenen Start, einem kurzen Nachfrageplus und späteren Kontenrückgängen – als Basisdienst des Onlinezugangsgesetzes (OZG) für rund 1800 kommunale Onlinedienste verwendbar. Dieser Online-Ausweis soll nun eine schnelle und unkomplizierte Anbindung der öffentlichen Verwaltung an die EUDI-Wallet ermöglichen. Vorgesehen ist, dass alle an die BundID angebundenen E-Government-Services künftig auch automatisch mit der EUDI-Wallet zusammenspielen.

Das Pilotvorhaben in Sachsen ist als bundesweiter Referenzrahmen gedacht. Nach der geplanten Erprobungsphase im dritten und vierten Quartal 2026 soll die Nutzung der EUDI-Wallet zur Identifizierung bei der BundID sowie die Ausstellung von Nachweisen über das Bürgerpostfach Ende kommenden Jahres implementiert werden. Generell müssen die EU-Staaten aber auch schon allen Bürgern die digitale Brieftasche bis Dezember 2026 bereitstellen.

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Das Projekt wird eng mit der Bundesagentur für Sprunginnovationen (Sprind) abgestimmt, die mit der Entwicklung der Wallet beauftragt ist. Die Erkenntnisse aus der Erprobung fließen in ein umfassendes Zielbild für die bundesweite Einführung ein, an dem auch Länder, Kommunen und IT-Gremien beteiligt sind. Erste Ergebnisse sollen bereits im November dem IT-Planungsrat zur Entscheidung über die technische Umsetzung vorgelegt werden.

Die EUDI-Wallet selbst geht über einen reinen digitalen Personalausweis hinaus. Sie soll es erlauben, eine Vielzahl von persönlichen Nachweisen sicher auf dem Smartphone zu speichern und zu verwalten. Dazu gehören Führerscheine, Bildungs- und Gesundheitsdokumente, Meldebescheinigungen sowie Reisedokumente.


(wpl)



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