Künstliche Intelligenz
„Identität von Kommunen“ – Bürgermeister für neue KfZ-Kennzeichen
Dutzende Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus mehreren Bundesländern haben bei der Landespolitik um Unterstützung für eigene Autokennzeichen geworben. Das geht aus gemeinsamen Briefen an die jeweils zuständigen Ministerien in Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Hessen hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Unterzeichnet sind sie insgesamt von mehr als 70 Rathauschefs. Zu den Unterzeichnern zählen etwa Städte wie Winnenden (Baden-Württemberg), Herzogenaurach (Bayern), Rheine (Nordrhein-Westfalen) oder Bad Vilbel (Hessen).
Regionale Identität soll gestärkt werden
„Wir sehen in der Idee eine wertvolle Möglichkeit, die regionale Identität unserer Kommunen zu stärken und das Stadtmarketing zu fördern, ohne dass Kosten entstehen“, hieß es etwa im Schreiben von 17 Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeistern aus Baden-Württemberg an Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). Kommunale Kennzeichen könnten ein wirkungsvolles Mittel sein, um die Orte sichtbar zu machen und das Zugehörigkeitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger zu fördern.
Die Briefe gehen auf einen Vorschlag aus dem vergangenen Jahr zurück. Ralf Bochert, Professor für VWL und Destinationsmanagement an der Hochschule Heilbronn, hatte vorgeschlagen, dass 320 Städte in Deutschland eigene Kfz-Ortskennungen bekommen könnten. Der Vorschlag bezog sich auf Mittelstädte mit mehr als 20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, die bislang keine eigenen Ortskennungen haben. Laut Bochert streben aktuell über 100 Städte bundesweit eigene Kennzeichen an.
Landesregierung und Bundesrat müssen zustimmen
Ein Land müsse zunächst beim Bundesverkehrsministerium eine Änderung der Fahrzeugzulassungsverordnung beantragen, sagte Bochert im Herbst vergangenen Jahres. Diese müsse im weiteren Verlauf durch den Bundesrat. Im Falle eines Erfolgs sei dann das bislang übliche Verfahren nötig – wie bei der Wiedereinführung von Alt-Kennzeichen. Ein Beispiel: „Das Land Baden-Württemberg beantragt für den Bezirk Böblingen zusätzlich SFI und HBG für Sindelfingen und Herrenberg. Dann wird geprüft: Gibt es diese Kennzeichen schon oder sind sie sittenwidrig?“, sagte Bochert. Wenn das nicht der Fall sei, würden die neuen Kennungen im Bundesanzeiger veröffentlicht und könnten im Anschluss ausgegeben werden.
Bereits seit einigen Jahren werden unter anderem in Bayern früher abgeschaffte Kennzeichen wieder vergeben. Ein Beispiel ist „AIB“ für Bad Aibling, wo Jahrzehnte lang nur „RO“ für den 1972 erweiterten Landkreis Rosenheim zur Verfügung stand. Die Kraftfahrzeughalter können sich das Ortskürzel seitdem aussuchen. Dem gegenüber stehen gänzlich neue Kennzeichen, wie „MUC“ statt bisher „M“ für München, das ebenfalls frei wählbar ist. Das dreibuchstabige Kennzeichen genehmigte das Bayerische Verkehrsministerium schon 2023.
(nie)
Künstliche Intelligenz
Unsichtbar war gestern – Neurodiversität & Female Empowerment in Tech
Im Mittelpunkt des achten Meetups der Horizons by heise-Eventreihe steht ein Gespräch mit Sabine Buch (Tech-Visionärin) und Johanna Heise (Head of Brand and Culture bei heise) über ihre Arbeit, Erfahrungen und persönliche Mission, Sichtbarkeit und Chancengleichheit in der Tech-Welt zu fördern.
Gemeinsam mit der Community wollen wir diskutieren, wie Unternehmen und Projekte neurodiverse Talente einbinden, Female Empowerment gezielt stärken und Strukturen schaffen, in denen alle ihr Potenzial entfalten können.
Wir beleuchten u. a.:
- Warum Vielfalt in Tech kein „Nice-to-have“, sondern Innovationsmotor ist,
- wie Female Empowerment und Neurodiversität in der Praxis gelebt werden,
- und welche Schritte jede*r Einzelne für mehr Inklusion gehen kann.
Der virtuelle Denkanstoß richtet sich an alle, die Tech inklusiver und menschlicher gestalten wollen. Nach einem kurzen Impuls wird das Gespräch für eine offene Diskussion mit dem Publikum geöffnet.
Datum: Montag, 18.08.2025
Uhrzeit: 16:30 Uhr (Dauer: 45 Minuten)
Ort: Online via Zoom
Teilnahme: kostenfrei – Jetzt hier anmelden!
Mehr Infos zur Konferenz und weiteren Meetups: www.horizons-heise.de.
Gesponsort wird dieses Event von betaITS.
(kaku)
Künstliche Intelligenz
heise+ Update vom 15. August 2025: Lesetipps zum Wochenende
Liebe Leserinnen und Leser,
die heiße Woche neigt sich dem Ende zu, und ich bin sicher, vielen von Ihnen ist die Hitze gut zu Kopf gestiegen. Die meisten von uns haben sich ein schattiges oder gar klimatisiertes Plätzchen gesucht und dort gearbeitet oder schlicht entspannt.
Ganz so ruhig angehen kann man es aber nicht, zumindest nicht dauerhaft, wenn man ein paar Pfunde abnehmen möchte. So erging es meinem Kollegen Alexander Spier, der dem eigenen Bauch den Kampf angesagt hatte und nun abnehmen wollte – allerdings nicht auf althergebrachtem FDH-Wege, sondern mithilfe smarter Gadgets. Und so verbrachte Alexander die vergangenen acht Wochen mit seiner smarten Uhr, KI-Trackern, Bewegung und Kalorienzählen – und stieß auf derart interessante Erkenntnisse, die er unbedingt in einen ausführlichen Erfahrungsbericht gießen musste. Der launige Text dürfte bei so manchem doch für einige Aha-Momente sorgen.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „heise+ Update vom 15. August 2025: Lesetipps zum Wochenende“.
Mit einem heise-Plus-Abo können Sie den ganzen Artikel lesen.
Künstliche Intelligenz
Proton zieht sich langsam aus der Schweiz zurück
Die geplanten Novellen der schweizerischen Verordnung über die Überwachung des Post- und Fernmeldeverkehrs (VÜPF) sowie der zugehörigen Durchführungsbestimmung schlagen weiter hohe Wellen. Proton hat jetzt bestätigt, dass der Anbieter verschlüsselter Kommunikationsdienste aufgrund der mit dem Vorhaben verknüpften Rechtsunsicherheit mit dem Abzug von IT-Infrastrukturen aus der Schweiz begonnen hat. Der im Juli eingeführte KI-Chatbot Lumo, der mit mehr Datenschutz als ChatGPT & Co. punkten soll, ist das erste Produkt, das seinen Standort wechselt.
Schon in einem Blogbeitrag zum Start von Lumo erklärte Eamonn Maguire, Leiter für Missbrauchsbekämpfung und Kontosicherheit bei Proton, dass sich das Unternehmen aus Angst vor den drohenden Gesetzesänderungen für Investitionen außerhalb der Schweiz entschieden habe. Angesichts der Pläne der Schweizer Regierung „zur Einführung von Massenüberwachung“, die in der EU verboten sei, verlagere der Anbieter „den Großteil seiner physischen Infrastruktur“ aus der Alpenrepublik. Der Anfang erfolge mit dem Chatbot.
Protons CEO Andy Yen führte nach dem Start gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA aus, dass sich das Unternehmen aufgrund der vorgesehenen VÜPF-Reform für Deutschland als Standort für die Server von Lumo entschieden habe. Zusätzlich baue die Firma Standorte in Norwegen auf. Ganz will Proton die Zelte in der eidgenössischen Heimat aber nicht abbrechen. „In Europa zu investieren bedeutet nicht, die Schweiz zu verlassen“, erklärte ein Unternehmenssprecher gegenüber TechRadar. Gerüchte, wonach Proton das Land endgültig verlassen werde, bestätigte er so nicht.
Auch die EU treibt die Überwachung voran
Laut der umkämpften Initiative des Schweizer Bundesrats und des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements müssten künftig auch Online-Dienste, die mindestens 5000 Nutzer haben, Metadaten wie IP-Adressen und Portnummern sechs Monate auf Vorrat speichern sowie der Polizei und Geheimdiensten beim Entschlüsseln von Inhalten helfen. Neu dazukommen wird dem Plan nach auch eine Auflage für solche Betreiber, User zu identifizieren. Diese müssten eine Ausweis- oder Führerscheinkopie vorlegen oder zumindest eine Telefonnummer angeben.
Doch auch die EU-Kommission hat schon vor Jahren einen Entwurf für eine Verordnung zur massenhaften Online-Überwachung unter dem Aufhänger des Kampfs gegen sexuellen Kindesmissbrauch (Chatkontrolle) auf den Weg gebracht. Vor Kurzem legte die Brüsseler Regierungsinstitution zudem einen Fahrplan für „Entschlüsselung“ und eine Neuauflage der Vorratsdatenspeicherung unter dem Aufhänger „ProtectEU“ vor. Der Proton-Sprecher hielt dem entgegen, dass das obligatorische Aufbewahren elektronischer Nutzerspuren bereits mehrfach von europäischen Gerichten für rechtswidrig erklärt worden sei. Er unterstrich: „Wir werden die Entwicklungen in der EU jedoch selbstverständlich weiterhin genau beobachten. Das tun wir auch in anderen Rechtsräumen.“
Petition mit über 15.000 Unterzeichnern
Proton ist nicht der einzige Anbieter, der sich lautstark gegen den befürchteten „Krieg gegen Online-Anonymität“ in der Schweiz ausgesprochen hat. NymVPN, ein anderer Anbieter virtueller privater Netzwerke, drohte bereits im Mai, die Schweiz zu verlassen, sollten die erweiterten Überwachungsvorgaben in Kraft treten. „In der Schweiz kann man derzeit nicht in Datenschutz investieren“, monierte Nym-Mitgründer Alexis Roussel nun gegenüber TechRadar. Die Firma habe ebenfalls bereits eine Strategie entwickelt, um ihre VPN-Aktivitäten außerhalb der Schweiz und der EU anzusiedeln. Das wäre jedoch der letzte Ausweg. Aufgrund seiner dezentralen Infrastruktur sei das Unternehmen aber nicht direkt von der Anti-Verschlüsselungsregel betroffen, da es dafür gar keine Schlüssel selbst speichere.
Die Schweizer Bürgerrechtsorganisation Digitale Gesellschaft und die Kampagnenseite Campax übergaben der Regierung in Bern derweil am Donnerstag gut 15.000 Unterschriften der Petition „Demokratie statt Überwachungsstaat!“ gegen die skizzierte VÜPF-Novelle. Sie warnten dabei vor einem massiven Angriff auf Grundrechte, Datenschutz und digitale Freiheit und forderten den sofortigen Stopp der Pläne. Die Organisatoren kritisierten auch, dass der Bundesrat diesen Ausbau der Massenüberwachung ohne parlamentarische Debatte und demokratische Legitimation auf dem Verordnungsweg umsetzen wolle. Das Alles erinnere eher an „Russland, China oder den Iran“ als an europäische Staaten.
(jo)
-
Datenschutz & Sicherheitvor 2 Monaten
Geschichten aus dem DSC-Beirat: Einreisebeschränkungen und Zugriffsschranken
-
Apps & Mobile Entwicklungvor 2 Monaten
Metal Gear Solid Δ: Snake Eater: Ein Multiplayer-Modus für Fans von Versteckenspielen
-
Online Marketing & SEOvor 2 Monaten
TikTok trackt CO₂ von Ads – und Mitarbeitende intern mit Ratings
-
Digital Business & Startupsvor 1 Monat
10.000 Euro Tickets? Kann man machen – aber nur mit diesem Trick
-
UX/UI & Webdesignvor 2 Monaten
Philip Bürli › PAGE online
-
Digital Business & Startupsvor 2 Monaten
80 % günstiger dank KI – Startup vereinfacht Klinikstudien: Pitchdeck hier
-
Social Mediavor 2 Monaten
Aktuelle Trends, Studien und Statistiken
-
Apps & Mobile Entwicklungvor 2 Monaten
Patentstreit: Western Digital muss 1 US-Dollar Schadenersatz zahlen