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Künstliche Intelligenz

Albrecht DR 52 BA im Test: Günstiger & guter DAB+-Adapter für Stereoanlage


UKW wird bald abgeschaltet – was tun mit dem geliebten Tuner? Mit dem DAB+-Adapter Albrecht DR52 kann man die Stereoanlage einfach auf Digitalradio umrüsten.

Der Albrecht DR 52 BA erweitert ältere Hifi-Anlagen um digitalen Radioempfang via DAB/DAB+ und UKW. Optisch erinnert der kompakte Adapter eher an eine Uhr als an ein klassisches Radio.

Das 2,4 Zoll große TFT-Farbdisplay zeigt Sendernamen, Logos und im Standby-Modus die Uhrzeit. Überträgt der Sender entsprechende Daten, erscheinen auch Titel und Sendungsname. Per Bluetooth streamt der DR 52 BA zudem Musik direkt vom Smartphone oder Tablet auf die Anlage.

Albrecht positioniert das Gerät als Nachrüstlösung für analoge Audiosysteme, die fit für den kommenden Digitalradio-Standard gemacht werden sollen – denn UKW hat bald ausgedient. Wie sich der Albrecht DR 52 in der Praxis schlägt, zeigt dieser Test.

Design

Der DR 52 BA richtet sich an Nutzer, die ihre bestehende Hifi-Anlage, Aktivlautsprecher oder Soundbar mit DAB+ und erweitertes UKW ergänzen möchten – ohne das komplette System auszutauschen. Der kompakte Adapter schlägt die Brücke zwischen digitalen Radiostandards und analogen Audiosystemen. Zusätzlich fungiert er als Uhr und Radiowecker.

Das DR 52 BA steckt in einem schwarzen, rechteckigen Gehäuse mit den Maßen 125 × 56 × 85 mm und wiegt 225 g. Das 2,4 Zoll (6,1 cm) große TFT-Farbdisplay nimmt fast die gesamte Front ein und sorgt für eine aufgeräumte Optik – ein Touchscreen ist es allerdings nicht.

Ausstattung & Montage

Die Installation des DR 52 BA gestaltet sich unkompliziert. Im Lieferumfang sind alle nötigen Komponenten enthalten:

  • Wurfantenne für DAB+/UKW
  • Netzteil (5 V / 1 A / 5 W)
  • Cinch-zu-Cinch-Audiokabel
  • Cinch-zu-3,5-mm-Klinkenadapter (Stecker)
  • Fernbedienung inkl. AAA-Batterien
  • Anleitung

Letztere ist gut verständlich, allerdings in recht kleiner Schriftgröße gehalten.

Im Praxistest bot die beiliegende Wurfantenne in städtischer Umgebung ordentlichen Empfang, etwa an verschiedenen Standorten in der Wohnung. In ländlicher Umgebung – etwa im Ferienhaus – fiel der Empfang hingegen deutlich schwächer aus. Hier half der Anschluss einer vorhandenen TV-Innenantenne, die den Empfang spürbar verbesserte. Eine leistungsstärkere Antenne gehört leider nicht zum Lieferumfang.

Die Verbindung zur Hifi-Anlage erfolgt wahlweise über die Stereo-Cinch-Ausgänge oder den 3,5-mm-Klinkenadapter. Eine digitale Schnittstelle, etwa via Toslink, bietet der Hersteller nicht an.

Dank Bluetooth lässt sich Musik vom Smartphone oder Tablet auf das Gerät streamen. Umgekehrt funktioniert es jedoch nicht: Bluetooth-Kopfhörer oder -Lautsprecher können nicht gekoppelt werden. Die Anleitung weist zwar darauf hin, dennoch dürften viele Nutzer eine Bluetooth-Sendefunktion erwarten.

Einrichtung & Bedienung

Die Ersteinrichtung des DR 52 BA verläuft benutzerfreundlich. Nach dem Anschluss ans Stromnetz und bei ausreichendem Empfang zeigt das Gerät binnen Sekunden Uhrzeit und Datum an und startet einen Sendersuchlauf. Je nach Empfangslage und Senderangebot dauert dieser zwischen zwei und fünf Minuten. Alternativ stellt man UKW-Sender auch manuell ein.

Bis zu zehn Favoritensender sind für DAB+ und UKW separat speicherbar. Über die Fernbedienung aktiviert man bei Bedarf einen Sleep-Timer – das Gerät schaltet sich dann nach 15 bis 120 Minuten automatisch ab. Der integrierte Wecker spielt wahlweise einen DAB+- oder UKW-Sender zur gewünschten Zeit ab. Eine Snooze-Funktion verzögert, wenn gewünscht, die Wiedergabe um 5, 10, 15 oder 30 Minuten.

Das Gerät bietet eine dreistufig regelbare Hintergrundbeleuchtung sowie einen Equalizer mit den Presets Normal, Classic, Pop, Jazz, Rock, Flat, Movie und News. Die Uhrenanzeige lässt sich im Standby-Modus wahlweise analog oder digital darstellen.

Eine spezielle Senioren-Einstellung, die etwa den Sendersuchlauf oder Spracheinstellungen sperrt, fehlt. In höherpreisigen Albrecht-Modellen ist eine solche Funktion vorhanden.

Das Gerät bedient man ausschließlich per Fernbedienung, Tasten am Gehäuse fehlen. Die mitgelieferte Fernbedienung wird mit zwei AAA-Batterien betrieben, die im Lieferumfang enthalten sind. Ihre gummierten Tasten ziehen Staub und Schmutz an, die Beschriftung fällt klein aus. Farbige Markierungen wichtiger Funktionen wie Senderwechsel oder Lautstärke sucht man vergeblich.

Über die Fernbedienung lassen sich das Gerät ein- und ausschalten, ein Sendersuchlauf starten, das Menü aufrufen sowie der Equalizer und die Lautstärke regeln.

Alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite: Neben dem Antenneneingang gibt es einen Anschluss für das mitgelieferte proprietäre Netzteil (5 V/1 A) sowie einen Stereo-Cinch-Ausgang.

Preis

Mit einer UVP von 85 Euro liegt der Albrecht DR 52 BA preislich im unteren Mittelfeld vergleichbarer Geräte. Das beste Angebot liegt derzeit bei 75 Euro.

Achtung: Das Modell Albrecht DR52 CA bietet kein Bluetooth, ist ansonsten jedoch nahezu identisch. Nur das BA-Modell kann Musik per Bluetooth vom Smartphone streamen.

Fazit

Die Verarbeitungsqualität und Bedienfreundlichkeit des DR 52 BA sind hoch, der Klang überzeugt. Lediglich die fehlende Kopfhörerbuchse, der nicht vorhandene Seniorenmodus und die fehlende Bluetooth-Sendefunktion trüben das Gesamtbild leicht. Wer eine einfache, solide Lösung zur Aufrüstung seiner Anlage auf DAB+ sucht, wird mit dem Albrecht DR 52 BA bestens bedient – trotz kleiner Schwächen.



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#TGIQF: Das Quiz rund um Smileys und Emojis


Als Scott E. Fahlman am 19. September 1982 die Smileys 🙂 und 🙁 in einem wissenschaftlichen Bulletin-Board vorschlug, ahnte er mit Sicherheit nicht, was er da lostrat. 43 Jahre später sind Smileys und Emojis aus der Netzkommunikation nicht mehr wegzudenken, auch wenn manche es immer gern mal übertreiben mit den kleinen Figuren.

Im Jahr 1999 entwarf der japanische Designer Shigetaka Kurita Mobilfunkanbieters NTT DoCoMo eine ganze Palette an Smileys und kleinen Grafiken, um die Netzkommunikation zu erleichtern. Zwar waren Smileys nicht ungewöhnlich, insbesondere in der Forenkultur, aber die 12 × 12 Pixel großen Emojis brachten einheitliche Darstellungen bei sehr geringem Speicherverbrauch. Da sie aufgrund der geringen Schöpfungshöhe auch nicht urheberrechtlich geschützt werden konnten, breiteten sie sich rasch auch über andere Mobilfunklösungen aus und entwickelten sich zum Standard.

Mittlerweile sind mehrere Tausend Emojis in verschiedenen Geschlechtern und Hautfarben auswählbar, sodass man sich auf vielfältige Weise ausdrücken kann. Doch was war der Anlass dafür, dass man sich über Ausdrucksweisen im Netz Gedanken machte? Das und mehr wollen wir von Ihnen wissen.


#TGIQF: Das heise-online-Quiz

#TGIQF: Das heise-online-Quiz

„Thank God It’s Quiz Friday!“ Jeden Freitag gibts ein neues Quiz aus den Themenbereichen IT, Technik, Entertainment oder Nerd-Wissen:

In der heiseshow gab Quizmaster Markus Will wieder Moderator Malte Kirchner sowie Dr. Volker Zota drei nerdige Smiley-Fragen vorab. Sie reagierten angesichts des enormen Grads an Nerdigkeit eher 🙁 .

Schnellrater haben wieder die Chance, die volle Punktzahl abzuräumen. Mit 10 Fragen können Sie satte 200 Punkte erreichen. Die Punktzahl kann gern im Forum mit anderen Mitspielern verglichen werden. Halten Sie sich dabei aber bitte mit Spoilern zurück, um anderen Teilnehmern nicht die Freude am Quiz zu verhageln. Lob und Kritik sind wie immer gern genommen.

Bleiben Sie zudem auf dem Laufenden und erfahren Sie das Neueste aus der IT-Welt: Folgen Sie uns auf den Kurznachrichten-Netzwerken Bluesky und Mastodon und auf den Meta-Ebenen Facebook oder Instagram. Falls Sie eigene Ideen oder Fragen für ein neues Quiz haben, dann schreiben Sie einfach dem Quizmaster.


(mawi)





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Ausgezeichnete VR-Spiele gratis ausprobieren: VR Forever Fest startet auf Steam


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It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Das erstmals veranstaltete „VR Forever Festival“ auf Steam läuft vom 18. bis 23. September 2025 und versteht sich als kuratiertes Schaufenster für hochwertige VR-Titel. Insgesamt nehmen über 90 VR-Studios teil, darunter namhafte Vertreter wie Resolution Games, nDreams, Owlchemy Labs oder die Flat2VR Studios. Veranstaltet wird das Event vom VR-Label Creature und der Agentur Future Friends Games.

Auch in der Jury sitzen bekannte Namen aus der VR-Branche. Die Auswahl der Preisträger erfolgte durch ein achtköpfiges Gremium, in dem unter anderem Ed Lago und Doug North Cook von Creature, Owlchemy-Labs-Chef Andrew Eiche und Henry Stockdale vom Branchen-Blog UploadVR sitzen.

Neben Rabatten und spielbaren Demos will die Veranstaltung vor allem herausragende VR-Spiele würdigen. Die „VR Forever Awards 2025“ wurden in sechs Kategorien vergeben – unter anderem für das Spiel des Jahres, das beste soziale Erlebnis und das meist erwartete Spiel.

Als bestes VR-Spiel des Jahres zeichnete die Jury „The Midnight Walk“ aus – ein düsteres Stop-Motion-Abenteuer mit Knet-Animationen, Rätseln und surrealen Landschaften. Den Titel „meist erwartetes Spiel“ sicherte sich das VR-Abenteuer „Reach“, das auf physikbasierte Action mit vollständiger Körperdarstellung und cineastischer Inszenierung setzt. Entwickelt wird Reach von nDreams. Die Veröffentlichung ist für den 16. Oktober 2025 geplant.

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The Midnight Walk – Release Trailer

„Walkabout Mini Golf VR“ erhielt die Auszeichnung für das beste soziale Erlebnis. Der beliebte VR-Hit überzeugt durch realistische Physik, stimmungsvolle Fantasiekurse und eine lebendige Community. Für Einzelspieler wurde der Klassiker „Moss: Book II“ prämiert – ein Plattform-Abenteuer in Diorama-Perspektive, in dem Spieler der Maus Quill auf eine märchenhaft erzählte Reise folgen. Als „All Time Classic“ wurde das erst kürzlich für Apple Vision Pro veröffentlichte „Job Simulator“ geehrt – ein humorvolles VR-Sandbox-Spiel, in dem Spieler in einem Roboter-Museum menschliche Berufe wie Koch oder Automechaniker simulieren.

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The Under Presents Trailer

Mit „The Under Presents“ wurde zudem ein experimentelles VR-Theater für seine Originalität als „Hidden Gem“ ausgezeichnet. Spieler bewegen sich in einer surrealen Bühnenwelt, treffen live agierende Schauspieler und erleben nonlineare Geschichten ohne feste Ziele.

Begleitend zu den Auszeichnungen bietet das Festival über 130 VR-Spiele, viele davon mit spielbarer Demo. Darunter „Wanderer: The Fragments of Fate“ – ein grafisch opulentes Zeitreise-Abenteuer mit Eye-Tracking, realistischem Körper-Avatar und interaktiven Rätseln in historischen Epochen. Ebenfalls anspielbar: das düstere Knetanimations-Abenteuer und als Spiel des Jahres ausgezeichnete „The Midnight Walk“, das adrenalingetränkte Sci-Fi-Musik-Actionspiel „Thrasher“ sowie das gemütliche Modellbau-Puzzle „Puzzling Places“ vom Berliner Studio Realities.io.


(joe)



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Wie OpenAI erklärt, warum LLMs bei völliger Ahnungslosigkeit sicher auftreten


Der Begriff Halluzination ist für den Fachbereich KI vergleichsweise jung, verbreitete sich aber seit seinem Auftauchen vor wenigen Jahren rasch. Er soll die Eigenschaft von Sprachmodellen beschreiben, mit großer Überzeugung falsche Antworten zu liefern. Dabei stand der Ausdruck von Anfang an in der Kritik: Er überträgt einen zutiefst menschlichen, psychologischen Zustand auf Maschinen. Damit hat er die Debatte mehr verschleiert als erhellt.




Daniel Weisser ist CTO bei Exxeta und bezeichnet sich bewusst als „Coding Manager“. Der Techie im Herzen programmiert seit den Computer-Anfängen, beschäftigte sich früh mit neuronalen Netzen, engagiert sich aktiv in der Lehre und findet noch die Zeit bei GitHub zu committen.

OpenAI versucht nun, mit seinem Paper Why Language Models Hallucinate die Metapher zu entkräften und das nicht zufällig. Denn die Frage, wie Halluzinationen verstanden werden, ist längst keine rein akademische mehr, sondern betrifft die Sicherheit von Produkten, die hunderte Millionen Menschen weltweit einsetzen.

Das Paper setzt zwei Schwerpunkte: Zum einen betont es die statistische Unvermeidbarkeit bestimmter Fehler bereits im Pre‑Training. Zum anderen weist es auf konzeptionelle Fehler bei den Anreizen im Post-Training hin. Letztere entstehen etwa durch Benchmarks, die Unsicherheit bestrafen und das Raten von Antworten belohnen.

Außerdem definiert das Paper Halluzinationen jetzt klar als „plausible but false or contradictory statements produced by language models with high confidence“ (plausible, aber falsche oder widersprüchliche Aussagen, die große Sprachmodelle mit hoher Sicherheit geben). Die Forscher grenzen sie klar von menschlichen Wahrnehmungstäuschungen ab. Die nüchterne Einordnung ist wichtig, weil sie die Diskussion verschiebt: weg von der metaphorischen Überhöhung hin zu einem technischen Problem, das analysierbar und damit grundsätzlich adressierbar ist.

Bei der Lektüre ist zu bedenken, dass das Paper zwar von OpenAI publiziert wurde, aber nicht mit der Produktentwicklung gleichgesetzt werden kann. Natürlich ist hier eine, wenn auch indirekte, Rückkopplung zu vermuten. Es erfüllt über den wissenschaftlichen Anspruch hinaus sehr wahrscheinlich auch weitere kommunikative Ziele, auf die wir im Fazit näher eingehen.

Der Beitrag von OpenAI vergegenwärtigt den Lesern, dass Sprachmodelle keine absoluten Wahrheiten lernen, sondern Wahrscheinlichkeiten: Welches Token folgt mit welcher Wahrscheinlichkeit auf ein anderes? Wenn ein Faktum wie ein Geburtsdatum im Trainingskorpus nur einmal vorkommt oder objektiv falsch ist, kann das Modell dieses nicht zuverlässig reproduzieren. „Garbage in, garbage out“ gilt unverändert. Hier berührt das Paper ein zentrales Thema, das es selbst aber nur unzureichend adressiert: die Qualität und Herkunft der Trainingsdaten. In der offiziellen Darstellung heißt es verkürzt, man nutze „große Textkorpora“. Aber welche genau? Unter welchen Lizenzen? Mit welcher Korrektur?

Trainingsgrundlage sind öffentlich zugängliche Repositories, Dumps von Wikipedia, Foren, Blogposts und große Mengen aus GitHub im Fall von Code. Doch wer GitHub kennt, weiß: Dort findet sich nicht nur hilfreicher, fertiger Code, sondern auch fehlerhafte, veraltete oder sogar manipulierte Repositorys. Ein Modell, das auf dieser Basis trainiert, erbt diese Schwächen. Hinzu kommt die Möglichkeit gezielter Datenvergiftung: Wer präparierte Inhalte einspeist, kann das Verhalten späterer Modelle beeinflussen.

Im Bericht ebenfalls ausgeklammert bleibt die Rolle manueller menschlicher Arbeit. Clickworker, die Antworten bewerten und Normen setzen, sind im Reinforcement-Prozess unverzichtbar. Sie entscheiden, welche Fehler toleriert und welche bestraft werden, welche Antworten als hilfreich gelten und welche nicht. Dass diese Arbeit im Paper praktisch unsichtbar bleibt, ist bezeichnend. Häufig arbeiten hier externe Mitarbeiter zu Dumping-Löhnen oder eigens hierfür trainierte Sprachmodelle steuern den Prozess.

Post-Training: Ist gut geraten halb gewusst?

Noch deutlicher zeigt sich das Problem im Post-Training. Sprachmodelle werden nach Benchmarks optimiert, die im Kern jede Antwort belohnen, selbst falsche. Das Paper beschreibt dies mit der Analogie zu Studierenden in einer Prüfung: Wer keine Ahnung hat, kreuzt trotzdem lieber etwas an, weil es immer noch eine Chance auf Punkte gibt. „Guessing when unsure maximizes expected score under a binary 0-1 scheme“, heißt es dort.

Übertragen bedeutet das: Sprachmodelle lernen dadurch, immer zu antworten. „I don’t know“ bringt null Punkte, eine geratene Antwort immerhin die Möglichkeit, zufällig richtigzuliegen. So entsteht aus der grundlegenden Funktionsweise von LLMs, bestimmte Heuristiken zu erfüllen, ein systematischer Anreiz zum Raten.

Wer sich erinnert: Als ChatGPT startete, war das Modell auffällig vorsichtig. Es betonte Unsicherheiten, verwies auf seine Grenzen. Doch Nutzer wünschten bald autoritativere Antworten. Und die Entwickler passten das Verhalten an. Heute gilt: Wer nie „Ich weiß es nicht“ sagt, erscheint marktfähiger. Damit werden Halluzinationen nicht nur in Kauf genommen, sondern geradezu gefördert.

Das Problem wird durch die Rolle der Benchmarks verstärkt. Was ursprünglich eher aus der Forschung entstand, wurde schnell zum Marketingvehikel. Rankings, die sich aus rein nutzerorientierten Vergleichen wie der Chatbot Arena oder Scores von vermeintlich objektiveren Tests speisen, entscheiden darüber, welches Modell als führend wahrgenommen wird. Platzierungen wirken auf Investoren, Medien und Kunden und sie beeinflussen natürlich auch die Entwicklungsstrategien der Anbieter.

Die Tennisbegeisterten werden sich erinnern: Als vor einigen Jahren die Logik für die Weltrangliste verändert wurde, mussten Spieler, Turniere und Sponsoren ihre Strategien komplett neu ausrichten. Rankings sind nie neutral. Sie strukturieren ganze Ökosysteme.

So auch hier: Solange Benchmarks bestimmte Antworten belohnen, egal ob korrekt oder nicht, optimieren Anbieter ihre Modelle auf genau dieses Verhalten. Und so im Zweifel auf das Raten. Halluzinationen sind dadurch strukturell eingebaut. Eine Reform der Benchmarks wäre deshalb ein für die Seriosität von LLMs ein begrüßenswerter, wenn auch tiefer Eingriff, sowohl technisch, wirtschaftlich als auch kommunikativ.

OpenAI schlägt in seinem Paper eine Korrektur vor: Confidence Targets. Ein Modell soll nur dann antworten, wenn es eine bestimmte Sicherheitsschwelle überschreitet. Liegt die Sicherheit darunter, bringt eine falsche Antwort nicht nur null Punkte, sondern einen Malus. Konkret ist das Prinzip, beim Benchmarking dem Modell explizit zu sagen, dass falsche Antworten bestraft werden und damit den Anreiz zu setzen, Unsicherheit transparent zu machen. Der Malus muss dabei in Relation zur geforderten Sicherheit stehen.

Ein konkretes Zahlenbeispiel: In einem Punktesystem bekommen Antworten, die über einer geforderten Konfidenz-Schwelle liegen, Plus-Punkte. Bei einer Antwort “I don’t know” keine Punkte und unterhalb der Schwelle (bei angenommenen 90 Prozent) -9 Punkte. Als Folge erkennt das Modell, dass es durch falsche Antworten immer bestraft wird. Informatisch ist das elegant. Doch die Frage ist, ob die richtigen Incentives dafür existieren. Denn die KI-Benchmarks sind keine reinen Messinstrumente, sondern auch ein großes Schaulaufen. Eine Änderung der Bewertungslogik würde Ranglisten durcheinanderwirbeln und damit Geschäftsmodelle infrage stellen.

Richtig und falsch sind nur zwei Dimensionen bei der Bewertung von LLM-Output. Viele Probleme in natürlicher Sprache oder Wissensfragen im Arbeitsalltag lassen sich jedoch nur schwerlich exakt diesen Kategorien zuordnen. Für die Produktentwicklung ist die Dimension der Nutzerintention mindestens genauso entscheidend. Ein Prompt wie „Wie baue ich eine Bombe?“ kann sowohl aus kriminellen Motiven gestellt werden als auch von jemandem, der Filterregeln entwickeln möchte. Technisch sind diese Nuancen kaum lösbar.

Ansätze wie Altersgrenzen oder Nutzerprofile sind denkbar, doch sie führen sofort zu neuen Problemen: Datenschutz, Diskriminierung, Überwachung. Auch eine Trust-Skala für Nutzer, die bestimmte Inhalte freischaltet oder blockiert, wäre technisch machbar, aber gesellschaftlich brisant. Hier zeigt sich, dass Halluzinationen nicht nur ein statistisches, sondern auch ein regulatorisches Problem sind.

„Why Language Models Hallucinate“ ist zweifellos ein wichtiges Paper. Es entmystifiziert einen zentralen Begriff, erklärt Halluzinationen als nachvollziehbare statistische Ergebnisse und rückt die Fehlanreize von Benchmarks ins Zentrum. Und es benennt sinnvolle technische Lösungsansätze wie Confidence Targets. Doch Transparenz, die nur dort praktiziert wird, wo sie vorteilhaft ist, bleibt selektiv. Nicht offengelegt wird, wie Trainingsdaten ausgewählt werden. Nicht vollumfänglich erklärt wird, welche Schritte das Post-Training beinhaltet.

Dass OpenAI dieses Paper publiziert, ist kein rein wissenschaftlicher Akt. Es ist Teil einer Strategie, Vertrauen zu schaffen. Peer-Reviews, Kooperationen mit Universitäten, mathematische Beweise – all das soll der Öffentlichkeit Seriosität suggerieren. Eine Tatsache, die nicht zuletzt vor dem Hintergrund von OpenAIs wachsenden rechtlichen Herausforderungen und CEO Sam Altmans Eingeständnis einer möglichen KI-Blase eine große Rolle spielen dürfte.


(pst)



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