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Künstliche Intelligenz

Top 8: Das beste smarte Vogelhaus mit Kamera, WLAN, KI zum Bauen oder Kaufen


Nistkästen und Futterhäuser mit Kamera zeigen spannende Tieraufnahmen im Garten – mit Livestream, KI-Vogelerkennung oder als DIY-Bausatz

Der Naturschutzbund (NABU) ermuntert schon seit Jahren dazu, neue Nistkästen in Gärten anzubringen und im Winter Futterhäuser für Vögel aufzustellen. Auch Igeln kann man laut NABU gerne eine Behausung zur Verfügung stellen. Neben zahlreichen allgemeinen Informationen bietet die Website auch konkrete Bauanleitungen. Das ist eine gute Gelegenheit, einen Nistkasten, eine Futterstelle oder ein Igelhaus mit einer Kamera auszustatten. So kann man zum Schutz der heimischen Tiere beitragen und gleichzeitig interessante Einblicke in die Natur erhalten – und auch Kinder für das Thema begeistern. Wir zeigen verschiedene Ansätze und erklären deren Vor- und Nachteile.

Dass es sich bei mit Kamera ausgestatteten Nistkästen um mehr als nur eine fixe Nerd-Idee handelt, bestätigt uns Sonja Dörfel, die Pressereferentin vom Landesbund für Vogelschutz (LBV):

Kameras in Nistkästen ermöglichen uns einmalige Einblicke in das ansonsten eher geheime Vogelleben während Brut und Aufzucht der Jungen. Dabei können wir viel Neues über die verschiedenen Vogelarten lernen, zum Beispiel konnte mit unserer Webcam an einem Wanderfalken-Nistkasten eine Paarung gefilmt werden – eine einzigartige Aufnahme. Auch die zahlreichen anderen Nistkästen-Webcams des LBV, wie die von Meise, Star und Waldkauz, erfreuen sich großer Beliebtheit und werden täglich von zahlreichen Menschen genutzt. Die Technik ermöglicht uns neue Einblicke in die Welt der Vögel und begeistert viele Menschen für die Natur, die zuvor oft noch keine Berührungspunkte mit dem Schutz von Vögeln und anderen Arten hatten.“

Für die Tiere ist die Kamera keine Beeinträchtigung: „Wenn der Nistkasten groß genug ist und den Tieren ausreichend Platz lässt, stören sich die Vögel nicht an den Kameras und verhalten sich ganz normal.“

Unser DIY-Nistkasten hat bereits einen neuen Bewohner, der sich gerade einrichtet.

In den vergangenen Jahren haben wir mehrere Vogelhäuser umgebaut und verschiedene fertige Futterhäuser mit Kamera getestet. Das Ergebnis ist eindeutig: Wer dauerhaft Freude an der Tierbeobachtung haben möchte, sollte das Vogelhaus entweder selbst bauen oder etwas mehr investieren. Warum das so ist, zeigen unsere Top 8. Worauf man beim Kauf oder Selbstbau grundsätzlich achten sollte, erklären wir im Anschluss.

Welches ist das beste smarte Vogelhaus?

Wer die Gartenvögel bei der Aufzucht ihres Nachwuchses beobachten möchte – was aus unserer Sicht den größten Langzeitreiz bietet – ist mit dem DIY-Nistkasten am besten beraten. Deshalb ist diese Lösung auch unser Testsieger. Die Technik lässt sich dabei individuell anpassen, und trotz geringer Kosten von rund 50 Euro überzeugt die Bildqualität.

Hier kommt es vorwiegend auf die eigene Definition von Vogelhaus an. Wer die Vögel im Garten mit Futter versorgen will, sollte sich für das KI-Vogelhaus Birdfy 2 Pro für 290 Euro entscheiden. Hier gibt es eine automatische Erkennung und Klassifizierung der Vogelarten, und die Bildqualität ist ebenfalls sehr hoch.

KURZÜBERSICHT

Testsieger

DIY-Nistkasten

Smarten Nistkasten selber bauen: Vogelhaus mit Kamera, WLAN & Solar im Test

Das smarte DIY-Vogelhaus überzeugt uns nach wie vor – keine kaufbare Variante ist derart günstig und trotzdem technisch überzeugend gut. Neben dem lustigen Zeitvertreib beim Basteln kommt hier auch die Langzeitmotivation bei der Beobachtung nicht zu kurz. Wer einen geeigneten Platz im Garten hat, bekommt für geringe Kosten ein spannendes Projekt, welches nicht nur Kindern langfristig Freude bereitet.

VORTEILE

  • günstig
  • kabellos und flexibel
  • ordentliche Bildqualität
  • Benachrichtigung bei Bewegung
  • hohe Langzeitmotivation

NACHTEILE

  • eigene App und Anmeldung notwendig
  • Komponenten müssen zueinander passen
  • Zeitaufwand für DIY ist größer

KI-Vogelhaus

Birdfy 2 Pro

Birdfy 2 Pro im Test: Smartes Vogelhaus mit WLAN-Kamera, Solar & KI

Das smarte Vogelfutterhaus Birdfy 2 Pro ist mit aktuell 290 Euro wirklich teuer, aber richtig gut! Kein getestetes Futterhaus hatte bisher eine derart hohe Langzeitmotivation. Neben der überzeugend hohen Bildqualität punktet Birdfy primär mit der KI-Vogelerkennung, die den Spaß noch erhöht.

Wer hochwertige Aufnahmen, eine zuverlässige App, eine kostenlose 30-Tage-Cloud und eine geniale Vogelerkennung bevorzugt, muss zugegebenermaßen tief in die Tasche greifen – die Ergebnisse sprechen aber für sich. Im Vergleich gibt es hier die höchste Qualität, was sich auch bei der Nutzung zeigt. Gerade im Vergleich zu den weniger smarten Futterhäuschen gewinnt die Birdfy-Variante bei Langzeitmotivation. Beim Nistkasten Netvue dürfte diese auch ohne Vogelerkennung sogar noch höher ausfallen. Wer will, kann die Birdfy-KI-Kamera auch einzeln für ein DIY-Projekt kaufen.

VORTEILE

  • höchste Bildqualität im Testfeld
  • zuverlässige KI-Vogelerkennung mit Statistik
  • 30-Tage-Cloud-Speicher sind kostenlos
  • hohe Langzeitmotivation

NACHTEILE

  • hoher Preis
  • kein 5-GHz-WLAN

Preis-Leistungs-Sieger

Die Maus Vogelhaus

Die Maus Vogelhaus mit Kamera im Test: günstig, ohne WLAN, toll für Kids

Das Vogelhaus von der Maus ist mit 65 Euro einer der günstigen Vertreter der Vogelhäuser mit Kamera. Die Ausstattung ist spartanisch – es gibt weder einen Futterturm im Haus noch WLAN oder eine KI. Aber das Futterhaus tut, was es soll, ist sehr kindgerecht und lässt keine Fragen offen.

VORTEILE

  • günstig
  • einfach zu bedienen und zu verstehen
  • gute Bildqualität

NACHTEILE

  • kein WLAN
  • nur zum Aufhängen

Ratgeber

Nistkasten kaufen oder bauen?

Einfache Nistkästen für Singvögel sind bereits für etwa 10 Euro fertig zusammengebaut erhältlich. Allerdings ist nur ein kleiner Teil für die Nachrüstung mit einer WLAN-Kamera geeignet. Das Problem ist die Höhe der Kästen. Diese muss ausreichen, um die Kamera über dem eigentlichen Nistraum zu platzieren, ohne diesen einzuschränken.

Zwar wäre es möglich, ein Loch ins Dach zu sägen, die Kamera wäre dann aber vollkommen ungeschützt und die Technik würde sich beim ersten Regenschauer verabschieden, sofern man nicht auf wetterfeste Varianten setzt. Eine Bastellösung zum Schutz der Kamera sieht nicht nur unschön aus, sondern ist außerdem ähnlich aufwendig wie der komplette Neubau des Kastens.

Für eine optimale Umsetzung bleibt deshalb oft nur der Selbstbau oder der Kauf spezieller Nistkästen mit Kameravorbereitung oder eines Modells mit ausreichend großen Abmessungen. Ein Beispiel für einen Nistkasten mit Kameravorbereitung ist etwa der Little Birds Nistkasten für die akkubetriebene Blink-Kamera für 50 Euro. Anregungen und Baupläne für DIY-Nistkästen gibt es beispielsweise beim Landesbund für Vogelschutz. Auf der Homepage sind zudem weitere Tipps und Tricks rund um das Thema zu finden.

Die Nistkästen lassen sich einfach mit unterschiedlichsten Kameras nachrüsten – solange der Kasten groß genug und die Kamera klein genug ist.

Einige fertig aufgebaute Holznistkästen samt WLAN-Kamera sind aus unserer Sicht übertrieben teuer. Hochpreisige Beispiele sind die Modelle Reli Birddy Smart für aktuell 149 Euro und Vogelhaus Fiedler für 280 Euro. Noch teurer, aber mit gleich zwei Kameras und automatischer Vogelerkennung ausgestattet, ist der Premium-Vogelfutterstation Netvue Birdfy für 299 Euro. Trotz der hohen Kosten ist dieses Modell hochinteressant – die Bildqualität von Birdfy ist überdurchschnittlich hoch, was wir am smarten Futterhaus des Herstellers überprüfen konnten. Noch besser gefällt uns hier aber die automatische Vogelerkennung. Einen günstigen Einstieg bieten hingegen das Smart-Vogelhaus für 118 Euro und der Kamera-Nistkasten von Natural Honesty für 120 Euro.

Unser DIY-Nistkasten ist jetzt bewohnt.

Wer wenig investieren will und trotzdem ordentliche Bedienung und Bildqualität erwartet, sollte deshalb zur DIY-Variante greifen. Und wer auf eine WLAN-Verbindung verzichten kann, fährt mit dem Maus-Haus einwandfrei. Liegt die Investitionsbereitschaft bei über 150 Euro, greift man am besten zu den Premium-KI-Modellen von etwa Birdfy.

Wo sollte man einen Nistkasten anbringen?

Hier ein paar grundlegende Ratschläge zur korrekten Anbringung eines Nistkastens:

  • Nicht in Richtung der Wetterseite aufhängen – in die Einflugöffnung sollten weder Regen noch Wind eindringen. Zu vermeiden gilt auch eine direkte Sonneneinstrahlung. Der Naturschutzbund rät zur Anbringung Richtung Südosten.
  • Die Einflugschneise zur Öffnung sollte frei sein.
  • Die ideale Höhe für Nistkästen heimischer Singvögel liegt zwischen 150 und 350 cm. Größere Tiere hausen gerne etwas weiter oben und bevorzugen Höhen zwischen vier und sechs Metern.
  • Der Standort ist idealerweise gegen Katzen- und Marder geschützt.
  • Bei größeren Bäumen hängt der Nistkasten idealerweise an einem mitteldicken Ast. Zu dünn sollten die Äste aber nicht sein, da Vögel instabile Äste mit zu viel Bewegung meiden.
  • Zur Befestigung dienen entweder für die Bäume unschädliche Aluminiumnägel oder eine ummantelte Drahtschlinge.
  • Damit es zu keinen Nachbarschaftsstreitigkeiten kommt, sollen die Nistkästen mindestens im Abstand von zehn Metern hängen.

Ist das Futterhaus oder der Nistkasten spannender?

Futterhäuschen mit WLAN-Kamera gibt es in deutlich größerer Auswahl und zu niedrigeren Preisen als Nistkästen, was gut ist. Auch wenn die Futterhäuser primär im Winter eingesetzt werden, kann man diese ganzjährig betreiben. Was man bei der sommerlichen Fütterung beachten muss, zeigt etwa der Naturschutzbund auf seiner Homepage.

Geeignete WLAN-Kameras übertragen das Livebild bequem auf etwa Echo Show.

Bei den Futterhäusern mit Kamera geht es bereits ab 26 Euro los – viel erwarten sollte man sich hier aber nicht. Die Low-Budget-Modelle bestehen meist nur aus dünnem Acrylglas und beherbergen eine Mini-WLAN-Kamera mit Akku mit kurzer Akkulaufzeit. Anders als bei der Langzeitbeobachtung im Nistkasten kann das ausreichen. Wir raten trotzdem zu einem Markenmodell. Selbst die Bildqualität der von uns getesteten Noname-Varianten zwischen 90 und 120 Euro war enttäuschend.

Günstiger und besser ist der Griff zur vorhandenen Überwachungskamera. Wir haben es uns einfach gemacht und unser Futterhaus mit der Outdoorkamera von Blink nachgerüstet. Diese wird zwar per Batterie mit Strom versorgt und die Laufzeit beträgt fast ein Jahr. Zudem ist die Ausstattung mit einem Solarpanel möglich. Bei der Befestigung kann man es sich einfach machen – wir haben die Kamera mit einer Holzleiste am Dach befestigt.

Futterhaus mit Kamera

Die Einrichtung und Bedienung der Kamera sind deutlich bequemer als bei günstigen No-Name-Geräten. Zudem ist die Anzeige nicht nur per App, sondern auch etwa per Amazon-Show & Co. möglich. Der Schärfebereich der Blink-Outdoor-Kamera ist für den Zweck übrigens ab Werk auch für Nahaufnahmen geeignet – hier muss der Fokus nicht per Hand nachjustiert werden. Im Vergleich zum Nistkasten ist beim Futterhaus zwar jede Menge los, aber letztlich sieht man nur ein Kommen und Gehen. Beim Nistkasten kann man hingegen über Wochen kontinuierlich den Fortschritt beim Brüten und die Entwicklung der Jungvögel beobachten, was wir spannender finden. Im Zweifel kann man auch im Sommer den Nistkasten und im Winter das Futterhaus betreiben. Das funktioniert etwa mit der Blink-Überwachungskamera plus Solarpanel und herkömmlichen Futterhäusern und hohen Nistkästen.

Welche Technik steckt im smarten Vogelhaus?

Die technische Ausstattung der Kamera-Nistkästen ist schnell erklärt. Letztlich sind nur eine Stromversorgung und eine WLAN-Kamera mit Nachtsichtfunktion nötig – diese muss allerdings gegen Feuchtigkeit geschützt werden. Am bequemsten ist die Nutzung einer günstigen Kamera mit 5-Volt-Stromversorgung per USB. Diese hängt entweder an einem Netzteil oder direkt an einer Powerbank (Bestenliste). Noch bequemer sind kabellose Lösungen. Überwachungskameras mit Akku und Solarpanel sind im Laufe der letzten Monate wieder deutlich günstiger geworden und ab unter 40 Euro erhältlich. Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz von Outdoor-Überwachungskameras mit Akku. Die von uns genutzte Blink-Outdoor-Kamera hält mit einer Batterieladung knapp ein Jahr lang durch.

Allerdings eignen sich nicht alle Kameras für das Vorhaben. Grundvoraussetzung für eine gelungene Umsetzung: Die WLAN-Kamera muss einen geeigneten Fokus haben, um den Nahbereich scharf darstellen zu können. Der normalerweise übliche Schärfebereich liegt weiter weg als die benötigten 15 bis 20 cm. Bei vielen günstigen Kameras klappt das Ändern durch Hinein- oder Herausschrauben der Kameralinse. Bei einigen Kameras muss vorher allerdings der Sicherungslack entfernt werden. Das kann aufwendiger sein, klappt aber meist ebenfalls problemlos. Bei anderen Kameras wie der Blink-Outdoor-Kamera passt der Schärfebereich bereits im Auslieferzustand.

Zur Verstellung der Schärfe wird die Linse ein Stück hinein oder herausgeschraubt.

Die Kamera sollte bei Verwendung in Nistkasten oder etwa Igelhaus über einen IR-Nachtsichtmodus verfügen. Die meisten Kameras speichern Videos auf einer Speicherkarte und versenden bei Bewegungserkennung eine Benachrichtigung auf das Smartphone. Wichtig ist, dass die Kameras eine Livebild-Funktion haben. Unterstützt das Modell außerdem Amazon Alexa, kann man sich das Video auch auf Echo Show (Ratgeber) und ähnlichen Devices ansehen. Wer die Idee mit der automatischen Vogelerkennung gut findet, bekommt die Kamera des Herstellers auch einzeln ab rund 60 Euro.

Kann man auch ein Igelhaus mit Kamera ausstatten?

Wer kein Interesse an gefiederten Gartenbewohnern hat, kann seine Kamera natürlich auch in jede andere Tierbehausung integrieren. Wer etwa Igeln eine gemütliche Behausung für die kalten Wintermonate zur Verfügung stellen will, bekommt bei Nabu eine passende Anleitung.

Fazit

Ein Nistkasten mit integrierter Kamera ist ein schönes Garten- und Bastelprojekt mit echtem Mehrwert. Zum einen schafft er dringend benötigte Brutmöglichkeiten für heimische Vogelarten, zum anderen liefert er interessante Einblicke in deren Tagesabläufe und Verhaltensweisen.

Erfahrungsgemäß sind die Vögel froh um jede Futterstelle und um jede Nistgelegenheit. Material, Aufbau und Größe spielen dabei nur eine untergeordnete Rolle.

BESTENLISTE

Testsieger

DIY-Nistkasten

Smarten Nistkasten selber bauen: Vogelhaus mit Kamera, WLAN & Solar im Test

Wer die heimischen Vögel nicht nur im Garten beobachten, sondern auch deren Nachkommen beim Aufwachsen zusehen will, braucht einen smarten Nistkasten mit Kamera. Wir zeigen, was die DIY-Variante für knapp 50 Euro kann.

VORTEILE

  • günstig
  • kabellos und flexibel
  • ordentliche Bildqualität
  • Benachrichtigung bei Bewegung
  • hohe Langzeitmotivation

NACHTEILE

  • eigene App und Anmeldung notwendig
  • Komponenten müssen zueinander passen
  • Zeitaufwand für DIY ist größer

Wer die heimischen Vögel nicht nur im Garten beobachten, sondern auch deren Nachkommen beim Aufwachsen zusehen will, braucht einen smarten Nistkasten mit Kamera. Wir zeigen, was die DIY-Variante für knapp 50 Euro kann.

Bereits seit knapp zehn Jahren gibt es Vogelhäuser, Nistkästen und Futterhäuschen mit integrierter Kamera zur Tierbeobachtung. Seitdem hat sich technisch zwar einiges zum Positiven verändert, die aus unserer Sicht überzogenen Preise für fertige Systeme sind aber vergleichbar geblieben. Die beste Alternative lautet deshalb: Selber machen!

In diesem Testbericht zeigen wir, was man für den Selbstbau braucht und welche Punkte man beim smarten Nistkasten beachten sollte.

Ausstattung DIY-Nistkasten

Statt der Bildübertragung in PAL-Auflösung per AV-Kabel an den Fernseher nutzen die meisten kommerziellen Kamera-Vogelhäuser hochauflösende WLAN-Kamera und Smartphone. Das ursprüngliche Hauptproblem, das Bild ins Hausinnere zu bekommen, entfällt somit. Dank der mittlerweile günstigen Außenkameras mit Akku und Solarpanel funktionieren zwar bisher nicht alle, aber schon sehr viele smarte Vogelhäuser komplett kabellos.

Exakt das wollen wir auch für unsere DIY-Variante, denn nur dann ist die Platzierung wirklich flexibel und ohne weiteren Aufwand möglich. Wer den Nistkasten ohnehin in der Nähe einer Außensteckdose platzieren wollte, kann natürlich auch zur Außenkamera ohne Akku und Solarpanel greifen und so in der Regel etwas Geld sparen. Groß ist der finanzielle Unterschied aber nicht. Wir nutzen bereits seit Sommer 2014 die WLAN-Kamera von Peeipm für 36 Euro. Die in Schwarz und Weiß erhältliche Kamera mit externem Solarpanel ist wasserdicht, hat Nachtsicht an Bord und erlaubt Aufzeichnungen auf einer Speicherkarte und in der Cloud. An der Bildqualität der FHD-Kamera gibt es nichts auszusetzen, für unseren Zweck sind Auflösung, Schärfe und Kontrast ausreichend. Im Zweifel könnte man die Kamera auch öffnen und den Fokus der Linse per Hand verstellen – wirklich nötig ist das aber nicht. Die Stromversorgung via Panel und Akku funktioniert trotz harter Wetterbedingungen zuverlässig seit rund einem halben Jahr – der Ladezustand betrug in dieser Zeit nie weniger als 70 Prozent.

Kompakte Kameras mit vergleichbarer Ausstattung gibt es aber reichlich auf etwa Amazon, und so sollte man regelmäßig nach guten Angeboten suchen. Das sehr ähnliche Modell von Hiseeu ist mit 40 Euro beispielsweise etwas teurer als die WLAN-Kamera von Peeipm. Ebenfalls für 40 Euro, aber mit 2K-Auflösung, gibt es das Modell von iegeek. Vor dem Kauf sollte man sich mit eventuellen Zusatzkosten für ein Cloud-Abo auseinandersetzen. Bei der Kamera von Peeipm ist die kostenlose Cloud-Variante zwar eingeschränkt, aber voll nutzbar. Einzelne Clips sind zumindest eine ganze Zeit abrufbar – das ist leider nicht bei allen Kameras so!

Ansonsten ist eigentlich nur wichtig, dass die Kamera über ein externes Solarpanel, einen Akku und eine WLAN-Verbindung verfügt und ins Innere des Nistkastens passt. Auch den gibt es in zig Varianten und Preisklassen als Selbstbau-Set oder fertig zusammengebaut zu kaufen. Individueller, aber teurer und zeitaufwändiger ist natürlich der Selbstbau in der eigenen Werkstatt. Dank der aus unserer Sicht mittlerweile ganz ordentlichen Qualität zum Budgetpreis sparen wir uns dieses Jahr die Holzarbeit und bestellen einen Kasten bei Amazon. Wichtig bei der Auswahl: Im Inneren muss nach oben ausreichend Platz für die Kamera sein! Viele Nistkästen mit weit oben platziertem Einflugloch kommen deshalb nicht infrage.

In unserem günstigen Kasten aus Holz sind im Bereich über dem Einflugloch bereits zwei Leisten im Inneren angebracht – hierauf legen wir ein dünnes zugeschnittenes Stück Sperrholz, auf dem wir dann die Kamera platzieren. Für das Objektiv und die IR-Beleuchtung haben wir noch ein Loch ausgeschnitten. Nach dem Einbinden der Kamera ins WLAN und dem Aufhängen von Solarpanel und Nistkasten ist das Projekt bereits fertig und es beginnt die Warterei auf die diesjährigen Bewohner – erste Interessenten gibt es schon jetzt Ende Februar.

Die im letzten Jahr gekaufte Nisthilfe für 10 Euro ist derzeit leider nicht mehr erhältlich, dafür aber inzwischen in diversen Sets enthalten. Bei Amazon finden sich aber schnell mögliche Alternativen wie die Flamingo-Nistkästen für 14 Euro, der Birdy von Windhager für 13 Euro, der Windhager Cosy für 29 Euro und der Rivanto für 17 Euro. Wer es sich besonders einfach machen will, kauft den für Kameras vorbereiteten Kasten im Arbrikadrex-Store für 47 Euro. Der Hersteller aus Bayern nutzt 18 mm starkes, unbehandeltes Lärchenholz und bietet ausreichend Platz und eine Ablage für die Kamera. Das Zurechtschneiden und Anbringen eines Brettchens sollte aber eigentlich kein Problem darstellen. Alternativ kann man die Kamera auch direkt einschrauben, einkleben oder beispielsweise magnetisch befestigen.

Testerfahrungen

Mittlerweile haben wir ein halbes Dutzend DIY-Kamera-Nistkästen gebaut und dabei einiges gelernt. So sollten die Nisthilfen generell aus unbehandeltem Holz bestehen und entweder mit unschädlichen Alunägeln oder mit einer Schlinge an Bäumen angebracht werden, um diesen nicht zu schädigen. So hübsch wir das Anmalen oder Gravieren mit dem Laser finden – der Brandgeruch, dick aufgepinselte Acrylfarben oder mit Kleber abgebrachte Glitzersteine können potenzielle Bewohner vom Einzug im Vogelhaus abhalten! Hier ist weniger oft mehr.

Wer diese Punkte beachtet, kann sich nach dem Zusammenbau und dem Einrichten der WLAN-Verbindung zur Kamera zurücklehnen und abwarten, bis das erste Vogelpaar einzieht. Dank Bewegungserkennung meldet sich der Nistkasten, sobald sich etwas im Inneren tut.

Wenn der Nestbau erst begonnen hat, dauert es auch nicht mehr lange, bis die ersten Eier im Nest liegen. Am spannendsten ist dann die Zeit, wenn die Jungvögel ausgeschlüpft sind und mit weit aufgerissenen Schnäbeln auf die nächste Futterlieferung warten. Pro Saison wurde unser Nistkasten zwei bis dreimal von verschiedenen Vögeln zur Aufzucht genutzt.

Ein Pluspunkt für die DIY-Variante betrifft Komfort und Bildqualität. Im Vergleich zu günstigen Fertig-Häuschen kann man hier nicht nur Aufzeichnen, sondern live per WLAN zuschauen und wird bei Bewegungen vor der Linse auf Wunsch benachrichtigt. Auch die Bildqualität der genutzten WLAN-Kameras ist billigen Futterhäuschen-Kameras deutlich überlegen. Unser aktuelles Modell schafft immerhin FHD, aber auch 2K oder 4K sind problemlos möglich. Ob die Bilder in der Cloud der Billigkamera wirklich sicher sind, ist in diesem Fall egal – bei Kameras zur Hausüberwachung und mit Blick auf den Garten würden wir das anders bewerten. Im Zweifel muss übrigens Hand an die Kamera gelegt werden, um den Fokus zu ändern. Das ist weder sonderlich kompliziert noch immer notwendig.

Der nächste positive Punkt unserer Bastelvariante ist der Zeitfaktor – zwar kostet das DIY-Projekt Zeit, wir haben sie aber mit den Kindern verbracht, die ebenfalls viel Spaß an der Umsetzung hatten. Auch in Sachen Langzeitmotivation schneitet der Nistkasten mit den verschiedenen Nistzyklen viel besser ab als das Futterhaus.

Preis

Je nachdem, was man bereits zu Hause hat und welche Komponenten zum Einsatz kommen, ist hier nur ein überschaubares Investment nötig, um ans Ziel zu kommen. Ein echter Pluspunkt gegenüber den fertigen smarten Vogelhäusern, die in der Regel zu teuer für die gebotene Technik sind. Selbst wer Nistkasten und Überwachungskamera kauft, kommt aktuell mit rund 50 Euro davon.

Für den Nistkasten sollte man etwa 15 bis 20 Euro einplanen oder selbst zu Säge und Hammer greifen. Günstige Fertigmodelle sind etwa die Flamingo-Nistkästen für 14 Euro und der Birdy von Windhager für 13 Euro. Günstige Solarkameras gibt es zwischen 35 und 40 Euro. Gute Erfahrungen haben wir etwa mit der WLAN-Kamera von Peeipm für 36 Euro gemacht. Wer bereits andere Überwachungskameras benutzt, kann zwar auch eine Solarkamera des entsprechenden Herstellers benutzen, in der Regel sind die Kosten für Markengeräte aber deutlich höher.

Wer ein Futterhaus dem Nistkasten vorzieht, sollte sich die Birdfy-WLAN-Kamera mit Solarpanel und KI-Vogelerkennung für aktuell reduzierte 100 Euro ansehen.

Fazit

Das smarte DIY-Vogelhaus überzeugt uns nach wie vor – keine kaufbare Variante ist derart günstig und trotzdem technisch überzeugend gut. Neben dem lustigen Zeitvertreib beim Basteln kommt hier auch die Langzeitmotivation bei der Beobachtung nicht zu kurz. Wer einen geeigneten Platz im Garten hat, bekommt für geringe Kosten ein spannendes Projekt, welches nicht nur Kindern langfristig Freude bereitet.

Bei Bedarf kann man die Kamera nach einer Zeit auch für andere Aufgaben weiter nutzen – solange die Nisthilfe nur hängen bleibt. Die Vögel werden es danken. Anregungen für selbstgebaute Nistkästen finden sich etwa auf der Homepage vom Naturschutzbund NABU.

KI-Vogelhaus

Birdfy 2 Pro

Birdfy 2 Pro im Test: Smartes Vogelhaus mit WLAN-Kamera, Solar & KI

Das Birdfy Vogelfutterhaus bietet den Vögeln im Garten nicht nur eine Anlaufstelle für Nahrung, sondern eignet sich dank WLAN-Kamera, Solarpanel und KI-Vogelerkennung auch perfekt zum Beobachten. Wir zeigen, ob und wie gut das in der Praxis funktioniert.

VORTEILE

  • höchste Bildqualität im Testfeld
  • zuverlässige KI-Vogelerkennung mit Statistik
  • 30-Tage-Cloud-Speicher sind kostenlos
  • hohe Langzeitmotivation

NACHTEILE

  • hoher Preis
  • kein 5-GHz-WLAN

Das Birdfy Vogelfutterhaus bietet den Vögeln im Garten nicht nur eine Anlaufstelle für Nahrung, sondern eignet sich dank WLAN-Kamera, Solarpanel und KI-Vogelerkennung auch perfekt zum Beobachten. Wir zeigen, ob und wie gut das in der Praxis funktioniert.

Vogelhäuser mit Kamera gibt es bereits seit Jahren, allerdings war der Aufwand für die Installation immer recht hoch. Die Hauptprobleme waren die Stromversorgung und die Bildübertragung per Kabel. Dank Solarpanel, Akku und WLAN-Kamera sind Kabel inzwischen unnötig, was ein solches Projekt auch für ein breites Publikum interessant macht. Das Vogelfutterhaus von Birdfy geht sogar noch einen Schritt weiter: Der Hersteller verspricht eine automatische Vogelerkennung per KI. Ob und wie gut das Premium-Futterhaus für mindestens 290 Euro funktioniert, zeigt unser Test.

Ausstattung

Der Hersteller Birdfy hat gleich mehrere Futterhäuser und Nistkästen mit Kamera im Angebot. Für den Test wurde uns das Vogelfutterhaus Feeder 2 Duo zugeschickt. Das Set besteht aus der eigentlichen Futterstation, zwei WLAN-Full-HD-Kameras mit integrierten Akkus und einem Solarpanel. Das Solarmodul verfügt über ein Y-Kabel, sodass es zeitgleich beide Kameras aufladen kann. Befestigungsmaterial und eine ausführliche Anleitung gehören ebenfalls zum Lieferumfang.

Das Futterhaus aus stabilem grünem Kunststoff ist größer und massiver, als wir erwartet hatten. Die Verarbeitung ist dem hohen Preis entsprechend sehr ordentlich, das moderne Design bleibt aber Geschmacksache. Das Vogelfutter kommt in einen großen Vorratsbehälter hinter Plexiglas. Von dort rutscht das Material nach unten in die breite Futterausgabe.

Im Feeder 2 Duo kommen zwei Kameras mit insgesamt drei Objektiven im Einsatz. Eine Kamera zeichnet schräg von der Seite auf, die zweite speichert Aufnahmen direkt vor dem Futterhaus – mit zwei getrennten Objektiven. Das Objektiv mit Weitwinkel ist starr nach vorn gerichtet, das Zweite bietet für Nahaufnahmen eine horizontale Objektverfolgung. Letztlich zwar eine Erweiterung des Sichtfeldes, aber unnötig. Aus unserer Sicht ist hier schon eine Kamera vollkommen ausreichend, weshalb wir immer zur Nicht-Duo-Variante greifen würden.

Testerfahrungen

Dank der klaren Anleitung ist das Zusammenfügen der einzelnen Komponenten schnell erledigt. Nun müssen wir die App Birdfy installieren und uns ein Nutzerkonto einrichten. Ist das erledigt, folgt die Kopplung von App und Kameras. Zunächst suchen wir nach Kameras in der Umgebung und geben dann unser WLAN-Kennwort ein. Dieses halten wir vor die Vogelhauskamera und wenige später ertönt eine akustische Bestätigung, dass die Kamera jetzt eingebunden ist.

Sind die Kameras und die App erfolgreich eingerichtet, fehlt nur noch ein geeigneter Platz für das Futterhaus. Da dank WLAN und der Stromversorgung via Akku und Solar keinerlei Kabel nötig sind, ist die Platzierung sehr flexibel möglich. Letztlich benötigen wir nur eine Stelle im Garten, die WLAN-Empfang hat und genügend Sonne abbekommt. Die Montage an einem hohen Holzpfosten ist dank mitgelieferter Bohrschablone unkompliziert.

Jetzt heißt es abwarten. Erfahrungsgemäß dauert es nach dem Aufbau einige Zeit, bis sich die Vögel an die neue Futterausgabe gewöhnt haben. Nach etwa ein bis zwei Tagen trauen sich dann die ersten Interessenten. Zwar sind sie noch etwas zögerlich und verweilen nur kurz, aber sie testen das Angebot. Und das scheint anzukommen und sich herumzusprechen – nach knapp fünf Tagen kommen immer mehr und unterschiedliche Vögel ans Futterhaus.

Woher wissen wir das? Nicht weil wir stundenlang im Garten ausgeharrt haben, sondern weil die App erstaunlich zuverlässig funktioniert. Zusätzlich wertet eine KI die Aufnahmen aus und benennt, wenn möglich, die Vogelart. Für eine bessere Bestimmung soll die KI die eigene Postleitzahl kennen – nur so kann sie die Datenbank gezielt nach relevanten Vogelarten durchsuchen.

Im Test funktionieren Aufzeichnung, Speicherung und die automatische Klassifizierung und Benachrichtigung zuverlässig und gut. Im Ergebnis sehen wir nicht nur, wie oft das Futterhaus genutzt wird, sondern auch von welchen Arten. Kommen in den ersten Tagen nur einige Spatzen und Amseln, tauchen wenig später Kohlmeise, Star und Rotkehlchen auf. Zugegebenermaßen ist die KI zwar nicht unfehlbar, sie macht aber einen erstaunlich guten Job. Zwar werden einige Bewegungen nicht der Art klassifiziert und manchmal liegt die künstliche Intelligenz auch daneben, circa 80 bis 90 Prozent werden aber korrekt erkannt.

Wer möchte, kann einzelne Videos und Fotos in der für 30 Tage kostenlosen Cloud speichern und damit eine Historie über die Besucher des Gartens erstellen. Lediglich mit der Empfindlichkeit muss man etwas spielen, sonst landen auch der im Hintergrund laufende Hund oder die Familie auf der Terrasse auf dem Kameraspeicher. Einziges echtes Manko ist die Einschränkung auf das reichweitenstarke 2,4-GHz-WLAN – mit 5 GHz kommen die Kameras wie viele andere kabellose Überwachungskameras (Bestenliste) leider nicht klar.

Preis

Der Hersteller Birdfy bietet eine ganze Reihe unterschiedlicher Futterhäuser und Nistkästen zu unterschiedlichen Preisen. Allen gemein ist die KI zur Vogelerkennung.

Den Feeder 2 ohne zweite Kamera, aber mit Zwei-Linsen-Kamera, gibt es samt Solarpanel bei Amazon für 290 Euro. Das ist zwar teuer, aber durch die hohe Bildqualität und tolle KI gerechtfertigt. Die einfachere Variante mit einer Kamera mit nur einer Linse und ohne Solarpanel kostet regulär 250 Euro. Aktuell gibt es hier einen 40-Euro-Coupon, und so sinkt der Preis auf 210 Euro. Der Unterschied von 30 Euro geht hinsichtlich der weniger leistungsfähigen Kamera zwar in Ordnung, die kabellose Stromversorgung via Solarpanel wäre uns den Aufpreis aber wert.

Das kleine Vogelfutterhaus von Birdfy gibt es inklusive Solarpanel ab 180 Euro. Das hochwertige Metall-Futterhaus mit Solarpanels gibt es aktuell für 200 Euro statt für sonst 250 Euro. Die Version aus Bambus ist im Moment ebenfalls für 200 Euro statt für 250 Euro gelistet. Den Nistkasten mit Dual-Kamera gibt es aktuell für 250 Euro, normalerweise kostet er 300 Euro.

Fazit

Das smarte Vogelfutterhaus von Birdfy ist zwar teuer, aber richtig gut! Kein getestetes Futterhaus hatte bisher eine derart hohe Langzeitmotivation. Neben der überzeugend hohen Bildqualität punktet Birdfy primär mit der KI-Vogelerkennung.

Wer hochwertige Aufnahmen, eine zuverlässige App, eine kostenlose 30-Tage-Cloud und eine geniale Vogelerkennung bevorzugt, muss zugegebenermaßen tief in die Tasche greifen – die Ergebnisse sprechen aber für sich. Im Vergleich gibt es hier die höchste Qualität, was sich auch bei der Nutzung zeigt. Gerade im Vergleich zu den weniger smarten Futterhäuschen gewinnt die Birdfy-Variante bei Langzeitmotivation. Beim Nistkasten Netvue dürfte diese auch ohne Vogelerkennung sogar noch höher ausfallen.

Preis-Leistungs-Sieger

Die Maus Vogelhaus

Die Maus Vogelhaus mit Kamera im Test: günstig, ohne WLAN, toll für Kids

Das smarte Vogelhaus mit Sendung-mit-der-Maus-Branding, kleiner Badewanne und Wildkamera verspricht ein tolles Herbst-Event. Im Test ist es besser als erwartet.

VORTEILE

  • günstig
  • einfach zu bedienen und zu verstehen
  • gute Bildqualität

NACHTEILE

  • kein WLAN
  • nur zum Aufhängen

Das smarte Vogelhaus mit Sendung-mit-der-Maus-Branding, kleiner Badewanne und Wildkamera verspricht ein tolles Herbst-Event. Im Test ist es besser als erwartet.

Zugegeben: Wenn bei uns relativ einfache Testgeräte mit hochtrabendem Branding in der Redaktion ankommen, sind wir erst mal skeptisch. Schon oft haben windige Hardware-Hersteller versucht, ihren Schrott mit einem tollen Aufkleber oder einer (ehemals) hochwertigen Marke aufzuwerten. Schon oft wurde dieser Vertrauensvorschuss enttäuscht. Das smarte Vogelhaus mit Kamera von der Sendung mit der Maus entpuppt sich als erfreuliche Ausnahme, die es für faire 65 Euro bei Amazon gibt. Aber der Reihe nach.

Lieferumfang & Aufbau

Die Verpackung ist schön, kindgerecht und mit Maus-Aufdruck versehen. Im Inneren befindet sich das Vogelfutter-Häuschen vormontiert aus Holz: Dach, Boden und Seitenteile sind jeweils fertig, werden zusammengesteckt und mit den mitgelieferten Holzdübeln miteinander verbunden. Die überstehenden Holzdübel dienen den Vögeln dann gleich noch als Sitzstange. Außerdem gibt es keine kleine Kunststoff-Badewanne, die als Vogelbad und Tränke dienen soll. Im Winter wird die kleine Wasserfläche schnell zufrieren, will also tägliche Wartung – aber das will das Futterhaus aufgrund seiner Bauweise auch.

Maus Vogelhaus in Einzelteilen

Die meisten Vogelfutterhäuser haben inzwischen einen Turm oder eine andere Art von Futtervorrat, wo die Körner geschützt vor quer einfallendem Regen oder Schnee und geschützt vor Vogelkot auf ihren Einsatz warten. Das Maus-Haus ist sehr einfach: Die Körner liegen auf dem Boden. Den gefiederten Freunden zuliebe sollte man das Futterhaus täglich reinigen, damit keine aufgequollenen oder gar schimmeligen oder mit Kot verunreinigte Körner angeboten werden. Wer das nicht leisten kann oder will, sollte besser zu einer Alternative mit Futterturm greifen.

Das Maus-Haus ist für eine hängende Montage vorgesehen; die nötige Kordel ist im Lieferumfang enthalten. Es gibt zwar ein Loch in der Mitte der Bodenplatte, doch hier wird die Schwanenhals-Halterung der Kamera verschraubt. Apropos: Die gedruckte Anleitung zeigt nicht den Aufbau des eigentlichen Vogelhauses. Glücklicherweise war das auch kein großes Rätsel.

Kamera & Technik

Die mitgelieferte Kamera ist klein und leuchtend orange gehalten. Sie will zunächst über das mitgelieferte USB-C-Kabel aufgeladen werden. Die Ladebuchse befindet sich nebst einem microSD-Kartenleser unter einer wasserdichten Gummiabdeckung. Leider ist keine Speicherkarte im Lieferumfang enthalten. Um Frust bei Aufbau und Inbetriebnahme zu vermeiden, sollte man daher direkt eine microSD-Karte mitbestellen.

Bei der Kamera handelt es sich um die kleine Version einer klassischen Wildkamera. Sie ist nicht mit WLAN ausgestattet, sondern nimmt ausschließlich auf die Speicherkarte auf. Man kann also nicht aus dem warmen Wohnzimmer heraus auf die Schnappschüsse blicken, sondern man muss herausgehen. Das ist zwar nicht so komfortabel, aber gerade für kleinere Kinder auch ein Event, wenn man gemeinsam rausgeht und die Bilder ansieht. Zudem ist es für die Kleinen persönlicher und nachvollziehbarer als das Starten einer App auf dem Smartphone.

Maus-Haus-Kamera: Die Übersetzungen sind vorbildlich, die Bedienung intuitiv.

Überrascht waren wir in Hinblick auf Software und Übersetzung. Die Kamera ist so hervorragend gut zu bedienen und alle Menüpunkte waren verständlich – das kennen wir so zuverlässig noch nicht einmal von deutlich teureren Produkten. Das Farbdisplay auf der Rückseite hilft beim Ausrichten der Kamera-Linse auf das Futterhaus, geht dann nach ein paar Sekunden aus. Ein Bewegungsmelder aktiviert die Kamera, schießt ein paar Fotos und nimmt einen Video-Clip auf. Nach einer einstellbaren Pause ist die Cam dann wieder einsatzbereit und wartet auf die nächste Bewegung.

Bildqualität

Leider hat uns das Wetter im Test einen Strich durch die Rechnung gemacht. Gerade einmal ein Wochenende stand unser Futterhaus draußen – und kein gefiederter Freund hat sich herein getraut. Eigentlich kein Wunder, denn den Sommer über gab es bei uns nichts zu holen, während der Nachbar ganzjährig zufüttert. Da half noch nicht einmal der begehrte Erdnussbruch als überzeugende Maßnahme, weswegen unsere Testaufnahmen leider nur Dekovögel zeigen.

Testaufnahme der Maus-Haus-Kamera: Der Fokusbereich ist nicht groß, deswegen ist die genaue Ausrichtung der Kamera für gute Ergebnisse wichtig.

Zur Bewertung der Bildqualität reicht es aus. Man erkennt, welcher Vogel wann da war, und mehr erwarten wir an dieser Stelle gar nicht. Die Bilder und Clips gemeinsam mit Kindern zu betrachten ist ein Event. Speicherkarte reinholen, Kamera wieder aufladen, Bilder durchblättern, im Vogelbuch die Arten bestimmen. Wer das möchte, ist hier genau richtig. Wer Action-Fotos auf Spiegelreflex-Niveau sucht, ist hier falsch. Auch, wer im Winter lieber auf dem warmen Sofa sitzt und seine Aufenthalte im Freien auf das absolut nötigste begrenzen möchte, schaut besser nach einer Alternative mit WLAN.

Fazit

Das Vogelhaus von der Maus ist mit 65 Euro einer der günstigen Vertreter der Vogelhäuser mit Kamera. Die Ausstattung ist spartanisch – es gibt weder einen Futterturm im Haus noch WLAN oder eine KI. Aber das Futterhaus tut, was es soll, ist sehr kindgerecht und lässt keine Fragen offen.

Kamera-Nistkasten Rainbean Birdhouse im Test

Wer den Vögeln im heimischen Garten auch bei der Aufzucht des Nachwuchses zusehen will, braucht einen Nistkasten mit Kamera. Wir haben den Nistkasten mit WLAN-Kamera und Solarpanel von Rainbean getestet.

VORTEILE

  • günstig
  • ordentliche Bildqualität
  • Benachrichtigung bei Bewegung
  • hohe Langzeitmotivation

NACHTEILE

  • eigene App und Anmeldung notwendig
  • Stromversorgung nur via Kabel
  • Cloud-Speicher ohne Abo stark eingeschränkt

Wer den Vögeln im heimischen Garten auch bei der Aufzucht des Nachwuchses zusehen will, braucht einen Nistkasten mit Kamera. Wir haben den Nistkasten mit WLAN-Kamera und Solarpanel von Rainbean getestet.

Schon seit knapp zehn Jahren gibt es Nistkästen und Futterhäuser mit integrierter Kamera. Seitdem hat sich bei der digitalen Vogelbeobachtung einiges getan. Neben der kabellosen Bildübertragung ist selbst für die Stromversorgung oft keine Leitung mehr nötig. Statt Kabelgewirr gibt es beim Rainbean-Nistkasten für 89 Euro eine WLAN-Kamera und Stromversorgung via USB.

Wie gut sich das Set aus Nistkasten und Solarkamera im Alltag schlägt, zeigt unser Test.

Ausstattung und Aufbau

Das Rainbean Birdhouse kommt ordentlich verpackt bei uns an. Im Paket sind neben der WLAN-Kamera mit 3 Meter langer Zuleitung noch ein USB-Netzteil, der Echtholz-Nistkasten und eine deutschsprachige Anleitung enthalten.

Wir staunen nicht schlecht, als wir uns den Nistkasten genauer ansehen. Exakt diesen Kasten hatten wir für unseren letzten DIY-Nistkasten mit Kamera verwendet. Mittlerweile ist das Vogelhaus welches wir für 10 Euro bekommen hatten, nicht mehr lieferbar – ein Grund hierfür dürften die damit ausgestatteten Sets, wie das Rainbean Birdhouse sein. Der Kasten mit der nach vorne aufklappbaren Front ist insgesamt ordentlich verarbeitet und bietet ausreichend Platz für eine Kamera. Neben Belüftungsöffnungen an der Unterseite hat das Vogelhaus seitlich zwei kleine durch Plexiglas geschützte Fenster, die Licht ins Innere lassen.

Die im Set mitgelieferte WLAN-Kamera bietet eine ordentliche Full-HD-Auflösung und wird magnetisch an der Rückwand befestigt. Die Einrichtung via Smartphone-App Tris Home ist unkompliziert, allerdings ist eine Registrierung notwendig. Bei genauer Betrachtung scheint die kompakte weiße Kamera eigentlich für den Inneneinsatz vorgesehen zu sein. Erfahrungsgemäß überstehen zwar auch Indoor-Kameras gut geschützt den Einsatz im Vogelhaus, eine Outdoor-Kamera mit IPX-Zertifizierung hätte uns trotzdem besser gefallen. Hinzu kommt, dass sich für die Stromversorgung via USB-Netzteil eine Außensteckdose in Reichweite des Vogelhauses befinden muss, was die Platzierung des Birdhouse insgesamt deutlich einschränkt. Praktischer wäre hier eine WLAN-Kamera mit Akku und externem Solarpanel.

Nach dem Einbinden der Kamera ins heimische WLAN und dem Aufhängen des Nistkastens fehlt nur die Stromversorgung. Die klappt testweise auch per Solar-Powerbank, eine dauerhafte Lösung ist das aber nicht. Für die Stromversorgung brauchen wir ein für den Außenbereich geeignetes Verlängerungskabel und eine Trockenbox, damit auch das Netzteil vor Feuchtigkeit geschützt ist. Fertig aufgehängt und mit Strom versorgt sind die Vorbereitungen abgeschlossen.

Praxistest

Die Bildqualität der im Set enthaltenen WLAN-Kamera ist insgesamt erfreulich gut und deutlich besser als bei den günstigen Kamera-Futterhäuschen. Was uns bei der Betrachtung der Aufnahmen auffällt, ist der nicht ideal gesetzte Fokus. So richtig scharf sind vorwiegend die ersten paar cm vor der Linse. Der Boden des Nistkastens erscheint hingegen schon leicht unscharf. Das ist insofern ungewöhnlich, als die meisten Kameras erst ab etwa 25 bis 30 cm scharf stellen – hier liegt der eingestellte Schärfebereich eher bei 3 bis 8 cm. Im Zweifel kann man hier händisch nachhelfen und die Linse noch ein Stück hinein oder herausdrehen. Dafür muss aber das Gehäuse geöffnet werden, was zum Garantieverlust führt.

Die Kamera des Birdhouse ist magnetisch am Nistkasten befestigt. Sie scheint eigentlich für den Inneneinsatz gedacht zu sein – die ersten 3 Wochen bei schlechtem Wetter und niedriger Temperatur hat die Kamera trotzdem problemlos überstanden.

Zur Speicherung der Aufnahmen nutzen wir eine microSD-Karte. Die Funktionen der Kamera sind damit zwar eingeschränkter als per Cloud-Upload, dafür gibt es so keine Folgekosten. Schade, die Solarkamera unseres DIY-Nistkastens bietet in der kostenlosen Cloud-Variante mehr Komfort. Gäbe es wirklich smarte Funktionen, wie eine automatische Vogelart-Erkennung oder Ähnliches, sind Folgekosten noch zu rechtfertigen – so finden wir die Auswahl der Kamera etwas unglücklich.

Was uns gut gefällt, ist die zuverlässige automatische Benachrichtigung, wenn die Kamera etwas vor die Linse bekommt. Bisher blieb es allerdings bei einigen vorsichtigen Wohnungsbesichtigungen. Eingezogen ist in den ersten 10 Tagen noch niemand, die Chancen stehen aber gut.

Preis

Der Rainbean-Nistkasten kostet bei Amazon rund 89 Euro, was mit Blick auf die Konkurrenz günstig und fair ist. Im Vergleich zur DIY-Variante zahlt man hier nur etwa 30 Euro mehr – allerdings braucht man einen nahegelegenen Stromanschluss.

Fazit

Das Birdhouse von Rainbean gefällt uns insgesamt richtig gut. Hier stimmen Preis und Leistung. Einziger echter Nachteil ist die für die Stromversorgung benötigte nahegelegene Steckdose – eine Outdoor-Kamera mit IP-Zertifizierung und Stromversorgung via Akku und Solarpanel hätte uns noch besser gefallen. Wen die Stromversorgung per Kabel nicht stört, kann guten Gewissens zugreifen. Mit geeignetem Platz im Garten bekommt man hier für überschaubare Kosten ein spannendes Projekt, welches nicht nur Kindern Freude bereitet.

Wer erst umständlich Kabel zum Vogelhaus verlegen müsste, sollte aber besser auf eine andere Variante mit Akku und Solar zurückgreifen.

Technaxx Birdcam TX-165 im Test

Das Futterhaus Technaxx TX-165 versorgt Vögel mit Nahrung und nimmt die Besucher im Garten gleich noch auf Video auf. Wie gut sich das Vogelhaus mit Kamera im Alltag schlägt, zeigt unser Test.

VORTEILE

  • günstig
  • ordentliche Bildqualität
  • Benachrichtigung bei Bewegung
  • hohe Langzeitmotivation

NACHTEILE

  • eigene App und Anmeldung notwendig
  • Stromversorgung nur via Kabel
  • Cloud-Speicher ohne Abo stark eingeschränkt

Das Futterhaus Technaxx TX-165 versorgt Vögel mit Nahrung und nimmt die Besucher im Garten gleich noch auf Video auf. Wie gut sich das Vogelhaus mit Kamera im Alltag schlägt, zeigt unser Test.

Vogelhäuser und Futterstellen mit integrierter Kamera gibt es schon seit Jahren, der Aufwand für die Installation war wegen der Verkabelung aber immer sehr hoch. Dank sparsamer Technik samt Bewegungserkennung sind diese Zeiten aber vorbei. Das kleine Futterhaus von Technaxx funktioniert komplett kabellos und so ist die Montage praktisch überall möglich.

Wie gut das Futterhaus für 110 Euro bei den Vögeln ankommt und ob sich das Investment lohnt, zeigt der Test.

Ausstattung Technaxx TX-165

Das grüne Futterhaus von Technaxx ist vergleichsweise kompakt und fasst rund 150 Gramm Vogelfutter. Die Verarbeitungsqualität ist ordentlich, das Design des Kunststoff-Häuschens mit der mittig angebrachten Kamera ist insgesamt unauffällig.

Zum Lieferumfang des TX-165 gehören eine kompakte Wildtierkamera, eine Wand-, eine Geländehalterung, ein Befestigungsgurt und eine Anleitung. Zur Speicherung der Aufnahmen wird eine zusätzliche microSD-Speicherkarte benötigt, diese gehört nicht zum Lieferumfang. Vier AA-Batterien zur Stromversorgung sind hingegen enthalten. Ein Akku wäre uns hier zwar lieber gewesen, in der Praxis ist die Kamera aber sehr sparsam und so halten die Batterien im Test mehr als sechs Monate.

Nach dem Einlegen von Speicherkarte und Batterien wird die Kamera noch ins Futterhaus eingesetzt und eingeschaltet. Jetzt wird das Häuschen nach Wunsch im Garten platziert und mit Vogelfutter gefüllt. Die Platzierung ist bei diesem Modell gänzlich flexibel, da weder WLAN-Empfang noch direkte Sonneneinstrahlung für ein Solarpanel nötig sind.

Testerfahrungen

Im Grunde hat Technaxx hier eine klassische Wildkamera mit Bewegungserkennung und großem Schärfebereich in ein sehr einfaches Futterhaus aus Kunststoff gesetzt. Das Ergebnis ist zwar wenig smart, es funktioniert aber mit den vier mitgelieferten AA-Batterien bis zu sechs Monate auch ohne Solarpanel oder gar Stromkabel. Im Vergleich zu günstigeren Futterhäusern ist die Kamera hier ausreichend gut gegen Umwelteinflüsse geschützt.

Beispielfoto der Technaxx-Vogelkamera.

Zwar fehlen hier Livebilder per App und erst recht eine automatische Vogelerkennung, dafür funktioniert das System auch fernab vom eigenen WLAN. Dank der IR-Beleuchtung nimmt die Kamera auch in der Dunkelheit in Full-HD auf. Die Bedienung direkt am Gerät funktioniert dank intuitiver Menüführung und kleinem Bildschirm einfach und problemlos.

Lediglich die Übertragung der Daten per WLAN geht uns hier ab – wer die Aufnahmen sichten will, muss an die Speicherkarte. Das ist deutlich aufwendiger als der Blick in eine App. Ein Vorteil der Technaxx-Variante – die wasserdichte Kamera kann alternativ auch als klassische Wildkamera verwendet oder in einem Nistkasten eingebaut werden.

Preis

Die Birdcam TX-165 kostet rund 110 Euro. Zwar geht das mit Blick auf die Bildqualität in Ordnung, das Preis-Leistungs-Verhältnis ist trotzdem nicht besonders gut. Grund hierfür ist die minimale Ausstattung. Andere Vogelhäuser mit Kamera sind trotz WLAN-Bildübertragung und Stromversorgung via Akku und Solarpanel günstiger.

Fazit

Die Birdcam TX-165 punktet mit ordentlicher Bildqualität und langer Batterielaufzeit. Wer unabhängig von WLAN und Steckdose Vögel beobachten will, bekommt hier ein flexibles, kompaktes und unauffälliges Futterhaus mit Kamera.

Im Vergleich zu anderen Systemen ist die Birdcam TX-165 aber auf das Wesentlichste reduziert – ohne dabei deutlich günstiger zu sein, was schade ist. Wäre eine Bildübertragung per WLAN und die Stromversorgung via Solar möglich, gäbe es eine klare Kaufempfehlung. So aber bleibt der Birdcam TX-165 nur ein Nischendasein.

Bozily Vogelhaus mit Kamera im Test

Das kompakte Futterhaus von Bozily versorgt die Vögel im Garten mit Nahrung und macht automatisch Videos der Besucher. Wie gut das in der Praxis funktioniert, zeigt unser Test.

VORTEILE

  • günstig
  • inklusive Speicherkarte

NACHTEILE

  • schlechte Bildqualität
  • zu empfindlicher Bewegungssensor sorgt für viele Fehlaufnahmen
  • Zur Sichtung der Videos muss die Speicherkarte entnommen werden

Das kompakte Futterhaus von Bozily versorgt die Vögel im Garten mit Nahrung und macht automatisch Videos der Besucher. Wie gut das in der Praxis funktioniert, zeigt unser Test.

Vogelhäuser mit Kamera sind nicht neu, bis vor einigen Jahren war der Aufwand für die Installation aber sehr hoch. Stromversorgung und Bildübertragung per Kabel sind inzwischen aber nicht mehr notwendig. Dank Solarpanel und Akku funktioniert das Vogelfutterhaus von Bozily kabellos und kann so sehr flexibel im Garten platziert werden. Ob sich die Kosten von rund 90 Euro lohnen, zeigt unser Test.

Ausstattung Futterhaus Bozily

Die Futterstation von Bozily ist das bisher kleinste Modell in unserer Testreihe. Die Verarbeitungsqualität des Kunststoff-Hauses ist in Ordnung aber nicht hochwertig. Zum Lieferumfang gehören das Futterhaus, verschiedene Befestigungsmöglichkeiten und eine Anleitung. Auch eine zur Speicherung benötigte microSD-Karte mit 32 GB gehört zum Lieferumfang.

Statt einer Wildkamera oder einer Überwachungskamera mit WLAN kommt hier eine wasserdichte Kamera mit PIR-Sensor im einfachen Kunststoffgehäuse zum Einsatz. Die Kamera selbst macht zwar nicht den Eindruck, als wäre sie für den Outdoor-Einsatz geeignet, die letzten acht Monate mit Regen, Schnee und Sturm hat sie aber gut überstanden. Die Stromversorgung sichern der interne Akku und das Solarpanel auf dem Dach des Futterhauses.

Testerfahrungen

Die Bedienung direkt am Gerät funktioniert dank Bedientasten und Display mühelos. Die rudimentären Einstellungsmöglichkeiten sind verständlich benannt und die Steuerung intuitiv. Die Platzierung des Häuschens will allerdings gut überlegt sein, denn bekommt das Solarpanel zu wenig Licht ab, ist der Akku nach wenigen Tagen leer.

In Sachen Bildqualität hatten wir uns von den 1080p etwas mehr erhofft. Die Aufnahmen wirken allesamt etwas verwaschen und matschig. Die Videos sind sonst aber zumindest brauchbar – wenn denn nur öfter auch mal ein Vogel im Bild wäre. Der größte Teil der aufgezeichneten Videos zeigt lediglich sich bewegende Äste oder im Hintergrund laufende Personen. Das war dem Vorbesitzer anscheinend auch nicht genug – obwohl wir die Kamera als neu gekauft hatten, waren bereits Aufnahmen eines Vorbesitzers auf der mitgelieferten Speicherkarte zu finden.

Hier hat die Person im Hintergrund den Bewegungsmelder PIR-Sensor ausgelöst. Vögel sind leider nur auf wenigen Aufnahmen zu sehen.

Im Vergleich zu anderen Vogelhäusern mit Kamera fehlt uns hier vor allem eine bequeme WLAN-Verbindung zur Bildübertragung. Wer die Videos auf der Speicherkarte sichten will, muss diese erst aus der Kamera entnehmen und dann am PC auslesen. Das ist im stressigen Alltag oft zu aufwändig, und so geht unser Interesse an den ohnehin nur durchwachsenen Aufnahmen schnell verloren. Schade, bei smarten Vogelhäusern mit niedrigerer Einstiegshürde ist das nicht so.

Preis

Aktuell kostet das Kamera-Futterhaus von Bozily 90 Euro. Im Vergleich zu anderen Modellen ist das zwar günstig, hinsichtlich der schlechten Bildqualität und der vielen Fehlaufnahmen durch sich bewegende Äste wäre es uns die Investition aber nicht wert. Für ähnliche Summen gibt es deutlich bessere Alternativen mit deutlich höherer Langzeitmotivation.

Fazit

Gut gedacht, falsch gemacht – Zwar funktioniert das Kamera-Futterhaus von Bozily zuverlässig und hält auch harte Wetterbedingungen aus, hinsichtlich der Bildqualität und den vielen Fehlaufnahmen können wir hier aber keine Kaufempfehlung vergeben.

Positiv sind die Solarstromversorgung und die einfache Einrichtung – ansonsten können wir diesem Futterhaus wenig abgewinnen. Hier lohnt sich der Blick auf andere Testmodelle.

Vogelfutterhaus mit Kamera von Luvan im Test

Das Vogelhaus von Luvan stellt Futter für die heimische Tierwelt zur Verfügung und zeichnet die Besucher dabei gleich auf Video auf. Ob und wie gut das dank Solarpanel flexible Futterhaus in der Praxis funktioniert, zeigt der Test.

VORTEILE

  • günstiger Verkaufspreis
  • gute Bildqualität und WLAN
  • stabil mit großem Futtertank
  • starker Akku und ausreichend Ladeleistung per Solar

NACHTEILE

  • Ohne Abo nur Fotos von Ereignissen abrufbar
  • KI-Vogelerkennung funktioniert im Test trotz Abo nicht
  • auffälliges Design

Das Vogelhaus von Luvan stellt Futter für die heimische Tierwelt zur Verfügung und zeichnet die Besucher dabei gleich auf Video auf. Ob und wie gut das dank Solarpanel flexible Futterhaus in der Praxis funktioniert, zeigt der Test.

Wer die hier ansässigen Vogelarten unterstützen will, stellt ihnen in einem klassischen Vogelhaus oder in einem Futterhaus geeignete Nahrung zur Verfügung. Futterhäuser sind in der Regel kleiner als Vogelhäuser und schützen zwar das Vogelfutter vor Nässe, nicht aber die Vögel. Wer nun wissen will, ob und von welchen Tieren das Angebot angenommen wird, muss sich entweder auf die Lauer legen oder ganz bequem eine Kamera aufstellen. Im Vogelfutterhaus von Luvan ist deshalb bereits eine WLAN-Kamera integriert und dank Solarpanel funktioniert das Set für 99 Euro fernab einer Steckdose. Ob und wie gut das klappt, haben wir getestet.

Ausstattung des Luvan Smart Vogelhauses

Beim Luvan Smart Vogelhaus handelt es sich eigentlich nicht um ein klassisches Vogelhaus, sondern um ein Futterhaus. Dieses kommt mit einer für den Außenbereich geeigneten WLAN-Kamera mit 1080p, integriertem Akku, zwei kleinen Solarpanels und externer Antenne. Zum Lieferumfang gehören neben der Futterstation samt Kamera, eine Anleitung, eine Bohrschablone und ein Satz Schrauben. Eine für die lokale Speicherung benötigte microSD-Karte mit einer Kapazität von bis zu 128 GB ist nicht im Set enthalten. Der Zusammenbau der wenigen Einzelteile ist in etwa fünf Minuten erledigt.

Im Vergleich zu vielen anderen Futterstationen mit Kamera ist das Kunststoffhaus von Luvan besonders groß und dank der hellen Camouflage-Färbung auch besonders auffällig. Die Verarbeitung der stabilen Kunststoffteile ist gut und so gibt es hier nichts zu meckern. Auf den ersten Blick ungewöhnlich, aber im Alltag praktisch, ist der auf der Rückseite zugängige USB-C-Port. Der dient als alternative Lademöglichkeit, sollten die Solarpanels zu wenig Licht abbekommen. Die im Dach eingelassenen Module kann man im Vergleich zu externen Panels deutlich weniger flexibel ausrichten und so muss die Platzierung im Garten gut überlegt sein.

Testerfahrungen

Bevor wir das Futterhaus mit einem Sack Nüsse und Körner füllen und es an einem sonnigen Ort aufhängen, installieren wir die App VicoHome auf dem Smartphone und richten einen kostenlosen Account ein. Dann verbinden wir die App und Kamera. Das funktioniert dank klarer Ansagen in der App problemlos. Nach der Eingabe unseres WLAN-Passworts und dem Abscannen eines QR-Codes vom Handydisplay mit der Vogelhauskamera bekommen wir sogar eine deutsche Sprachrückmeldung, dass die Kamera nun verbunden ist. Die Bildqualität auch vom Livebild ist erfreulich gut und Bewegungen vor der Kamera inklusive kurzem Videoclip werden innerhalb von einer Minute ans Handy gesendet. Das funktioniert allerdings nur mit Zusatzkosten für die Cloud. Ohne Abo sind online leider nur Fotos vergangener Ereignisse abrufbar. Schade! Hier hätten wir uns deutlich mehr erwartet. Andere günstige Kameras bieten auch ohne Abo Zugriff auf Videos der letzten Tage.

Auch die beworbene KI-Vogelerkennung will im Test einfach nicht funktionieren – trotz abgeschlossener Abos! Vögel vor dem Häuschen werden zwar zuverlässig erkannt und schnell als Haustier gemeldet, aber eine Unterscheidung zwischen Tier oder gar Vogelarten funktioniert bei uns nicht.

Das sehr auffällige Design der Futterstation bleibt zwar Geschmacksache, dafür passt in den durchsichtigen Plexiglastank mit der mittig integrierten Kamera richtig viel Vogelfutter (1,6 Liter). Ähnliche Mengen hat bisher nur der Feeder 2 von Birdfy aufgenommen. In der Praxis muss man die Station so deutlich seltener nachfüllen. Den externen USB-Port auf der Rückseite finden wir praktisch, weil man hier zum Laden an der Steckdose nicht erst die Solarpanels ausstecken muss. In der Praxis haben wir den Zugang aber nicht benötigt, da die Leistung der beiden kleinen Solarpanels trotz wolkenverhangenen Himmel ausgereicht hat, um den Akku immer auf über 90 Prozent zu halten. Das mag nach mehreren Wochen Dauerregen anders aussehen, die internen 5000 mAh sind in der Praxis aber vollkommen ausreichend und großzügig dimensioniert.

Preis

Regulär ist das Futterhaus von Luvan für 109 Euro bei Amazon gelistet. Aktuell ist der Preis auf 99 Euro reduziert, allerdings kommen für den vollen Funktionsumfang noch Kosten für ein Cloud-Abo hinzu. Das finden wir zu teuer.

Fazit

Schade! Das Smart Vogelhaus hatte uns im Test abgesehen vom komischen Namen und dem fragwürdigen Farbdesign eigentlich positiv überrascht. Neben der ordentlichen bis guten Bildqualität der WLAN-Kamera, der stabilen Bauweise des Futterhauses und der kabellosen Stromversorgung via Solarpanels stimmt hier grundsätzlich auch der Verkaufspreis – wenn da nur die Cloud nicht wäre! Dass die beworbene KI-Vogelerkennung bei überschaubaren Anschaffungskosten von 100 Euro nicht funktioniert, ist verschmerzbar. Dass aber ohne Abokosten keine Videos der gemeldeten Bewegungen abrufbar sind, ist aus unserer Sicht ein No-Go. Und dass die Vogelerkennung trotz kostenpflichtigem Abo nicht funktioniert, setzt dem Ganzen die Krone auf.

Wer kein Problem mit laufenden Cloud-Kosten, der nicht funktionierenden KI-Erkennung und dem auffälligen Design hat, bekommt zwar immerhin eine ordentliche Verarbeitung und gute Bildqualität, empfehlen können wir dieses smarte Futterhaus aber nicht. Wäre der kostenlose Cloud-Service etwas umfangreicher, gäbe es eine Kaufempfehlung, wegen der laufenden Kosten raten wir aber zu einem anderen Modell.

Wer Vögel im Garten ganz ohne Folgekosten beobachten will, muss zu einem anderen Modell greifen. Wer sich speziell eine KI-Vogelerkennung und Unterscheidung per Video wünscht, sollte zu einem teureren Futterhaus oder Nistkasten von Birdfy greifen. Hier funktioniert die automatische Erkennung und Klassifizierung erfahrungsgemäß sehr zuverlässig.

Vogelfutterspender mit Kamera  von Cozion im Test

Der Vogelfutterspender von Cozion sorgt nicht nur für eine zusätzliche Nahrungsquelle im Garten: Dank interner Kamera und Solarstromversorgung zeichnet es die Besucher auch gleich auf Video auf. Ob das in der Praxis zuverlässig funktioniert, zeigt der Test.

NACHTEILE

  • kein WLAN
  • kein Display
  • miese Bildqualität
  • viele Fehlaufnahmen

Der Vogelfutterspender von Cozion sorgt nicht nur für eine zusätzliche Nahrungsquelle im Garten: Dank interner Kamera und Solarstromversorgung zeichnet es die Besucher auch gleich auf Video auf. Ob das in der Praxis zuverlässig funktioniert, zeigt der Test.

Vogelhäuser und Nistkästen gehören in jeden Garten. Wer genauer wissen will, welche Vögel das lokale Nahrungsangebot annehmen, greift am besten zu einem Futterhaus mit integrierter Kamera.

Dank Solarpanel und Akku funktioniert das Futterhaus von Cozion kabellos und kann so sehr flexibel platziert werden. Es kostet rund 55 Euro.

Ausstattung Vogelfutterhaus von Cozion

Das Futterhaus, welches wir unter dem Namen Cozion ursprünglich auf Amazon erworben hatten, kommt als Bausatz bei uns an. Neben dem großen, etwas klobig wirkenden Futterhaus aus grünem Kunststoff mit aufgesetztem Solarpanel gehören noch eine kleine Kamera, eine Anleitung und verschiedene Befestigungsmöglichkeiten sowie ein USB-Ladekabel zum Lieferumfang. Eine für die Verwendung benötigte microSD-Speicherkarte ist nicht im Set enthalten. Die Verarbeitung ist zwar in Ordnung, insgesamt wirkt das große Kunststoffhaus aber billig.

Die einzelnen Komponenten sind immerhin schnell zusammengebaut und die Kamera ist fix ans Solarpanel angeschlossen. Allerdings gibt uns die kleine Kamera mit Bewegungsmelder zunächst Rätsel auf. Während andere Mini-Kameras für Vogelhäuser entweder eine WLAN-Verbindung per Smartphone erlauben oder wenigstens ein Display für wichtige Einstellungen an Bord haben, gibt es hier nichts davon. Wer Zeit und Datum ändern will, muss das per Speicherkarte am Computer machen. Wahlmöglichkeiten zu Auflösung oder Aufnahmedauer gibt es schlicht nicht.

Testerfahrungen

Nachdem wir es geschafft haben, Zeit und Datum am PC einzustellen, montieren wir das Futterhaus. Dank des Solarpanels kann das Vogelhaus zwar abseits einer Steckdose aufgehängt werden, allerdings muss der Ort möglichst viel Sonnenlicht abbekommen. Selbst bei guter Platzierung reicht die Leistung im Test nicht aus, um den Akku voll aufzuladen. Die Kamera will von uns händisch alle paar Wochen per USB geladen werden. Das erscheint hinsichtlich des integrierten Solarpanels nicht angemessen, oder anders: Die Leistung des Panels passt nicht zum Energieverbrauch der Kamera. Setzen, sechs.

Ein weiteres Problem zeigt sich, als wir die Aufnahmen auswerten. Die Bildqualität der Aufnahmen ist unterirdisch schlecht. Die Aufnahmen sind sehr farbstichig und wirken trotz 1080p unscharf und matschig.

Die Aufnahmequalität beim Vogelfutterspender von Cozion ist sehr enttäuschend.

In der Praxis stört uns aber am meisten die fehlende WLAN-Verbindung zur Bildübertragung. Wer die Aufnahmen sichten will, muss die Speicherkarte erst aus der Kamera heraus fummeln und dann am PC auslesen. Der Großteil der Videoclips zeigt lediglich sich im Wind bewegende Äste oder Personen im Hintergrund – Videos von Vögeln sind im Test Mangelware. Das Problem kennen wir auch von anderen günstigen Futterhauskameras, trotzdem vergeht einem so schnell die Lust an der Vogelbeobachtung. Anders als bei Kameras mit Live-View per WLAN fehlt hier jegliche Langzeitmotivation und das Gadget gerät mit leerem Akku in Vergessenheit.

Preis

Mit einem auf rund 55 Euro reduzierten Preis ist das Futterhaus von Cozion zwar vergleichsweise günstig, für die gebotene Leistung wäre uns das aber noch zu viel.

Fazit

Das Futterhaus von Cozion hat auf ganzer Linie enttäuscht. Neben der unbequemen Handhabung gibt es auch für die miese Bildqualität und das schwache Solarpanel Punkteabzug. Wir sagen: Finger weg!

Wer das Thema interessant findet und bereit ist, 50 bis 60 Euro zu investieren, bekommt etwa mit dem DIY-Nistkasten eine deutlich bessere Alternative.



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Künstliche Intelligenz

Sonys neue Ober-Alpha und Sonys Firmware-Problem – Fotonews der Woche 49/2025


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This article is also available in
English.

It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Machen wir´s auch in dieser Woche kurz, denn zur neuen Sony Alpha 7 V ist schon fast alles gesagt – aber eben auch nur fast. Wir konnten die Kamera bereits kurz ausprobieren, wenn auch ohne Labormessungen und nicht mit Fremdobjektiven, das wird gleich noch wichtig. Das vorläufige Fazit des Kolumnisten lautet: Sony hat da genau an den richtigen Schrauben gedreht.

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Die neue Alpha ist nicht nur fast so schnell wie manche Sportboliden (30 fps mit elektronischem Verschluss, 10 mit mechanischem), was der neue teilweise gestapelte Sensor mit 33 Megapixeln Auflösung ermöglicht. Solche Bildwandler mit Logik und RAM darauf lassen sich schneller auslesen, und mildern auch Rolling-Shutter-Effekte. Ganz ohne diese kommt nur ein Sensor mit Global Shutter aus – den behält Sony weiterhin seinem Tempomonster A9 III vor.

Aber die spielt auch in einer anderen Preisklasse, für die A7 V sind „nur“ 3000 Euro gefordert. Das ist eben die neue Oberklasse, Sony hat hat die Kamera ebenfalls „nur“ 200 Euro teurer als den Vorgänger vor vier Jahren gemacht. Unsere ausführliche Meldung verrät mehr, auch, was bei den Videofunktionen alles fehlt. Das schaffen andere, wie Canon mit der R6 III, in dieser Preisklasse inzwischen besser.

Nämlicher Vorgänger, die A7 IV von Ende 2021, hat kurz vor der Vorstellung des neuen Modells ein großes Firmware-Update erhalten, auf Version 6.00. Selbst definierbare Fokusfelder, dauerhafte Anzeige des Audiopegels beim Filmen und weitere Funktionen lockten. Doch darauf muss man nun weiter warten, denn Sony hat das Update zurückgezogen, wie ein aktueller Hinweis auf der Downloadseite erklärt. Zuvor gab es unter anderem bei Reddit Berichte über „Bricks“ nach dem Update – also funktionslose Kameras, die in die Werkstatt müssen.

Das bestätigt wieder einmal, dass man gerade bei Firmware-Updates für Kameras nicht jede neue Version sofort einspielen sollte. Zu sehr häufen sich in der letzten Zeit die teils schwerwiegenden Bugs, hier nur eine Auswahl: Sony bei der A1 vor anderthalb Jahren, Canon und Nikon bei mehreren Kameras Mitte 2025. Ebenso darf man nicht mehr erwarten, dass altes Zubehör bei einer brandneuen Kamera sofort funktioniert.

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Das führt dann zurück zur neuen A7 V, denn die ist nicht unbedingt mit jedem Objektiv von Drittherstellern kompatibel, wie ein YouTube-Video samt Statement von Sony zeigt. Das ist dann auch unsere Empfehlung für einen Long Watch zum Sonntagabend oder dem Start in die neue Woche. Und, trotz all der Ärgernisse in dieser Ausgabe der Fotonews: Firmware lässt sich fixen. Bleibt nur zu hoffen, dass Sony das auch gründlich tut.


(nie)



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Künstliche Intelligenz

Im November wieder fast jeder zweite Fernzug unpünktlich


Die Situation für Fahrgäste der Deutschen Bahn hat sich im November kaum verbessert. Erneut war nahezu jeder zweite Fernzug des bundeseigenen Konzerns verspätet unterwegs. 54,5 Prozent der Züge kamen ohne größere Verzögerung ans Ziel, wie vorläufige Zahlen zeigen, die die Bahn nun veröffentlicht hat.

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Das waren zwar etwas mehr als im Vormonat, als die Pünktlichkeit 51,5 Prozent betrug. Dennoch kann der bundeseigene Konzern mit der Qualität des Bahnbetriebs weiterhin nicht zufrieden sein. Als verspätet gilt ein Zug ab einer Verzögerung von sechs Minuten. Zugausfälle sind dabei nicht berücksichtigt.

Die Gründe sind lange bekannt: Aufgrund des schlechten Zustands des Schienennetzes wird so viel gebaut wie noch nie. Die Baustellen bremsen den Fernverkehr aus. Hinzu kommen die überlasteten Fernverkehrsknoten, vor denen sich die Züge immer wieder stauen. Diese Verzögerungen wirken sich schnell aufs gesamte Netz aus.

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Künstliche Intelligenz

Top 10: Die besten Smart-Home-Systeme im Test – Home Assistant überragt alle


Homematic IP im Test: Fast perfektes Smart Home

Qualität made in Germany – das verspricht Hersteller eQ-3 für sein Smart-Home-System Homematic IP, mit dem Haus und Wohnung intelligent werden. Wir haben das Versprechen im Test überprüft.

Qualität made in Germany – das verspricht Hersteller eQ-3 für sein Smart-Home-System Homematic IP, mit dem Haus und Wohnung intelligent werden. Wir haben das Versprechen im Test überprüft.

Inzwischen gibt es viele Smart-Home-Systeme von kleinen, aber auch hierzulande bekannten und großen Unternehmen aus Asien, etwa Samsung Smartthings. Ein Problem dabei: So sehr alle Hersteller beteuern, die persönlichen Daten der Nutzer zu schützen und nicht weiterzugeben, so sehr schwingt auch immer die Angst mit, dass die Informationen trotzdem irgendwo ungewollt abfließen.

Wer sicher gehen will, aber dennoch nicht auf komplizierte Umwege wie eigene private Server und aufwendige Programmierung setzen möchte, bekommt Abhilfe vom deutschen Hersteller ELV. Er bietet über sein Tochterunternehmen eQ-3 unter anderem Homematic IP an. Dessen Komponenten kommunizieren via SRD-Band per Funk im Bereich 868 MHz. Es eignet sich durch den Wegfall von fester Verdrahtung perfekt zum Nachrüsten bestehender Häuser und Wohnungen. Damit richtet sich das Angebot direkt an Endanwender, die auch als Laien bis auf wenige, direkt an den Hausstrom angeschlossene Komponenten, alles in Betrieb nehmen und betreiben können sollen. Der Clou: Dafür sind keinerlei Angaben zum Anwender nötig, so etwas wie einen User-Account gibt es nicht. Dennoch ist das System auf Wunsch auch per Cloud erreichbar.

Anmerkung: Wir beschäftigen uns in diesem Artikel in erster Linie mit Homematic IP. Die anderen beiden Reihen Homematic und Homematic Wired, die in einigen Bereichen sogar kompatibel sind, werden hier nicht behandelt.

Zentrale: Die App

Kein Account? Tatsächlich will eQ-3 nicht eine einzige Information zum Nutzer haben, alle weiteren Angaben (etwa eine Standort-Angabe) sind freiwillig und dienen in erster Linie dazu, den Funktionsumfang zu erweitern. Daten werden ausschließlich anonymisiert an eQ-3 weitergegeben. So weiß das System zwar, das gerade ein Fenstersensor ausgelöst wurde, nicht aber, wo der sich befindet und wem er gehört. Dass das keine leeren Versprechungen sind, wurde Ende 2020 vom VDE (Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik) entsprechend bestätigt und zertifiziert.

Los geht es ganz einfach mit drei Dingen: Dem Homematic-IP-Accesspoint (HAP), einem Aktuator von Homematic IP und einem Android- oder iOS-Smartphone. Auf dem Smartphone müssen Nutzer dann nur die Homematic-IP-App aus Play Store oder App Store installieren und öffnen, schon geht es los. Die App ist Dreh- und Angelpunkt des ganzen Systems, hier lernen Nutzer neue Geräte an, erstellen Heizpläne und Regeln, mit deren Hilfe das eigene Heim Schritt für Schritt automatisiert werden kann. Nach dem Ausfüllen einiger freiwilliger Basisinformationen, etwa dem Standort, um auf lokale Wetterdaten zugreifen zu können, geht es los.

Der Hauptbildschirm bietet in der Standardeinstellung oben vier virtuelle Buttons an, mit denen der Betriebsmodus (Eco, Automatik und Urlaub) gewechselt werden, das System in Alarm (Unscharf, Hüllschutz und Vollschutz) versetzt, das aktuelle Wetter (zusätzlich Sonnenauf- und Untergang, Luftfeuchtigkeit und Wind) abgerufen und der Öffnungsstatus aller Fenster und Türen erkannt werden kann. In der Mitte des Displays werden alle von Sensoren gesammelten Informationen nach Räumen aufgeteilt angezeigt. Hier fließen andauernde Informationen wie Raumtemperatur ein, aber auch temporäre Angaben wie die Bewegungserkennung von Präsenz- oder Bewegungsmeldern. Entsprechende Icons tauchen nur vorübergehend auf.

Am unteren Rand gibt es die vier Reiter Home (auf dem die App immer wie oben beschrieben startet), Basic (für die eingangs erwähnten Grundangaben wie Standort), Gruppen (zur Gruppierung mehrerer Geräte) und Mehr. Der Reiter Mehr führt ins eigentliche Hauptmenü. Hier dürfen Nutzer auf die Menüpunkte Allgemein , Raumklima, Sicherheit, Licht und Beschattung und Sonstiges zugreifen.

Unter Allgemein sehen Besitzer alle in ihrem Smart Home angelernten Geräte – auch solche, die auf der Startseite nicht aufgeführt werden, da sie keine für den Nutzer verwertbaren Daten ausspucken. In unserem Testhaushalt waren das etwa die einzelnen Heizkreisläufe und der 10-fache Fußbodenheizungsaktor. Außerdem dürfen unter diesem Menüpunkt Geräte angelernt und mit Updates versehen werden. Zu guter Letzt gibt es hier noch mal den Unterpunkt Einstellungen, unter dem Nutzer Standort und Zeitzone ändern, eine PIN einrichten, die Benutzerübersicht sehen, Updates auf automatisch oder manuell stellen, Systembenachrichtigungen betrachten und den Homescreen optisch konfigurieren können.

Unter Raumklima fallen Heizprofile, Raumklimakonfiguration und ein Urlaubsmodus. Heizprofile lassen sich grafisch informativ dargestellt für einzelne Stunden und Tage konfigurieren. Tipp: Zum Kopieren einzelner Tage auf andere Wochentage muss man den gewünschten Tag länger gedrückt halten, dann erscheint oben rechts ein Kopier-Symbol. Anschließend wählt man die Tage, auf die das Profil übertragen werden soll. Unter Raumklimakonfiguration definieren Nutzer den Eco-Betrieb und legen fest, wie lange der Ecomodus bei einem Druck auf den Wandtaster am Raumthermostat eingestellt bleibt. Des Weiteren aktivieren Nutzer hier die Optimum-Start-/Stopp-Funktion. Sie soll nach einer bestimmten Lernphase (meist etwa eine Woche) dazu führen, dass Homematic IP selbst erkennt, wie lange ein Raum benötigt, um die gewünschte Temperatur zu erreichen. Nutzer stellen dann nicht mehr ein, wann die Heizung (oder Klimaanlage) starten oder stoppen soll, sondern wann eine bestimmte Temperatur anliegen soll. Das erscheint besonders bei technikbedingt trägeren Fußbodenheizungen sinnvoll. Außerdem erlaubt die Raumklimakonfiguration Zugriff auf Kühlbetrieb, Luftfeuchtewarnung und eine Heizungsausfallwarnung. Die Warnung informiert per Push-Nachricht, wenn innerhalb von 24 Stunden die gewünschte Temperatur in einzelnen Räumen nicht erreicht wurde. Der Urlaubszeitraum lässt sich hier ebenfalls bestimmen. Zusammen mit diversen Regeln kann dann etwa die Heizleistung gedrosselt oder eine Anwesenheitssimulation gestartet werden.

Unter dem Menüpunkt Sicherheit erlangen Nutzer Zugriff auf das Protokoll der letzten Alarmmeldungen (bei passend installierten Geräten wie Kameras oder Bewegungssensoren). Weiterhin haben sie hier die Möglichkeit, Einfluss auf die Scharfschaltung des Systems als Alarmanlage zu nehmen. So lässt sich hier konfigurieren, ob das auch dann möglich ist, wenn einzelne Fenster geöffnet sind, wie lang die Scharfschaltverzögerung ausfallen soll und ob statt der Aktivierung von Sirenen und Licht im Alarmfall nur ein stiller Alarm gesendet werden soll. Außerdem können Nutzer hier das Verhalten von Licht und Sensoren im Alarmfall auch ohne spezielle Regeln genauer definieren.

Der Menüpunkt Licht und Beschattung erlaubt das Gruppieren von Licht- und Beschattungsaktoren, um sie dann gemeinsam zu steuern. Zeitprofile bieten die Möglichkeit, einzelne Aktoren (etwa eine Schaltsteckdose) nur zu bestimmten Zeiten zu nutzen.

Unter dem lapidaren Oberbegriff Sonstiges sind unserer Meinung nach einige der spannendsten Funktionen zusammengefasst. Hier stellen Nutzer Regeln ein, mittels derer bestimmte Prozesse automatisiert werden. Das erfolgt Schritt für Schritt nach dem einfachen Wenn-(und Wenn-)Dann-Prinzip. Mehr als zwei Bedingungen sind so leider nicht möglich. Wer Licht in Abhängigkeit von Helligkeit und Bewegung zeitlich gestaffelt unterschiedliche hell aktivieren möchte, muss sich anderweitig behelfen – mehr dazu (und zum Thema Licht allgemein) unter dem Punkt Nachteile von Homematic IP. Ebenfalls unter Sonstiges fällt die Implementierung von Kameras, außerdem lassen sich hier Zusatzdienste einrichten und (seit 2020) mehrere Access Points verwalten.

Einbinden von Geräten

Ein Smart Home benötigt intelligente Aktuatoren und Sensoren wie Bewegungsmelder, besondere Heizkörperthermostate und Türsensoren, um mithilfe von Regeln tatsächlich schlau zu werden. Erst dann kann es dem Nutzer Arbeit abnehmen oder Geld in Form von Energie sparen helfen. Das Anlernen solcher Geräte ist bei Homematic IP denkbar einfach. Über den Menüpunkt Mehr am unteren Bildschirmrand genügt dafür ein Klick auf “Gerät anlernen”, schon startet die App den Anlernprozess. Der erfordert nur das Aktivieren des neuen Gerätes, etwa, indem die Batterien eingelegt werden.

Wenn das Gerät gefunden wurde, verlangt die App die Vervollständigung eines 25-stelligen Keys aus Buchstaben und Ziffern. Wer die letzten fünf Stellen nicht manuell eingeben will, darf auf die Kamerafunktion des Smartphones zugreifen und einen QR-Code einscannen. Code und Key finden Nutzer entweder auf einem Aufkleber, der lose in der gedruckten (!) Bedienungsanleitung liegt, alternativ aufgedruckt auf der Rückseite oder im Batteriefach des Gerätes. Ohne Code oder Key ist kein Anlernen möglich. Wer etwa für einen Rollladenaktor, der in einer Unterputzdose in der Wand installiert werden sollte, den erwähnten Aufkleber verliert, schaut in die Röhre, sofern er nicht die frisch tapezierten Wände wieder aufreißen möchte.

Danach ist der Anlernvorgang schon fast wieder abgeschlossen. Der Nutzer muss lediglich noch den Raum in Haus oder Wohnung, in dem sich das neue Gerät befindet, und das Gerät selbst benennen – das wars. Der neue Aktor ist einsatzbereit und kann ausgelesen (etwa bei Thermostaten mit Thermometer), aktiviert (etwa bei Schaltsteckdosen) oder in Regeln integriert werden.

Zusatzdienste

Amazon Alexa und Google Assistant lassen sich direkt als Sprachassistenten mit Homematic IP verbinden, fortan steuern Nutzer ihr Smart Home von eQ-3 dann per App oder Sprache. Das funktionierte im Test problemlos. So passt Homematic IP etwa die gewünschte Temperatur der Heizung in einzelnen Räumen auf Sprachkommando an oder versorgt per Schaltsteckdose verbundene Geräte auf Zuruf mit Strom. Allerdings ist hier noch Luft nach oben. Denn wer vor dem Einstellen einer neuen Temperatur wissen will, wie warm oder kalt es gerade ist, bekommt nur den Hinweis, dass das noch nicht unterstützt wird. Support für Homekit fehlt ganz. Wer Siri Befehle zum von Homematic IP versmarteten Eigenheim geben will, muss andere Wege einschlagen. Mehr dazu im Kapitel Erweiterungsmöglichkeiten.

Neben Sprachdiensten bietet die Homematic-IP-App auch eine direkte Verknüpfung zu Conrad Connect.

Conrad Connect

Dieser Cloud-Dienst des bekannten Elektronik-Händlers verbindet zahllose Geräte untereinander, die sonst ab Werk nicht kompatibel wären. Dadurch sind sie anschließend in gemeinsamen Regeln nutzbar. Außerdem bietet der Dienst übersichtliche Visualisierungen, etwa Dashboards für grafische Darstellung von Verbräuchen und eine grafische Darstellung des eigenen Smart Home. Das kostet. Zwar gibt es zum ersten Ausprobieren auch eine kostenlose Version von Conrad Connect, die ist aber in ihrem Umfang extrem eingeschränkt. Die kostenlosen Premium-Dienste beginnen bei monatlich 4,99 Euro (bei jährlicher Zahlung und daraus resultierender Einsparung von 16 Prozent).

Damit dürfen Nutzer zehn Geräte einbinden, zwei Dashboards mit jeweils maximal zwölf Widgets und einen Raumplan anlegen und drei private Projekte (Regeln) mit jeweils maximal acht Elementen einrichten. Hinzu kommen eine Datenspeicherung für sechs Monate, 15 SMS-Nachrichten und 30 Text-zu-Sprache-Nachrichten monatlich. Was auf den ersten Blick ganz gut klingt, würde man bei Spielen auf PC und Konsole wohl Pay to Win nennen: Man kann Conrad Connect grundsätzlich kostenlos nutzen und erhält die (zumindest theoretisch) volle Funktionalität für überschaubare 5 Euro im Monat. Tatsächlich ist die vernünftige Nutzbarkeit aber nur bei Einsatz von deutlich mehr Geld pro Monat gegeben.

Mit Conrad Connect lassen sich Geräte aus unterschiedlichen Systemen verbinden

Nehmen wir das Gerätelimit. In den 4,99 Euro sind gerade einmal zehn Geräte enthalten. Jede Lampe, jeder Bewegungssensor und jeder Tür- oder Fenstersensor ist ein Gerät. Dass man damit nicht weit kommt, dürfte klar sein. Weiter mit den Projekten aka Regel. Jede Regel darf erst einmal maximal acht Elemente beinhalten, jeder Auslöser und jedes Gerät werden einzeln gezählt. Bedeutet: Soll eine Stehlampe mit drei Hue-Leuchtmitteln von einem Bewegungsmelder von Homematic IP gesteuert werden, sind von den zehn Geräten für 4,99 Euro bereits vier belegt. Hinzu kommt, dass auch die Regel für die Stehlampe bereits vier Elemente enthält. Soll das Licht nur angehen, wenn ein bestimmter Helligkeitswert unterschritten wird? Element Fünf. In rot statt weiß? Element Sechs. Auch nur zwischen 8:00 und 22:00 Uhr und dazwischen mit gedimmter Helligkeit? Element Sieben und Acht. Nur an Wochentagen? Negativ. Solch komplexe Regeln lassen sich mit Conrad Connect zwar erstellen, aber mehr als acht Elemente kosten extra. 2,38 Euro verlangt der Anbieter für weitere zehn Elemente pro Regel extra – pro Monat.

Die Dashboards sind schick

Zehn Geräte reichen nicht? Bis zu 25 kosten 8,33 Euro im Monat, 50 schon 14,16 Euro, 75 liegen bei 20,83 Euro und das Maximum von 100 Geräten satte 27,5 Euro. 100 Geräte sind dabei schneller erreicht, als man denkt. Wer eine Drei-Zimmer-Wohnung inklusive Flur und Bad mit Conrad Connect steuern möchte, darf pro “Zimmer” 20 Geräte haben. Klingt viel? Möglich, aber spätestens in einem Haus mit “smartem” Garten, Deckenspots, Heizkörpern, Staubsaugerroboter und Kameras wird das eng – und dann? Zumal mit den genannten Zusatzkosten noch lange nicht alle aufgezählt sind. Ein weiterer Raumplan für die zweite oder gar dritte Etage? Noch mal jeweils 5,95 Euro pro Monat. Mehr Dashboards und/oder einfach welche mit mehr als zwölf Elementen? Zwei kosten 4,76 Euro, fünf 11,90 Euro – monatlich. Mehr als drei Regeln? Zehn kosten immer 5,95 Euro, alternativ können Nutzer ihre Regeln veröffentlichen und damit anderen Nutzern zur Verfügung stellen. Für jede Veröffentlichte gibt es eine neue private dazu. Daten sollen länger als sechs Monate gespeichert und abgerufen werden können? Eine Verlängerung um sechs oder 24 Monate kostet 2,98 oder 11,90 Euro monatlich. Hinzu kommen dann noch optionale Kosten für die Verbindung zum Elektroauto (ab 3,49 Euro) und für die Sprachausgabe über Sonos-Lautsprecher, die 1,19 Euro für weitere 100 vorgelesene Ansagen kosten.

Will man das alles auch nur ansatzweise ausreizen, kommen schnell 50 Euro zusammen – pro Monat und auch nur bei jährlicher Zahlung! Selbst bei einer überschaubaren Anzahl von Geräten unter 50 legt man dafür, für Regeln mit mehr als acht Elementen und für mehr oder größere Dashboards monatlich gut 20 Euro auf den Tisch, um Conrad Connect sinnvoll nutzen zu können. So gut Conrad Connect mit seinen ansprechenden grafischen Darstellungen, den umfangreichen Möglichkeiten der Regelerstellung und der Verknüpfung unterschiedlicher Geräte verschiedenster Hersteller auch sein mag – die Preisgestaltung halten wir für dreist. Genauer gehen wir daher auch nicht auf diesen Dienst ein.

Besonderheiten

Warum eigentlich eine direkte Verknüpfung zum Partner Conrad Connect? Ganz einfach: Homematic IP bietet so gut wie keine Integration von Fremdhersteller-Aktuatoren. Eine Nest-Kamera (Testbericht) oder eine Arlo-Kamera mit Scheinwerfer (Testbericht) lässt sich daher genauso wenig implementieren, wie Hue-Leuchtmittel (Testbericht) . Die einzigen direkten Kooperationen bestehen daher zwischen eQ-3 und Amazon und Google (nur für Sprachassistenten) sowie Smartfrog bei Kameras – mehr gibt es in der App nicht. Alles andere versucht Homematic IP eben über Conrad Connect abzubilden. Und auch wenn eQ-3 nichts für die übertriebene Preispolitik von Conrad Connect kann, so muss sich das Unternehmen dennoch vorwerfen lassen, trotz mehrfacher Auszeichnung als bestes Whole-Home-System eigentlich gar kein vollumfängliches Smart-Home-System anzubieten – oder zumindest kein modernes.

Denn zwar gibt es zur Lichtsteuerung Unterputz-Aktoren von eQ-3, mit deren Hilfe nach Aussagen des Herstellers alle herkömmlichen Leuchtmittel geschaltet und auch gedimmt werden können – selbst, wenn die eigentlich gar nicht dimmbar wären. Das ist grundsätzlich klasse, schließlich spart das viel Geld durch die Anschaffung “dummer” Leuchtmittel, die nur einen Bruchteil von smarten Lampen kosten. Bei RGB-Leuchtmitteln hilft das aber nicht, einzelne Farben oder Farbtemperaturen können damit nämlich nicht angesteuert werden. Zwar ist fraglich, wie oft Nutzer im Alltag tatsächlich buntes Licht nutzen, solches Ambient-Licht gibt es aber im Homematic-IP-Universum bislang schlichtweg nicht. Eine andere Baustelle ist der Bereich smarte Schließsysteme. Zwar bietet ELV über seine Marke Equiva elektronische Schlösser und Sicherungssysteme an, die lassen sich aber nicht in Homematic IP einbinden – warum nicht?

Alle anderen Bereiche sind vertreten. Die Aspekte Sicherheit und Licht sind im weitesten Sinn durch Bewegungs- und Präsenzmelder, Fenster- und Tür-Sensoren sowie Unterputzschalter für Rollläden und Markisen abgedeckt. Hinzu kommen Wassersensoren, Rauchmelder, Alarmsirenen, Außenlampen und (wenn auch eingeschränkt) Kameras. Für das persönliche Wohlbefinden kommen Heizungssteuerung für Fußbodenheizungen, Wandthermostate und smarte Heizkörperthermostate hinzu, außerdem Helligkeitssensoren und Wetterstationen. Über 100 Produkte hat der Hersteller inzwischen im Angebot, sie decken fast alles derzeit Machbare ab. Klasse: Im Gegensatz zu anderen Anbietern bekommen Bastler und Tüftler viele der Aktuatoren wahlweise als Bausatz zum Selbstzusammenbauen. Teils muss dafür nur gesteckt, teils auch gelötet werden. Das spart dann noch einmal ein paar Euro und gibt guten Einblick in den Aufbau der Geräte.

Stellmotoren für Fußbodenheizungen und Präsenzmelder sind dabei sogar schon fast Alleinstellungsmerkmale, die kaum ein anderer Hersteller anbietet. Positiv ist außerdem die Unterscheidung bei Alarmeinstellungen zwischen Hüll- und Vollschutz hervorzuheben. Sensoren können dabei der “Hülle” eines Hauses zugewiesen werden, sodass Alarm nur bei deren Manipulation, also bei Eindringen von außen, nicht aber bei Bewegung im Inneren selbst ausgelöst wird. Das ist gerade für Tierbesitzer praktisch. Ein weiterer großer Vorteil ist der Datenschutz. Wo keine Daten hineinfließen, können auch keine hinausfließen und da kein Konto zur Steuerung benötigt wird, sind alle Daten zwingend anonym.

Die Cloud-Steuerung ist Vor- und Nachteil von Homematic IP zugleich, lässt sich aber umgehen. Sie erlaubt einfachen Zugriff der Nutzer auf ihr Smart Home von außen. Gleichzeitig schafft sie eine starke Abhängigkeit vom Anbieter. Sollte eQ-3 irgendwann den Stecker ziehen, ist das Smart Home nicht mehr per App steuerbar. Das Einrichten neuer Regeln ist dann ohne Weiteres nicht mehr direkt möglich, Anlernen neuer Geräte ebenfalls nicht. Bestehende Funktionen bleiben hingegen aktiv, da die verschiedenen Sensoren und Aktoren einmal eingerichtet direkt miteinander kommunizieren. Heizpläne oder Alarmfunktionen werden dafür direkt in Sensoren und Stellaktoren gespeichert. Nicht nur ein Abschalten des Herstellers stellt eine Gefahr dar. Fällt das Internet aus, ist der Funktionsumfang von Homematic IP genauso begrenzt. Bestehende Regeln laufen, Zugriff ist nicht möglich. Das kam im Test aber nicht vor und nach Angabe zahlreicher Nutzer in Foren ist Homematic IP nach zwischenzeitlich im Jahr 2017 aufgetretenen, gravierenden Problemen sehr zuverlässig. Das können wir für unseren Test nur unterschreiben.

Außerdem gibt es eine Möglichkeit, alles lokal über die CCU3, die Steuerzentrale von Homematic (ohne IP) zu betreiben. Dann entfällt auch weitestgehend die Abhängigkeit vom Hersteller. So bietet sich außerdem die Möglichkeit, den Funktionsumfang deutlich zu erweitern. Voraussetzung ist dann aber das neue Anlernen aller Komponenten. Eine App gibt es dafür kostenlos vom Hersteller nicht, wohl aber kostenpflichtige Drittanbieter-Apps. Da die CCU3 aber über ein Webinterface gesteuert wird, ist eine App nicht zwingend nötig.

Ein weiterer Vorteil: Die Sensoren von eQ-3 nutzen herkömmliche AA- oder AAA-Batterien. Die kosten nur einen Bruchteil von Sonderformen wie den im Smart-Home-Bereich weit verbreiteten CR123a-Batterien und machen daher einen Austausch sehr erschwinglich. Zudem sind die vom Hersteller angegebenen Laufzeiten vergleichsweise hoch. Das konnten wir in unserem bisherigen Test allerdings nicht verifizieren und hängt zudem stark vom Nutzungsverhalten ab. Die etwas größeren Bauformen von Sensoren nehmen wir für die positive Kostenbilanz gern in Kauf. Andererseits sind die Anschaffungskosten höher als bei vielen Wettbewerbern. Kostet ein Homematic-IP-Bewegungsmelder für innen im Handel knapp 45 Euro, gibt es Konkurrenzprodukte, etwa von Xiaomis Aquara-Serie (Testbericht) , für weniger als ein Drittel. Noch günstiger ist der Melder aus Ikeas Tradfri-Smart-Home-Programm (Testbericht) , er liegt bei 10 Euro. Direkt einbinden kann man die in Homematic IP freilich nicht.

Die Reaktionsgeschwindigkeit beim Ausführen von Regeln lag im Test im oberen Bereich für Funksysteme und nahm auch mit zunehmender Nutzungsdauer nicht spürbar ab. Das einfache System zum Erstellen von Regeln stellte sich mangels Komplexität möglicher Regeln für gehobene Ansprüche schnell als unzureichend heraus. Ein langer Gang, der an jedem Ende von je einem Bewegungsmeldern erfasst wird, lässt sich nicht per Bewegung illuminieren, wenn Melder Eins oder Melder zwei Bewegung erkennt. Ein Bewegungsmelder, der nur ab einer bestimmten Helligkeit und in einem bestimmten Zeitfenster Licht schalten soll, ist mit dem Regelsystem nicht abzubilden. Zugunsten niedriger Einstiegshürden verzichtet eQ-3 einfach auf Komplexität. Als Folge fällt der Einstieg sehr leicht, allerdings stoßen Nutzer schnell an Grenzen, die mit Homematic IP allein (ohne Conrad Connect) nicht umgangen werden können. Alternativ bleibt diesen Anwendern entweder der Griff zu Homematic Wired oder gleich zu anderen Lösungen.

Im Alltag

Die App als Steuerzentrale bietet nicht nur eine komfortable Nutzeroberfläche, sondern auch verlinkte Online-Hilfen, die über den Inhalt der immer bei Geräten beiliegenden Minihandbücher in Papierform hinausgehen. Zudem können wir Homematic IP eine nahezu perfekte Zuverlässigkeit bescheinigen. Wir haben das System einige Monate ausprobiert und dabei keinen Ausfall bemerkt.

Für diesen Test haben wir mehrere Sensoren und Aktuatoren herangezogen. Zum Einsatz kamen ein 10-fach-Verteiler für Fußbodenheizungen, dazu passende Wandthermostate, smarte Heizkörperthermostate für herkömmliche Wandheizungen, verschiedene Fenstersensoren, darunter ein Griffsensor, der nicht nur auf oder zu anzeigt, sondern auch die Hebelstellung. Außerdem verwendeten wir Präsenzmelder, Bewegungsmelder, Alarmsirene, Rauchmelder und eine Schaltsteckdose von Homematic IP. Einen unsichtbar einzubauenden Fenstersensor konnten wir nicht verwenden, da er nicht in die Rahmen der Holzfenster der Testumgebung passte.

Auffällig: Die Heizkörperthermostate messen zwar intern die Umgebungstemperatur, geben sie aber nicht an die App weiter. Dazu benötigt man ein Wandthermostat. Wer dabei nicht auf Batterien setzen will, bekommt zumindest für Markenschalterserien einen Adapter, der das Wandthermostat an den Hausstrom anschließt. Die Fenstergriffsensoren mussten wir bei unserem Testfenster leicht aufbohren, da die Zapfen des Fenstergriffs sonst nicht durch das Material des Sensors gepasst hätten. Das stellte aber kein Problem dar, die Funktion wurde dadurch nicht beeinträchtigt. Neben einer weißen legt eQ-3 auch eine silberne Kunststoffabdeckung für den Sensor bei. Das ist klasse, auch wenn wir in unserer Testumgebung braun vorgezogen hätten.

Der Präsenzmelder reagierte im Test genauso gut wie der Bewegungsmelder – aber nicht sensibler. Das ist etwas enttäuschend, wenn vermutlich auch durch den Batteriebetrieb erklärbar. Er verhindert eine ständige Tätigkeit, die zu viel Strom fressen dürfte. Einen sinnvollen Unterschied – abgesehen von der Bauform des Sensors – zum normalen Bewegungsmelder konnten wir so nicht ausmachen. Die Erkennungsgenauigkeit lässt sich leider bei beiden Sensoren nicht einstellen. Der geringste Zeitraum bis zur erneuten Messung beträgt 30 Sekunden.

In jedem Fall klappte die Anbindung problemlos und auf Anhieb. Das kennen wir bei Verwendung anderer Protokolle wie Z-Wave oder Zigbee bisweilen ganz anders. Die Verbindungsstärke zeigte auch durch mehrere Wände hindurch bei geschätzter Luftlinie von bis zu 15 Meter bei allen Geräten immer noch zwei von vier Empfangsbalken an. Verbindungsabbrüche gab es dabei nicht – im Gegensatz zu diversen Zigbee-Leuchtmitteln im gleichen Haus, die dank Mesh-Fähigkeit davon eigentlich nicht betroffen sein dürften. Sollte es doch einmal dazu kommen, empfiehlt sich seit Updates Ende 2020 die Verwendung weiterer Access Points. Dadurch wird nicht nur die Reichweite erhöht, sondern zudem das Gerätelimit von 80 Stück pro HAP (Homematic Access Point) mit jedem weiteren Point um 40 erweitert. Zudem übernimmt ein HAP bei Ausfall eines anderen dessen Funktionen, soweit entsprechende Geräte in Funkreichweite sind.

Einzig eine technische Einschränkung kann auf den ersten Blick dazwischen”funken”: Geräte auf der Sendefrequenz 868 MHz dürfen maximal 36 Sekunden pro Stunde Sendezeit für sich beanspruchen. Danach stellen sie das Senden vorübergehend ein. Gerade beim ersten Einrichten etwa eines Bewegungsmelders mit Herausfinden des optimalen Winkels kann dieses Zeitlimit unter Umständen erreicht werden. Im späteren Normalbetrieb ist uns das aber nicht passiert.

Erweiterungsmöglichkeiten

Wer bei Homematic IP an zu viele Grenzen stößt, sollte einen Blick auf Homematic Wired werfen. Homematic Wired bietet vereinfacht gesagt den Vorteil, dass alle HIP-Geräte auch damit funktionieren und zusätzlich statt (oder zusätzlich zum) Access Point die Schaltzentrale CCU3 zum Einsatz kommt. Sie wird per Web-Interface am PC bedient und erlaubt die Erstellung wesentlich komplexerer Regelwerke sowie die Implementierung anderer Hersteller, darunter Philips Hue. Zudem werden alle Vorgänge auf der CCU3 umgesetzt, der Umweg über die Cloud entfällt.

Alternativ, aber noch eine Spur komplexer (im positiven wie im negativen Sinn) sind Lösungen wie Note Red oder ioBroker. Hier gibt es fast grenzenlose Möglichkeiten der Verbindung mit anderen Diensten und Geräten, um anschließend übergreifende Regeln zu basteln, die keinerlei Wünsche offenlassen – wenn man denn weiß, wie das geht. Zudem senkt das die Abhängigkeit von Hersteller-Cloud-Diensten. Voraussetzung ist dafür nämlich ein eigener Server, der als Bindeglied dient. Die einfachste Form dafür ist ein Raspberry Pi 4 mit am besten 4 GByte RAM, den es im Bundle für rund 80 Euro gibt. Das erfordert aber nicht nur Einarbeitung in Homematic IP, sondern auch in den Umgang mit dem Einplatinencomputer (oder einem anderen Server) und in die Software wie ioBroker. Programmierkenntnisse sind hier zumindest von Vorteil.

Fazit

Homematic IP stellt eine zuverlässige und komfortable Einstiegslösung zum Nachrüsten von Bestandsimmobilien dar. Sensoren und sonstige Geräte lassen sich einfach einrichten und verwenden, setzen dabei auf günstige Standard-Batterien und tun vollumfänglich das, wofür sie gedacht sind. Die Einstiegshürde ist dank übersichtlicher App sehr niedrig, Vorwissen ist kaum bis gar nicht nötig.

Dadurch laufen Nutzer aber auch schnell in Limits. Das liegt einerseits am sehr beschränkten Regelsystem, aber auch daran, dass eQ-3 so gut wie keine (Ausnahme: Smartfrog-Kameras) Partner mit ins Boot geholt hat und Fremdprodukte in seinem System nicht erlaubt. Das wäre akzeptabel, wenn eQ-3 Produkte aus allen Bereichen selbst anböte. Eigene Leuchtmittel gibt es aber nicht, die Unterputzaktoren, die immerhin Lampen schalten und dimmen können, sind nur von Fachpersonal zu installieren und verstehen sich nicht auf RGB-LEDs.

Umgehen können Nutzer die Limitierungen nur über Umwege. Dann wird aus der hervorragenden Basis Homematic IP mit seinem perfekten Datenschutz und den weiteren Vorzügen ein vollwertiges Profisystem für den Hobby-Bastler. Beispiele dafür sind neben dem deutlich komplexeren und von Fachpersonal zu installierenden Homematic Wired aus eigenem Hause vor allem Heimlösungen wie Home Assistant. Das bringt dann aber eben nicht nur viel mehr Möglichkeiten, sondern auch wesentlich größeren Aufwand mit sich.

Einfach und komplex zugleich schafft in seiner derzeitigen Form auch Homematic IP nicht. Dass das nicht ganz so einfach ist zeigt ebenfalls Samsungs Smartthings. Das ist zwar in einigen Bereichen etwas weiter, krankt aber an anderen Stellen an ähnlichen Problemen.



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