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Künstliche Intelligenz

Samsung integriert die Microsoft-KI Copilot in neue Smart-TV und -Monitore


Samsung hat die Integration von Microsofts Copilot in die eigenen Smart-TVs und -Monitore angekündigt. Mit der Künstlichen Intelligenz (KI) im Fernsehgerät soll den Anwendern ein KI-Chatbot zur Seite gestellt werden, der per Sprachbefehl Informationen zum gezeigten Programm liefern kann, etwa zu Athleten einer Sportübertragung. Die Microsoft-KI soll für die aktuelle Serie von Fernsehgeräten und Monitoren dieses Jahres kommen.

Dabei hat Samsung mit Bixby bereits einen Sprachassistenten in moderne Geräte eingebaut. Copilot soll die KI-Integration in Smart-TVs aber kontextbezogener machen können. Die Microsoft-KI kann auf Zuruf oder über die Fernbedienung aufgerufen werden und ermöglicht KI-Unterstützung per Konversation. Copilot soll personalisierte Empfehlungen geben können sowie relevante Informationen und eine „interaktive Lernerfahrung“.

Nach Angaben Samsungs deckt der Copilot im Smart-TV eine Reihe von Szenarien ab. Die Microsoft-KI kann neben der Beschaffung von Informationen auch Handlungen zusammenfassen und das Lernen fremder Sprachen unterstützen können. Zudem soll die KI dabei helfen können, komplexe Konzepte aufzuschlüsseln oder zu erklären. Aber es bleibt offen, ob sich die Themen auf das TV-Programm beschränken oder man den Fernseher auch nach ganz anderen Dingen fragen kann. Allerdings wird auch erwähnt, dass Anwender mit Copilot am Smart-TV auch Pläne machen können, aber unklar ist, ob sich das nur auf Fernsehen bezieht.

„Copilot macht es einfach und unterhaltsam, schnell das zu bekommen, was Sie brauchen, durch maßgeschneiderte Erlebnisse, egal ob Sie etwas Neues lernen, Unterhaltung genießen, alltägliche Aufgaben erledigen oder mehr“, erklärt Samsungs Vize-Präsident Kevin Lee. „Copilot auf Samsung-Fernsehern fühlt sich wie ein KI-Begleiter in Ihrem Wohnzimmer an“, fügt David Washington, führender Manager von Microsoft AI, hinzu.

Welche einzelnen TV-Geräte Microsofts Copilot erhalten, sagt Samsung nicht. Aber es soll sich um TV-Modelle für 2025 der Serien Micro RGB, Neo QLED, OLED, The Frame Pro und The Frame handeln. Zudem soll die Microsoft-KI in die Smart-Monitore M7, M8 und M9 integriert werden. Künftig sollen weitere TV- und Monitormodelle hinzukommen, aber bislang ist unklar, ob Copilot auch in Deutschland auf Samsungs Smart-TV verfügbar sein wird. Denn Samsung erwähnt zudem, dass die Verfügbarkeit marktabhängig ist, aber künftig regional ausgeweitet wird.

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(fds)



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Finanzanlage-Betrug: Deutsche Ermittler beschlagnahmen 1.400 Domains


1.406 aktive Internetdomains haben deutsche und bulgarische Behörden Anfang Oktober beschlagnahmt. Die Domains wurden für betrügerische Finanzanlage-Webseiten genutzt, leiten seit dem 3. Oktober aber nur noch auf eine „Beschlagnahmt“-Page um. Damit können die Domains nicht länger zur Begehung von Straftaten genutzt werden.

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Betrüger machen gutgläubigen Opfern Hoffnung auf schöne Renditen, häufig im Bereich Kryptowährungen. Die Angebote werden über Messenger sowie mit seriös wirkenden Webseiten beworben. Nach Registrierung kann Geld eingezahlt werden; oft melden sich auch vermeintliche Broker telefonisch, um angeblich attraktive „Geldanlagen“ zu vermitteln, gerne unter Vorspiegelung von Zeitdruck oder begrenzten Stückzahlen.

Die „Online-Konten“ der Opfer zeigen bald nach Einzahlung satte Kursgewinne, die es in Wirklichkeit nicht gibt. Das eingezahlte Geld wird nie angelegt, die Kontobewegungen sind vorgespiegelt. Bisweilen können Opfer sich auch kleinere Beträge auszahlen lassen – eine Finte der Betrüger, um größere Einzahlungen zu lukrieren. Oft merken die Opfer monatelang nichts und wähnen sich wohlhabend.

Irgendwann verschwinden die Webseiten. Wollen „Anleger“ sich vorher namhafte Beträge auszahlen lassen, kommt es vor, dass die Betrüger versuchen, zusätzliches Geld herauszulocken, beispielsweise mit Geschichten über vor Auszahlung fällige Gebühren oder Steuern.

Um dieses Treiben zu bremsen, haben das bei der Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe eingerichtete Cybercrime-Zentrum, das Landeskriminalamt Baden-Württemberg und die Bundesanstalt für Finanzaufsicht (Bafin) in Zusammenarbeit mit Europol und bulgarischen Strafverfolgungsbehörden die Operation Herakles durchgeführt. Dabei wurden die 1.406 verdächtigen Domains beschlagnahmt. In den zehn Tagen nach Beschlagnahme zählten die Ermittler 866.000 Zugriffe auf die Domains.

Bereits im Juni haben die gleichen Partner fast 800 Domains offline genommen, die damals für Cybertrading-Betrug genutzt wurden. Seither wurden 5,6 Millionen Nutzerzugriffe darauf gezählt. Das ist ein Hinweis auf das Ausmaß des Problems.

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„Die Täter werden dabei immer professioneller“, sagt Birgit Rodolphe, Bafin-Exekutivdirektorin Abwicklung und Geldwäscheprävention. „Sie verwenden Künstliche Intelligenz, um illegale Websites wie am Fließband herzustellen und mit ihnen Anlegerinnen und Anleger in die Falle zu locken. Die Finanzaufsicht geht in enger Kooperation mit den Strafverfolgungsbehörden gegen diese unerlaubten Geschäfte vor.“ Von Verhaftungen ist bislang allerdings keine Rede.

Folgendes empfehlen Bafin, das Landeskriminalamt Baden-Württemberg und das Cybercrime-Zentrum bei besonders verlockenden Angeboten:

  • Informieren Sie sich genau über die Trading-Plattform, bevor Sie sich anmelden oder Geld überweisen.
  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um das Angebot in Ruhe zu prüfen und zu bewerten.
  • Geben Sie keine vertraulichen Daten, wie Zugangsdaten zum Online-Banking oder Depot, preis. Übermitteln Sie keine Kopien Ihrer Ausweisdokumente oder Zahlungskarten.
  • Nutzen Sie den Service der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg oder einer unabhängigen Finanzberatung und lassen Sie Angebote prüfen.
  • Erstatten Sie im Betrugsfall Strafanzeige.


Screenshot "Beschlagnahmt/Seized - diese Plattform und der kriminelle Inhalt wurden beschlagahmt (...)"

Screenshot "Beschlagnahmt/Seized - diese Plattform und der kriminelle Inhalt wurden beschlagahmt (...)"

Beschlagnahme-Sujet

(Bild: Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe)


(ds)



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Künstliche Intelligenz

Kommentar: Wie KI die Sprache von Schülern verändert und Diskussionen verflacht


Das niedersächsische Projekt „n-report“, das journalistisches Arbeiten und Medienkompetenz in Schulen bringt, beinhaltet zum Abschluss sowohl einen Wettbewerb mit Schülerbeiträgen als auch ein zusammenfassendes Magazin mit Beiträgen aller Teilnehmenden. heise medien ist Kooperationspartner des Projekts. Lehrkräfte lernen im heise-Verlag etwa die Redaktionsarbeit kennen und können dort auch Podcasts produzieren. Einige der heise-Redakteurinnen und -Redakteure begleiten die Fortbildungsreihe für Lehrkräfte und Schülerschaften als Referenten und Jury-Mitglieder. In diesem Zusammenhang ist auch der folgende Kommentar entstanden, der im neuen n-report-Magazin #08 veröffentlicht ist. Es ist jetzt als Online-Exemplar erhältlich, gedruckte Exemplare folgen am Tag der Medienkompetenz am 13. November.

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Über KI zu schreiben, gleicht dem Hinterherlaufen einer sich bewegenden Ziellinie. Dieser Text wurde Mitte September 2025 für das n-report-Magazin geschrieben und bezieht sich auf KI-Angebote dieser Zeit.


Ein Kommentar von Kristina Beer

Ein Kommentar von Kristina Beer

Kristina Beer ist Redakteurin bei heise online und schreibt dort unter anderem zur Digitalisierung im Bildungswesen. Der interdisziplinäre Blick auf technische Neuerungen und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft prägt ihre Arbeit.

Wie KI die Sprache von Schüler:innen verändert und Diskussionen verflacht

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass mich genau diese Wortfolge in vielen Beiträgen von Schüler:innen als Jury-Mitglied des n-report-Wettbewerbs 2025 aufmerken ließ. Wieso – zum Kuckuck – tauchte genau diese Wendung in den Beiträgen so regelmäßig auf?

Dass ich das nicht gleich wusste, sagt etwas über mich aus. Ich vermeide manchmal sehr bewusst die Nutzung von KI, gerade auch von KI-Zusammenfassungen, wie wir sie mittlerweile von gängigen Suchmaschinen vorgesetzt bekommen. Entfliehen kann man diesen und anderen KI-Angeboten aber eigentlich nicht mehr. KI-Funktionen werden bereits so häufig in bestehende Apps und Angebote integriert, dass die Vermeidung von KI auch nur eine vermeintliche sein kann. Mensch kann viel wollen – auch den aktiven Widerstand – und muss dann doch mitmachen.

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So hatte ich den berühmten „Lightbulb-Moment“ erst, als ich bei einer gelegentlichen Websuche dann doch auch mal den KI-Zusammenfassungen einer sehr populären Suchmaschine mehr Beachtung schenkte und sie bis zum letzten Zeichen durchlas. Die Erkenntnis: Schüler:innen, die Wettbewerbsbeiträge eingereicht hatten, orientieren sich sprachlich mittlerweile an dem Duktus, wie er von einem Suchmaschinen-KI-Modus oder auch KI-Chatbots gepflegt wird. Die KI-Zusammenfassungen waren ihnen offenbar ein gutes Vorbild geworden, weil sie auch bei ganz klar selbst recherchierten und vorher nicht vorhandenen Inhalten doch wieder auf KI-Sprache für den Abschluss ihrer Beiträge zurückgriffen.

Was genau machen aber diese KI-Angebote? Sie versuchen, bei Nutzer-Anfragen die gängigsten Antworten aus dem Internet kurz und knapp zusammenzuführen, machen dazu oftmals auch ganz brauchbare Sinnabschnitte, geben dieser Antwort also sogar manchmal eine recht passable Struktur. Die darin enthaltenden Informationen sollte Mensch aber trotzdem nur mit Vorsicht genießen. Dem gegenüber stehen die Absichten der Anbieter diese KI-Funktionen. Die KI-Zusammenfassungen werben um Vertrauen, in dem sie eine Sprache imitieren, die möglichst validierend klingt. Ob die Informationen, die eine KI wie ein artig apportierender Hund aus dem Netz und Datenbanken zusammengesucht hat, aber tatsächlich valide sind, kann sie nur der Wahrscheinlichkeit nach „beurteilen“. So kommt es dazu, dass KI-Modi und -Chatbots zwar sinnstiftende Strukturen imitieren und diese dann auch sprachlich überzeugend verpacken, aber genau auf diese schöne Verpackung darf man nicht hereinfallen.

Was nehme ich nun aber daraus mit und was will ich mit diesem Text vermitteln? Zum einen halte ich es für sinnvoll, sich genau mit diesen „KI-Zusammenfassungen“ zu befassen – ihre Struktur, ihre Sprache und ihre vermeintliche Überzeugungskraft zu diskutieren. Das könnte dazu führen, dass Heranwachsende auch hierfür einen kritischen Blick entwickeln und etwa erkennen, dass weder KI-Suche noch -Chatbot derzeit in der Lage sind, eine Diskussion mit vielschichtigen und aspektreichen Argumenten und Informationen zu führen. Eine Besprechung oder Einordnung gelingt bestenfalls oberflächlich, denn in der Regel führt eine KI nur auf, dass es Argument oder Fakt A, Argument oder Fakt B und vielleicht noch C gibt und sich dann zusammenfassend vielleicht nicht mal dazu viel sagen lässt. In dem Fall entschuldigt sich die KI verklausuliert für ihre Unfähigkeit, aber ansonsten fasst sie weiterhin recht breitbeinig zusammen, über was sie eigentlich nichts weiß. Wenn eine KI-Zusammenfassung eher deutlicher einordnend und abwägend Informationen zusammenzufassen scheint, dann geht das normalerweise auf eine durch Menschen erfolgte präzise Darlegung zurück, die die KI im Netz gefunden hat und einfach wiedergibt. Es ist alles nur geklaut, eo, eo. Oder im schlimmsten Fall sogar nur halluziniert – eo!

Zum anderen wünsche ich mir, dass im Unterricht sprachliche Varianz gelehrt, gelebt und gepflegt wird; gerne auch kreativ. Denn die Allgegenwärtigkeit von KI-Angeboten und wie sie nach ihren eigenen Regeln Texte generieren, könnte womöglich auch zu einer Sprachverarmung führen – zudem zu einem Wissensverlust über Bedeutungsebenen und -verschiebungen. Immer da, wo Menschen sich nicht mehr die Mühe machen werden, selbst zu durchdenken, zu erklären, eigene Formulierungen zu finden oder auch Wortneuschöpfungen zu betreiben, wird das, was wir tagtäglich lesen, standardisierend für Inhalte und unseren Sprachgebrauch (und meiner Meinung nach stinklangweilig und auch verflachend). Und wollen Medienhäuser nicht mehr menschliche Wesen bezahlen, die recherchieren, Informationen zusammenführen, gewissenhaft und durch Ausbildung geschult, einordnen und dazu auch Texte schreiben, wird auch von dort standardisierter (oftmals weichgespülter) KI-Sprech verbreitet, der nicht einmal der aktuellen Sachlage entsprechend wirklich notwendige Einordnungen schaffen kann.

Der Wert der eigenen Erfahrungen, der kritischen Betrachtung, Einordnung und auch Argumentationsführung, auch die Besonderheit von Idiomen, wird mit Blick auf KI größer. Heranwachsende sollten auch in dieser Hinsicht ermutigt werden, für sich selbst einzustehen und in ihren eigenen Rechercheprozessen, Einordnungen und Ausdrücken gestärkt werden. Das ist durch Menschen zu leisten, die tatsächlich in Beziehung zu ihnen stehen. Denn auch das wird in Zeiten von KI und damit einhergehender Appisierung unterbetont: menschliche Beziehungen und der Wert der Lehrkräfte-Schüler-Beziehung.

KI imitiert Zuwendung, imitiert Expertise, imitiert menschliche Verfahren. Der Umgang mit ihr fühlt sich vielleicht leichtgängiger und unkomplizierter an, als die vielschichtige, gefühlsreiche und auch von Missverständnissen geprägte Auseinandersetzung mit einem anderen Menschen. Diese anderen Menschen haben der KI aber doch immer etwas voraus: tatsächliche Erfahrungen, wie ein menschliches Leben gelebt und verstanden werden will. Tatsächliches Erleben von Dilemmata, Konflikt und Wachstum. Ein tatsächliches Verständnis davon, dass es nicht nur A, B und vielleicht C gibt und man das einfach untereinander auflisten oder als plumpe Gegensätze oder Meinungen gegenüberstellen kann, sondern dass man es komplex denkend miteinander in Verbindung bringen muss und auch in der Lage sein sollte, die Hintergründe, Vorbedingungen und Schattierungen zu erkennen, benennen und weiter zu prüfen. Das sollte uns eine KI nicht (ab)nehmen.


(kbe)



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Mini-PC mit Ryzen 7 & Displayport 2.1 für 8K mit 60 Hz: Alliwava H90 Pro im Test


Einen Ryzen 7 der achten Generation, ordentlich Arbeitsspeicher und moderne Anschlüsse: Das bietet der Alliwava H90 Pro für einen Preis von 435 Euro.

Insbesondere Mini-PC-Hersteller aus Fernost sind für ihre teils eigenwilligen Markennamen bekannt. Auch Alliwava ist hier keine Ausnahme und bisher eher unbekannt. In der Vergangenheit hatten wir aber bereits zwei Geräte des Herstellers im Test, die allen voran durch ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugten. Bei beiden handelte es sich aber um Budget- bis Mittelklasse-Systeme. Mit dem Alliwava H90 Pro wirft der Hersteller nun einen stärkeren Mini-PC mit einem AMD Ryzen 7 8745HS, 32 GB Arbeitsspeicher (RAM) und einer 512 GB oder 1 TB großen SSD in den Ring. Ob dieser ebenfalls mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis glänzen kann, zeigt sich im Test.

Das Testgerät hat uns der Hersteller zur Verfügung gestellt.

Ausstattung: Welche Hardware bietet das Alliwava H90 Pro?

Der Alliwava H90 Pro verwendet als Prozessor einen AMD Ryzen 7 8745HS der achten Ryzen-Generation, basierend auf der Zen-4-Architektur (Codename Hawk Point). Dabei handelt es sich um einen Achtkerner mit 16 Threads, der einen Basistakt von 3,8 GHz und einen Boosttakt auf einzelnen Kernen von 4,9 GHz hat. Die TDP (Thermal Design Power) des Chips liegt bei 35 W und die maximale Betriebstemperatur bei 100 Grad. Gefertigt ist die im Juli 2024 vorgestellte CPU im 4-nm-Prozess bei TSMC. Im Unterschied zum 8845HS fehlt dem 8745HS eine NPU (Neural Processing Unit) als KI-Beschleuniger, wobei deren Anwendungsfelder bisweilen rar sind – der zusätzliche Chip ist insofern mehr eine Wette auf die Zukunft. Als integrierte Grafikeinheit setzt der Prozessor auf die allseits bekannte und leistungsfähige Radeon 780M, die bereits die vorherige Generation mitbrachte. Diese taktet mit 2600 MHz und bietet 12 CUs (Compute Units).

Beim DDR5-RAM kommen zwei jeweils 16 GB große SO-DIMM-Module von Kingbank mit 4800 MT/s zum Einsatz. Damit schöpft der Mini-PC die leistungsstärkere Maximalkonfiguration für SO-DIMM-DDR5-RAM mit 5600 MT/s nicht aus. Darunter könnte auch die iGPU leiden, die den RAM als Videospeicher mitnutzt. Als SSD dient eine NVMe mit der Aufschrift H12025051903 im Format M.2-2280, deren Hersteller jedoch nicht genauer deklariert wird. Auch im System selbst gibt es keine genaueren Angaben, hier wird nur „NVME 1 TB“ angeführt. Beim Speicherbenchmark Crystaldiskmark kann sie in jedem Fall nicht überzeugen, sie erreicht nur knapp 1099 MB/s beim Lesen und 1600 MB/s bei Schreiben. Das ist beides besser als bei einer SATA-SSD, allerdings erwarten wir uns im Preisfeld über 400 Euro doch höhere Geschwindigkeiten.

Alliwava H90 Pro: Crystaldiskmark

Freude bereitet uns, dass Alliwava Displayport 2.1 verwendet, womit Auflösungen von 8K bei 60 Hz oder 4K bei 120 Hz möglich sind. Auch HDMI 2.1 ist an Bord, genauso wie ein vorderseitiger USB-C-Port, der das Displayport-Protokoll unterstützt. Leider fehlt USB4 als neuer, hochwertiger Standard. Zudem würden wir uns bei neuen Mini-PCs wünschen, dass einer der USB-C-Ports auch zur Stromversorgung des Systems genutzt werden kann. Bei Laptops ist das seit vielen Jahren absoluter Standard, bei Mini-PCs hingegen eine Seltenheit. Nachdem bereits günstige Systeme unter 200 Euro diese Funktion in der Vergangenheit geboten hatten, kann es am Preis nicht zwingend liegen.

Abgesehen davon hält der Alliwava H90 Pro sonst noch vier USB-A-Ports nach USB 3.2 Gen2x2 sowie zwei 2,5G-Ethernet-Ports bereit. Drahtlos arbeitet das System mit Wi-Fi 6E und Bluetooth 5.2, wobei der WLAN-Chipsatz Mediatek MT7922 zum Einsatz kommt.

Performance: Wie schnell ist das Alliwava H90 Pro?

Bei der Performance wird es ernst: Hier muss der Alliwava H90 Pro zeigen, was in ihm steckt. Beim klassischen Büro-Benchmark PCmark 10 gibt es eine erste Überraschung: Der Mini-PC erreicht einen Score von durchschnittlich 6116 Punkten, mit Spitzen bei 6164 und 6029 Punkten. Das ist selbst für den etwas schwächeren Ryzen 7 8745HS deutlich zu mager.

Bei 3Dmark Time Spy gibt es kein gutes, aber auch kein katastrophales Ergebnis von 2511 Punkten bekommen. Die CPU erreicht dabei 9503 Punkte, die iGPU 2511 Punkte. Gerade verglichen mit anderen 8745HS-System, wie der Chuwi AuBox 8745HS oder dem Acemagic W1 sind das recht durchschnittliche Werte, auch wenn wir uns mehr von der CPU erhofft hätten. Hier aber scheint der 8745HS jedoch einfach grundsätzlich anderen Chips nachzustehen.

Fühlen wir der CPU einmal genauer auf den Zahn, mit Cinebench 2024, wo wir im Single-Core auf 96 Punkte kommen und im Multi-Core auf 753 Punkte. Das wiederum sind selbst für den 8745HS sehr schwache Ergebnisse. Im Cross-Plattform-Benchmark Geekbench 6 sind es dann 2308 Punkte (Single-Core) und 10960 Punkte (Multi-Core). Beim OpenCL-Grafiktest gibt es 19.917 Punkte.

Fassen wir einmal grundsätzlich zusammen, ist die Leistung für sich genommen absolut in Ordnung, es handelt sich nach wie vor um einen starken Rechner. Da wir die getesteten Mini-PCs jedoch nie nur für sich betrachten, sondern immer mit anderen Systemen mit vergleichbarem Preis oder vergleichbarer Ausstattung vergleichen, müssen wir hier ganz klar konstatieren: Die PCmark-Ergebnisse sind für einen 8745HS eine Katastrophe und gelinde gesagt meilenweit von Bestwerten entfernt. Üblicherweise kommt dieser auf 7100 Punkte oder besser im PCmark. Die Resultate bei Time Spy hingegen sind solide, bei Cinebench ist das System dann wieder im Hintertreffen. Interessant ist bei solchen Werten dann insbesondere die Kühlung, über die wir im Abschnitt „Lüfter“ zu sprechen kommen.

Den Abschnitt Performance schließen wir dann noch mit ein paar Spieletests in Full-HD ab, unter anderem mit Counter Strike 2. In hohen Einstellungen ohne FSR-Upsampler (AMD Fidelity FX Super Resolution) erreichen wir dort bis zu 82 FPS auf Mirage. Der Städtebau-Simulator Cities Skylines 2 läuft in mittleren Einstellungen und einer 120.000 Einwohner großen Stadt mit 14 FPS, in sehr niedrigen Optionen dann immerhin mit 21 bis 25 FPS. Dennoch würden wir es eher als unspielbar betrachten. The Witcher 3: Wild Hunt flimmert in mittleren Einstellungen ohne FSR mit 40 FPS über den Bildschirm. Zu guter Letzt haben wir das Aufbauspiel Anno 1800 getestet, das ohne FSR in mittleren Optionen mit etwa 30 FPS läuft. Mit FSR (Modus: Leistung) sind es dann 40 FPS, in niedrigen Einstellungen mit FSR sogar 50 FPS.

Lüfter: Wie laut ist das Alliwava H90 Pro?

Kommen wir zur Kühlung. Die Lautstärke des Alliwava H90 Pro ist in jedem Fall kein Problem, das System bleibt im Idle bisweilen schweigsam. Leider hören wir bei stehendem Lüfter aus dem PC-Gehäuse ein leichtes elektrisches Sirren, das insbesondere bei geringer Umgebungslautstärke wahrnehmbar ist. Bei alltäglichem Anwendungsgebrauch, wie dem Nutzen des Browsers, arbeitet der Lüfter bei 25 dB(A). Unter voller Auslastung mittels Aida64-Stresstest sind es maximal 35 dB(A). Das sind absolut vertretbare Ergebnisse.

Leider fällt unter Last auf: Die CPU-Temperatur klettert auf weit über 94 Grad. Während die CPU zu Beginn noch mit knapp 4,0 GHz bei unkritischen 53,6 °C arbeitet, schnellt die Temperatur binnen 14 Sekunden auf 83,5 °C hoch, woraufhin das System den Takt bereits auf 2,6 GHz reduziert. Kurz darauf erreicht der Prozessor mit 95,4 °C einen kritischen Wert. Um einer Überhitzung entgegenzuwirken, drosselt das System die Leistung schrittweise immer weiter – zunächst auf 2,1 GHz und nach vier Minuten auf einen Tiefpunkt von nur noch 1,6 GHz. Dort verharrt die CPU für sieben Minuten. Dadurch sinkt die Temperatur auf 83 Grad herunter und der Chip kann ab Minute 11 wieder mit 2,5 GHz takten – was jedoch direkt zu einem Anstieg auf 88 Grad führt. Wir vermuten, dass dieses stark schwankende Taktverhalten die Hauptursache für die zuvor beobachtete, teils schwache Performance in den Benchmarks ist.

Der Stromverbrauch des Alliwava H90 Pro liegt je nach Last bei 16 bis 19 W (Idle), 27 W (Geringe Last, wie Browsen) und 76 W (Volllast).

Software: Mit welchen Betriebssystemen arbeitet das Alliwava H90 Pro?

Der Alliwava H90 Pro kommt mit Windows 11 Pro, allerdings mit dem älteren Feature-Update 23H2. So müssen wir direkt nach der Einrichtung das Update auf Version 24H2 installieren, welches die zum Testzeitpunkt aktuellste, verfügbare Version für dieses System ist. Das neue 25H2 schickt sich zwar an, steht hier aber bislang nicht zur Verfügung. Bevor wir das 24H2-Update installieren können, fordert uns Windows in den Update-Einstellungen dazu auf, die aktuelle Version von Windows neu zu installieren, um Systemdateien und Komponenten zu reparieren. Der darauffolgende Neustart nimmt über drei Stunden in Anspruch, währenddessen ist nur der „Wird neu gestartet“-Ladescreen zu sehen. Das 24H2-Update wird erst danach angestoßen. Unser üblicher vollständiger Virenscan mittels Windows Defender findet keine Auffälligkeiten.

Gehäuse: Wie ist die Verarbeitung des Alliwava H90 Pro?

Der Alliwava H90 Pro kommt in einem teils aus Aluminium, teils aus Kunststoff bestehenden, schlichten Gehäuse. Die grundsätzliche Formgebung erinnert an Premium-Mini-PCs, allen voran den Apple Mac Mini. Die Außenmaße betragen 130 × 128 × 52 mm, das Gewicht liegt bei 360 g. Die schwarze Kunststoffoberseite ist mit einer schicken Riffelung versehen, das Material fühlt sich aber etwas dünn an und knarzt. Die Unterseite besteht ebenfalls aus Kunststoff, ein runder Sockel mit einem Gummiring als Puffer fungiert als Auflagefläche. Dadurch gibt es mehr Abstand zwischen Mini-PC und Tisch für bessere Luftzufuhr von unten. Dort befinden sich auch die vier leicht erreichbaren Schrauben. Sind sie gelöst, fällt der Deckel mit einem kurzen Schütteln leicht ab. So sind alle Komponenten schnell erreichbar. Auch der Kunststoffboden fühlt sich eher weniger hochwertig an, knarzt und der Gummiring ist unsauber ausgeschnitten. Das ist Meckern auf hohem Niveau, auf dem wir uns allerdings bei einem Preis jenseits der 400 Euro auch langsam aber sicher befinden.

Preis: Was kostet der Alliwava H90 Pro?

Normalerweise kostet die Basisvariante des Alliwava H90 Pro mit 32/512 GB etwa 479 Euro. Mit dem Code MHNQTHB53695 sind es aber momentan nur noch 435 Euro im Herstellershop. Die Variante mit 1 TB großer SSD (unsere Testausstattung) liegt bei 509 Euro, kostet mit dem gleichen Rabatt-Code aber derzeit 465 Euro.

Fazit

Der Alliwava H90 Pro ist zweifellos ein interessanter Rechner. Insbesondere durch den vergleichsweise niedrigen Preis und den modernen Ryzen 7 ist das System attraktiv. Allerdings hat der Mini-PC ein paar Kühlprobleme, die vor allem bei PCmark, aber auch bei Cinebench zu mäßigen bis schlechten Ergebnissen führt – zumindest verglichen mit anderen 8745HS-Systemen oder Mini-PCs im selben Preisbereich. So beobachten wir im Stresstest teils über 95 Grad CPU-Temperatur, was in der Folge zu einem Abfall des CPU-Takts führt. Das wiederum dürfte ursächlich für die schlechtere Performance sein.

Auch bei der Verarbeitung gibt es einzelne Punkte für Verbesserungen. Zudem überzeugt die verwendete, nicht genauer spezifizierte SSD nicht – hier wäre ein besseres Marken-Modell wünschenswert. Positiv fallen die modernen Anschlüsse, allen voran Displayport 2.1 auf. Allerdings vermissen wir auch bei diesem Mini-PC einen USB-C-Port, der auch die Stromversorgung des Systems bereitstellen kann, wie es bei Laptops längst üblich ist. Alles in allem ein solides, spannendes System mit Potenzial für mehr. Abzüglich unserer Kritik vergeben wir vier Sterne.



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