Künstliche Intelligenz
Windows: Microsoft gibt Schulversion auf
„Für Kunden im Bildungsbereich, die kostengünstige Geräte suchen, ist Microsoft Windows 11 SE eine gute Wahl“, sagt der Anbieter. Doch per Oktober 2026 stellt Microsoft die Unterstützung ein; Google und Apple dürfen sich freuen. „Der Support für Windows 11 SE – einschließlich Softwareupdates, technischer Unterstützung und Sicherheitskorrekturen – endet im Oktober 2026“, teilt Microsoft mit. Funktionserweiterungen sind schon nach Version 24H2 keine mehr gekommen.
Windows 11 SE wird eine Windows-Variante gewesen sein, die insbesondere für Schulen mit Computern im unteren Preissegment entwickelt wurde, also mit weniger leistungsstarker Hardware funktionieren muss. Es kommt mit vorinstalliertem Office-Paket, für dessen Gebrauch allerdings zusätzliche Kosten anfallen. Klassische Windows-Software (Win32) sowie Anwendungen aus dem Microsoft-Store (UWP) funktionieren mit Windows 11 SE nicht, von einer handverlesenen Schar Programme abgesehen. Microsoft verweist SE-Anwender auf Web-Apps und Progressive Web-Apps.
Gesucht: Günstige Geräte mit guter Gesamtverwaltung
Da es ja Kinder geben soll, die mit ihren Laptops wenig sorgsam umgehen, darf es nicht zu teuer werden, ein Gerät zu ersetzen. Außerdem möchten viele Schulen gerne einschränken, welche Programme Schüler verwenden und auf welche Inhalte oder Dienste sie zugreifen können. Gleichzeitig haben die Schulen nicht die Budgets großer Konzerne, die sich klassische Flottenverwaltungssysteme leisten können.
Das hat Google frühzeitig erkannt und mit ChromeOS/ChromiumOS 2011 ein auf Effizienz getrimmtes, Linux-basiertes Betriebssystem auf den Markt gebracht. Speicherplatz war zunächst begrenzt, weil Google bei ChromeOS auf Online-Dienste und Webapps setzte, darunter die seit 2006 gebührenfrei angebotenen Google Docs Editors. ChromeOS gilt als besonders sicher, und Managementsysteme erleichtern die Verwaltung großer Flotten zu überschaubaren Kosten. Diese Kombination ist insbesondere für Schulen attraktiv. In wohlhabenden Ländern kann auch Apple mit Tablets unter iPadOS reüssieren.
Im dritten Quartal 2015 erreichte ChromeOS im US-Schulsystem erstmals 51 Prozent Marktanteil. Den Rest teilten sich damals Apple und Windows zu etwa gleichen Teilen. Darauf reagierte Microsoft; es ließ sich ein Verwaltungssystem für Schulklassen-Laptops programmieren und brachte weniger ressourcenhungrige Windows-Varianten für Schulen heraus: zunächst Windows 10 Education und dann Windows 11 SE.
Windows hinkt in Schulen hinterher
Der Erfolg ist enden wollend. Im US-Schulsystem dominiert ChromeOS mit knapp zwei Drittel Marktanteil. Weltweit entfallen 52 Prozent aller Computerkäufe durch Bildungseinrichtungen auf Chromebooks, also Laptops, die unter ChromeOS laufen, meldet der indische Marktforscher Global Growth Insights; Tendenz steigend. Bei deutschen Unternehmen haben Chromebooks demnach 31 Prozent Marktanteil erreicht, im deutschen Gesamtmarkt 37 Prozent, wiederum dank hohen Marktanteils im Schulsystem.
In Japans Schulden ist ChromeOS auf 60 Prozent gewachsen, Apples iPadOS kann sich mit 31 Prozent behaupten, Windows ist auf zehn Prozent abgestürzt. Das zeigt ein aktuelles Umfrageergebnis. Allerdings ist die Zukunft des Betriebssystems ChromeOS unklar, da Google ChromeOS mit Android zusammenlegen möchte.
Nun gibt Microsoft die separate Windows-Version für den Bildungsbereich auf. Die allgemeine Unterstützung Windows 10′ läuft bereits diesen Oktober aus, für Windows 11 SE kommt ein Jahr Galgenfrist hinzu. Microsoft empfiehlt, wenig überraschend, den Einsatz anderer Geräte mit Windows 11. Oft kann der alte Computer aber noch Jahre weiterlaufen, mit ChromeOS Flex oder einer vollen Linux-Distribution, zumindest außerhalb der strengen Regime von Schuladministratoren.
(ds)